- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die Cinque Terre sind ein teures Pflaster, auch wenn es davon selbst nur wenig gibt – auf diesen kleinen Fleckchen Erde. Alles scheint mit einem Faktor von mindestens 1,5 versehen zu sein, weshalb man alles immer in eben dieser Relation wahrnehmen muss. Fakt ist: 125,- (maximal sind bis zu 138,-) möglich, sind für ein Doppelzimmer mit Frühstück viel Geld für ein Mittelklassehotel, als das ich das Hotel Nazionale bezeichnen würde; aber in den Cinque Terre oder auch dem Tor zu ihnen nur die Untergrenze – die vielleicht durch sehr frühes Buchen zu senken ist, was wir nicht prüfen konnten. Das meiner Meinung nach Mittelklassehotel bietet nicht mehr – aber auch nicht weniger als ein solches eben bietet: Pappdünne Wände durch die man die Nachbarn Duschen oder beim lauteren Reden hört, dünne Türen, die die Flurpassanten akustisch durchreichen und die mangels Drehknauf nur zugeschlagen werden können – was mancher Gast leider mit Inbrunst tut. Unser Fenster zeigte zum Garten, in dem ab 7.00 das Frühstück bereitet und ab 7.30 von den Gästen rege eingenommen, wird, was die Nachtruhe durchaus beenden oder wenigstens fürs Fensterschließen unterbrechen kann. Mindestens im Sommer, wenn es für das offene Fenster eh zu heiß ist, kann man alternativ die bemerkenswert leise Klimaanlage anschalten, die über der Tür hängt. Das Hotel hat eine wunderschöne Dachterrasse, mit Liegestühlen und Tischen und rankendem Wein – von der aus man den Ort überblicken kann. Auch zwei sehr schöne Aufenthaltsräume laden zum Lesen und Verweilen ein. Noch zu erwähnen ist, dass alles sehr sauber und gepflegt war - der Empfang, die Zimmer, die Flurbereiche, der schöne Garten...
Sehr positiv zu erwähnen ist die Liebe mit der das Zimmer gestaltet wurde: eine schöne Streifentapete, geschmackvolle Lampen, ein „barocker“ Spiegel – alles passt sehr gut zusammen und ergibt ein schönes Ganzes - und war sehr sauber und gepflegt. Unser Zimmer verfügte über ein ausreichend großes Bad, mit Dusche, Waschbecken, BD, Toilette, großem Spiegel, über einen Kühlschrank mit Minibar, eine Klimaanlage, einen kleinen Flachbildfernseher mit CNN, BBC und ARD – neben italienischen Sendern. Das Bett war ausreichend groß für 2 und die Matratzen waren gut. Leider findet man kaum noch durchgehende Betten, sondern fast nur noch die zusammengestellten Einzelliegen. Diese hatten wenigstens richtige Standfüße und blieben über Nacht beieinander. Wenn man gerne nah liegt, gerät einer immer unweigerlich in den Zwischenspalt und wird nach und nach zum spaltenden Keil. Aber: die lieber mit Abstand schlafen, liegen bestens.
Das Frühstück ist gut – sechs verschiedene Müslis zur Wahl, Eier zum Selbstkochen, Toast, Vollkornbrot, Croissants, Reiswaffeln, Zwieback, Knäckebrot, frischer Obstsalat, Joghurt, Säfte, Kaffe, Tee, ein Käse, ein, bis zwei Wurstsorten, Frischkäse, Nutella, Marmelade. Wer da nicht zurechtkommt, ist sehr mäkelig. Doch der ist blitzfix um die Ecke in der nächsten Foccaceria oder Pasticheri und kann sich selbst versorgen.
Sehr besonders war die exorbitante Freundlichkeit. Die Grand Dame des Hotels spricht Deutsch und Englisch einwandfrei und alle anderen mindestens sehr gutes Englisch. Mit allen Wünschen kann man jederzeit ankommen und kriegt: den Wein entkorkt, kann sich am Bürocomputer für den Flug einchecken – der Wohlfühlfaktor ist enorm, man fühlt sich sehr willkommen. Am letzten Tag konnten wir kein Frühstück einnehmen, weil wir schon 5.00 los mussten. Als wir abends den Check-Out machten, bekamen wir eine Esstüte mit allerlei netten Sachen für den Zug zum Flug. Der Gast wird hier sehr gut behandelt!
Das Hotel ist im Ort, wofür es nichts kann, was man aber wissen und dann auch hinnehmen muss – wenn der Krach der Restaurantgesellschaft durch die Straßen ins offene Hotelfenster zieht, ein Pärchen sich nachts lautstark an der Straßenecke streitet oder am sehr frühen Morgen jemand mit Schmackes seine Flaschen in den Glascontainer entsorgt. Dafür ist man nah am Geschehen und vor allem fußläufig in Bahnhofnähe – für maximale Autonomie. Wer gerne lange schlafen und abhängen will, sollte sich eher eines der B&B bzw. Hotels am Berghang suchen – da ist es ruhiger, aber man ist auf Shuttlebusse oder das eigene Auto angewiesen. Levanto ist ein guter Ausgangsort für einen Besuch der Cinque Terre. An der Bucht kann man gut baden, nur in Monterosso gibt es auch so viel Strand wie hier. Die Weitläufigkeit macht die Anreise bequem und den Abend angenehm – man kann flanieren und essen und ist schnell am Zug – bspw. nach Mailand oder La Spezia (mit den Zwischenhalten an den Cinque Terre).
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Oktober 2012 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kristina |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 5 |