- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Sun Island ist eine schöne, weitläufige Anlage. Trotz des noch jungen Alters gibt es hier und da Abnutzungserscheinungen. Insgesamt für Familien mit Kindern zu empfehlen. Die Sauberkeit lässt ingesamt zu wünschen übrig. Wollmäuse oder kleine Steine, die überall herumliegen, sind nicht das Problem, aber ich bin jeden Tag an einer deutlich sichtbaren Glasscherbe vorbeigelaufen. Und das Personal zwangsläufig auch. So etwas darf nicht sein. Behindertengerecht darf sich das Hotel wohl nennen, alle Bordsteine sind abgeschrägt, in jedem Gebäude gibt es einen Aufzug. Es sind überwiegend deutsche Gäste da, einige Spanier, sehr wenig Engländer. Fazit: Mit besserem Essen wäre das Hotel wegen des guten Preises eine Empfehlung wert, aber nicht so. Man merkt klar, dass hier vom Management extrem auf unsere Kosten gespart wird. Ein Blick nebenan ins Schwesterhotel zeigt wie es ginge: viel Personal, jede Bar hat geöffnet, jeden Abend mit vollem Programm, erstklassige Kindebetreuung. Ein weiteres Beispiel: Am Ende der zweiten Woche wurden für zwei Tage etwa 180 Spanier einquartiert. Für die gab es anderes Essen, volles Personal, unser Abendprogramm wurde nach stundenlangem Hinhalten für eine spanische Tanzkapelle abgesagt. Die Kinderbetreuung sollte auch zugunsten der Spanier ausfallen, gegenüber etwa 20 wütenden Eltern hatte das Management aber keine Chance. Da kommt man sich so richtig "ver*rscht" vor.
Die Zimmer sind gross genug. Wir hatten für 2 Erwachsene und zwei Kinder zwei Appartements mit Verbindungstür, dass war sehr angenehm. Die Sauberkeit war bei entsprechendem Trinkgeld ok. Klimanlage ist vorhanden. Es gibt ausserdem eine kleine Küchenzeile mit Kühlschrank, Mikrowellen-Grill und einigen Küchengeräten (z.B. Toaster, Kaffeemaschine). Fernseher mit ARD, ZDF, RTL, Sat1 und KIKA(!), Fernbedienung gegen Kaution. Der Safe ist mit 15 Euro pro Woche schon recht teuer. Der Balkon ist ausreichend groß, mit einem Tisch, 4 Stühlen und einem Wäscheständer. Die Badezimmer zweckmässig mit Badewanne, grossem Spiegel und Föhn. Ein Telefon gab es auch.
Gastronomie? Eine einzige Katastrophe! Das Hotel hat zwei Speiseräume, wobei nur einer geöffnet war. Dadurch ging der Tischwechsel immer fliegend. Den Tisch konnte man dann meist selbst decken, weil das Personal nur mit schmutzigem Geschirr beschäftigt war. Besteck, Teller und Gläser fast nie so richtig sauber. Die Plastikstühle werden wohl nie gereinigt, auch nicht vom Vogelkot. Das Essen war teilweise ungeniessbar, die Auswahl eher bescheiden. Wir haben trotz AI meistens Brötchen gegessen und waren regelmäßig auswärts essen. In fast jeder deutschen Firmen-Kantine dürfte es besseres Essen als im Hotel geben. Höchstens zwei Sterne! Es gibt zwei Poolbars, wobei eigentlich nur eine geöffnet ist. Die zweite wurde erst nach einer Woche und massiven Protesten von 14 bis 22 Uhr geöffnet. Dummerweise stand da auch der Fernseher für die Fussball-WM. 22 Uhr heisst dann: Abpfiff, Austrinken, 21.55 Uhr Rauswurf. Die Lobbybar ist immer nur mit einem Kellner besetzt, dadurch dauert es auch bei SB schon mal 20-30 Minuten, bis man seine Getränke hat. "Ungewöhnliche Getränke", wie z.B. einen Cappuccino gibt es nur an der Lobbybar, da aber ungeniessbar. Den von Tjaereborg angebotenen Nachtclub/Disco gibt es nicht.
Das wenige Personal war in der Regel freundlich und bemüht. Es fehlte halt nur an allen Ecken und Enden, besonders in der Gastronomie. Deutsch ging häufig, wenn nicht, dann halt Englisch. Die Zimmerreinigung war einigermassen ok, wobei der Handtuchwechsel eher im Zufallsprinzip vorgenommen wurde. Fehlendes Trinkgeld wurde mit nicht geleerten Mülleimern bestraft.
Das Hotel liegt ein wenig ausserhalb, rundherum wird sehr viel gebaut. Unterhaltungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe gibt es also keine. Der Baulärm ist uns aber zu keiner Zeit aufgefallen. Direkt nebenan ist das fast baugleiche Primasol Tropical, was scheinbar ausschließlich von Engländern bewohnt wird. Von dort gibt es jeden Abend Musikbeschallung. Die im Katalog angegebenen 10 Gehminuten zum Strand sind wohl eher 15 Minuten. Dafür gibt es einen fast stündlichen Shuttle-Service. Taxi-Fahrten bis in den Ort (Fussgängerzone) liegen etwa bei 2,30 Euro, also sehr vertretbar. Transferzeit bei der Anreise knapp 40 Minuten, bei der Abreise fast 90 Minuten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt einen Tennisplatz, ein Beach-Volleyballfeld, einen Kicker (4 Bälle!), eine Tischtennisplatte, einen Poolbillard-Tisch (defekt) und noch ein defektes Spielgerät (Scheibe auf Luftpolster ins Tor schießen). Internet: 10 Minuten 1 Euro (gemessene 7 Minuten!). Der Minimarkt hat nur vormittags geöffnet und ist bescheiden im Sortiment. Neben dem Hauptpool bestehen noch 4 Nebenpools (beides 1,30m bis 1,50m tief) und 2 beheizte Kinderpools (30-40cm). Die Liegen fallen bei jeder Veränderung der Rückenlehne fast auseinander. Die Auflagen möchte man ohne Handtuch nicht mehr benutzen. Die Fliesen rund um alle Pools sind sehr rutschig, Kinder rutschen darauf ständig aus. Optisch war das Wasser trotz einiger Blätter in Ordnung. Duschen sind an den Pools ausreichend vorhanden, die Anzahl der Sonnenschirme ist viel zu wenig. Außerdem sind diese nicht standsicher genug. Kinderbetreuung war einigermassen ok, eine Animateurin war fast die ganze Zeit krank, die andere dann mit teilweise 25-30 Kindern halt überfordert. Aber sehr engagiert! Ist nur fraglich, ob eine Finnin (oder Schwedin?) und eine Holländerin das Richtige für überwiegend deutsche und wenige spanische Kinder sind. Die Kinderbetreuung fand in einem Blockhaus statt, ein vorhandener separater Raum wurde nicht benutzt. Es gab jeden Abend 30-45 Minuten "Kinderdisco", jeden Abend mit denselben Liedern. Ziemlich eintönig, aber den Kindern hat es gefallen. Aber keine Gastronomie bei der Kinderdisco! Ansonsten ist Animationsmässig ziemlich tote Hose. Es gibt zwar wie in jedem Hotel einen Plan mit den Aktivitäten, aber diese finden nur statt, wenn man sich selbst darum kümmert. Den zuständigen Animateur habe ich zwei Tage vor Abreise das erste mal gesehen. In der ersten Woche gab es nur an drei Abenden Abendprogramm, in der zweiten Woche teilweise Wiederholung, einmal Ausfall.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kai |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |