Hotel Tourist

Wie das Hotel aussieht, wurde ja schon mehrfach beschrieben. Uns hat gefallen, dass es nicht so groß und anonym sondern eher familiär war. Gut, das Sofa im Eingangsbereich sieht arg mitgenommen aus und verdirbt so den ersten Eindruck, alles in allem haben wir uns aber sofort wohlgefühlt. Die Gäste waren international gemischt. Es gab Niederländer, Italiener, Deutsche, Finnen usw. Ein Großteil der Gäste hatte die 50 bereits überschritten, aber es gab auch jüngere Paare und Singles und teilweise auch Familien mit Kindern. Für kleinere Kinder ist das Hotel allerdings nicht zu empfehlen. Es gibt ausser einer Tischtennisplatte keinerlei Spielmöglichkeiten, und der Pool ist auch nur für Schwimmer geeignet.

Unser Zimmer hatte einen geräumigen Balkon mit Blick auf den hinteren, etwas verwilderten Garten des Hotels und auf den Dom und den Felsen von Cefalu. Kühlschrank, Safe und Klimaanlage funktionierten anstandslos und standen ohne Aufpreis zur Verfügung. Im Bad gab es einen ordentlichen Wasserdruck. Wir haben uns im Hotelzimmer sehr wohlgefühlt. Als ein großes Manko empfanden wir, dass wir zwar einen Fernseher im Zimmer hatten, dass dieser aber ausschließlich italienische Programme hatte. Es gab keinen einzigen nicht-italienischen Sender, auf dem man z.B. mal die Nachrichten hätte sehen und verstehen können.

Das Frühstück war für italienische Verhältnisse überdurchschnittlich gut und wurde hier schon mehrfach beschrieben. Ein bisschen lästig war, dass es nur einen einzigen Automaten für Heissgetränke gab, bei dem man sich anstellen musste, um Kaffee zu bekommen, aber im Urlaub hat man ja Zeit ;-). Die Qualität des Abendessens schwankte stark. Immer gut und abwechslungsreich fanden wir das Antipasti- und das Dessert-Buffet. Damit allein konnte man schon satt werden. Nicht so toll fanden wir den oft den ersten und zweiten Gang. Als ersten Gang gab es entweder ziemlich hart gekochte Pasta (meist dicke große Nudelsorten, die durch ihren mehr als al dente Zustand ziemlich schwer im Magen lagen) oder eine Cremesuppe. Als zweiten Gang gab es entweder Fisch oder Fleisch, beides war aber nur selten gut gekocht und gewürzt. Meist schmeckte es ziemlich fade. Dazu gab es ein ebenfalls geschmackloses Gemüse, das oft zu lange oder zu kurz gekocht war. Richtig toll fanden wir den Fisch- und Meeresfrüchte-Abend und den Abend mit dem sizilianischem Buffett, jeweils einmal pro Woche. Da wurde gegrillt, und die Speisen waren von einer fast nicht zu überbietenden Vielfalt und Köstlichkeit. Etwas veralbert fühlten wir uns beim ebenfalls einmal die Woche stattfindenden "Gala-Dinner". Obwohl es so großartig klang, war es im Prinzip das ganz normale Menu, nur, dass man weder Vor- noch Nachspeisenbuffett hatte und sowohl da wie auch auch beim ersten und zweiten Gang essen musste, was auf den Tisch kam. Viele Hotelgäste sind abends öfter mal auswärts essen gegangen, obwohl sie Halbpension gebucht hatten. An italienischen Restaurants ist in Cefalu kein Mangel.

Das Hotelpersonal empfanden wir als unkompliziert, hilfsbereit und freundlich. Die einzelnen Mitarbeiter schienen ihre Arbeit zu mögen. Wie schon gesagt, herrschte im Hotel eine eher familiäre und lockere Atmosphäre. Bis auf einige wenige unglückliche Ausnahmen konnten die meisten wenigstens rudimentär Englisch oder Französisch. Eine Dame an der Rezeption sprach Deutsch. Mit der Zimmerreinigung waren wir immer zufrieden, und auch sonst hat man sich gut aufgehoben gefühlt.

Das Hotel liegt direkt an einem schönen Sandstrand, von dem aus man eine wundervolle Sicht auf Cefalu und den Felsen hat. Für einen Badeurlaub liegt es wirklich optimal. Das Zentrum von Cefalu ist in 15 Gehminuten zu erreichen, und Cefalu ist die hübscheste kleine Stadt, die man sich vorstellen kann. Supermärkte und Restaurants findet man schon auf dem Weg dahin. Mit den Ausflugsmöglichkeiten ist es in Sizilien so eine Sache, da die Insel doch ziemlich groß ist. Wir hatten für acht Tage einen klimatisierten Mietwagen und sind viel herumgefahren. In die Nähe des Etnas oder gar nach Taormina ist es jedoch ziemlich weit. Palermo, Monreale und Mondello kann man ganz bequem erreichen, und auch andere Städtchen in der Nähe sind recht sehenswert. Wer allerdings eher an touristischen Zielen als am Baden interessiert ist, sollte vielleicht doch lieber ein Hotel an der Ostküste buchen oder eine Sizilienrundreise mit Übernachtung in verschiedenen Hotels machen. Nach der ersten Woche gingen uns langsam die Ausflugsziele in der Nähe aus. Der Transfer zum Flughafen war leider nicht so toll. Wir hatten das Pech, zweimal nachts zwischen zwei und drei Uhr aufstehen zu müssen, weil unsere Flüge 5 Uhr bzw. 7 Uhr morgens und nicht etwa zum relativ nahegelegenen Flughafen Palermo sondern nach Catania an der Ostküste gingen. Das war sehr ermüdend.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Hotel hat einen Pool, der nur für Schwimmer geeignet ist. Der hoteleigene Strand ist sehr schön. Er ist sauber, das Wasser ist klar, und die Liegen und Sonnenschirme sind für Hotelgäste kostenlos. Der Rettungsdienst erschien uns als sympathisch aber etwas lustlos. Als die rote Flagge einmal wegen etwas stärkeren Wellenganges aufgehängt wurde, blieb sie dann weitere fünf Tage hängen, obwohl das Wasser wieder ruhig war. Das ist wohl nicht Sinn eines Flaggenwarnsystems. Auch fingen die jungen Männer stets bereits kurz vor 18 Uhr an, die Sonnenschirme abzubauen, was den Aufenthalt um diese Zeit etwas ungemütlich werden ließ. Auch die Animation im Hotel war eher schwach. Es gab eigentlich nur einen einzigen Alleinunterhalter, und dieser spielte jeden Abend ganz genau die gleichen Lieder, die sich an ein eher älteres Publikum richteten. Dabei war die ganze musikalische Darbietung so langweilig und lustlos, dass sogar die Tanzlustigen unter den Älteren irgendwann vertrieben wurden.