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Anett (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Februar 2009 • 3-5 Tage • Winter
Nie wieder
1,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Das Hotel Rydl hatten wir auf Empfehlung meiner Eltern gebucht, welche vor ca. 2 Jahren dort waren und noch die alten Hotelbesitzer kennengelernt haben. Jetzt haben es die Kinder (die Tochter oder der Sohn, war nicht rauszukriegen) übernommen. Man hat das Gefühl, die wollen den Kapitalismus neu erfinden, aus einer Portion mach drei und spare noch dabei! Von außen macht das Hotel eigentlich einen guten Eindruck, beim ersten Schritt hört es aber auch schon auf, man muss aufpassen, dass man im Winter nicht ausrutscht auf dem blanken Eis vorm Hotel. Aber das Räumen und Streuen auf den Gehwegen ist im allgemeinen spartanisch im Riesengebirge. Die Straßen waren aber meist gut geräumt, trotz des ständigen Schneefalls. Die Zimmer würden gut für 1-2 Sterne durchgehen, aber nicht mehr. Das würde man ja alles noch in Kauf nehmen, wenn das Umfeld stimmen würde, aber das war überhaupt nicht der Fall. Unser Fazit, nie wieder Hotel Rydl, solange die sich nicht bessern und begriffen haben, was Service bedeutet. Die werden wahrscheinlich erst munter, wenn Tschechien dann irgendwann den EURO hat (wobei das jetzt von 2012 wohl eher noch Richtung 2014 verschoben werden soll). Das Hotel ist nur was für ganz starke Nerven und den kleinen Geldbeutel, da die Reise sehr kostengünstig war. Ich wollte einfach mal nach 20 Jahren wieder ins Riesengebirge fahren und im Winterschnee rumstapfen. Da bot sich der Reiseveranstalter Polster und Pohl für uns an. Die sind wirklich gut durchorganisiert und freundlich, die sollten nur das Hotel so schnell wie möglich aus ihrem Angebot rausschmeißen. Das nächste Mal fahre ich ganz einfach nur, wenn es für das Hotel auch schon eine Reisebeschreibung im Internet gibt.


Zimmer
  • Schlecht
  • Die Zimmer waren relativ klein, wie meist im Urlaub, wenn man nicht extra Superior bucht. Der Teppichboden hat gestunken, so dass ich im Bett immer das Fenster auflassen musste, und das bei ca. 7 Grad minus. Das Bad war miserabel, dunkel und wegen unseres Lüfters flog regelmäßig die Sicherung raus, weil da immer Kondenswasser reinlief. Dies kam wohl direkt vom Dach, nicht aus dem Bad. Habe mir dann eine kleine Nachttischlampe ins Bad gestellt, sonst hätte ich mich gar nicht schminken können. Ein zweiter Spiegel im Zimmer war nicht vorhanden. Vorteil, Zimmer 12 war relativ ruhig und nach hinten raus. In die eklige Dusche bin ich nicht gestiegen, die habe ich nur zum Haarewaschen benutzt, ich hatte das Gefühl, die wird überhaupt nicht saubergewischt. Der Duschschlauch war defekt und hatte seine besten Tagen schon ein paar Jahrzehnte hinter sich. Das Toilettenpapier konnte alles, nur nicht seiner Funktion nachkommen, dazu war es zu dünn. Die Bettwäsche machte einen sauberen Eindruck, bis auf den Gestank des Teppichs haben wir ganz gut geschlafen.


