- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Die Hotelanlage ist weitläufig und liegt an der Hauptsraße N8 Trogir-Split, der kroatischen Küstenmagistrale. Im weitläufigen Bungalowbereich gibt es zwei Typen: gelbe und weiße. Diese kleinen Hütten sehen außen etwas verlottert aus, sind aber innen vollständig modernisiert. Auch wenn die Einrichtung praktisch und einfach ist, fehlt es an nichts: Kühlschrank, Kochstelle, Besteck, Geschirr, Korkenzieher, Flaschenöffner, Tisch mit vier Stühlen, Wäscheleine. Zur als Aufenthaltsraum ausgebauten Küche gibt es zwei Schlafzimmer in den Bungalows. Eines mit Ehebett und eines mit zwei Einzelbetten. Die Zimmer sind sauber und groß genug. Ein Nachttischchen wäre aber nicht schlecht. Schränke gibt es im Flur. Das Bad ist klein, aber funktional. Die Dusche ist prima, nur der Boiler hat lediglich einen Inhalt von 50 Litern, was für Langduscher zu wenig sein könnte. Jeden Tag kommt die Putzkolonne, macht sauber und wechselt die Handtücher. Auf dem Gelände der Anlage gibt es auch noch in Renovierung befindliche Appartmenthäuser mit Ostblockcharme. Offenbar werden die Zimmer aber zurzeit nicht genutzt. Die zwei- bis viergeschossigen Blöcke fallen wenig auf, denn die Anlage ist mit Pinien, Kiefern und Olivenbäumen begrünt. Die Grünflächen sind gepflegt, nur eben trocken, was nicht immer schön anzusehen ist. Das Hauptgebäude, in dem sich der Speisesaal befindet, gleicht ein bisschen einem Landschulheim oder einer Mensa. Alles ist sauber, dem Zweck angemessen, aber eben nichts für Leute, die einen roten Teppich brauchen. Abzüge gibt es in diesem Hotel da, wo das Hotel nichts dazu kann: bei den Gästen. Die Struktur setzt sich zu 70 % aus Deutschen (davon drei Viertel aus Ostdeutschland), 10 % Tschechen, 10 % Österreicher und aus sonstigen Gästen zusammen. Viele haben leider keine gute Kinderstube genossen, was an den Tischmanieren und den derben Umgangsformen erkennbar war. Leute in Badelatschen, Trägerunterhemd oder Trainingsanzug über dem Bierbauch, die mit Ellenbogen auf dem Tisch Nahrung in sich hineinschaufeln sind für manchen eben ein ungewohnter Anblick. Es sind hauptsächlich wohl die Leute, die für wenig Geld viel erwarten und dann noch meckern.
Das Hotel ist durchweg gut für denjenigen, der keinen Luxus braucht, sich nicht an Adidaslatschen und Umgangsformen auf unterstem Niveau stört. Es ist alles da, was man braucht und das Personal gibt sich wirklich Mühe, alles so gut wie möglich zu managen. Das gelingt auch gut. Man ist sehr gastfreundlich und um die Gäste bemüht, wenn man eine Frage hat. Die Ausstattung ist eben spartanisch, aber voll in Ordnung. Rote Teppiche, Kronleuchter und Porzellanterrinen gibt es hier nicht. Ein öffentlicher Fernsprecher ist vorhanden. Kleine Kritik: es gibt kein Internetterminal. Das gibt es dafür kostenlos in der Schalterhalle des Flughafens.
Das Essen ist nicht vielseitig aber qualitativ gut und reichhaltig. Es gibt am Buffet immer zwei bis drei Sorten Fleisch, verschiedene Gemüse, Salate, Pommes, Nudeln, Reis oder Kartoffeln. Gnocchi und diverse Nudel- und Reiszubereitungen (viel Knoblauch und Paprika) standen neben Rohkostsalaten unter anderem zur Auswahl. Die Küche ist ein Mischmasch aus österreichisch, italienisch und Balkan. Allgemein als gute, deftige Hausmannskost von guter Qualität zu bezeichnen. Das Fleisch war zart, die Speisen nicht zu fett. An der All-In-Bar gab es PAN-Lagerbier vom Fass und Erfrischungsgetränke, die stets gut gekühlt waren. Einzig der Rot- und Weißwein war mies. Der Weißwein roch nach Spiritus und schmeckete so wie man sich Frostschutzmittel vorstellt. Der Rotwein war etwas weniger schlecht. Das Frühstück war südländisch bescheiden. Käse, Wurst, Marmelade, Cornflakes, Milch und Rührei. Kaffee genügt geschmacklich keinen Genießergaumen - Plörre.
