- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
positiv: Sehr schöner Sandstrand, große Essensauswahl und sehr aufmerksamer Service in Restaurants/Bar. negativ : viele organisatorische Kleinigkeiten (siehe weitere Details), die aber in der Häufung genervt haben. Der Tagesablauf ist getaktet für Gäste, die früh aufstehen, als Erstes um sieben Uhr Liegen reservieren und bis 10 Uhr gefrühstückt haben. Nix für Langschläfer wie unsere Familie. Kleine Fußnote: als ich eines Nachmittags auf der Terrasse saß, kam ich mit meinem Tischnachbarn ins Gespräch, einem älteren, türkischen Herren, der aber fließend Deutsch sprach. Bei dieser sehr angenehmen Unterhaltung stellte sich eher beiläufig heraus, dass er der Besitzer des Hotels war (obwohl die operative Leitung jetzt jüngere Familienmitglieder haben, verbringt er gerne mal Zeit in seinem Hotel). Dabei habe ich vieles über die Entwicklung des Oleander in den letzten dreißig Jahren erfahren und über die Rolle der Stammgäste, die diese Entwicklung begleitet haben (eine sehr schöne Fotoausstellung, welche diese Entwicklung dokumentiert, hängt im Übergang vom Haupthaus zum rechten Hoteltrakt). Ich kann dem Hotel, seinem Personal und seinem Besitzer nur wünschen, dass es seine Stärken behält, vor allem aber an seinen Schwächen ernsthaft arbeitet (Stichwort: wenig ausgeprägte Kritikfähigkeit), damit es auch die nächsten dreißig Jahre erfolgreich bleibt. 85% Stammgäste sind eine Hausnummer, wenn man sie aber nur als Ruhekissen sieht, reicht das auf Dauer nicht. Persönliches Fazit: die Strände von Kumköy sind ein Traum, aber ob wir nächstes Jahr nochmal ins Oleander kommen oder ein anderes Hotel in der Nähe wählen, darüber müssen wir noch einige Zeit nachdenken.
Ordentlicher Standard, aber hellhörig. Man hörte genau, wenn die Nachbarn sich in normaler Zimmerlautstärke unterhielten und worüber. Keine gute Verdunkelung, Schlaf nur mit Schlafbrille möglich. Wir hatten ein Familienzimmer, d.h. zwei getrennte Schlafzimmer und darin genügend Platz. Klimaanlage war ok, funktionierte aber nur, wenn die Codekarte des Zimmers in den entsprechenden Slot eingesteckt war. Wenn niemand im Zimmer war, konnte man diese also nicht laufen lassen. Bei Außentemperaturen von 38-40 Grad grenzwertig. Ich lasse die Air Condition lieber am frühen Abend laufen, komme spätabends dann in ein kühles Zimmer und mache diese beim Schlafen aus. Mit dem Putzdienst waren wir nicht zufrieden, an zwei Tagen wurde das Zimmer nicht geputzt. Wir haben uns darüber offiziell beschwert. Die Dame von der Guest Relation machte sich auch die Mühe, alle Putzprotokolle auszudrucken. Danach hätte das Housekeeping mehrfach vor einem rotem "Bitte nicht stören"-Schild gestanden. Mein Sohn sieht das anders, hier steht Aussage gegen Aussage.
Der Gastrobereich ist recht weitläufig, die Auswahl riesengroß. Frühstück gibt es leider nur bis 10 Uhr (und dann ist auch pünktlich alles abgeräumt), danach gibt es nur noch eine minimale Auswahl in einem dunklen Bereich einer Bar. Also nix mit Ausschlafen im Urlaub. Mittagessen an der Strandbar bietet ein sehr schönes Ambiente. Zum Nachmittagssnack gibt es nicht nur Kuchen, sondern auch Kanapees mit Wurst, Käse oder Fisch. Beim Abendessen ist der Grillbereich am Pool besonders einladend. Danach ist ein Sundowner an der Sunset Bar im 5.Stock angesagt. Atemberaubender Ausblick. Getränke (Cocktails, Bier, Wein und alkoholfreie Getränke) waren gut.
