- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Auch das vierte Mal war immer noch schön! Mittlerweile fahren wir auch nicht mehr einfach nur in den Urlaub, sondern kommen nach Hause. Weniger ist oft viel mehr, gerade im Punkte Erholung.
Selbstverständlich - Und ich denke einmal jeder erfahrene Griechenlandreisende ist sich dessen bewusst - darf man "3 Sterne" in Griechenland nicht mit "3 Sternen" in Spanien, Italien oder anderswo vergleichen. Die Zimmer sind einfach, zweckmäßig möbliert und ausreichend groß, das Bad - wie in Hellas üblich - eher klein und spartanisch. Der Komfort besteht aus einem großen - wenn auch recht hart gepolsterem - Doppelbett, einem großen Kühlschrank zur freien Verwendung (also ohne Mini-Bar-Abzocke), einem Schreibtisch mit großen Spiegel, Kleiderschrank, Föhn, Mietsafe, Fernseher (3 Programme), Radio, ausreichend Steckdosen, einer individuell regulierbaren Klimaanlage (falls nicht gerade der vorherige Gast die Batterien in der Fernbedienung anderen Zwecken zugeführt hat) und einem großen Balkon, welcher jetzt (leider nicht sehr überzeugend) mit den alten Rattansofas der früheren Strandbar "aufgemotzt" wurde. Wir sind lieber bei den seit jeher gewohnten Stapelstühlen geblieben. Erfahrene Possidona-Gäste bevorzugen die Landseite, nicht nur weil die schönen, alten Palmen an der Promenade mittlerweile leider eingegangen sind, sondern weil sich die Zimmer dort tagsüber stärker aufheizen. Auch gibt es dort weniger lästige Mücken, trotzdem (kleiner Tipp an Gianna) wäre ein Haken an der Decke über dem Bett, an dem man ein Moskitonetz aufhängen kann, ganz sicher eine tolle Idee. Dann würden vermutlich auch in der Vorsaison deutlich weniger Gäste nachts ihre Balkontüren verrammeln und die Klimaanlage brummen lassen, nur um den lästigen Mückeninvasionen zu entgehen. Ganz allgemein: Die Zimmer waren wie immer blitzblank und an Handtüchern, Laken usw. wurde nicht gespart. Auch saubere Gläser standen jeden Tag auf dem Schreibtisch. Falls trotzdem jemand andere Erfahrungen gemacht haben sollte - was ich allerdings anzweifele - der Spruch: "Wie man in den Wald, ruft schallt es heraus" hat auch in Griechenland Gültigkeit.
Seitdem Gianna-Maria in der Küche zaubert kann man wirklich nur jedem potenziellen Gast anraten unbedingt Halbpension zu buchen. Wer es nicht macht verpasst etwas, auch wenn es im Ort ein paar wirklich gute Tavernen gibt. Das Frühstücksbuffet ist zwar immer gleich, aber so vielfältig dass sich wirklich jeder etwas Passendes zusammenstellen kann. Salat, Wurst, Käse, Antipasti, Salat,Tsatsiki, leckere Saucen,Yoghurt, Marmelade, Honig, Eier (gekocht, gespiegelt oder gerührt), Brot, Brötchen, Müsli, Obst, warme Croissants und Spinattaschen, wer dort nichts findet muss wohl GNTM-Kandidat(in) sein. Abends das übliche, reichhaltige Salatbuffet und mindestens 2 Gerichte zur Wahl. Sehr oft Fisch und/oder Meeresfrüchte, aber auch Souflaki, Bifteki oder auch schon mal Hähnchen. Dazu immer superleckeres Gemüse und für diejenigen die offenbar gar nichts mögen Nudeln oder Reis mit wechslenden Saucen. Die Getränkepreise sind nach wie vor sehr moderat und - eher ungewöhnlich für ein Hotel - meist sogar günstiger als in den umliegenden Tavernen. Womit sich auch erklärt dass die Terrasse auch abends stets recht gut besetzt ist. Alles zu geniessen in entspannter, ungezwungener Atmosphäre, auch abends gibt es keinen "Dresscode" wie in so manchem "4-Sterne-Haus". Bezahlen kann man entweder direkt, oder man lässt es sich auf die Zimmerrechnung schreiben.
Wäre das uns versprochene Frühstückspaket bei unserer frühen Abreise nicht irgendwo "verschollen", würde ich sagen: Besser geht´s wirklich nicht! Es gibt wirklich kein Problem bei dem Gianna und ihr Team nicht eine Lösung finden. Egal ob entzündeter Mückenstich, Geburtstagskuchen, Ausflug, Mietwagen, allergikerbekömmliche Speisen, große oder kleine Mißgeschicke, spezielle Wünsche - nichts ist unmöglich! Und so wie der "Herr" ist auch bekanntlich auch das "Gescherr", und deshalb ist die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Hotelgäste untereinander ebenfalls bemerkenswert. Auch wenn der Herbst bei uns stets wechselnden, anderen Reisezielen vorbehalten ist, eine solch entspannte, familiäre Atmosphäre haben wir bisher noch nirgendwo anders vorgefunden. Auch anderswo in Griecenland nicht. Wer nach 2 Tagen noch keinen "Anschluss" an die stetig wachsende "Possidona-Familie" gefunden hat, der wird vermutlich ohnehin nie wiederkommen. Alle anderen wird man mit großer Wahrscheinlichkeit früher oder später dort wieder treffen.
