- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Für ein, nach spanischer Bewertung, 1-Sterne-Hotel ist es der absolute Volltreffer. Klar, große Ansprüche darf man nicht stellen. Wenn man sich daran hält, steht einem Traumurlaub nichts im Wege. Die Anlage muss irgendwann renoviert worden sein, da die Realität mit den ausliegenden Prospekten nicht mehr viel gemein hat. Auf einem mittelgroßen Areal liegen geschätzte 30 Holzbungalows verteilt, eingebettet in eine traumhafte - und ständig gepflegte - Gartenanlage mit Bergpanoramablick. Den Möbeln und der Badausstattung sieht man an, dass sie nicht mehr die Jüngsten sind. Funktionieren tut aber alles. Im Haupthaus der Anlage sind der Speisesaal, die Bar mit Fernsehecke (sehr gemütlich!) und die Rezeption untergebracht. Ferner gehören ein kleiner Pool mit Bar, Liegen und Tischen dazu. Die gesamt Anlage ist sehr gepflegt. Da sich das Leben mehr oder weniger draußen in der freien Natur abspielt ist es logisch, dass sich auch mal etwas Staub, Erde und Kiesel ins Zimmer verirren, da man es direkt von der Terrasse betritt. Wer sich daran mokiert, dem ist einfach nicht zu helfen. Die Zimmer werden jeden Tag gereinigt und über einen Mangel an frischen Handtüchern konnten wir uns auch nicht beklagen (mal im Ernst: wer wechselt denn zu Hause täglich die Handtücher?). Die Anlage ist fast behindertengerecht. Ein paar wenige Stufen gibt es doch aber ich würde sagen, dass es keine unüberwindbaren Hindernisse sind. Allerdings sind die Bungalows und vor allem die Bäder viel zu klein und eng, als dass sie beispielsweise für Rollifahrer geeignet wären. So weit ich es gesehen habe, gibt es einen Computer mit Internetzugang und man kann auf Wunsch an der Rezeption telefonieren. Ferner gibt es einige Unterhaltungsmöglichkeiten wie: Kinderspielplatz, Minigolfanlage, Ballspielplatz und wohl auch einen Fitnessraum. Als Verpflegungsart ist Halbpension (Frühstück und Abendessen, beides in Buffetform) buchbar. In der Zeit als wir dort waren, waren unter den Urlaubern hauptsächlich Deutsche und einige wenige Engländer, Niederländer und Franzosen. Port de Soller ist bestens geeignet für Ausflüge. Ob mit dem Fahrrad oder Wandern. Die passende Reisezeit ist dafür Frühjahr oder Herbst (Im Frühjahr ist die Vegetation allerdings üppiger). Es wurden jetzt zwar auch ein paar Wanderungen angeboten aber eigentlich ist es dafür zu heiß. Wir haben sie trotzdem mitgemacht und waren restlos begeistert! Da 90% des Tramuntana-Gebirges in Privatbesitz ist, ist es ratsam, eine geführte Wanderung zu machen, da man so auch auf sonst verbotenen Wege kommt. Das Preis/Leistungsverhältnis ist zum teil überhöht, zum Teil aber auch äußerst gut. Man muss ein bisschen schauen. Zu empfehlen ist auf jeden Fall das Restaurant Sa Font, das sich in einer Seitenstraße, die von der Strandpromenade abzweigt, befindet. Das Wetter war tagsüber sonnig mit ein paar Wölkchen und traumhaften Sonnenuntergängen. In der Nacht hatten wir ein paar Mal Regen, einmal sogar ein sehr heftiges Unwetter, bei dem wohl der halbe Ort unter Wasser gestanden haben muss, was am nächsten Tag jedoch nicht mehr zu bemerken war. Die Temperaturen lagen tagsüber bei etwa 30°C, was dort allerdings besser zu ertragen war als in Deutschland.
Die Bungalows sind mit dem Allernötigsten ausgestattet: Bett, Nachttische, Schreibtisch, ein Stuhl, sehr kleiner Kleiderschrank mit Mietsafe (1 Woche 11,- €), Deckenventilator. Das Bad hat Waschbecken, WC, Bidet, Duschwanne, wobei statt des Bidets vielleicht eine Ablagemöglichkeit sinnvoller gewesen wäre. Alles war sehr sauber. Ungeziefer haben wir überhaupt nicht gesehen. Leider auch nicht die Mücken... Die Doppelzimmer waren wohl durch Kinderbetten erweiterbar. Trotz der vielen kleinen Kinder war es immer sehr ruhig. Also Lärm- und Geruchsbelästigung fanden nicht statt. Die Handtücher wurden sehr regelmäßig gewechselt. Bei der Bettwäsche kann ich es nicht so genau sagen. Im Fernsehraum gab es die Möglichkeit, fern zu sehen. Auch Bundesliga (hmpf!). Allerdings war eine Woche ohne Glotzkasten auch mal ganz nett.
Was uns gefallen hat war, dass man gleich zu Anfang einen Tisch zugewiesen bekommen hat, so dass wa kein Gerangel um Sitzplätze gab. Das Frühstück war äußerst reichhaltig und auf mehrere landestypische Eigenheiten zugeschnitten. So gab es neben Müsli, Flakes, Milch und Joghurt drei bis vier Sorten Brötchen, Croissants, Toastbrot und mallorquinisches Weißbrot. Dazu zwei Sorten Konfitüre, mehrere Sorten Wurst und meist eine Sorte Käse sowie Tomaten und gekochte Eier. Die Getränke konnte man sich aus dem Automaten ziehen, wobei der Kaffee, da löslich, nicht die kulinarische Offenbarung war, der Tee jedoch völlig okay. Einzige Stolperfalle waren die Toaster, die eine sensible Handhabung verlangten, da sie nur nach gutem Zureden bereit waren, einzurasten. Das Abendessen bestand aus etwa sieben Sorten Salaten (trotz vieler Zwiebeln extrem lecker und abwechslungsreich!), Oliven und in der Regel einem Fisch- und einem Fleischgericht. Dazu lecker zubereitetes Gemüse und meist Kartoffeln und/oder Nudeln und/oder Reis. Die Zubereitung war eher mallorquinisch/spanisch, was uns sehr gut geschmeckt hat (als reisender Koch ist man da schon sehr kritisch!). Es war wirklich nie eintönig. Der Nachtisch bestand in der Regel aus Obst: Melonen, Obstalat, Pflaumen o.ä., manchmal auch Cremes, Flans oder Törtchen. Auch sehr gut, da das Obst dort doch etwas anders schmeckt als hier nach einem langen Importweg, unreif geerntet. Die Atmosphäre war meist ruhig und entspannt, wobei wir erstaunt fest stellen mussten, wie viele Morgenmuffel es gibt, die auch über den Tag es nicht schaffen, die Mundwinkel zumindest mal in waagerechte Form zu bekommen, geschweige denn mal zu grüßen. Das beziht sich allerdings NICHT auf das Personal!
Bei dem Hotel handelt es sich um einen Familienbetrieb. Chefin Eva ist Deutsche, ihr ebenfalls dort arbeitender Mann und Sohn sprechen ebenfalls recht gut Deutsch. Das weitere Personal gibt sich auch Mühe und ist insgesamt äußerst freundlich, vor allem zu Kindern. Die Zimmerreinigung war völlig in Ordnung und den in einer anderen Bewertung beschriebenen beißenden Chlorgeruch habe ich nicht bemerkt. Da das Leitungswasser gechlort ist, riecht es jedoch zumindest ein bisschen danach. Was soll man auch dagegen tun? Die Cocktails an der Poolbar waren auch für uns Nicht-Cocktail-Trinker sehr lecker und auf Anfrage wurde uns eine Auswahl mallorquinischer Weine serviert. Die Endabrechnung war dann zu unserem Erstaunen sehr zivil... Alles in Allem: Überhaupt kein Grund zum Meckern! Wir hatten auch das Glück, dass wir bei unserer Ankunft morgens um neun schon in den Bungalow rein konnten und uns am Abflugtag nach Auszug ein leerer Bungalow zur Gepäckaufbewahrung zur Verfügung gestellt wurde.
Das Hotel liegt maximal zehn Gehminuten vom Strand entfernt in sehr ruhiger Hanglage (nicht sehr steil) in einem Wohngebiet. An der Strandpromenade findet man von Bars und Restaurants über diverse Läden und Discos alles, was man braucht. Das nächste Hotel ist ca. 500 m entfernt. Der Flughafentransfer dauert (ohne Stau) ca. 35 Minuten. Da sich eher weniger Touristen nach Port de Soller verirren, sind die Transferbusse auch nicht sonderlich voll. Im Ort gibt es mehrere Mietwagenstationen und ein Neckermannbüro. Allerdings kommt die Reiseleitung auch an sechs Tagen in der Woche für mindestens anderthalb Stunden ins Hotel. Die Busfahrt nach Palma ist mit 2,60 € sehr günstig. Mit dem Roten Blitz ab Soller wird es erheblich teurer, allerdings auch kultiger. Zwischen Port de Soller und Soller verkehrt eine nostalgische Straßenbahn. Die Fahrt damit kostet 3,- €. Ein Taxi haben wir nicht genutzt. Für unseren Mietwagen haben wir vor dem Hotel problemlos einen Parkplatz gefunden. An der Strandpromenade sieht das allerdings schon anders aus. Ausflugsmöglichkeiten gibt es eine ganze Menge. Vor allem über Neckermann. Z.B. Busausflüge oder aber auch geführte Wanderungen, ein absolutes Highlight! Ferner kann man Schiffsausflüge machen und Fahrräder mieten, wobei die Preise aber schon fast Mietwagenniveau haben.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Kinderbetreuung gab es wohl keine, die Kinder hatten aber Möglichkeiten, sich zu beschäftigen. Der Pool war wie gesagt recht klein aber okay. Allerdings sollten zum Saisonende die abgelösten Kacheln mal wieder angeklebt werden. Der Kinderspielplatz sah nett aus, wurde auch viel genutzt. An Läden gab es im Ort reichlich. Auch Soller bietet eine Fülle an Einkaufsmöglichkeiten. Besonders Samsatgs, wenn Markt ist. Der Strand in Port de Soller ist nichts, was einen Strandlieger aufjubeln lässt, da mit vielen Steinen durchsetzt, recht schmal und von dunklem Sand. Hat uns aber nicht weiter gestört, da wir keine Strandlieger sind. Dafür ist die Umgebung einfach viel zu einladend zum Erkunden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im August 2006 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Silja |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |