Hotel Zur Pfeffermühle

Anreise & Empfang: Die Pfeffermühle ist gut zu finden (siehe auch Lage und Umgebung weiter unten). Zuerst fiel uns die begrenzte (aber in unserem Fall ausreichende, weil Hotel nicht voll ausgebucht) Anzahl von Parkplätzen auf. Wenn alle Zimmer belegt sind, könnte es mit dem Parken eng werden - denn dann heisst es abseits Parken & Laufen/Schleppen oder aber in Kooperation mit anderen Gästen den Wagen rangieren / ähnlich nervige Scherze... Von Aussen macht das Hotel einen guten, gepflegten Eindruck, das Entree ist gemütlich und gastlich. Die Begrüßung fiel in unserem Fall freundlich & hilfsbereit - jedoch auch spürbar sachlich aus. Frau Wirtin - die den Laden, Ihren Ehemann und das Personal unauffällig, aber gut und professionell im Griff hat - ist durchaus in der Lage, sowohl Willkommen wie Verbindlichkeit während des Aufenthalts gastindividuell und nach Ihrem irreversiblen ersten Eindruck abzustufen. In unserem Fall war sie ein wenig reserviert - denn Gäste, die unrasiert bzw. im Wollpulli auflaufen, mit dem Zweitwagen vorfahren, keine Kinder mitbringen und auf den ersten (sic!) Blick nicht offensichtlich bürgerlich bzw. erkennbar statutsorientiert auftreten sind nicht so ganz ihr Ding. Wir tippen mal freundlich auf Unsicherheit wegen schwerer Einschätzbarkeit unsererseits... :-) Wir haben geschmunzelt - bis wir herausfanden, das sich entsprechend trockene Kontakte häuften... folglich kein Zufall, sondern bewusstes Handeln seitens der Gastleute. Aus unserer Sicht DEUTLICHE ABSTRICHE beim Thema persönlicher Wohlfühlfaktor. Tipp: Schafft Euch Familie an, fahrt in jedem Fall mit dem grossen Wagen vor und gebt die volle Show. Dann klappts auch mit der Verbindlichkeit. Und wenn Ihr ganz ganz nett seid, dann hört Ihr vielleicht sogar ein "Auf Wiedersehen" beim check-out... Für uns als verwöhnte DINKS zumindest ein Killer-Kriterium! Zimmer & Zustand: Unser Zimmer war ausgesprochen großräumig (Wohn- und Schlafraum), gemütlich und perfekt ausgestattet (Flatscreen-TV mit vielen Programmen, Musikanlage, Kofferständer, Sofa, Sessel, Kühlschrank, abgetrenntem Küchenraum, getrenntem WC, gesondertem Badezimmer) und perfekt sauber & in Schuss. Lediglich im Bad haben wir anfänglich fussnasse Erfahrungen mit Badewannendusche und Duschvorhang (Ihr erinnert Euch an den Physikkurs in der Schule? Warme Luft & Auftrieb? Wasserdruck und Erdanziehung und so? Genau.) gemacht. Das gesamte Hotel ist in sehr gutem, gepflegten Zustand - und die Dekoration - z.B. der Gästetische - verdient ein dickes Lob: Geschmackvoll, wechslend, überraschend und bereichernd obendrein. Man merkt, dass sich hier jemand Mühe gibt (siehe auch Service weiter unten bzw. Frau Wirtin weiter oben). Leistungen: Das Leistungspaket der Pfeffermühle (wir hatten Halbpension) ist klar über Durchschnitt: Großes Frühstücksbüffet; nachmittags eine Jause mit Tee und wechselnden kleinen Gerichten; gutes, abwechslungsreiches Abendessen (spektakulär salzarme Küche - ob Absicht oder ob der Koch absolut nicht verliebt war, konnten wir nicht feststellen ;-), ansprechende Weinkarte & Getränkeauswahl. Flexibler Skibus, Skiaufbewahrungsgutschein und eigener Skikeller ergänzen das Angebot; eine eigene, ruhige und ebenfalls topgepflegte Sauna (Sauna, Dampfbad, kostenpflichtiges Solaruim) rundet das Angebot ab. Ein sehr gemütlicher Aufenthaltsraum an der Bar - mit Kamin und kuscheligen Sitzgelegenheiten / Sitzecken - lädt (wirklich!) zum Verweilen, schmökern und klönen ein - wir haben ihn gerne genutzt. Gäste: Die Pfeffermühle ist eindeutig auf Stammgäste ausgerichtet. Wir waren über den Jahreswechsel 2009/2010 dort; es fällt auf, das viele Gäste sich untereinander kennen. Es handelt sich dabei vorwiegend um Familien mit etwas älteren (und im Übrigen überdurchschnittlich gut erzogenen, keineswegs nervigen!) Kindern - für DIESE Gästegruppe eine klare Prio-Eins-Empfehlung. Nach unserer Einschätzung vorwiegend gehobener, bürgerlicher (im positiven Sinne), wertorientierter Mittelstand. Angenehm, freundlich, streckenweise sogar bemerkenswert intellektuell - aber nicht ausgeprägt Paar-affin. Familien bleiben gerne unter sich. Verständlich, aber es fällt auf. Als Paar würden wir eine andere Lokation vorschlagen - zumal sich wenige Paare in der Pfeffermühle aufhielten. Wer jedoch mit Familie reist und ggf. einen neuen, ständigen Winterstandort sucht, ist hier genau richtig! Ihr seid eine Familie? Papa ist upper middle oder lower upper management? Mutti ist / war mal hübsch und hat mehr Themen drauf als Handtaschen, Windeln und die nächste Vorstandswahl für Eure Kita? Kiddies sind gut erzogen?: Hinfahren! Die Pfeffermühle ist EUER Ressort! [Im Ernst!] Ihr seid ein (wie wir - heterosexuelles) Paar? Keine Kinder dabei? Ihr habt keine Lust, im Urlaub die komplette Business-/ Standing-Show a la "wealth & taste" zu bringen? Ihr habt wenig Neigung, Euch mit Leuten, die in realitas Eure Mitarbeiter sein könnten, eine Woche lang zu unterhalten? Sucht Euch eine andere Bleibe. [Auch im Ernst!] Für alle toleranten Kölner: Fahrt ja nicht als schwules Paar dahin. Es sei denn, Ihr seid manisch sarkastisch veranlagt UND habt einen latenten Hang zu gelebtem Zynismus.

