- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Es handelt sich um ein familiär geführtes kleines Hotel in landestypischer Bauweise. Die rund 36 Zimmer des 1999 errichteten und kürzlich rundrum neurenovierten Hotels verteilen sich auf zwei Stockwerke. Insgesamt ist das Haus in gutem Zustand, da es leider nicht über einen Fahrstuhl verfügt, ist es für Gehbehinderte weniger geeignet. Kinder sind gerne gesehen, was sich auch in der Speisekarte wiederfindet: Für die Jüngsten werden verschiedene Kindergerichte vorgehalten. Auch Hunde sind willkommen; insgesamt sind die Tschechen sehr hundefreundlich. Während unseres Aufenthalts fanden sich unter den Gästen Deutsche, Niederländer, Polen und vereinzelt auch Tschechen. Der Aufenthalt ist grundsätzlich mit Frühstück und zusätzlich mit Halbpension buchbar. Wer sich aber nicht auf zwei Menüs zu Auswahl festlegen möchte, hat zudem die Möglichkeit à la carte zu essen. Das Hotel Olympie ist unter Berücksichtigung der tschechischen Umstände als eher gehobene Kategorie anzusehen und zieht viele besserverdienende Polen an. Für den durchschnittlich verdienenden Tschechen (ca. 550 Euro/Monat) ist der Aufenthalt nahezu unerschwinglich. Dieses sollte man bedenken, wenn man sich dorthin begibt und sich (still) über die so unglaublich niedrigen Preise freut. Als Alternative zum Olympie sei das Zatisi genannt, welches nicht weit entfernt liegt, insbesondere die Abendkarte dort sei empfohlen. Zuletzt noch einige Hinweise für Langläufer: In der Gegend um Spindlermühle finden vor allem die Freunde der Skating-Technik anspruchsvolle und gut präparierte Strecken, gleichwohl gibt es in Horni Misecky und Plan auch Loipen, die vielfach jedoch nicht auf Anhieb zu finden sind. Es lohnt der Kauf einer Loipenkarte, welche an der Information für umgerechnet 2 Euro zu bekommen ist. Auch ein Besuch der Loipen von Benecko und Harrachov ist empfehlenswert. Für Winterwanderer ist die Gegend weniger empfehlenswert, da die Wege zumeist nicht geräumt werden und es wenig Spaß bringt, mit jedem Schritt einen halben Meter tief oder gar bis zu Hüfte einzusinken.
Es gibt verschiedene Kategorien von Zimmern. Neben den "normalen" Zimmern im Haupthaus über dem Restaurant und dem Eingangbereich gibt es Komfortzimmer in der ersten Etage und Deluxe-Zimmer in der zweiten Etage des Anbaus. Die "normalen" und die Komfortzimmern unterscheiden sich lediglich in Lage und Größe, während die Deluxezimmer zusätzlich über einen Balkon verfügen. Das Mobiliar ist neueren Datums und in hellem Holz gehalten, insgesamt wurden die Zimmer mit Liebe eingerichtet. Leider herrscht Leichtbauweise vor, so daß die Zimmer allesamt recht hellhörig sind. Neben Telefon gibt es auch TV mit deutschsprachigen Programmen.
Aufgrund seiner geringen Größe verfügt das Hotel nur über ein Restaurant. Dieses hat aber einen Wintergarten und ist ansprechend eingerichtet und wird gut geführt. Neben landestypischen Gerichten erhält man internationale Küche von Pasta bis Wiener Schnitzel. Der Service spricht u.a. Deutsch, ist aufmerksam, auf Sauberkeit bedacht und freut sich über eine kleine Aufmerksamkeit in Form eines Tips. Die Preise sind deutlich höher (z. T. mehr als doppelt so hoch) als in den Bauden am Wegesrand, für deutsche Verhältnisse fallen sie dennoch vergleichsweise niedrig aus (1,70 Euro für 0,5 Liter Bier bzw. 10,20 Euro für ein 200g-Steak).
Der Service ist ohne wesentliche Beanstandung, lediglich die Handtücher könnten häufiger als einmal pro Woche gewechselt werden. Hierzu sei aber auch angemerkt, daß ein Trinkgeld hier Wunder wirkt. Nach einem Zimmerwechsel in der zweiten Woche erhielten wir alle zwei Tage neue Handtücher. Der Zimmerwechsel wurde von mir erbeten, nachdem sich herausgestellt hatte, daß wir oberhalb der Küche wohnten und sämtliche Geräusche nahezu ungedämpft zu uns hinauf drangen. Ohne zu zögern wurde uns ein neues Zimmer der Deluxe-Kategorie zugewiesen. Die Fremdsprachenkenntnisse des Personals waren beeindruckend und nahezu jeder sprach Deutsch und/oder Englisch.
Die Beurteilung der Lage des Hotels ist abhängig von den eigenen Vorlieben. Von unserer Seite bestand kein Interesse an Après-ski-Angeboten und so störte es uns nicht weiter, daß das Hotel im Ortsteil Svaty Petr rund 800-1.000 m von der Ortsmitte entfernt lag. Wer lieber mittendrin sein möchte, ist im Olympie weniger gut aufgehoben. Das Hotel ist in Hanglage gebaut und bietet einen wunderbaren Ausblick auf das Riesengebirge (Stoh, Ziegenrücken). Obgleich sich das Hotel in Alleinlage befindet, besteht unschwer die Möglichkeit, das Abendessen in einem der zahlreichen Hotelrestaurants in der Nähe einzunehmen. Zwischen den Skigebieten verkehrten regelmäßig kostenlose, wenn auch meist ungeheizte Busse. Taxis waren jederzeit zu haben, wenn auch verhältnismäßig teuer. Die Nutzung des eigenen Pkw ist zumeist nur mit Schneeketten zu empfehlen, auch können die Parkplätze vor allem in Ferienzeiten und am Wochenende knapp werden. Soweit ich den im Hotel ausliegenden Flyer entnehmen konnte, besteht auch die Möglichkeit, an verschiedenen Tagesausflügen u.a. auch nach Prag teilzunehmen.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Das Hotel Olympie verfügt über eine eigene Skischule mit Ski- und Snowboardverleih, nicht bekommen kann man allerdings Langlaufausrüstungen. Vorhanden ist darüber hinaus ein beheizter Skiraum mit verschließbaren Skiständern (je Zimmer einer). Neben einer kleinen finnischen Sauna ist ein Whirlpool vorhanden, die Benutzung muß jedoch mindestens eine Stunde zuvor an der Rezeption angemeldet werden. Wenn die Muskeln nach einem anstrengenden Skitag zu sehr verspannt sind, kann sich nach Voranmeldung bei einer Massage entspannen. In Zusammenarbeit mit einer Massagepraxis bietet das Hotel verschiedene Massageformen an. Einmal pro Woche, während unseres Aufenthalts war es dienstags, findet ein kostenfreier Musik- und Tanzabend im Hotelrestaurant statt. Weniger etwas für Discogänger als für die ruhigeren Zeitgenossen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Januar 2006 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Tina |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 3 |