Hotel Riu Palace Tres Islas

Das Hotel ist ein Kind der 70er. Und das sieht man. Doch das ist nicht nur schlecht, die Fassade des Hotels beispielsweise ist bei genauerer Betrachtung grandios und sollte eigentlich unter Denkmalschutz stehen. Es wurde schon viel über das ältere Klientel geschrieben, welches in der Tat ca. 60 -70% der Gäste ausmacht. Und so ist auch die Einrichtung. Konservativ-elegant. Modernes Design findet man nicht. Wir haben uns zwischen den ganzen Rentnern, die seit 30 jahren zweimal im Jahr dort hin fahren, nicht unwohl gefühlt, aber es wäre doch schön, wenn das Hotel sich mehr um die nachfolgenden Generationen bemühen würde. Sei es bei der Einrichtung oder der Abendunterhaltung. Aus den baulichen Gegebenheiten und der Lage könnte man viel mehr rausholen. Die Gästestruktur besteht vorweigend aus Deutschen. Sonst Engländer, Holländer, Franzosen und Spanier. Meerblick ja oder nein? Die Meerblickzimmer im Südflügel haben Morgensonne, die im Nordflügel haben länger Sonne, Sonnenuntergangssicht haben aber nur die Zimmer zur Landseite. Wer abends nicht beschallt werden möchte, sollte Landseite buchen oder um ein Zimmer möglichst weit außen bitten. Die Aussicht auf der Landseite reicht eigentlich auch aus, denn man schaut auf das Dünengebiet und das Abends erleuchtete Corralejo. Man kann aber auch Pech haben und einen Generator hören oder die Anlieferung des Hotels. Die Landseite-Zimmer im Nordflügel haben die interessanteste Aussicht. Lobos, Flag-Beach, Corralejo, Lanzarote. Aber hier ist es am windigsten. man sollte sich also gut überlegen, was man möchte.

Die Zimmer wirken aufgrund der massiven Möblierung klein und vollgestellt, bieten aber jede Menge Stauraum, Bügel usw., so dass man alles bequem unterbringt. Die Einrichtung ist sicherlich Geschmackssache, aber man kann sich wohlfühlen. Die Ausstattung könnte besser sein. Es gibt keine Pantoffel, Bademäntel, Kaffee- oder Teezubereiter, es sei denn man hat eine Suite gebucht. Allerdings kann man an der Rezeption nach einem Bademantel fragen, in der Regel wird man ihn bekommen. Genauso mit einer weichen Bettauflage. Die Betten sind sehr hart. Ich hatte "Rücken" und habe eine zusätzliche Auflage bekommen. Die Safe-Miete ist recht hoch und der Safe (wie auch das Zimmer) schließt mit einem Schlüssel!! Wohin also mit dem Safeschlüssel? Das fand ich wirklich unzeitgemäß und unpraktisch. Die Größe des Bades ist ausreichend, es gibt nur eine Badewanne mit integrierter Dusche. Für ältere Menschen könnte der hohe Einstieg schwierig sein. Dafür war das Wasser immer heiß und der Wasserdruck hoch, ist ja auch nicht immer gegeben.

Neben dem Hauptrestaurant gibt es noch ein Spezialitätenrestaurant, dass man im Rahmen der Halbpension einmal kostenfrei besuchen kann. Dies haben wir aber nicht genutzt, da die Auswahl und die Qualität des Buffets am Abend zu verlockend war. Wir haben in fünf Sterne Hotels schon schlechter gegessen. Hervorzuheben ist, dass es täglich mehrere kanarische Gerichte gab. Oft Krake und Gambas, Seezunge, Zicklein... Wer spanisch essen möchte, wird fündig, wer es lieber bodenständiger mag und Gulasch und Pasta bevorzugt auch. Die Getränkepreise sind moderat. Was uns nicht gefallen hat: Es gibt zwei Essenszeiten. Im Sommerhalbjahr um 18:30 Uhr und 20:30 Uhr, im Winterhalbjahr jeweils eine halbe Stunde früher. Am Ankunftstag haben wir in der ersten Schicht gegessen und haben den Speisesaal als relativ gediegen erlebt. Da wir aber mehr vom Tag haben wollten, haben wir uns für den weiteren Aufenthalt für die spätere Essensschicht entschieden, wo es wesentlich hektischer zuging. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass um halb neun alle ausgehungert waren, aber wir haben die Schlacht am Buffett schon als sehr unangenehm empfunden. Das hat uns das eigentlich gute Essen etwas madig gemacht. Außerdem fühlte man sich auch seitens des Hotels zur Eile gedrängt, denn während man in der ersten Schicht knapp zwei Stunden verweilen konnte, wurden in der zweiten Schicht schon nach einer Stunde die Getränkekarten vom Tisch entfernt. Auch hatte ich das Gefühl, das nicht in gleichem Maße nachgelegt wurde. Sprich, käme man erst um neun zum Essen, wären manche Vorspeisen nicht mehr da. Die Atmosphäre im Speisesaal könnte also wesentlich schöner sein. Zudem bekam man einen festen Tisch für die Dauer des Aufenthalts zugewiesen. Das hat natürlich auch seine Vorteile, weil man keinen freien Platz suchen muss, die angebrochene Flasche Wein des Vorabends schon am Tisch bereit steht usw., blöd nur wenn einem der Tisch nicht gefällt. Wechseln ist aber möglich. Haben wir auch gemacht.

