Hotel Pulicinu

Das Hotel macht einen guten, sehr gepflegten Eindruck. Der Garten ist nett angelegt, ebenso der Poolbereich. Behutsam wurde in die Landschaft hineingebaut. Vorwiegend deutsche Gäste, aufgrund der wenigen Zimmer familiäre Atmosphäre. Meist Paare ab ca. 30-40, z.T. mit kleinen Kindern, aber auch einige Seniorenpaare. Als Tipp kann ich nur einen Mietwagen empfehlen. Mit diesem dann die Küste in Richtung Porto Rotondo abgrasen. Die Strände sind schön, im Juli jedoch megavoll. Wer nach Sardinien reist in der Hoffnung abgelegene, einsame Badebuchten mit weißem Sand zu entdecken, der wird enttäuscht sein (zumindest dann, wenn er kein Boot oder keine Yacht dabei hat). Ein Abstecher zum Capo Testa und in die nette, kleine Stadt Castelsardo an der Westküste lohnt in jedem Fall. Alghero dagegen hat uns nicht überzeugt, zumindest nicht tagsüber. Vielleicht abends zum Bummeln ganz nett, aber man fährt 2,5 Stunden! Unbedingt empfehlenswert ist eine Bootstour und ein Bummel in La Maddalena. Unsere Reiseleitung hat eine solche Tour angeboten, von morgens 9 bis nachtmittags 5, mit Mittagessen (vom Capitano gekochte Nudeln mit Tomaten, Obst, Salat) und 2 Badestopps in Buchten. Mit 75 Euro pro Person sicher eine teure Tour, aber wegen der netten Atmosphäre mit nur 12 Personen an Bord lohnenswert.

Die Größe der Zimmer war ausreichend, die Sauberkeit excellent, die Möblierung sehr spärlich und nicht mehr ganz neu (fleckige Stühle, Lampenschirme, die mit Tesafilm notdürftig befestigt waren). Die Betten waren breit, hart (wir fanden sie bequem), aber es waren leider zwei Einzelbetten (zum Kuscheln nicht so geeignet :-) ). Die Bettwäsche wird 1x wöchentlich gewechselt, die Handtücher täglich. Leider war es auch extrem hellhörig (hörten unsere Nachbarn sogar gähnen). Die Klimaanlage war okay, nachdem wir erst einmal herausgefunden hatten, wie sie funktionierte. Das Badezimmer stank aus den Abflüssen so unangenehm, dass wir die Tür immer geschlossen halten mussten. Die Dusche hatte die Qualität einer Jugendherbergsbrause, der Wasserdruck kam und ging, wie er wollte. Den Duschkopf konnte man nicht abnehmen. Eine Wanne gab es nicht, dafür ein Bidet. Der Spiegel war sehr schlecht beleuchtet. Der Balkon war gemütlich und hübsch gestrichen in rosa Pastelltönen. Es gab weiterhin einen Fernseher mit einem deutschen Sender (ausgerechnet Sat 1) sowie DSF, Telefon, Safe. Wir hatten ein Zimmer zum Parkplatz, die Hunde, die hier schon mehrfach erwähnt wurden, haben wir nur in einer Nacht als störend empfunden. Ein Zimmer mit Blick auf den Pool oder die Bucht wäre sicher netter gewesen, aber wir waren eh selten im Hotel.

Der Ausblick vom Restaurant durch die geöffnete Fensterfront auf eine entfernte Bucht war schon sehr nett. Die Tischdecken, das Geschirr, alles war sehr hygienisch und machte einen sauberen Eindruck. Die Kellner waren etwas steif, aber sehr höflich und aufmerksam. Für Leute mit kleinen Kindern waren die Abendessenszeiten schwierig (20-22 Uhr), da die Kids dann schon sehr müde und quengelig waren. Die Antipasti (Buffet) waren immer köstlich und abwechslungsreich, auch die Vorspeisen (meist Nudelgerichte) lecker und reichlich (danach wären wir oft schon satt gewesen). Die Hauptgänge dagegen waren schwach. Häufig waren die Speisen nicht mehr richtig warm (geschweige denn heiß), besonders die Beilagen, wie geröstete Kartoffeln. "Rindermedallions" entpuppten sich als eine einzelne Frikadelle, das gegrillte Fleisch war häufig sehr trocken, so dass wir es mit viel (teurem) Wein herunterspülen mussten. Nur mal so als Anhaltspunkt: für unsere im Restaurant verzehrten Grtränke haben wir insgesamt 140 Euro am Ende nur einer Woche ausgegeben. Das Dessert bestand meist aus süßen Kuchen, einmal gab es Tiramisu, das jedoch sehr wässrig war und nach Kokosnüssen (?) schmeckte! Wirklich armselig war das Frühstücksbüffet! Es gab jeden Morgen die gleiche Käsesorte (eine einzige), Salami und Schinken, gekochte Eier, abgepackte Marmelade und die gleichen Brotsorten (2 und ein abgepacktes, trockenes Schwarzbrot). Drei Säfte und Wasser zur Auswahl, das war okay. Rührei oder Spiegelei oder gebratenen Speck gab es nur gegen Aufpreis. Das haben wir selbst in 3-Sterne-Restaurants anders erlebt!

Nett und freundlich war das Personal immer, dafür gibt es 5 Sonnen. Was jedoch Kompetenz, Hilfsbereitschaft, Fremdsprachenkenntnis und Umgang mit Beschwerden angeht, können wir höchstens 2 Sonnen vergeben. In unserem Zimmer funktionierte der Safe nicht. Es hat 2 Tage und mehrere Nachfragen unsererseits gedauert, bis man sich darum kümmerte. Als der Safe schließlich doch nicht zu reparieren ging, bot man uns (genervt) ein anderes Zimmer an. Wie die Klimaanlage funktionierte, bekamen wir nur durch Probieren heraus, eine Beschreibung gab es nicht. Leider sind wir des Italienischen nicht mächtig, sprechen aber fließend Englisch. Ein Großteil des Personals konnte (oder wollte?) dies jedoch nicht, sondern antwortete immer auf Italienisch, wordurch man sich leicht veräppelt vorkam und was auch arrogant wirkte. Als wir nach dem Weg zum Hotelstrand fragten, wurde uns zwar auf Englisch geantwortet, den Strand fanden wir nach der Beschreibung aber nicht. Eigentlich müsste man doch zumindest eine grobe Zeichnung o.Ä. den Gästen anbieten können. Die Zimmer wurden tadellos gereinigt, die Handtücher täglich gewechselt, das war top. Für ein 4-Sterne-Hotel hätte ich eigentlich die Möglichkeit einer Internetnutzung erwartet.

In der Nähe von Baia Sardinia liegt das Pulicinu gerade noch an der Costa Smeralda. Ohne Mietwagen wäre der Aufenthalt sehr problematisch, sowohl von den Einkaufsmöglichkeiten als auch von den Bademöglichkeiten her. Wer Ruhe und Entspannung sucht, ist hier gut aufgehoben. Vom Flughafen in Olbia fährt man mit dem Auto ca. 35 Minuten. Den Shuttlebus des Hotels, der die Gäste bei Bedarf (man muss sich wohl an die Rezeption wenden) zum Strand kutschiert, brauchten wir nicht, da wir einen Mietwagen hatten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gab einen netten, wenn auch nicht großen Pool mit integriertem Kinderbecken, die Liegestühle waren auf die Zahl der Gäste gut abgestimmt, so dass es keine "Handtuchbelegungen" zu nachtschlafender Zeit gab, Gott sei Dank! Am Pool gab es eine Dusche, Rutschen o.Ä. gab es nicht, obwohl die Pooltiefe mit 2.60 m dies sicher zugelassen hätte. Es gab im Hotel keinen Internetzugang, den Hotelbadestrand haben wir nie entdeckt (siehe oben), es soll ihn aber gegeben haben und er soll mit dem Shuttlebus auch zu erreichen gewesen sein.