Die Freundlichkeit und Aufmerksamkeit des Personals in Restaurants und Bars war sensationell. Auch wenn viele Gäste da waren, wurden wir stets zügig und äußerst aufmerksam bedient. Es fällt schwer, jemanden dabei hervorzuheben, ich versuche es dennoch: die ältere Dame, welche für die Sauberkeit des Strandrestaurants und der Toiletten dort zuständig war, machte ihre Arbeit so sorgfältig und dabei freundlich und würdevoll, dass ich sehr beeindruckt war. Die mit Blumengirlanden oder Muscheln geschmückten Waschbecken waren dabei ein Markenzeichen. Andere Aspekte im Service fand ich aber höchst ärgerlich bis inakzeptabel. Zunächst erhielten wir drei Bewohner nur eine Codekarte für das Zimmer. Auf Nachfrage bekamen wir zwei weitere, mussten aber eine Erklärung unterschreiben, dass wir uns bei 100.- € Strafe (!!!) verpflichten, diese nicht zu benutzen, um die Klimaanlage während unserer Abwesenheit zu betreiben (Klima ging nur bei eingesteckter Codekarte, siehe oben). Ebenso wurde für die Strandtücher ein Pfand von fünf Euro pro erhoben, dass am Urlaubsende bei Rückgabe erstattet wurde. So ein latentes Misstrauen ärgert mich. Im Gespräch mit der Dame von der Guest Relation verwies diese auf eine nicht unerhebliche Verlustquote, wenn man nichts dagegen tut. Da gebe ich ihr prinzipiell recht, frage mich aber, wie andere Hotels das hinbekommen, wo man beim Check-In einen Voucher für ein Badetuch bekommt und diesen beim Check-Out zurückgibt. Fehlende Voucher werden auf die Zimmerrechnung gebucht – eigentlich ein Standardvorgehen. Dass der Safe einen Euro pro Tag kostet, finde ich legitim. Warum man diesen aber nicht in den Zimmerpreis einrechnet, sondern dem Gast in bar abknöpft, finde ich psychologisch unglücklich. Geldwechsel war ein weiteres Ärgernis. Als ich einen Abend an der Rezeption fragte, ob man mir Euro in türkische Lira wechseln könne, wurde gesagt, das ginge nicht. Am nächsten Tag fragte ich einen anderen Rezeptionisten, ob er mir wenigstens einen 100 Liraschein in 10-Lirascheine wechseln könne. Antwort war, man habe nur Euro. Darüber habe ich mich besonders geärgert, weil ich meine Trinkgelder in Form von 10-Lirascheinen (entspricht etwa 2 Euro) gebe. Die meisten Gäste geben ein oder zwei Euromünzen, die das Personal so überhaupt nicht bei der Bank umtauschen kann, denn die nimmt nur Scheine ohne Abschlag an. Ergebnis: das Personal muss ständig Gäste ansprechen, ob diese Euromünzen in Scheine wechseln können. Hilfsbereite Gäste wie ich fahren am Ende mit einer Tüte voller Euromünzen nach Hause. Der Fairness halber – audiatur et altera pars – sei gesagt: als ich die Dame von der Guest Relation am Ende des Urlaubs darauf ansprach, meinte sie, das Ganze wäre ein Missverständnis gewesen. Selbstverständlich würde die Rezeption Geld umtauschen und man hätte beim Lirawechsel vielleicht gerade kein Kleingeld vorrätig gehabt. Hm, das waren mir allerdings ein paar Missverständnisse zu viel. Am Vortag der Abreise fragten wir nachmittags nach der Möglichkeit eines Late-Check-Outs (wir wurden erst um 15 Uhr abgeholt). Dazu wurde uns gesagt, man könne erst am Abflugtag um 9 h sagen, ob wir das Zimmer länger als 12 h benutzen können. Ich weiß nicht im Detail, wie Hotels ihre Belegungsplanung machen, aber das habe ich in anderen Urlaubshotels wesentlich besser erlebt. Positiv erwähnen möchte ich abschließend, dass uns die Dame von der Guest Relation aufgrund obiger Kritikpunkte ein kostenloses Late-Check-Out ermöglichte. Das war ein positives Signal, ob meine Kritik irgendetwas bewirkt, glaube ich allerdings nicht.
Der Sandstrand gehört zu den Schönsten, die ich bisher erlebt habe. Ganz feiner Sand ohne Kiesel oder Steine, flach ins Meer übergehend. Meer sehr sauber. Immer etwas Wellengang, um diese Jahreszeit sehr warmes Wasser. Man konnte es stundenlang im Meer aushalten. Liegenreservierung extrem nervig. Am Pool ging gar nichts, am Strand waren ab 10:30 keine drei Liegen nebeneinander mehr zu finden. Also wie alle anderen: vor dem Frühstück erstmal an den Strand, selber Liegen blockieren. Ätzend, aber Notwehr (haben wir auch zum ersten Mal so machen müssen). Der Strandabschnitt ist seitlich begrenzt, dadurch können wohl auch nicht viel mehr Liegen aufgestellt werden. Vom Hotel sind es 100 Meter bis zur Hauptstraße von Kumköy, dort findet man alle denkbaren Einkaufsmöglichkeiten und eine regelmäßige Dolmusverbindung nach Side bzw. Manavgat (alle zehn Minuten fährt einer). Die Altstadt von Side mit dem Amphitheater ist etwa 5 km entfernt (auch per Strandwanderung erreichbar) und lohnt einen Besuch.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Sportprogramm mit diversen Fitnessangeboten und Wassergymnastik war gut gemacht. Neben dem üblichen Volleyball, Boccia und Dart konnte man auch Luftgewehrschiessen. Die Animateure waren präsent, aber nicht aufdringlich. Das Abendprogramm bestand neben der obligatorischen Kinderdisco aus eher lahmen Aktivitäten (Bingo, Quiz, Bauchtanz/Folklore) und solchen, wo sich Gäste zum Affen machen konnten (Mr.Oleander-Wahl, Comedy-Playbackshow). Da haben wir schon Besseres und Originelleres erlebt. Die Poolrutschen sind ok, aber eher für kleinere Kinder dimensioniert.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2018 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rainer |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 11 |