Hotel Yetkin

Der Eingang führte durch ein Tor an einem Brunnen vorbei, auf dem die erste beleuchtete Statue stand (Spartacus). Der Vorplatz war gesäumt von verschiedenen römischen, in weiß gehaltenen Statuen. Insgesamt zog sich der romaneske Stil durch die ganze Hotelanlage und insbesondere die Zimmer. Teilweise vielleicht etwas überladen, doch sicherlich etwas charakteristisches. Das Hotel nebst Zimmern war stets (!) in einem top sauberem Zustand. Das Wi-Fi war bis auf whatsapp leider nicht zu gebrauchen. An der Bar, wo der Sender stand (z.T. auf den Zimmern je nach Lage noch schwacher Empfang möglich), konnte man das Surfen vergessen. Hier fehlt es klar an Bandbreite für die vielen Besucher. Aber im Urlaub mal Internet Internet sein lassen, schadet ja auch nicht. Es ist nur ALL INKLUSIVE buchbar. Die Gästestruktur war durchweg gemischt. Junge Paare ( Insgesamt entsprach das Hotel einem guten Preis-Leistungsverhältnis.

Die Zimmer waren ausreichend groß, unser Doppelzimmer hatte 2 zusammengeschobene Betten mit Besucherritze. Die römischen Verzierungen wirkten auf uns etwas überladen, doch ist dies wohl Geschmackssache. Wir fühlten uns wohl im Zimmer. Die Klimaanlage war leicht und komfortabel via Fernbedienung zu handhaben (mit sleep modus etwa für automatisches Ausschalten in der Nacht nach x Stunden). Auf dem kleinen Balkon konnte man die Handtücher trocknen, nicht aber etwa Platz nehmen (Stuhl/Tisch nicht vorhanden). Der Minisafe kostete Aufpreis. Der Schrank war ausreichend groß. Auch im Bad gab es genug Stauraum. Die Dusche funktionierte gut ohne Temperaturschwankungen. Ein Fön war vorhanden. TV gab es die klassischen deutschen Sender nebst Videotext. Es handelte sich um einen 37" Sony TV. Die minibar beinhaltete Wasser mit und ohne Kohlensäure, Fanta, Pepsi und Bier. Jeweils 2 Fläschchen a 0,33L. Diese wurden bei Verbrauch täglich aufgefüllt. Gleiches galt für die 2 Instant Cafe und Tee Beutel, die mit vorhandenem Wasserkocher gebrüht werden konnten. Toilette, Bad und Zimmer waren stets sauber und aufgeräumt!

Wir hatten All In gebucht, wie es anders nicht möglich ist. Das beinhaltet von 10-24 Uhr Getränke an 2 Bars (1 am Pool, 1 am Strand). Die üblichen verdächtigen Getränke sind inkl., d.h. Softdrinks (Sprite Discount, Fanta Discount, Pepsi, Wasser), Efes Pils, Rotwein (gekühlt), Weißwein, entsprechende Mixgetränke (Wodka Lemon etc., türkische Schnäpse). Die Getränke waren stets sehr kalt und man musste an den Bars selten länger warten. Das Hauptrestaurant war am Pool. Am Strand konnte man zu Mittag ebenfalls essen. Zudem gab es ganztägig die Möglichkeit eine Art Crepe am Strand zu essen. Frühstück war von 8-10 Uhr möglich, Mittagessen von 13-14 Uhr und Abendessen von 19-21 Uhr. Die Tische wurden stets sauber abgedeckt, das Personal war aufmerksam. Etwas schade war, dass einem pünktlich zum Ende der Mahlzeiten (10 Uhr, 14 Uhr, 21 Uhr) die Sets unter den Tellern weggezogen wurden... Zudem gab es zwischen 16-17 Uhr Kuchen, türkische Süßspeisen sowie Waffeln. Abends gegen 23 Uhr ein Nachtsnack. Dem Preis- Leistungsverhältnis entsprach unter Berücksichtigung von ALL-In sowie 1200€ pP für 10 Tage in der Hauptsaison (Sommerferien NRW) auch die Qualität der Speisen. Insgesamt bekam ich das, womit ich rechnete. Keine überragende Qualität, aber doch zum satt essen. Ich komme selbst aus der Gastronomie, weshalb dieser Punkt stets einer der wichtigsten in meinen Urlauben ist, doch hatte ich mich afugrund der Vorbewertungen mehr erwartet. Im Einzelnen: Frühstück: Es gab frisches Brot und Brötchen mit verschieden bekörnt. Süße Blätterteigbrötchen. Richtiges Vollkornbrot o.ä. gab es jedoch nicht. Die Wurstwaren waren allesamt landestypisch, was nicht meinem Geschmack entspricht. Leberwurst, Salami, Schinken o.ä. sucht man (Islam duldet kein Schwein) vergebens. Aber auch Geflügelwurst war nur sehr, sehr eingeschränkt vorhanden. Es konzentrierte sich somit auf das reichhaltige Süßwarenangebot, diverse Marmeladen, Honig, Schokolade (hell/dunkel), Karamelcremes etc. pp. die obligatorischen llein geschnittene Würstchen in roter Soße, zT Bohnen und "Rührei" fehlte nicht. Wem das "Rührei" nicht zusagte, der konnte zum Glück - und das war das Highlight des Frühstücks- frisches Ei zubereiten lassen. So wurden vor den Augen des Gastes Omeletts, Rührei oder Spiegeleier gebraten, nach Wunsch mit Paprika, Tomaten, Pilzen, Käse garniert. Ebenso gab es frische Pfannküchlein. Überdies wurden diverse landestypische Sachen angeboten wie Oliven in verschiedensten Variationen, gegrillte Paprika und Schafs (oder doch Kuh?) weichkäsesorten. Klassischen Gouda o.ä. suchte man vergebens. Der Cafe kam aus einem Automaten und schmeckte leider nicht gut. Je nach Taste wurde Cafe, Cafe mit Milch, Espresso usw. generiert. Daneben gab es gratis Fruchtsäfte (Pulver, Automat), Wasser und Tee. Frisch gepressen O-Saft konnte man zu 1€ das 0,2L Glas morgens ordern. Das taten wir auch jeden Tag. Mittag: Zu Mittag aßen wir in der Regel am Strand, da es dort die Pizza gab. Zudem Reis und Adana Kebab sowie eine Art türkische Frikadelle. Pommes fehlten ebensowenig wie Salat. Manchmal fehlte der klassisch grüne Salat. Dies gab es jeden Mittag, was zwar eintönig wurde, aber man wurde satt. An manchen Tagen gab es "Chicken Nuggets", die qualitativ jedoch eher mau waren. Dazu weitere kleinere Beilagen wie Oliven, Paprika etc. Abend: Das eigentliche Highlight in den Restaurants blieb meines Erachtens nach vieles schuldig. Es gab nicht einen Abend eine Speise, die ich derart überzeugend fand, dass ich Nachschlag derselben holte. Satt wurde ich dennoch immer. Am "Live cooking" gab es frisch gegrilltes Fleisch (oft Hähnchen; 1x Hähnchen Döner, der jedoch nach 1 Std leer war, weswegen auf Hähnchenfleisch gewechselt wurde; 1x Leber, 2x Lamm aus dem Ganzen geschnitten) Ansonsten viel landestypische Küche. Pommes und Reis jeden Tag. Mir fehlte die Abwechslung und mal "was besonderes". Vorpeisen gab es im großen und ganzen auch stets das gleiche. Neben diversen Salaten, die aus irgendeinem Grunde viel mit Petersilie "verkräutert" waren, Oliven, Paprika, Gurken, Tomaten etc. Dressings in verschiedenen Variationen. Sardinen, Paprika gegrillt, Weichkäsesorten. Nudeln mit Tomatensoße gab es jeden Abend. Leider sehr zerkocht. Als Dessert gab es vielfältige türkische Süßspeisen, Eis und Kuchen. Die Hygiene war in keinster Weise zu beanstanden! Für Trinkgelder standen Boxen bereit. Die Suppe, die es zum Abendessen gab, wurde später zum Mitternachtssnack umfunktioniert. Die Waffeln des Nachmittagssnacks waren frisch gebacken und sehr lecker.

Bei Service muss man meines Erachtens nach deutlich zwischen dem Personal im Restaurant und den Reinigungskräften trennen. Die Reinigungskräfte verrichteten eine uneingeschränkt gute Arbeit. Die Zimmer waren stets im top Zustand. Damit meine ich wirklich ein herausragend sauberes Zimmer. Keine Schlieren an den Spiegeln, kein Haar in der Dusche oder im Abfluss, kein Sandkorn auf dem Boden. Am 3. Tag trafen wir das erste mal auf eine Reinigungskraft und sie lächtelte uns freundlich an. Die Servicekräfte im Restaurant und den Bars schafften dies über den gesamten Zeitraum so gut wie gar nicht. Trotz des Umstandes, dass wir stets höflich fragten und lächelten, kam selten etwas zurück. Das lag zum Einen sicherlich an den offensichtlich bestehenden Sprachproblemen. Zum anderen an den knallharten Arbeitszeiten und -konditionen bei 35°. Die Kräfte, die morgens um 8:30 das Frühstück aufbauten waren nicht selten auch jene, die um 22:00 Uhr das Buffet abbauten. Gastronomie ist ein knallhartes Gewerbe und doch habe ich dies schon anders erlebt. Insbesondere, da es aufgrund der 5 (Zwischen-)mahlzeiten stets etwas zu tun gab. Die Kräfte wirkten auf mich derart überlastet, dass es mir zeitweise Leid tat, etwas zu ordern, weshalb ich die Getränke selbst holte. Alles in allem hätte ein gelegentliches Lächeln viel zur Entspannung beigetragen und dem Gast nicht den Eindruck gegeben, dass er gewissermaßen störe,