Das Personal ist freundlich und spricht meist Deutsch und gebrochen Englisch. Sauberkeit war einwandfrei, Check-In und Check-Out völlig reibungslos. Umgang mit Beschwerden: es kommt auf den Ton an. Mit einem Lächeln nimmt man sich lieber einer Beschwerde an als mit "Hörrense mal, ja ...?" Ein Arzt ist in der Nähe, Kinderbetreuung war nicht vorhanden - wohl auch wegen geringer Auslastung in der Nachsaison.
Das Hotel liegt an der Hauptstraße Split-Trogir, die entlang der gesamten dalmatinischen Küste alle Orte verbindet. Die Straße ist eine Landstraße, an der auch der Flughafen in fußläufiger Entfernung liegt. Toll ist, dass es alle zwanzig Minuten eine Busverbindung ins sechs Kilometer entfernte Trogir (12 Kuna) (UNESCO-Weltkulturerbe) und ins 25 Kilometer entfernte Split (16 Kuna pro einfacher Strecke) gibt. Beides Ausflugsziele, die es sich lohnt, anzusteuern. Split ist im Altstadt- und Promenadenbereich einfach phantastisch. Abends geht es dort zur Sache, und tagsüber bevölkern Touristen die belebten Altstadtgassen. Die Anlage an sich liegt etwas isoliert am Ortsrand von Kastel Stafilic. Der Hotelstrand ist klein aber fein, im September nicht überlaufen und sauber. Was stört sind die vielen Raucher und die von ihnen im Kiesstrand hinterlassenen Kippen. Deutsche Urlauber, die ihren Hund trotz Verbot im Wasser planschen lassen, sind ein weiterer kleiner Minuspunkt. Das Wasser ist seicht und warm. Verunreinigungen - wie hier behauptet - sind nicht zu erkennen, und auch die Wasserqualität soll sehr gut sein. Ein Hauch von Karibik kommt beim Anblick des türkisblauen Nasses auf. Vom Strand blickt man auf den Hausberg von Split, den Marjan sowie auf die Silhouette der Stadt in der Ferne. Hinter dem Hotel erhebt sich ein bis zu 1000 Meter hoher Gebirgskamm. Am Flughafen kann man Mietwagen leihen. Ist aber eigentlich nicht nötig, denn selbst die Orte Zadar und Makarska (150 und 100 km entfernt) können gut und günstig mit BÜberlandbussen erreicht werden. Wer Bade- oder Sightseeingstops in Biograd, Primosten (traumhaft schön) oder Marina einlegen möchte, nimmt besser einen Mietwagen. Die Nähe zum Flughafen sollte kein Kriterium sein, denn Split-Kastela ist ein reiner Tourismus- und Regionalflughafen mit höchstens zehn Starts pro Tag und ebensovielen Landungen, die meistens morgens und am frühen Abend stattfinden. Schlaf und Strandvergnügen werden nicht beeinträchtigt, da die Landebahn parallel zum Strand läuft und die Flugzeuge nicht über den Strand und das Hotel hinwegfliegen. Lediglich an Samstagen kann es wegen des An- und Abreiseverkehr mal kurzfristig lauter werden. Samstag kann man also am besten für einen Besuch von Split reservieren.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
nach dem Motto: was es nicht gab, kann man nicht bewerten, gibt es hier Fragezeichen. Die Räumlichkeiten für Animation etc. sind vorhanden. Vor dem Hotel gibt es kostenlos nutzbare Tennisplätze, die super gepflegt waren. Im Aufenthaltsraum im Haupthaus gab es einen SAT-Fernseher mit über 700 Sendern aus aller Welt. Wer sich mit den Mitreisenden abspricht, kann dort - im Gegensatz zum TV im Bungalow - auch deutsche Sender sehen. Zu Strandqualität und Wasser siehe oben. Kinderspielsplatz ist vorhanden, aber dieser ist nur mit einer kleinen Rutsche und einem kleinen Klettergerüst ausgestattet, das nicht mehr einladend aussieht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Armin |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |