Hotel Timor

Unspektakuläres Hotel mit ca. 250 Zimmern auf 10 Etagen. Anlage im Allgemeinen gut gepflegt. Zustand z.T. veraltet, aber sauber. Bei unserem Aufenthalt Rentneranteil von mindestens 75%, junge Leute Fehlanzeige! Altersdurchschnitt bei 50 Jahre. Mag aber auch der Reisezeit geschuldet sein. Nach unserer Wahrnehmung ausschliesslich Teutonen am Platz. Hotelaufzüge generell besetzt, das macht bei Bewohnern ab der 7. Etage aufwärts richtig Spaß. Unglaubliche Hellhörigkeit! Wer empfindlich dagegen ist, hat hier echte "Freude"(vgl. auch -> Zimmer)! Halbpension gebucht, bestenfalls Durchschnitt (vgl. auch -> Gastronomie). Bei unserer Ankunft war Hotel überbucht, daher eine Übernachtung im Ausweichquartier. Kann nicht sein! Schien aber Usus zu sein, kam mehrmals vor! Restaurant im Keller, zuviele Tische auf zu engem Raum. Slalomfahrer werden's mögen, wir nicht. Showkochen bestand aus spiegeleibraten und schnitzelwenden. Im Ernst: niemand erwartet Tim Mälzer, aber im Hotelprospekt das tägliche Showkochen hervorzuheben, ist lächerlich. Fazit: sehr gut gelegen, für den geräuschunempfindlichen Freund der gehaltvollen Küche absolut ok.

Es gibt keine Gläser außer den Zahnputzbechern. Wir haben welche aus dem Restaurant mitgehen lassen. Unnötig. Die Betten sind Holzpritschen mit Matratze. Meine Frau als Fakir fands ok, mein Kreuz hat ganz schön gekracht. Die Hellhörigkeit des Hotels ist eine absolute Zumutung. Die Aktivitäten des Nachbarn sind in jeder Lebenslage nachzuvollziehen. Das Spektrum reicht vom Telefonat in die Heimat über den morgendlichen Toilettengang (das ölige Essen vom Vorabend gibt einen besonderen Sound) bis zum Gesang unter der Dusche und die unfreiwillige Teilnahme am abendlichen Fernsehprogramm. Untermalt wird das Ganze von ominösem Knacken in der Wand (vermutlich eine morsche Wasserleistung; künftige Gäste auf Zimmer 412 können ja mitraten). Absolut ätzend. Türenknallen, Stühlerücken usw. kommen übrigens noch dazu. Wer hier Ruhe sucht, sollte schon einen Hörschaden mitbringen.

Wer englisches Frühstück, Kroketten, Fritten und frittierte Klöpse, paniertes und anschliessend frittiertes Gemüse und gleichartig zubereitetes Fleisch vom toten Schwein, Hammel oder Kuh mag, kommt voll auf seine Kosten. Damit ist das Buffett alltäglich zum Zerbersten vollgestopft. Wer das nicht mag, erlebt hier sein persönliches Waterloo. Wenig landestypische Speisen und von Rohkostsalaten abgesehen, kaum was mit Vitaminen. Also im Sinne von Obst und Gemüse. Wir haben uns im nahegelegenen Supermarkt damit eingedeckt, weil du kannst einfach nicht eine Woche lang nur Fritten und so'n Kram essen. Die Warmspeisen ersaufen z.T. im Öl (was bei der Zubereitung auch nicht verwundert), die Salate sind geschmacksneutral und die Getränke, ob Kaffee oder Saft, kommen aus dem Automaten und sind mit Wasser gestreckt. Was richtig gut ist: Fischgerichte und die (vom Angebot her gesehen spärliche) landestypische Küche. Aber was dort angeboten wird, schmeckt richtig gut!

Hier unterteilen wir: Rezeption und Zimmerreinigung top! Restaurant und Bar: unterirdisch! Im halbleeren Restaurant werden ohne Nachfrage Gäste scheinbar willkürlich zusammen- oder umgesetzt. Liebe Tischnachbarn, ihr wart alle nett und könnt selbst nichts dafür, aber ich esse lieber mit meiner Frau allein, und wenn ich Gesellschaft will, suche ich mir selbst welche. Diese Handhabe war einfach nur grottig, das habe ich noch nie erlebt und will ich auch nie wieder haben. In dem Punkt ist jede drittklassige Dorfkneipe besser. Das Hauptproblem beim Restaurantpersonal scheint in der nicht vorhandenen Führung zu sein. Kellnerzuordnung fehlt völlig, mal räumen alle ab und keiner serviert Getränke, dann wird mitten während der "Gästespeisung" die Schicht gewechselt und es ist gar keiner mehr da. Für das abkassieren (auf's Zimmer schreiben und bei Abreise zahlen geht nämlich nicht!) fühlt man sich auch nicht immer zuständig. Das macht wirklich keinen Spaß!

Exzellent! Unmittelbare Nähe zu allen wesentlichen Dingen: Strand, Bars, sehr preiswerter Supermarkt um die Ecke, Bushaltestelle, Autovermietung. Trotzdem überraschend ruhig (vom auf die Zeit nervig plätschernden Springbrunnen vor dem Haupteingang abgesehen). Top!

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