Der Strand ist über eine Unterführung zu erreichen, ohne dass die Haupstraße überquert werden müsste. Dies ist komfortabel, aber auch notwendig. Die Fahrt zum Flughafen dauert 2/ 2,5 Std. mit dem Transfer und Einsammeln/Ausladen anderer Gäste. Alanya ist gut 15km entfernt. Konakli und zig Einkaufsmöglichkeiten (die üblichen in der Türkei) sind nur wenige Gehminuten entfernt. Ausflüge waren 300m Richtung Konakli buchbar bei Ahmet. Dieser ist deutlich günstiger (50% und mehr) als die Reiseanbieter im Hotel, bietet aber auch nicht ganz so transparenten Service. Soll heißen man sollte sich genau erkundigen, was für Zusatzkosten auf einen zukommen (Getränke auf dem Schiff inkl? Wenn ja, welche? Snacks? Vor Ort teuer zu erwerbende Ausrüstung nötig bei Actionfahrten ?(Jeep Safari, Quadfahrten etc.). So war die Darstellung "Getränke inkl." nur auf Softdrinks bezogen, ein Bier 0,3L kostete etwa 4€. Beim Quadfahren kamen 4€ pro Person hinzu für Schutzbrille und Tuch bei Ankunft am Ort des Geschehens. Das nur als Zusatzinfo, was nichts mit dem Hotel per se zu tun hat. Nightlife ist überhaupt nicht vorhanden. Restaurants in der Nähe wirkten allesamt wie die üblichen Touristenfänger. Waren aber aufgrund des ALL IN im Hotel auch nicht notwendig. Einladend wirkten sie nicht. Unweit vorm Hotel hält der Dormus Bus, mit dem weiter entferntere Ziele kostengünstig erreichbar sind. Sobald man das sehr schön begrünte Hotel verlässt, sieht man leider viel tristes Land. Drumherum gab es viele baufällige Plätze und Grundstücke. Als ich eines morgens joggen ging, war das Ausmaß doch recht groß an "Schrott". Im Hotel selbst ist man jedoch gut abgeschirmt in einer völlig eigenen Welt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sonntags war Ruhetag in Animation und Co. Man konnte aber gleichwohl etwa den Volleyball leihen und auf eigene Faust etwas organisieren. Ansonsten gab es jeden Tag das gleiche Animationsprogramm. Neben Wassergymnastik im Pool, folgten Darts, Luftgewehrschießen und Volleyball. Für die Kinder gab es 2 - 4 Std. am Tag Beschäftigung, wenn ich es richtig sah. Einen Kinderclub habe ich auch gesehen. Eine Art Paddelboot am Strand konnte man sich kostenfrei mieten. Ebenso konnte man Gartenschach und Billiard spielen. Disco gab es nicht. Abends wurde zwar versucht etwas Musik zu spielen, doch war diese derart schlecht, dass nur seltens jemand zum Tanzen animiert wurde. Die Liegestühle waren gut in Schuss und ausreichend am Strand vorhanden. Am Pool musste man schon während des Frühstücks reservieren. Um 10 waren keine mehr vorhanden, was egal war, da der Wind am Strand für uns bei 35° unverzichtbar war. Was für das Restaurantpersonal gilt, gilt auch für den "Strandboy". Auflagen für die Liege sowie Sonnenschirme durfte man sich nicht selber nehmen. Wohl als Serviceleistung gedacht übernahm dies der Strandboy. In den Hauptzeiten kam er dadurch sehr ins Schwitzen und es bildeten sich (kurze) Warteschlangen. Ich fand es unglücklich, da er dadurch sehr gehetzt wirkte und (ohne Vorwurf) kein Lächeln mehr übrig hatte. Es war schon fast unangenehm neben den Auflagen zu stehen und den völlig abgehetzen Strandboy dann diese zu einer freien Liege schleppen zu lassen, nachdem man 4-5 Minuten gewartet hatte.. teilweise skurril.