Das Haus ist nach der letzten Renovierung 2007 eigentlich wieder fällig. Zumindest in Teilbereichen. Da aufgrund der Lage im Naturschutzgebiet ein Abriss 2017 im Gespräch ist, möchte man vielleicht vorerst nicht mehr investieren. Die kleinen Manko, die das Hotel dadurch hier und da hat, versucht der Service wett zu machen. Ausnahmslos alle Mitarbeiter sind sehr freundlich bis herzlich und jeder Wunsch wurde umgehend erfüllt. Wir selbst hatten keine Beschwerden, haben aber mitbekommen, dass auch sehr fordernde, forsch auftretende Gäste höflich und freundlich behandelt wurden. Dass Hotelmitarbeiter in Urlaubshochburgen auf den Kanaren deutsch sprechen ist ja schon normal, viele der Kellner und Rezeptionisten sprachen aber so perfekt deutsch, dass es schon verblüffend war. Dennoch freut man sich auch hier über ein paar Brocken Spanisch. Die Zimmerreinigung war gut, alles war sauber. Ein Arzt ist täglich für eine Stunde im Haus.

Das Hotel liegt direkt an den Grandes Playas von Corralejo. Für Leute, die gerne lange Strandspaziergänge unternehmen oder auch mal nur ein Bad im Meer nehmen wollen ohne den ganzen Tag am Strand zu verbringen, ist die Lage ideal. Nach Corralejo läuft man ca. eine Dreiviertelstunde durch die Dünenlandschaft. Die nächste Bushaltestelle ist ungefähr 300m entfernt, der Bus nach Corralejo fährt immer um 10 vor und 20 nach und kostet 1,40€ pro Person. (Allerdings kann es vorkommen, dass ein Bus einfach mal ausfällt!! Taxen stehen vor dem Nachbarhotel Oliva Beach. Kostet glaube ich so um die 7 Euro). Dennoch ist ein Mietwagen für Inselerkundungen und Einkäufe im Supermarkt empfehlenswert. Wer bei Avis in Corralejo bucht kann dem Mietwagen übrigens ins Hotel geliefert bekommen, obwohl es auf der Avis Website nicht angeboten wird. Einfach telefonisch erfragen. Es gibt auch einen Avis Schalter im Hotel. Ob es vor Ort günstiger oder teuer ist, kann ich nicht sagen, wir haben von Deutschland aus gebucht. Rund um das Hotel gibt es nur ein paar Strandrestaurants, die zumindest im März abends geschlossen hatten. Nightlife gibt es gar nicht. Dafür ist es ruhig und erholsam.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Freizeitangebote seitens des Hotels gibt es wenig bis keine. Auch nicht für Kinder. Kleiner Kinder sind mit Kinderbecken und Strand ja auch genügend ausgelastet. Für ältere Kinder und Jugendliche ist es langweilig und eher nicht zu empfehlen. Das Hotel bietet zwar Abendunterhaltung, aber das war das Schlechteste, was wir je erlebt haben. 10 Tage lang das gleiche! Ein Piano-Spieler zum Aperitif, danach ein Alleinunterhalter-Duo, das SCHLAGER sang. Ich persönlich möchte auf Fuerteventura nicht mit Andrea Berg belästigt werden. Und selbst wenn das Programm auf das ältere Publikum ausgelegt war, gehe ich davon aus, dass sich auch die Rentner über etwas Abwechslung freuen würden. Zudem war das Ganze ziemlich laut, bis ca. 23 Uhr. Die Poolanlage ist eigentlich ganz schön, einer der beiden Pools war beheizt. Wem das Meer zu frisch war, war gut aufgehoben. Der Poolbar Service bringt Getränke und Essen an die Liegen. Leider werden diese auch hier schon vor Sonnenaufgang fleißig reserviert. Ich würde mir wünschen, dass die Hotelleitung das unterbindet. Zumal man auch um zehn noch freie Liegen findet und das Reservieren gar nicht nötig wäre. Vor dem Hotel am Strand gibt es ebenfalls Liegen und Sonnenschirme von einem öffentlichen Anbieter, zwei Liegen plus Schirm 10 €. Kann man machen, muss man aber nicht. da es wie erwähnt ja nur ein paar Schritte ans Meer sind. Die Auflagen der Hotelliegen sind total hinüber. Die sollten wirklich ausgetauscht werden. Abriss hin oder her. Die kostenlosen Poolhandtücher waren aber okay.