Hotel Riu Palace Tres Islas

Einstmals das erste Haus der Insel ist das Tres Islas immer noch aufgrund seiner wahrlich einmaligen Lage und des ausgesprochen freundlichen Service grundsätzlich eine attraktive Adresse. Leider - und gemessen an früheren Zeiten - fällt das Hotel jedoch von Jahr zu Jahr immer ein Stückchen mehr hinter der Konkurrenz zurück, weil man das eigene Angebot nur unwesentlich weiterentwickelt. Dies scheint das überwiegend betagte bis sehr betagte Publikum jedoch nicht weiter zu stören - und das sich vermutlich an diesem Publikum und einem offensichtlich begrenzten Budget orientierende Hotelmanagement ebenso wenig. Schade!

Die Einrichtung der Zimmer, wie auch des Hotels, dürfte schon deutlich über 20 Jahre alt sein, ist aber immer noch gepflegt. Was heute jedoch einfach nicht mehr dem Standard entspricht, sind die zusammen gestellten Einzelbetten, deren harte Matratzen auf rollen-gelagerten Metallrohrgestellen liegen. Wer nicht in einer schlagartig aufklaffenden Besucherritze enden möchte, muss die Betten mit Kabelbinder oder einem Gürtel zusammenfügen. Immerhin gibt es auf den Zimmern nun WLAN und neue Fernseher. Demgegenüber sind die Duschvorhänge, obwohl sauber, nicht mehr wirklich State of the Art.

Das einstmals beachtliche kulinarische Angebot hat leider in den letzten Jahren hinsichtlich Qualität, Auswahl und Präsentation immer mehr nachgelassen. Besonders störend wirkte auf uns die Auswahl an Aufschnitt oder Beilagen an den Mitteltheken des Buffets, die völlig ohne Dekoration und eher lieblos gereicht wird. Fisch aus der Konserve wird bspw. so präsentiert, als ob er gerade aus seinem Großhandelsbehältnis auf die jeweilige Anricht-Platte gestürzt worden wäre. Die Gemüsebeilagen sind oftmals verkocht und nicht besonders vielfältig, der Kochfisch zumeist trocken. Das mag das Niveau von Mensa-Kantinen sein, nicht aber von einem Riu-Hotel! Die Speisekarte des A la Carte Restaurants "Crystal" wiederum hat sich seit vielen Jahren kein Stück verändert, der Rotwein ist dort beständig zu kalt. Hier wird an der falschen Stelle gespart! Was schließlich das Frühstück auf der Aussenterasse stört, sind die lästigen Tauben, die im Tiefflug über die Köpfe der Gäste hinweg jagen und sich auf den nicht abgeräumten Nachbartischen mit den Spatzen um die letzten Krümel balgen, dass die Federn fliegen. Muss auch nicht sein!

Ein tatsächlicher Pluspunkt des Hotels ist der durchweg freundliche und höfliche Service. Viele Gäste pflegen mit dem oft lang gedienten und vertrauten Personal einen geradezu familiären und herzlichen Umgang.

Die grandiose Lage an der schönsten Stelle der Insel ist das wahre Pfund, mit der das Tres Islas wuchern kann: Eingebettet in die wunderschöne Sanddünenlandschaft und in unmittelbarer Nähe zu dem türkisblauen Meer mit Blick auf die nahe Insel Lobos. Corralejo mit seinem kleinen Fischer- und Fährhafen, der gefälligen Uferpromenade und einem guten gastronomischen wie touristischen Angebot liegt wenige Fahrminuten oder ca. eine halbe Stunde zu Fuß den Strand entlang in nördlicher Richtung entfernt. Um die Insel zu entdecken, empfiehlt sich jedoch entweder eine geführte Bustour oder - besser noch - ein Mietwagen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Freizeitangebot des Hotels ist mittlerweile der zumeist älteren und wohl nicht mehr ganz so beweglichen Klientel entsprechend deutlich reduziert. Tatsächlich besteht es vor allem in der noch immer gefälligen Poollandschaft (hier stören allerdings die billigen Plastikliegen und ihre oft spackigen Auflagen) und einem kleinen Spa-Bereich. Ein beachtliches Gym, das es noch vor gut 10 Jahren im Obergeschoss des Hotels gab, wurde hingegen leider aufgelöst. Der Fitness-Raum im Spa-Bereich bietet dagegen nur Trainingsmöglichkeiten für den Gehapparat der senioren Gäste, aber kein Ganzkörpertraining. Die alten Tennisplätze sind regelmäßig ebenso verwaist wie der große Veranstaltungssaal, die schlecht sortierte Bibliothek oder das Spielezimmer. Nur ab und an tönt aus dem Kellergeschoss das schüchterne Klackern einer Ping-Pong-Platte. Und es gibt die Infotische der Reiseveranstalter für Aktivitäten ausserhalb der Anlage sowie abendliche Show-Darbietungen in kleinerem Rahmen auf der Aussenterasse. Immerhin!