Hotel Nesrine

Wir sind mit unserer 1-jährigen Tochter vom 14.07. - 28.07.2015 in das Hotel Nesrine in Hammamet gereist. Das Hotel war zu diesem Zeitpunkt zu ca. 30% belegt. Durch den Anschlag in Sousse Anfang Juli war die Ausgangslage angespannt. Es gibt Security am Strand und vor dem Hotel (welche allerdings im Selbstversuch morgens um 08:00h leicht zu überwinden ist. Man kommt als offensichtlicher Tunesier ohne weiters in die Lobby und, wenn man sich auskennt, schnell an jeden Ort auf dem Hotelgelände). Wir haben uns zu keinem Zeitpunkt unseres Urlaubs im Hotel und auch ausserhalb auf selbst organisierten Ausflügen unsicher gefühlt. Nur die Händler und Taxifahrer sind von uns als aufdringlich und lästig wahrgenommen worden. Ihr Auftreten ist angesichts der Stornierung sehr vieler Reisen nach Tunesien und dem damit verbundenen Ausbleiben wichtiger Kundschaft verständlich. Hotel Nesrine gibt sich landestypische 4 Sterne, entspricht ca. 2 in Deutschland. - Das Hotel ist alt, sehr abgenutzt, verschlissen. Besonders augenscheinlich die Bäder der Zimmer (wir haben mehrere Zimmer angeschaut, 1x gewechselt). An einem Abend um 19:00h war das Wasser aus der Dusche dunkelbraun-rostig. An der Rezeption nachgefragt, war die Antwort: "we have a problem". Es gab keinen Hinweis seitens der Hotelleitung auf Reparaturen an der Wasserleitung. - die Klimaanlage kühlt am Tag, nachts eher andersrum. Dann wird es innen wärmer als draussen, nicht nur in unserem Zimmer. Verheerend mit Kleinkind. - die Damen der Zimmerreinigung sind allesamt freundlich. Sie machen den härtesten Job in dem Hotel. Trinkgeld geben gehört zum Anstand. Oft sehr schöne Deko mit Handtüchern und Blüten. - der Pool war anfangs (ca. 30% Auslastung des Hotels) akzeptabel. Nach steigender Gästezahl, z.B. Wochenendgäste aus Tunis, wäre der Wechsel des Wassers definitiv fällig gewesen. Das Wasser war milchig-trüb, das Mosaik am Boden nicht mehr erkennbar. Kein Wasserwechsel, noch stärkerer Chlorgeruch. - "all inclusive" bedeutet nicht "gourmet". Die angebotenen Speisen und Getränke sind sehr einfach (und in der Anschaffung sicher nicht teuer). Was heute übrig bleibt, kommt morgen in anderer Form wieder. Empfehlenswert sind Fisch und Gemüse. Tunesiens Küche bietet sehr viel mehr. Im Restaurant gibt es drei Babystühle bei über 300 Zimmern. - wer in dieses Hotel fährt, um animiert zu werden, bekommt mehrmals täglich kurze Tanz-Einlagen am Pool oder anderswo mit laut-verzerrter Musik. Tennis, Bogenschiessen und Minigolf wirken hilflos-bemitleidenswert. - oftmals weht starker Abwassergruch über das Gelände. - vom Hotel führt ein Weg mit schönen Blumenarkaden zum Strand. Man kann sich mit Rollstuhl oder Buggy annähernd barrierefrei auf dem Hotelgelände bewegen. Die hoteleigenen Plastikliegen und -stühle am Strand sind bis auf ein paar neue durchgelgen oder kaputt (Stühle). Im Sand finden Kinder beim Buddeln schnell unzählige Zigarettenkippen. - der Service an der Rezeption ist teilweise unfreundlich bis arrogant. "all inclusive" beinhaltet laut Angebot Trinkwasser in Flaschen, gebracht von den Zimmermädchen aufs Zimmer oder abholbar an der Rezeption. Dort bekommt man es oft erst nach Diskussionen, selbst mit durstigem Kleinkind bei fast 40°. Die Organisation in diesem Hotel ist unaufmerksam und kompliziert. Probleme werden erstmal gemacht und dann umständlich gelöst. Wir haben den Eindruck bekommen, dass trotz der aktuellen Situation in Tunesien mit all den negativen Auswirkungen für die Tourismusbranche in diesem Hotel alles völlig egal ist.

Beliebte Aktivitäten

• Strand