Hotel Riu Palace Maspalomas Adults Only

Die besten Zeiten sind vorbei. Immer noch ein eher gutes Hotel, doch neben dem Sanierungsstau in den Zimmern, an den Pools und großen Teilen der Gesamtanlage führt die Verlagerung der Touristenströme Richtung Spanien zu einer neuen Gästestruktur, die man früher im Palace nicht antraf. Viele holländische Großfamilien, die gerne etwas lauter und raumgreifender auftreten sowie Gäste, die mit nacktem Oberkörper durch die Lobby spazieren, kurze Hosen und ärmellose Shirts zum Abendessen tragen, zu dritt fünf Liegen und vier Schirme reservieren und mit Hingabe den gesamten Poolbereich an ihren Telefongesprächen teilhaben lassen, haben wir in den letzten Jahren im Riu Palace eigentlich selten angetroffen. Schade, denn diese Gäste schaffen eine andere Atmosphäre, die uns nicht sonderlich gefällt.

Die Zimmer sind klein (25qm) insgesamt ok, jedoch nix besonderes. Klimaanlage etwas schwach auf der Brust, Betten gut, Bad veraltet und teilweise schon sehr abgenutzt. Uralt-Föhn und flatteriger Duschvorhang für ein 4-Sterne-Haus absolut unpassend. Man wollte uns zuerst das total dunkle und beschattete Doppelzimmer 1067 ohne jegliche Aussicht andrehen, direkt neben der Putzfrauen-Umkleide und dem Bett an der Wand zum Personal-Treppenhaus. Konnten nach Beschwerde aber sofort auf Zimmer 2001 ausweichen, das an der seitlichen Zuwegung zum Strand bzw. der Promenade liegt, auf der auch spätabends noch viel Publikum unterwegs ist. Wer mit offenem Fenster schlafen will, darf nicht lärmempfindlich sein.

Insgesamt gibt es noch eben vier Sterne, obwohl wir uns über das langweilige, sich nach einer Woche wiederholende Speisenangebot am Abend sehr geärgert haben. Wer schön öfters im Palace war, kann die Speisenfolge im großen Restaurant inzwischen runterbeten, im Restaurant Krystal nebenan ist die Karte seit gefühlt zehn Jahren unverändert. Etwas mehr Innovation täte gut. Leider war die Qualität einiger Speisen auch diesmal nicht so hoch. Vor allem das Fleisch war oftmals richtig schlecht, zäh, zerkocht oder zu Tode gebraten und trocken wie eine Schuhsohle. Warum gibt es so wenig spanische Spezialitäten (immer nur kanarische Kartöffelchen und diverse matschige Eintöpfe kann es doch nicht sein), dafür aber ständig diese Fleischberge von schlechter Qualität, Schnitzel und Cordon Bleu sowie Erbsen und Möhrchen aus dem 10 kg-Pack? Das gute Angebot zum Frühstück sorgt in der Gesamtbewertung letztlich für vier Sterne. Leider gibt es auf der Frühstücksterrasse keinen besonderen Bereich für Nichtraucher. Warum eigentlich nicht? Wir wollen nicht schon beim Frühstück vollgequalmt werden!

Rezeption: Uns als Stammgäste für zehn Tage in dem fürchterlichen Zimmer 1067 unterbringen zu wollen, führt automatisch zu einem Punkt Abzug. Der Versuch ist zwar nicht strafbar, hat bei uns aber einen bitteren Beigeschmack hinterlassen, der für keinen guten Start in den Urlaub sorgte. Beim Check-Out fragte niemand, wie es uns denn gefallen hätte, man wünschte keine gute Heimreise, dem Paar vor uns erging es ebenso. Die Rechnung wurde wortlos überreicht, wir durften zahlen und gehen. Das ist unprofessionell. Gastrobereich: Die Kellnerin an unserem Tisch abends war stets sehr nett, umsichtig und hilfsbereit, die jeweiligen Hilfskellner jedoch total unerfahren und nicht immer serviceorientiert. Beim Frühstück herrschte auf der Terrasse ziemlich großes Durcheinander, es wurde selten abgeräumt, kaum einer der vielen Aushilfskellner fühlte sich für irgendetwas zuständig. Der Pool-Service war nett, doch für ein ausgebuchtes Hotel total unterbesetzt, so dass wir oftmals lange auf Getränke und Snacks warten mussten. Die Pool-Boys waren diesmal selten anzutreffen, wenn man sie brauchte. Zimmermädchen: Reinigung gut, nichts zu beanstanden.

Die Lage ist und bleibt top. Ganz nah an den Dünen, mit toller Aussicht von vielen, aber nicht allen Zimmern. Zu Fuß ist man nach knapp 20 Min. schweißtreibendem Marsch rauf und runter durch die wunderschönen Dünen am FKK-/Gay-Strand. Für Hitzeempfindliche und "fußschwache" Personen nur eingechränkt zu empfehlen. Direkt um das Hotel herum gibt es außer einem kleinen Supermarkt für den täglichen Bedarf incl. deutscher Tageszeitungen nicht viel an touristischer Infrastruktur, doch man ist in 15 Min. zu Fuß am Yumbo-Center. Dort wird abends einiges geboten. Tagsüber wirkt diese Bausünde der 80iger Jahre absolut trostlos - wer Ramsch sucht, findet ihn hier. Wer etwas besseres erwartet, sucht meist vergebens. Mit den öffentlichen Bussen ist man in knapp einer Stunde in der sehenswerten Inselhauptstadt Las Palmas. Den TUI-Bus vom und zum Flughafen meiden wir inzwischen, da auch viele andere Hotels abgeklappert werden und man manchmal eine Stunde im Bus durch Playa del Ingles fährt, um andere Touris abzuholen bzw. abzusetzen. Vorbestelltes Taxi zum Flughafen für 34,- Euro pro Strecke ist die bessere und nervenschonende Alternative.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Fitness-Raum ist für ein Hotel mit mehr als 300 Zimmern viel zu klein, der Spa-Bereich ebenfalls. Die Poolanlagen sind beide eigentlich recht schön, doch das nervige frühmorgendliche Liegenreservieren vieler Gäste, die dann gerne auch erst um 15:00 Uhr erscheinen, führt dazu, dass man das Spielchen wohl oder übel auch mitmacht oder um 11 Uhr verzweifelt zwei Liegen und einen Sonnenschirm sucht. Die Poolboys waren selten hilfreich, weil kaum greifbar. Auch am Pool wird viel gequalmt. Vielleicht böte sich hier auch mal Trennung an. Das Angebot für Kinder ist sehr schlecht, ich weiß also nicht, warum trotzdem noch recht viele Familien mit Kindern in dieses Hotel gehen.