    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
  • Frühstück gab es von 7:50 Uhr bis angeblich 10:00 Uhr, Abendessen von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr. Man sollte aber stets versuchen, pünktlich zu sein. Es wurde meistens nie (nur ein bißchen auf energische Anfrage) nachgelegt. Halb zehn wurde das Frühstück meist schon abgeräumt, ein gemütliches Sitzenbleiben war nicht drin. Zum Abendessen gibt es meist drei Hauptgerichte zur Auswahl. Die Fleischportionen waren laut Karte 150 g und ein Witz und meist mit Ei oder irgendwas anderem gestreckt. Mein Mann ist ein guter Esser, wenn er nicht tagsüber gegessen hätte, wäre er abends hungrig ins Bett gegangen. Wir haben auch Mittags in anderen Restaurants gegessen, da waren wirklich 150 g auf dem Teller. Und die waren durchweg alle nett und freundlich. Man hätte wirklich spaßeshalber eine Briefwaage mitnehmen sollen und die Portionen auswiegen, über 100 g ist keine gekommen. Die Krönung war einmal Gulasch mit Knödel, meine Nachbarin hatte vier Ministücken Gulasch, mein Mann 5 Ministücken Gulach auf dem Teller. Wenn man abends nicht warm essen wollte und dies früh kundgetan hat (man musste sich beim Frühstück für ein Hauptgericht am Abend entscheiden), war einmal 5 Minuten nach 18:00 Uhr das kalte Buffet schon ohne Wurst, es wurde nichts mehr nachgelegt. Die Kiwis und Bananen, wenn es denn welche als Obst gab, wurden halbiert und gedrittelt, wie gesagt, alles wurde auf das Maximum gestreckt, aus eins mach drei. Und alles total lieblos und unfreundlich. Geschmacklich war das warme Essen allerdings ganz gut, es hätte nur ausreichend sein müssen. Auch der Koch ist sicher angehalten, zu strecken was nur irgendwie geht. Die Krönung war, das der Orangensaft zum Frühstück aus dem Tetrapack in eine Kanne gefüllt und diese dann direkt aus der Wasserleitung mit total nach Chlor riechendem Trinkwasser aufgefüllt wurde. Da habe ich dann früh den Chef gesucht, aber nur den Kellner gefunden. Der hätte mir auf meine Beschwerde beinahe einen neuen Tetrapack (100 Prozent Orangensaft) an den Kopf geworfen, böser Gast, der sich auch noch beschwert. In Deutschland hätte man längst jemanden von der Gewerbeaufsicht dahin geschickt, aber wie das in Tschechien geht, wissen wir leider nicht. Die hätten das wirklich verdient für den saumiserablen Service, mal eins aufs Dach zu kriegen. Wir hoffen nur, dass sich der Reiseveranstalter da in Zukunft noch was einfallen lässt oder die Verträge nicht verlängert. Übrigens war 21:45 Uhr Schluss, die Gäste wurden ins Bett geschickt (und das im Urlaub), wohl weil Familie Rydl in einem Trakt des Hauses wohnt und ab 22:00 Uhr Ruhe haben will. Das letzte Getränk konnte man mit Glück so 21:30 Uhr bestellen. Die Kellner waren schließlich abends auch müde nach dem langen Tag. Mehr Personal einzustellen, auf die Idee ist Frau Rydl entweder noch nicht gekommen oder es beißt sich mit dem Wunsch, schnell reich zu werden.


    Service
  • Sehr schlecht
  • Der Service im Hotel war grottenschlecht, die Kellner fast immer unfreundlich und total überarbeitet (Arbeitszeiten von morgens 6:30 Uhr bis abends nach 22:00 Uhr!). Der einzige, der mal von sich aus Guten Tag gesagt hat, war der Herr Rydl selbst. Seine Frau grüßt die Gäste nur widerwillig, wenn man von sich aus Guten Tag oder Hallo gesagt hat. Der Fisch stinkt immer zuerst am Kopf und das schlechte Arbeitsklima setzt sich von oben nach unten fort. Die einzig freundliche war die Putzfrau, die hat jeden Gast gegrüßt, aber die war auch in einem Alter, in dem sie sich nicht von der jungen Chefin tyrannisieren lässt. Die junge Frau Rydl legt gegenüber ihren Gästen eine unglaubliche Arroganz an den Tag, sowas unfreundliches habe ich weltweit auf unseren Reisen noch nicht erlebt. Sie ist sicher auch der Hintergrund für den gesamten schlechten Service im Haus. Sie muss wohl noch nicht um Gäste buhlen, solange sie die Verträge mit dem Reisebüros hat. Da ist der Gast nur störend im Ablauf, das Geld kriegt sie ja vom Reisebüro (so ist wahrscheinlich die Denkweise). Wir haben uns im Hotel in Gegenwart der Eigentümer und des Personals immer unwohl gefühlt, die wollen einfach nicht lächeln und freundlich sein, die meinen wahrscheinlich, die haben das nicht nötig. Wir haben wirklich versucht, nett und freundlich zu sein, so wie immer auf unseren Reisen, aber das ist abgeprallt wie an der Chinesischen Mauer. Das einzige Plus, man konnte gut und günstig EURO in Kronen tauschen.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Die besten Sonnen gibt es noch für die Lage des Hotels, ziemlich ruhig am Rand von Harrachov gelegen und trotzdem alles per Fuß in ca. 10 Minuten zu erreichen (aus dem Hotel raus, rechts hoch und dann wieder rechts, schon ist man auf der Hauptstraße in den Ort). Aber wie gesagt, Vorsicht auf den Fußwegen im Winter, das ist nichts für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer. Man sollte im Winter schon gute und rutschfeste Schuhe dabei haben, aber das hat man wohl selbstverständlich im Winterurlaub mit. Am Hotel links raus und die nächste Straße gleich wieder links rein, kommt man auch an einen kleinen Supermarkt (und an einen kleinen Holzstand mit supersüßen Weihnachtsschmuck, Handarbeit aus Glas), wo man sich mit den wichtigsten Dingen versorgen kann. Auch ansonsten bekommt man im Ort alles, was man braucht, wir haben zwei Drogerien und unzählige kleine Lebensmittelgeschäfte gesehen. Weiter außerhalb sind auch Lidl, Penny, Globus und Plus vertreten. Nur der ALDI ist noch nicht da, der wartet wahrscheinlich noch auf die EURO-Einführung. Mit Deutsch kommt man überall weiter. Wir haben nur die vom Reiseveranstalter angebotenen Ausflüge mitgemacht, war alles in Ordnung, bestens organisiert, die Reiseleiter und Busfahrer nett, das war jedesmal ein Unterschied wie Tag und Nacht zum Service und der Unfreundlichkeit im Hotel. Sicher sind die ortsüblichen Preise auch schon gestiegen, aber im Gegensatz zu Österreich kann man hier einen preiswerten und auch kinderfreundlichen Urlaub machen. Wir selbst haben die Pisten nicht genutzt, aber es schien alles gut organisiert, gewartet und auf dem neuesten Stand zu sein. Alles in Allem kann man einen schönen und preiswerten (aber nicht mehr soo billig wie früher) Winterurlaub machen, wenn die Unterkunft stimmt.


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sport

    Im Hotel kann man wohl Schlitten ausleihen, haben wir nicht genutzt. Im Aufenthaltsraum war ein Billiard-Tisch (gegen Gebühr), Kartenspiele und ein Computer mit Internet-Zugang. Der hatte aber nur Gastzugang, man konnte nicht viel damit anfangen, aber wenigstens E-Mails verschicken und nach dem Wetter schauen. Wir hatten den Laptop mit, weil wir beide auch vom Urlaub aus ab und zu mal arbeiten müssen, da hat mein Mann halt die Stecker umgesteckt, dann hat alles problemlos und schnell geklappt. Er wollte hierzu um Erlaubnis fragen, aber immer, wenn man an das Personal mit irgendwas herangetreten ist, konnten die auf einmal gar nicht mehr so gut deutsch, obwohl die sonst schneller verstanden haben, schließlich haben die seit Jahrzehnten mit Deutschen zu tun und Deutsch wird aufgrund der ehemals deutschen Geschichte von Harrachsdorf vor allem von den Älteren fast überall gesprochen oder verstanden. Das Hotel hatte wohl auch ein kleines Schwimmbad, haben wir aber nicht genutzt. Wir haben nur von anderen Gästen gehört, dass die Benutzungszeiten auch arg eingeschränkt waren.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Mehr Bilder(5)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im Februar 2009
    Reisegrund:Winter
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Anett
    Alter:41-45
    Bewertungen:7