Siehe oben. Gut und preislich angemessen.

Gastronomie & Bar sind gut sortiert und - wie alles in der Pfeffermühle - gut in Schuss. En detail: Verpflegung ist definitiv bemerkenswert gut (siehe oben), kreativ, pfiffig. Natürlich fehlt dabei der letze Schliff zum "sexy" (Präsentation der Speisen auf europäischem Niveau; Geschmack jedoch könnte streckenweise deutlicher sein) - aber das wäre bei dem angemessenen Preisniveau auch nicht zu erwarten. Gutes, schmackhaftes Küchenhandwerk - von deftig bis durchaus ambitioniert. Ach ja: Die Rinderbrühe könnte einen Schuss Sherry und weniger Wasser vertragen - dann wär' es fast schon sexy. Die Himbeer-Panna-Cotta war klasse. Unser Urteil: Abwechslungsreich, angemessen, lecker.

Das Servicepersonal (siehe auch oben) ist exorbitant freundlich und hilfsbereit. Hier gibts definitiv nix zu Meckern, sondern nur zu Loben.... das gilt insbesondere für die Bedienungen! Sehr gastorientiert & zuvorkommend. Allerdings auch - schätzungsweise auf Geheiss des Hauses - bemüht, laufend nachzuschänken und über Getränke den Gesamtumsatz zu erhöhen. Nachvollziehbar aus betriebswirtschaftlicher Sicht - jedoch etwas zu augenfällig. Tipp: Es tun auch die offenen Hausweine - das sind logischerweise keine spektakulären premier cru, aber solide & gut! Fragt nach!

Lage? Tja, St. Johann halt. Unweit von St. Anton - aber dank Skibus des Hotels perfekt. Es lohnt sich durchaus, einmal die Strecke von Stanton bis St. Johann zu gehen und kurz durch St. Johann zu streifen. Ausgesprochen nett! Ansonsten hilft zum Thema Lage ein Blick auf Google Maps. Ruhige Lage ohne Durchgangsstrassenlärm / lautstarke Horden nach Mooserwirt-Besuch, charmante Aussicht auf das arlbergtypische Panorama, ein Supermarkt für etwaige kleinere Einkäufe in fussläufiger Entfernung. Zubringer zur Liftstation (Galzig/Gampen) max. 10 Minuten mit Hotel-Van; der Fahrer macht Spass, trägt zur guten Laune bei und ist - nebenbei - mit der charmantesten Bedienung der Lokation verheiratet.

Beliebte Aktivitäten

• Sport

Hm... Sauna haben wir oben schon bewertet - was nicht in den hoteleigenen Unterlagen erscheint, aber aus unserer Sicht ABSOLUT wichtig ist: Die Pfeffermühle verfügt - abgesehen von dem hoteleigenen Internetterminal am Empfang - über ein akzeptabel schnelles WLAN (zumindest in unserem Zimmer erreichbar). Unverschlüsselt - und somit für einfache private Zwecke durchaus nutzbar. Mobilfunknetze waren voll verfügbar. Summa Summarum: Ordentlich - an der Verschlüsselung des WLAN jedoch würden wir arbeiten. (... gut, zugegeben - wir sind chronisch misstrauische und IT-affine Beratertypen...)