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Daniel (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • August 2011 • 1 Woche • Strand
Durchwachsene Erinnerungen
3,3 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Die Hotelanlage ist von außen sehr schön. Mehrere kleine Gebäude, die wohl mal das Hotel Paloma Garden und das Hotel Corina waren, sind zu einem zusammengefasst. Trotz der Lage an der vor allem tagsüber stark befahrenen Nationalstraße ist es recht ruhig, von den vorderen, zur Straße zugewandten Zimmern hat man einen schönen Meerblick. Soweit zu den positiven Dingen. Die Zimmer sind aus unerklärlichen Gründen in einem sehr unterschiedlichen Zustand. Während ein Teil des Hotels laut Aussage des Neckermann-Mitarbeiters vor Ort vor kurzem renoviert wurde, befinden sich andere Zimmer und Gebäudeteile in einem schlimmen Zustand. Merkwürdigerweise werden die Zimmer, die schon älter sind, auch schlampig gereinigt - so zumindest unsere Erfahrung. Bei unserer Anreise machten wir Bekanntschaft mit M. von der Rezeption. Vorsichtig ausgedrückt: Dieser Mann gehört nicht in einen Hotelbetrieb, egal, ob es nun wie hier ein Familienbetrieb ist und jeder mit anpacken muss, auch wenn er behindert ist. Natürlich gibt er sich Mühe, er verliert aber einfach zu oft den Überblick und ist außer Stande, sich wirklich zu kümmern. Als wir ankamen, wies er uns Zimmer 20 zu. Ein Familienzimmer hatten wir gebucht. Wer jemals in dieses Hotel kommt und Zimmer 20 zugewiesen bekommt, sollte sofort intervenieren. Das Zimmer befindet sich im "Erdgeschoss", tatsächlich ist es aber eher ein Kellergeschoss. Der Balkon, bzw. die Terrasse befindet sich unterhalb der Oberfläche des Hotelgrundstücks. Fenster gibt es außer der Terrassentür nicht. Bilder an den Wänden sind Fehlanzeige, Türen, Schränke, Spiegel und Handtuchhalter im Bad sind eine Katastrophe - dreckig bis zum geht nicht mehr und mehr als verwohnt. Die Armaturen stehen vor Kalk und lassen sich kaum bewegen. Als wir M. direkt nach Besichtigung des Zimmers auf die Missstände aufmerksam machten, meinte er: "Ich helfen jetzt." Das sagt er recht oft und tut dabei so, als wenn dies eine Art Kulanz oder Freundschaftsdienst sei. Dass wir bereits im März unseren August-Urlaub gebucht hatten und demzufolge ein Zimmer erhalten könnten, das uns auch zusteht, ließ er offenbar außer Acht. Noch grotesker wird es, wenn man sich die Aussage des Neckermann-Mannes vor Ort auf der Zunge zergehen lässt: "Das Hotel ist überbucht", meinte er. Da fragt man sich, wie das gehen kann - Miss-Management des Hotels oder durch Neckermann? Jedenfalls ließ man uns ein wenig so dastehen, als hätten wir uns spontan beim Vorbeilaufen für dieses Hotel entschieden. Eine Sicherheit auf ein gutes Zimmer ist bei diesem Hotel trotz zeitiger Buchung also nicht gegeben. Schließlich wies man uns zwei Doppelzimmer zu, von denen eines wieder im Keller lag. Vier Tage später durften wir dann in ein wirkliches Familienzimmer umziehen. Im ersten Stock, mit zwei Balkonen, die jeweils Meerblick boten. Hätte man uns von Anfang an dieses Zimmer zugewiesen, wäre alles wunderbar gewesen. Übrigens zogen an diesem Tag noch weitere Gäste in andere Zimmer um. Da fragt man sich, welche Zimmer wohl die neuen Gäste bekamen - sicher auch die weniger tollen. Scheint ein Teufelskreis zu sein. Eine Frechheit war übrigens das Angebot des Neckermann-Vertreters am zweiten Tag. Er meinte, er könne uns anbieten, in ein anderes Hotel umzuziehen. Allerdings wären die Halbpension-Hotels bereits belegt und nur noch in AI-Hotels etwas frei. Aufpreis pro Person: 100 Euro. Wir lehnten ab. Eigentlich hätte man für diese Dreistigkeit eine Verrechnung mit unseren Unannehmlichkeiten verlangen müssen. Beim nächsten Mal wissen wir es besser: Nie wieder Paloma Garden - und ob wir wieder mit Neckermann reisen, müssen wir uns echt überlegen. Übrigens scheint Neckermann in Stalis allgemein Probleme zu haben. Wie uns eine Reisebüro-Mitarbeiterin im Ort sagte, würde Neckermann im beliebten Hotel Cactus Beach im nächsten Jahr rausfliegen - wegen katastrophalen Services am Kunden. Unbedingt an einer der zahlreichen Autovermietungen (wir empfehlen Caravel - zwingend die 100-Prozent-Vollkasko abschließen!) ein Auto mieten und in die Lassithi-Hochebene fahren. Ein Traum! Von dort hat man nicht nur einen Wahnsinns-Blick auf das Meer, Stalis und Malia, sondern kann auch die Windmühlen bewundern und durch das Museum der menschlichen Geschichte laufen. Wir haben da oben mehrere Stunden verbracht, waren auch in einer Keramikwerkstatt und haben uns dort kleine, ursprüngliche Dörfer angesehen. Auf der Strandstraße befinden sich außerdem diverse Reisebüros, die Tages- und Halbtagestouren in die nähere Umgebung mit Bus und Schiff anbieten. Lohnenswert sind beispielsweise der AquaPlus-Wasserpark oder das CretAquarium. Und der wohl wichtigste Tipp: Das Paloma Garden meiden. In der Umgebung gibt es zahlreiche weitere Hotels und Pensionen. Wer über eine große Reisekasse verfügt, mietet sich wohl besser in einer Pension ein und geht jeden Abend bei Marias Golden Beach (Speisen um 8 bis 12 Euro) essen. Unser Fazit lautet: Kreta und Stalis unbedingt wieder!


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Wie oben geschrieben: sehr unterschiedlich ausgestattet und gereinigt. Man muss wohl Glück haben, ein wirklich gutes zu erwischen. Unser großes Familienzimmer, das wir dann zugewiesen bekamen, war wunderbar. Klima und Kühlschrank nur gegen Aufpreis. Ein Radio gibt es nicht wirklich, eher eine Hausmusikanlage, die nur spartanisch bedient wird und sich schlecht in der Lautstärke regeln lässt. Entweder sie ist zu leise oder zu laut und kratzt. Nicht benutzbar, aber auch vernachlässigbar.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Die Gastronomie ist wohl selbst für ein Dreisterne-Hotel unterirdisch. Das Abendessen mag noch gehen, auch wenn wirklich griechische Speisen fehlten. Bis auf eine Moussaka haben wir dort nur Nudeln, Kartoffeln und Fleisch bekommen. Jeden Abend etwas anderes, aber insgesamt war es eher eine Nahrungsaufnahme als ein Essen. Gewürze scheint der "Koch" nicht zu kennen. Ganz schlimm ist das Frühstück. Von der einen Sort Wurst und der einen Sorte Käse (jeden Morgen) hatten wir hier schon gelesen. Dass es so schlimm werden würde, hätten wir jedoch nicht gedacht. Das "Buffet" ist wohl in jeder deutschen Pension besser. Drei oder vier Sorten Marmelade, Scheiben von Baguette-Brot in weiß und Vollkornm Tomaten und Wassermelone (jeden Tag auch zum Abendbrot) - das war es. Der so genannte Orangensaft ist keiner. Eher ein verdünnter Sirup, wie man das von den Aquamax-Zusätzen kennt. Schlichtweg nicht trinkbar. Dafür war der Kaffee aus dem Automaten überraschend okay. Nicht sehr gut, aber so genießbar, dass man Morgens wenigstens wach wurde. Dass sich zahlreiche Gäste, auch wir, zum Frühstück selbst noch Dinge wie Wurst und Nutella mitbrachten, sollte der Hotelleiten zu Denken geben. Allerdings - was will man erwarten, wenn der 15-Jährige nichtmal in der Lage ist, zu erkennen, dass es an der Zeit wäre, die Tische abzuwischen. Darauf angesprochen fragte er mich doch tatsächlich, welchen Tisch er abwischen solle. Unglaublich sowas. Uns drängte sich der Verdacht auf, dass hier nur abkassiert und dafür der Service auf Null runtergefahren wird.


    Service
  • Eher schlecht
  • Der Service des Paloma Garden ist kaum vorhanden. Die Zimmer werden zwar täglich gereinigt, bzw. zumindest gekehrt und die Betten gemacht. Handtuchwechsel erfolgt aller drei Tage, was vor allem an heißen Tagen, an denen man mehrfach duscht, schlichtweg nicht ausreicht. Zum Glück kann man Handtücher auf dem Balkon trocknen. Wie oben schon geschrieben gibt es offenbar Zimmer, die nicht wirklich gereinigt werden. Die Schränke sind teilweise eine Katastrophe und dreckig. Dort seine Sachen reinzulegen, trauten wir uns nicht. Den Neckermann-Mitarbeiter vor Ort abgesprochen, zeigte sich dieser sehr überrascht und verärgert. Er wischte mit seiner Hand mehrfach durch die Schränke. Mit der dann schwarzen Hand wollte er zu M. von der Rezeption gehen und ihn darauf ansprechen. Wir wurden trotzdem das Gefühl nicht los, dass hier ein Spielchen auf Kosten der Gäste gespielt wurde. Kurz: Der Neckermann-Mitarbeiter kann zwar mit M. hart ins Gericht gehen, erweist sich aber am Ende doch als zahnlos. Erreichen konnte er für uns dort jedenfalls nichts. Ändern wird sich an dieser Situation wohl nichts mehr. Das wenige Personal, das wir zu Gesicht bekamen, beschränkte sich auf M., eine Reinigungsfrau sowie zwei, drei Mitarbeiter an der Bar und im Küchenbereich. An der Bar bediente uns sehr freundlich und zuvorkommend eine junge Frau. Beim Frühstück und Abendbrot muss man das Geschirr selbst wieder in Richtung Küche tragen - dort wird es von einem vielleicht 15-jährigen (wohl ein Sohn der Besitzer?) abgenommen, der sichtlich wenig Lust auf den Hoteljob hat.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Lage in Stalia ist wunderbar. Durch Unterführungen in rund 100 Meter Entfernung vom Hotel geht es sicher über die National Road. Man kann aber auch vor der Unterführung ohne Leitplanke relativ sicher über die Straße laufen - es befindet sich ein kaum mehr sichtbarer Zebrastreifen auf der Straße auf Höhe des Hotels Blue Sea. Wer hier schreibt, man müsse über Leitplanken klettern, hat sich wohl nicht richtig informiert. Am Blue Sea vorbei läuft man nur noch wenige Meter zum Strand und zur wunderbaren Agiou Ioannou, der belebten Einkaufsstraße am Strand. Wer hier nichts findet, ist selbst schuld. Supermärkte, kleine Boutiqen, unzählige Restaurants, Auto- und Quadvermietungen, Reisebüros, Tavernen, Strandbars und so weiter finden sich hier. Die Straße zieht sich bis nach Malia, wo sie nochmals hunderte Einkaufsmöglichkeiten bietet. Ein wahrer Traum - vor allem Abends ab 19.30 Uhr, wenn die Sonne weg ist. Bis 23 Uhr, sehr oft auch bis nach 0 Uhr sind die Geschäfte offen. Das Flair der Straße ist unbeschreiblich. Vor den Restaurants stehen die gut gelaunten und freundlichen Besitzer oder Mitarbeiter und versuchen, einem die Speisen nahezulegen oder auf einen Drink herein zu locken. Das Ganze geschieht nicht aufdringlich, eher im Gegenteil. Lehnt man ab, gibts ein Lächeln zurück. Absolut empfehlenswert ist das Restaurant Marias Golden Beach. Es ist sowas wie ein Geheimtipp, obwohl der tägliche Andrang bereits zeigt, wie beliebt es ist. Das Essen ist ein Traum und die Atmosphäre dort familiär, ja sogar freundschaftlich. Mehrmals am Abend wird mit den Gästen Sirtaki getanzt, es fliegen Teller zu Bruch. Ein gerufenes "Hoppa!" zeigt an, dass dies so gewollt war. Der Sirtaki wird laut gestellt und zwei Runden um die Tische getanzt. Das muss man erlebt oder besser noch mitgemacht haben. Ein besseres Gemeinschaftsgefühl gibt es nicht. Die Besitzer und Mitarbeiter der Geschäfte sind allesamt wirklich freundlich - davon könnten sich manche deutsche Unternehmer einiges abgucken. Trotz Sonderwünschen bleiben die Menschen dort freundlich und ruhig. Sie haben es verstanden, dass die Kunden ihr wichtigstes Gut sind. Zu vielen baut man schnell eine persönliche Beziehung auf - und sie erinnern sich Tage später noch an Dich. Das haben wir so noch nie erlebt.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Der Pool ist okay. Relativ klein, dafür immer sauber. Er öffnet von 6 bis 19 Uhr. Vor dem Frühstück ein paar Bahnen zu schwimmen ist sehr schön und macht frisch für den Tag. Ansonsten gibt es Billard gegen Gebühr, Tischtennis ist kostenlos. Internetzugang über die PCs im Rezeptionsgebäude kostet einen Euro pro 20 Minuten. Auf der Strandstraße gibt es viele Bars mit kostenlosem WLAN, etwa die Nemo-Bar. Dort kann man sich auch an PCs setzen, für 50 Cent pro 20 Minuten.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Mehr Bilder(8)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1 Woche im August 2011
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Daniel
    Alter:31-35
    Bewertungen:5