Hotel Royal Nozha

Unser Wunsch war es, eine Woche am Pool zu liegen, die Sonne zu genießen, zu lesen, Ruhe zu haben und uns all inclusive verwöhnen zu lassen. Um es kurz zu machen: Unsere Erwartungen wurden fünfundneunzigprozentig erfüllt! Die fünf Prozent Abzug gibt es für die teils unwetterartigen Regenfälle, die im Oktober jedoch sonst eher die Ausnahme sein sollen und dem Hotel Royal Nozha ja auch keineswegs angelastet werden können. Schon der erste Eindruck, den die ganz in hellem Marmor gehaltene Empfangshalle und das überaus freundliche Personal an der Rezeption bei uns hinterließ, war durchweg positiv. Das gesamte Personal war an Freundlichkeit kaum zu überbieten. Wir benötigten z.B. gleich bei unserer Ankunft am späten Abend ein Verlängerungskabel für ein medizinisches Helferlein. Ein Mitarbeiter schraubte und lötete aus irgendwelchen Resten gleich ein drei Meter langes Kabel für und zusammen. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen sprachen alle Mitarbeiter auch recht gut Deutsch. (Tipp: Deutsch ist für Tunesier trotzdem eine Fremdsprache. Wer noch ein paar Brocken Französisch parat hat, wird oft besonders freundlich empfangen und bedient, da in Tunesien Französisch die offizielle Amtssprache ist. Regelmäßige kleine Trinkgelder kommen darüber hinaus immer gut an und lassen das Personal im Punkto Kundenorientierung unglaublich kreativ werden!). Eine Besonderheit war sicher, dass der Direktor des Hotels allabendlich neben der Rezeption an einem Tisch saß, Kaffee trank und so unmittelbar für die Gäste des Hauses ansprechbar war. Das haben wir auf unseren vielen Reisen nie vorher erlebt! Unser Zimmer war groß, hell und sehr sauber. Vom Balkon aus hatten wir einen fantastischen Blick auf den Pool bis hin aufs Meer. WC und Bad waren separat und beide sehr ansprechend gefliest. Im Bad selbst überzeugte das in weißem Marmor eingelassene Waschbecken mit riesigem Spiegel als Blickfang. In der absolut sauberen Badewanne gab es einen völlig schimmelfreien Duschvorhang. Fön und Seifenspender am Waschtisch wie auch an der Badewanne sind vorhanden! Die Handtücher wurden täglich gewechselt und die Zimmer samt Bad und WC geputzt. Wer zwei, drei Dinarstücke fürs Zimmermädchen auf dem Kopfkissen hinterlässt, wird sich wundern, wie kreativ dekoriert man seine Nachtwäsche auf dem Bett vorfinden kann. Im Kleiderschrank befindet sich ein elektronisch gesicherter Safe, der für 2.000 Dinar täglich angemietet werden kann. Das entspricht ca. 1,60 Euro und wird seitens der Direktion dringlichst empfohlen. Es gibt zwei Speisesäale und die Möglichkeit, draußen auf der Terasse zu essen. Den einmal durch den Oberkellner zugewiesenen Tisch (Verhandlungen mit ihm sind diesbezüglich durchaus möglich) behält man für den gesamten Urlaub. Die Tischdecken und Servietten wurden täglich gewechselt und waren stets sauber. Nahezu alle Speisen waren sowohl in Französisch wie auch in deutscher Sprache ausgeschildert. In beiden Speisesäalen besteht Rauchverbot. Das Frühstücksbuffet war sehr gut, wenn auch anfangs für deutsche Geschmäcker vielleicht etwas exotisch. Es gab diverse Cornflakes und Müslis, frische Crepes mit den unterschiedlichsten Konfitüren sowie Schokoladenaufstrichen, weich- und hartgekochte Eier, Spiegeleier, Rührei, geschmohrte Tomaten und Paprika, gut knoblauchhaltige und heiße Rindfleischwürstchen, Wurst- und Käseaufschnitt, Obst und natürlich Baguette, getoastet und ungetoastet. Der Kaffee ist gewöhnungsbedürftig und braucht viel Milch, die in heißer Form direkt neben dem Kaffee steht. Diverse Tees sowie Kakao sind ebenfalls im Angebot. Es gab wechselnde Fruchtsäfte aus Konzentrat. Das Frühstücksbuffet war von 6:00 Uhr bis 9:30 Uhr geöffnet. Das Mittagsbuffet (12:30 Uhr bis 14:30 Uhr) ließ keine Wünsche offen. Es gab täglich wechselnde Gerichte aus Hühnerfleisch, Rind- und Kalbsfleisch sowie Fisch. Die vielfältigen Gemüsebeilagen waren stets frisch zubereitet. Auch komplette Gratins waren dabei, so dass auch Vegetarier auf ihre Kosten kamen. Dazu gaben zwei Salatbuffets Gelegenheit, sich Salate zusammenzustellen. Mit Hilfe der vorzüglichen selbst gemachten Vinaigrette, den Sardellen sowie der reichhaltigen Olivenauswahl war so schnell ein perfekter Salat Nicoise gezaubert, der allein als Hauptspeise gereicht hätte. Weitere drei bis vier Salatdressings waren am Salatbuffet platziert. Softdrinks wie Cola, Fanta, Sprite etc. gab es zum Mittagessen in Gläsern. Tunesischer Wein (rot, weiß, rose) konnte in Halbliterkrügen oder in Dreiviertelliterflaschen geordert werden. Die gute Qualität entsprach durchaus der einfacher südfranzösischer Landweine. Gekühltes Mineralwasser war in Flaschen mit oder ohne Kohlensäure erhältlich. Diese Flaschen konnten selbstverständlich mit aufs Zimmer genommen werden. Das Abendbuffet war entgegen der Ausschilderung bereits ab 19:00 Uhr geöffnet und schloss um 21:30 Uhr. Es gab eine Speisenvielfalt, die der des Mittagsbuffets in nichts nachstand. Zusätzlich waren stets zwei Vorsuppen, ein traditionelles Couscous oder eine Paella sowie ein süßes Nachspeisenbuffets im Angebot. Dieses umfangreiche Nachspeisenbuffet war wirklich eine Sünde wert. Auf dem Weg zum Pool befand sich eine zusätzliche kleine mobile Küche an der nachmittags und spät abends Crepes, Pizza und Kuchen im Rahmen des all inclusiv Angebotes zu bekommen waren. Über die Schmackhaftigkeit können wir nichts berichten, da wir mit o.g. Buffets voll ausgelastet waren. In der hauseigenen Bar fanden abends recht peppige mehrsprachige Animationsprogramme für Groß und Klein statt. Der vielförmige Pool war schon fürs Auge ein Hit! Liegen samt bequemer Auflagen und Sonnenschirme waren in Hülle und Fülle vorhanden. Die Poolbar war von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Die üblichen landestypischen alkoholischen Getränke wie auch viele internationale Softdrinks und Kaffee waren all inclusive erhältlich. Selbiges gilt für die hauseigene Bar (siehe oben). Das Publikum bestand im Oktober ca. zu 70 Prozent aus Deutschen, 20 Prozent aus Franzosen und 19 Prozent aus Holländern. Insbesondere bei unseren deutschen Landsleuten hätten wir uns mitunter ein etwas besserere Benehmen gewünscht. Der Weg zum Strand (ca. 300 Meter) war schön angelegt und von Blumen, Palmen und Algarven gesäumt. Der Strand selbst hat uns nur bedingt zum Verweilen animiert. Bei unserer Ankunft tobte ein riesiges Unwetter, das viel Müll anschwemmte. Der hoteleigene Strand (ca. 100 Meter breit) war vom Personal schnell perfekt gereinigt, aber eben nur der. Direkt hinter den Abgrenzungen türmte sich der Müll. Kein schöner Anblick. Aber wir wollten ja eh zumeist am schönen Pool liegen und relaxen. Unser Fazit: Wer einfach eine Woche relaxen und sich all inclusive verwöhnen lassen möchte, dem können wir das Hotel Royal Nozha uneingeschränkt empfehlen. Wir werden selbst auch garantiert wieder hinfliegen, nur aufgrund unserer diesjährigen Wettererfahrungen wohl nicht mehr Ende Oktober sondern rund drei Wochen früher.

Beliebte Aktivitäten

• Strand