HSM Solivera

Das 30 Jahre alte Hotel hat ca. 200 Zimmer (incl. ein paar Appartments), die Sauberkeit in der Anlage ist ok, die Zimmer gehen so (Schimmel im Badezimmer, sonst aber tägliche Reinigung), wir hatten Halbpension gebucht, all inclusive war auch möglich, nur ÜF nicht (was völlig gereicht hätte). Die Gästestruktur war komplett gemischt. Erstaunlich war, dass auch viele Rentnerpaare genau zur Ferienzeit dieses Hotel gebucht haben. Festzustellen war wie in vielen anderen Feriengebieten auch die ständig steigende Zahl russischer und osteuropäischer Gäste. Als Tipp bleibt festzuhalten: wer absolut keine großen Ansprüche an nächtlichen Schlaf hat und auch einfach nur satt werden will, kann ohne Probleme dieses Hotel buchen (da reicht aber auch ein 2-Sterne-Haus). Die Preisverhältnisse auf Mallorca haben sich in den letzten 2 Jahren nach unten entwickelt, speziell nachmittags gibt es in den Restaurants und Bars sehr gute Angebote, so dass auch eine Unterkunft ohne Verpflegung vollkommen ausreicht. Am Strand hat man tagsüber guten freien WLAN-Empfang.

Zu den Zimmern habe ich weiter oben schon einen Kommentar gegeben, sie sind für 2 Personen ok, mit Beistellbett extrem eng. TV ist mini, Wasser im Badezimmer nicht immer verfügbar. Insgesamt ist das ganze Hotel sehr laut, durch die Wände hört man sowohl das Schnarchen aus dem Nachbarzimmer wie auch sämtliche Geräusche aus den Badezimmern. Es waren auch täglich mehrere Gäste an der Rezeption, die ihre Zimmer umbuchen wollten, da es zu laut war. Die Umbucheri scheint auch eine der Hauptaufgaben der Angestellten geworden zu sein. Insgesamt ist auch hier festzuhalten, das dies nie und nimmer mehr einem 4-Sterne-Standard entspricht. Interessant war übrigens auch die Aussage der Thomas-Cook-Reisleitung vor Ort: die 4 Sterne haben nichts zu bedeuten, das war vielleicht mal vor 30 Jahren so, aber die Sterne kann man dem Hotel ja nicht mehr wegnehmen. Der Vergleich ist nur über den Preis möglich, und für knapp 2.500 EUR kann man eben nicht mehr verlangen. Die Argumentation im Reisebüro war hingegen genau umgekehrt: für diesen Preis bekommen Sie woanders kaum noch ein 4-Sterne-Haus auf Mallorca.

Es gibt ein riesiges Restaurant im Keller der Anlage sowie eine Poolbar, die tagsüber geöffnet hat sowie eine Lobbybar, die abends geöffnet hat. Das Personal wird in allen drei Gelegenheiten eingesetzt. Die All-inclusive-Gäste durften per Selbstbedienung die Getränke selber zapfen (Billigwein aus dem Schlauch), die niedriger eingestuften Gäste mit Halbpension mußten die Getränke sofort bar bezahlen, es war nicht möglich, die Getränke auf das Zimmer schreiben zu lassen und am Ende des Aufenthaltes in einer Summe zu begleichen (so hätte man z.B. eine Flasche Wein auch auf 2 Abende verteilen können). Die Belehrung durch die Angestellte war dazu noch richtig aggressiv! Der Küchenstil war spanisch und deutsch gemischt, nach 3 Tagen hatte man das ganze Angebot im Prinzip durch, da sich ab dann regelmäßig alles wieder wiederholte, beim Frühstück sogar im im 2-Tages-Rhythmus. Dazu: verschimmeltes Schwarzbrot, was nach Rückfrage beim Küchenchef unter Murren erst als normal bezeichnet wurde, dann entfernt, und beim dritten Mal dann ganz entfernt wurde. Die Rühreier waren grün, der Fisch und die angebotenen kalten Salate (Eier, Fisch, Tomaten) ungeniessbar. Die Atmosphäre war permanent angespannt, u.a. durch die Größe des Restaurants aber auch entschieden durch die Unfreundlichkeit des Personals. Auf der einen Seite sah man dies schon durch die Mimik, oft wurden Teller überhaupt nicht abgeräumt, beim Abendessen hatte man Pech, wenn die Tische schon für das Frühstück eingedeckt waren (um 21.00 Uhr, obwohl bis 22.30 Uhr Abendessen-Zeit war). Zusammengefasst: schlechte Qualität, miserable Organisation, nie im Leben 4 Sterne-Qualität!

Das Personal ist weitestgehend genervt und unfreundlich (Ausnahme 2 Mitarbeiter aus dem Restaurant), die meisten Mitarbeiter verstehen/sprechen deutsch. Die Zimmerreinigung war gut, dies ist aber auch das einzig positive! Wir sind direkt nach der ersten Nacht umgezogen, weil das Zimmer (Nr. 013) direkt unten neben Eingangshalle, klingenden Auszugssignalen, über dem Speisesaal und an der Strasse mit haltenden Bussen lag. Nach Rückfrage beim Hoteldirektor (an der Rezeption konnte/wollte der Mitarbeiter nicht helfen!) bekamen wir ein Zimmer in der zweiten Etage (Nr. 217), was sich als "vom Regen in die Traufe" darstellte. Nun war der Strassenlärm zwar nicht mehr ganz so extrem, dafür lag die Hotelwäscherei direkt darüber auf dem Zwischendach, so dass an jedem morgen um Punkt 6.50 Uhr ein Lärmfaktor begann, wie in einem Bergwerk, in dem die Kohle-Loren direkt über einem bewegt werden, da die Angestellten die Wäschewagen über eine Metallrampe mit Schwung herauf schieben. Wenn man bedenkt, dass die letzten Heimkehrer aus dem Nightlife gegen 5.00 Uhr die Türen schlagen, kann man feststellen, dass man zumindest nicht zum Ausschlafen in dieses Hotel fahren kann.

Die Entfernung zu Strand ist mit ca. 300-400 m korrekt angegeben, zum Ort herunter sind es ca. 200 m. Glücklicherweise gibt es genug Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten in direkter Umgebung, da wir spätestens nach 3 Tagen "Genuss" der Verpflegung das absolute Bedürfnis hatten, außerhalb essen zu gehen. Ausflugsmöglichkeiten werden über die Reiseveranstalter für alle Bedürfnisse und in alle Teile der Insel angeboten. Paguera selber ist geprägt durch den Boulevard oberhalb des Strandes, auf dem Boulevard gibt es wie in vielen vergleichbaren Ferienorten zig Geschäfte, in denen Billig-Mode und Accessoires angeboten werden (meist Asiaten), aber auch einige gemütliche Restaurants, vor allem in den Nebenstrassen. Die Hotels sind meist höher auf den Hügeln gelegen. Der Strand selber ist in 3 Sektionen geteilt, die mittlere mit den (teuren) Sonnenschirmen und Liegen ist meist voll, dass Wasser vor allem nachmittags immer mit einem unnatürlichen Grünschimmer versehen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool ist in der Anlage eigentlich nett angelegt, aber viel zu klein für die Anzahl der Gäste, typisch bei deutschen Badeurlaubern: die vorhandenen Liegen wurden teilweise schon morgens durch ein Handtuch reserviert. den ganzen Tag nicht benutzt und erst nach Rückkehr vom Strand vielleicht für eine Stunde genutzt. Hinweise an das Personal wurden nicht beachtet. Die beiden Animateurinnen zogen ihr Programm durch, Showeinlagen gab es auch. An einem Abend war ein Musik-Quiz, bei dem eine der beiden selber nicht alle Antworten kannte, unsere Tochter dann aber den Hauptpreis (ein T-Shirt und eine Kappe mit Hotel-Logo) nicht bekam, weil sie Handy zur Unterstützung genutzt hatte. Um Punkt 0.00 Uhr wurden dann die Lichter draußen gelöscht, man wurde förmlich nach innen gedrängt, und siehe da, die große, alertümlich eingerichtete Lobby war mit einem dicken Fahrrad-Schloß verschlossen! Die Sessel und Couchmöbel müssen dem Zustand nach im Übrigen noch aus dem Original-Eröffnungsbestand von vor 30 Jahren sein. Schließlich ist noch zu bemerken, dass es 2 Internet-PC´s in der Eingangshalle gibt (0,50 EUR für 5 Minuten), WLAN ist auch möglich, aber Glückssache und bei Verbindung mit einer sehr niedrigen Übertragungsrate.