- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Die Finca macht im Internet einen hervorragenden Eindruck. Dies resultiert wahrscheinlich daraus, dass die Bilder des Hotels zum Zeitpunkt des Aufbaus (1970) entstanden und damit bereits mehrere Jahrzehnte alt sind. Jetzt machen die Gebäude nur noch aus der Ferne einen akzeptablen Eindruck, wobei die Ferienwohnungen auf dem zugegebenermaßen sehr großem Gelände noch das beste Bild abgeben. Die Hotelzimmer befinden sich hingegen in einem Gebäude, welches mit "mieser Hinterhofromantik" wohl am besten beschrieben sein sollte. Dabei ist die Substanz durchaus gegeben. Hier gilt mal wieder die Hotel-Maxime "Viel Geld einsammeln und wenig Geld investieren". Man sollte auf einen Schreck gefasst sein, wenn man zum ersten Mal zu seinem Zimmer geführt wird... Im August ist es eindeutig zu heiss. Das Preis/Leistungsverhältnis dieser Finca ist fast eine Frechheit und lässt mich überlegen, ob der nächste Urlaub nicht lieber in einem anderen Land stattfindet.
Das Zimmer war sehr groß, jedoch uralt eingerichtet und wies bereits Schäden in der Deckenverkleidung auf. Wer in Spanien auf einen altbayerischen Einrichtungsstil und Heiligenbildchen über dem Bett steht, ist hier richtig aufgehoben. Das Bett ist mit 1,40m Breite für zwei Personen eher viel zu klein, eine Minibar gibt es nicht. Eine nie gesaugte 70er-Jahre Couch lädt nicht zum Hinsetzen ein. Die Klimaanlage macht einem Baustellenkompressor alle Ehre und sollte Nachts aus Rücksicht auf die anderen Gäste nicht eingeschaltet werden. Einen Föhn gibt es nicht, die Putzeffizienz der Angestellten war trotz extra Trinkgeld gleich null. Geruchsbelästigungen treten regelmäßig durch die starken Chlorputzmittel auf. Jeden Morgen um 7 Uhr schieben die Angestellten mit einem Einkaufswagen über das Kopfsteinpflaster und beenden somit den Schlaf vorzeitig. Getrappel auf dem Dach (wahrscheinlich Ratten) hat uns jede Nacht zur Hölle gemacht. Fensterläden sollten daher geschlossen bleiben. Bettwäsche und Handtücher waren eine Katastrophe und schienen mehrmals dreckiger aus der Wäscherei zu kommen, als hineingegeben.
Das Frühstück ist langweilig. Jeden Morgen wird man mit der gleichen Musik berieselt. Es gibt Aufbackbrötchen und Pfirsichmarmelade, Pfirsichsaft und altes Gebäck. Die Gläser sind trübe und dreckig, der Küchenstil ist absolut auf Deutsche ausgerichtet. Vorsicht am Abreisetag! Will man sein letztes bezahltes Frühstück einnehmen, muss man weit nach 9.00 Uhr abreisen. Frühaufsteher gehen leer aus. Das Hotel ist nicht in der Lage ein Lunchpaket zu liefern. Wie die Hotelzimmer besitzt auch der Frühstücksraum eine muffige Atmosphäre, die nicht zu "mehr" einlädt. Die Preise für alkoholische Getränke sind in Ordnung. Essen haben wir nicht probiert.
Die Angestellten der Finca erweisen sich als extrem desinteressiert und unfreundlich. Die Hilfsbereitschaft beschränkt sich auf das Nötigste. Deutsch verstehen lediglich das Besitzerpaar und eine Mitarbeiterin. Der Check-In verlief nach dem Prinzip Massenabfertigung. Man wurde ruppig zu seinem Zimmer geführt und danach allein gelassen. Die Zimmerreinigung lässt zu wünschen übrig. Ein Fingernagel eines früheren Gastes lag noch bei unserer Abreise auf dem Waschbecken. Die Handtücher waren teilweise nicht zu gebrauchen. Tische und Stühle zur allgemeinen Benutzung wurden schon seit längerer Zeit nicht abgewischt. Der zentrale Kühlschrank lebt!!! Der defekte Duschkopf in der Badewanne wurde problemlos und schnell gewechselt. Wander- und Wellness Informationen liegen höchst spärlich aus und beschränken sich auf ein Faltblatt. Zeitungen und Wetterinformationen sind teilweise eine Woche alt.
Die Finca befindet sich im Nichts irgendwo zwischen Llucmajor und Cala Pi. Ein Mietwagen ist deshalb unbedingt erforderlich. Auf der anderen Seite bringt diese Lage eine Menge Ruhe mit sich. Man ist umgeben von Marslandschaften, Zitronenbäumen, Hirschen, Schweinen, Schildkröten und "JEDER MENGE AMEISEN", die auch vor der Zimmertüre nicht Halt machen. Der Strand in Cala Pi ist zu empfehlen, jedoch sollte man sich nicht auf die Steilwände begeben, da man von dort die auf den Strand zutreibenden Ölflaschen, Plastiktüten und menschlichen Exkremente sehen kann. Beim Schnorcheln in Höhe der Wasserlinie fällt einem das nicht weiter auf. Der nächste Supermarkt liegt in Llucmajor, Ausflugsmöglichkeiten, Wanderziele und Unterhaltung sind mit dem Mietwagen problemlos zu erreichen.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Die Finca besitzt zwei Pools und ein Hallenbad. Ein Pool scheint nahezu neu zu sein, der Pool in Nähe der Hotelzimmer hat bereits etwas gelitten und besitzt nur eine geringe Wassertiefe. Beide Pools sind während unseres Aufenthaltes "umgekippt" und wurden daraufhin mit eimerweise Chlor behandelt (weiße Chlorberge unter Wasser). Eine Sperrung der Anlagen oder ein Gefahrenhinweis erfolgte nicht. Nach drei Tagen Aufenthalt konnten wir daher den ersten Pool nicht mehr benutzen. Der zweite Pool fiel nach sechs Tagen aus. Im Hallenbad kommt man in einer dichten Chlorgasatmosphäre ums Leben.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im August 2006 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marc |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |