- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das in einem alten , aber hervorragend und sensibel renovierten chinesischen Herrenhaus untergebrachte "Shanghai Mansion" ist sicher eines der ungewöhnlichsten Hotels Thailands und für jeden Reisenden, der einmal Abstand von den gleichförmigen Hotels amerikanischer Prägung finden möchte, ein unbedingtes "Must" zu übernachten. Als vergleichbares Hotel kenne ich in Asien nur noch das "Cheong Fatt Tze" auf der Insel Penang. Man betritt das im Stil Shanghais der 20er-Jahre eingerichtete "Mansion" durch eine gemütliche Bar mit Korbsesseln und plüschigen Sofas - hier wird an manchen Abenden auch Jazz gespielt - und findet sich dann in einer wohnzimmerhaften dunklen Rezeption wieder. Das gesamte Hotel lebt von und mit wertvollem chinesischem Kunsthandwerk und Antiquitäten. Blickfang ist sicher der vierstöckige Atrium-Innenhof mit Teich und von der Decke herabhängenden bunten Lampenschirmen, am Abend scheint dieses Bild wie aus einem Traumbuch entsprungen und auch ein Aufenthalt auf den breiten Etagen mit ihren vielen Holzbänken und Korbstühlen gerät in der Dunkelheit fast mystisch. Eigentlich unverständlich, daß dieses Hotel offiziell nur 3 Sterne trägt, es verdient mindestens einen oder sogar zwei mehr und deshalb vergebe ich auch gerne 6 Sonnen. Weitere Bewertungen habe ich zu den Bangkoker Hotels "The Landmark", "Royal Orchid Sheraton", "Narai" und dem Flughafenhotel "Best Western Premier Amaranth" eingestellt.
Das "Mansion" besitzt auf vier mit einem Lift oder ein wundervolles altes Treppenhaus erreichbaren, geräumigen Wohnfluren etwa 50 Zimmer, empfehlen möchte ich die größeren und komfortableren Zimmer in Etage 2 und 3. Meine ca. 45 qm große Unterkunft lag an einem breiten Gang des Innenhofes (2. Stock) und bot mit seiner geschmackvollen Ausstattung ein "chinesisches" Wohnerlebnis vom Feinsten. Der Aufenthaltsbereich hatte einen dunklen Parkettboden und bestand aus einer Diele mit Schränkchen mit Teegeschirr und grünem Tee, einer netten Sitzecke mit Lüster, knallroter Chaiselongue und Tischchen, sehr breitem, aber etwas härterem Doppelbett mit chinesischen Decken, Zierkissen und 4 "normalen" Kissen, Beistellschrank mit Kühlschrank, Minibar, Flachbild-TV und DVD-Player, Garderobe mit etlichen Bügeln, Elsafe, zwei seidenen Pyjamas und ledernen Hausschuhen (bitte nicht mitnehmen, werden beim Check-out kontrolliert!). In Richtung Bad eine freistehende, weiße Nostalgiebadewanne, Waschtisch mit Spiegel, Kosmetikspiegel, etwas schwacher Haarföhn und etliche - vor allem Frauen werden sich darüber freuen - in Döschen, Beutelchen und Täschchen versteckte "Amenities". Jeweils separat eine einfache Dusche mit Regenwasserduschkopf sowie das WC. Die Klimaanlage arbeitete gut - ihr Betrieb war wegen des etwas stickigen Raumes auch notwendig - war aber etwas laut, öffnete man stattdessen das Fenster, drangen die Geräusche der Hauptklimaanlage herein. Kleine Kritikpunkte also, das ungewöhnliche Wohnerlebnis konnte dadurch jedoch nicht geschmälert werden.
Das Hotel besitzt mit dem "Cotton" im 1. Stock ein sehr gemütlich und stilvoll eingerichtetes Restaurant für Frühstück und Abendessen, die meisten Gäste halten sich jedoch in der wunderschönen Bar und dem damit verbundenen Bistro auf. Dort werden tagsüber chinesische und westliche Gerichte in guter Qualität und nicht zu hohen Preisen serviert. Besonders schmeckt in den gemütlichen Sesseln mit Blick auf die lebhafte Straße das Bier vom Faß, am Nachmittag treffen auch viele externe Besucher ein, die sich das ganz besondere Flair dieses Hauses nicht entgehen lassen wollen. Das Frühstück wird ab 6.30 Uhr im "Cotton" als Buffet serviert, an verschiedenen Stationen findet man eine relativ große Auswahl an asiatischen und thailändischen Gerichten, auch westliche Geschmäcker werden etwas finden, aber nicht allzu viel. Die Qualität der Speisen war gut, der Service sehr aufmerksam. Wer auswärts essen möchte, hat dazu Gelegenheit genug, vor allem nach Einbruch der Dämmerung werden in vielen Straßenküchen gute und sehr günstige thailändische Gerichte gebrutzelt. (z.B. Nudel-, Reisgerichte ab 40 Baht)
Für Geschäftsreisende sind die Voraussetzungen, einen Business-Service geboten zu bekommen, weniger gegeben, Touristen aber befinden sich in guten Händen. Man erledigt alle möglichen Buchungen für Sie (Flüge, Mietwagen, Ausflugstouren, Schiffsfahrten auf dem Chao Praya ... ), bietet Geldwechsel und einen Wäsche-und Reinigungsservice. Alle Mitarbeiterinnen, mit denen ich Kontakt hatte, sei es am Empfang oder in Restaurant und Bar, waren sehr freundlich und dienstbereit und sprachen ordentliches - manchmal allerdings etwas schwer verständliches - Englisch.
Das "Mansion" befindet sich mitten in der Tag und Nacht stark belebten Yaowarat Road und damit im Zentrum Chinatowns. Sobald man aus der Bar tritt, sieht man sich pulsierendem Leben gegenüber, besonders spannend wird die Szenerie, wenn sich mit Einbruch der Dunkelheit die Straßen und umliegenden Gassen mit unzähligen Garküchen und Straßenständen füllen. In fußläufiger Umgebung liegt auch der buddhistische Tempel Wat Trimit (sehr besuchenswert) oder, nach etwa 10 Gehminuten in die entgegengesetzte Richtung, das nicht übersehbare "Grand China Hotel", von dessen Dachrestaurant Sie umwerfende Ausblicke auf ganz Bangkok und den Fluß genießen können. Zum Fluß Chao Praya und der nächsten Bootsanlegestelle Ratchawong Pier geht man etwa 15 Minuten, zum Royal Orchid Sheraton als nächstliegendem Luxushotel gute 20 Minuten. Der Internationale Airport ist 35km bzw. 40 Minuten Fahrzeit entfernt, das Meter Taxi verlangt einschl. der Tollway-Gebühren um die 400-450 Baht (ca. € 12).
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2015 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 547 |