Der einzige Nachteil Gerakinis ist zugleich dessen größter Vorteil. Und dies ist die Lage genau zwischen den beiden "Fingern" (oder wie die Griechen sagen: "Füße") Kassandra und Sithonia. Die Halbinsel Chalkidiki ist so unglaublich vielfältig dass es vermessen wäre zu bestreiten dass es dort anderswo nicht schönere Strände, türkisfarbeneres Wasser oder attraktivere Orte gibt. Gerakini ist ein eher verschlafener Ort in einer eher unspektakulären Umgebung. Kein "Nightlife", bescheidene "Shopping-Möglichkeiten", ringsum eher sanfte Hügel mit ausgedehnten Olivenplantagen und ein guter, aber keineswegs überragend schöner Strandabschnitt. Aber da man ohnehin unbedingt einen Mietwagen benötigt um auch nur annäherungsweise die unzähligen bekannten und unbekannten Schönheiten Chalkidikis zu entdecken, ist die Lage des Ortes kaum zu toppen. Egal ob man "Action" auf dem (gar nicht so sehr) "touristischen" Finger Kassandra erleben möchte, die wilde Schönheit Sithonias mit seinen unzähligen karibikähnlichen Traumstränden kennenlernen möchte, das wildromantische und abwechslungsreiche Hinterland der "Handfläche" erforschen möchte, oder in Ouranopoli auf dem Finger Athos an der Pforte zur Möchsrepublik "anklopfen" möchte, alle Ziele befinden sich in einer Entfernung die es ermöglicht sich dort ohne Zeitdruck etwas gründlicher umzuschauen. Auch der Flughafen ist nur etwa eine Stunde entfernt. Der nächstgelegene "Traumstrand" Kalogria Beach auf Sithonia ist auch nur 20 Minuten entfernt, macht aber einen gewaltigen Appetit auf "mee(h)r". Keineswegs verpassen darf man den riesigen Wochenmarkt im nahe gelegenen Nea Moudania (mittwochs, direkt am Busbahnhof), aber auch das in den meisten Reiseführern eher stiefmütterlich behandelte Hinterland rund um Arnea bietet unerwartete Überraschungen. Ebenfalls wunderschön und kaum bekannt, die Küstenstraße zwischen Sithonia und Athos, mit malerischen Orten wie Pyrgadikia oder Develiki. Man sieht: Auch nach insgesamt 7 Urlauben in der Gegend kann man noch viel Neues entdecken.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Kommen wir zum "dunklen Punkt" Gerakinis. Im Hotel gibt es weder einen Pool (wofür auch, wenn das glasklare Meer direkt vor der Tür liegt), noch Animation oder Wellness. Aber wei schon weiter oben erwähnt: Weniger ist oft mehr, wenn es um echte Erholung geht. Denn auch durchgeplante "Wellness" kann zum Stress ausarten, Animation ist ohnehin "Kollektiv-Stress" mit Mitmachzwang. Gegen einen gelegentlichen Grillabend hätte aber vermutlich keiner der Gäste etwas einzuwenden und an Freiwilligen für den Grill würde es ganz bestimmt nicht scheitern. Ansonsten: Viel ist in Gerakini wirklich nicht los, zumindest was den Ortsteil Paralia angeht. Es gibt nämlich noch den etwas touristischeren Ortsteil Trikorfo am nächsten Strand weiter östlich. Das Beste ist noch der sehr gut sortierte Supermarkt, keine 200 Meter vom Hotel entfernt. Dort trifft sich offenbar jeder, Einheimische und Touristen gleichermaßen. Dort findet man auch die ersten Tavernen und einen sehr empfehlenswerten Imbiss, ideal für ein (enorm großes) Gyros-Pita als Mittagssnack. Dort stört es auch niemanden wenn man dieses in Badebekleidung konsumiert, allerdings kann man auch nebenan im "Oasis" direkt AUF dem Strand etwas essen und trinken. Dann gibt es noch 5 weitere Tavernen im Ort, 8 Andenkenläden, einen weiteren (kleinen) Supermarkt, eine Cocktailbar (gegenüber dem Ikos Olivia), einen "Kinderrummel", eine Autovermietung bei der man auch Ausflüge buchen kann, eine Konditorei, einen Geldautomaten ( an der Taverne "Ithaki") einen Moped- und Fahrradverleih und aus der Ferne kann man die Glocken aus dem eigentlichen Ort Gerakini läuten hören und abends das Dorfleben der Griechen nach Feierabend beobachten. Das war es dann aber auch schon. Wer mit einer Woche Strandurlaub auskommt wird damit zurecht kommen, wer etwas erleben wil muss mobil sein. Auch hier gilt: Vor dem Anmieten eines Mietwagens unbedingt Gianna fragen, ansonsten zahlt man definitiv zu viel bei den örtlichen Anbietern. Oder, so machen wir es, gleich per Internet von Deutschland aus buchen, dann zahlt man etwa 24 Euro/Tag inclusive ALLER Versicherungen und ohne Kilometerbegrenzung. Mit Mietwagen geht dann aber alles: Shoppen in Nea Moudania, Kallithea, Chanioti, Pefchochori oder (für ganz Unerschrockene) Thessaloniki, traumhafte Touren zu den Traumstränden Sithonias oder der mondänen Westküste Kassandras, Exkursionen ins wildromantische Hinterland usw.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2017 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Reimund |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 35 |