Iberostar Selection Lanzarote Park

Ein sehr schönes Hotel in toller Lage. Freundliche Mitarbeiter, ordentliches Essen. Ich hatte Star Prestige als Alleinreisender gebucht. Das Hotel besteht aus drei hufeisenförmigen Gebäuden: das östliche ist mit Kinderpool und Spielplatz, das westliche für Star Prestige Gäste (nur Erwachsene, eigenes Restaurant, Nespresso-Maschine im Zimmer, erste Minibar-Füllung gratis, Bademäntel und ein bisschen was mehr). Das mittlere Gebäude ist mit Rezeption, Restaurant, Poolbar, Livemusik, Show etc. bis gegen Mitternacht gut belebt. Gäste kamen aus Deutschland, Niederlanden, Britannien, Schweiz, Österreich, Spanien. Alle Altersklassen, viele Kinder in den Hauptbereichen. Ich schreibe nachfolgend primär über den Bereich "Star Prestige"!

Die Zimmer sind sehr schön renoviert. Ich habe mich dort wirklich wohl gefühlt. Die Klimaanlage ist individuell steuerbar, hat bei mir im Zimmer jedoch leicht gerattert. Kleiner Kühlschrank inklusive erster Füllung, Nespresso-Maschine (normale Kapseln, nicht Business!) inklusive tägliche Auffüllung, Wasser zur Begrüßung, Bademäntel, Walk-In Regen-Dusche. Im Erdgeschoss hatte ich einen Sonnenschirm, Tisch mit zwei Stühlen und zwei Liegen auf der Terrasse. in den Zimmern mit Balkon gibt es jedoch nur Tisch und Stühle! Mir hat mein Zimmer sehr gut gefallen. Ich hatte jedoch auch einen "Tanzsaal". Allerdings gibt es von diesem maximal zwei Stück im Star Prestige Bereich ("Tower" EG und 1.OG). Und obwohl der Platz da gewesen wäre: es gab weder einen Sessel noch ein Sofa. Lediglich einen Schreibtischstuhl (Metall / Plastik) und Stühle auf der Terrasse (Kunststoff). Das war umso ärgerlicher als Neckermann in der (falschen!) Katalogbeschreibung etwas anderes ankündigte. Sitzecken gibt es aber definitiv nur in den Junior-Suiten. Die normalen Zimmer sind auch viel zu klein für Sitzmöbel. Da passt wirklich nur das Bett und der Schreibtisch rein. Das hatte ich zwischen Buchung und Anreise herausgefunden. Und an dieser Stelle muss ich Holidaycheck als Reisebüro ein kapitales Versagen attestieren. Nachdem Neckermann im Katalog falsche Angaben gemacht hatte (und dieses auch nicht bestreitet) weigerte sich der Veranstalter dennoch, im Vorfeld noch zu reagieren. Ich könne mich hinterher an die Kulanzabteilung wenden. Auf meine Bitte, dass Holidaycheck interveniere, bekam ich lediglich die Antwort, dass man keine Handhabe hätte und lediglich die E-Mails zwischen mir und Neckermann hin- und herleite. Für mich heißt das klar und deutlich: Holidaycheck als Reisebüro hat für mich keinen Mehrwert und keine Daseinsberechtigung. Neckermann als Veranstalter hat für mich nur dann einen Wert, wenn ich das Zimmer billiger bekomme als vom Hotel direkt. Solange das nicht der Fall ist, buche ich zukünftig wieder über Booking oder direkt. Den Flug musste ich sowieso separat gebucht, weil die Condor Premium-Klasse im Paket mit dem Hotel nicht mal bei der Konzernschwester Neckermann angeboten wurde.

Das Restaurant im Star Prestige Bereich für sich alleine bekäme die volle Punktzahl. Getränke werden serviert, Essen holt man sich an der Theke, es wird aber immer frisch gemacht. Das kann dann auch mal dauern, wenn zu viele Gäste anstehen. Früh gibt es frisches Obst, frisch gepresste Säfte, hübsch dekorierte und frische gemachte Eier. Abends gibt es je zwei Vor- Haupt- und Nachspeisen. Man kann aber jederzeit durch eine Glastür in das Hauptrestaurant zum Buffet gehen, was auch die meisten Gäste gemacht haben. Dort ist die Auswahl deutlich größer, die Qualität aber niedriger. Allerdings: eine schlechte Küche habe ich nie bemerkt. Es ist normale Mittelklasse. Vergleichbar mit einem Mittelklasse-Kreuzfahrtschiff. Die Einrichtung erinnert im Hauptbereich jedoch deutlich an eine Kantine. Das ist im exklusiven Bereich wesentlich angenehmer. Was leider überhaupt nicht geht, ist die Qualität der Cocktails. Ich hatte mir einen alkoholfreien "Ipanema" bestellt. Ich weiß nicht, was serviert wurde, aber es war unterirdisch. Auch die alkoholischen Cocktails wurden irgendwie billig zusammengepanscht. Ein Tribut an die All-Inclusive Gäste? Was für mich bedeutet: ich würde auf keinen Fall AI buchen. Zumindest nicht zu den Preisen, die bei mir dafür fällig gewesen wären.

Generell: ich habe keinen einzigen unfreundlichen oder schlecht gelaunten Mitarbeiter getroffen! Ganz im Gegenteil. Da muss die Führung auf jeden Fall etwas richtig machen. Beim Abendessen wurde ich auch von einem Manager angesprochen, ob bisher alles passt, man wäre sehr darauf bedacht, dass der Wechsel vom drei zum vier Sterne-Haus auch wirklich funktioniert. Es gibt eine eigene Rezeption für den Star Prestige Bereich mit angeschlossener Lounge. In der Lounge werden tagsüber kostenfrei Zeitungen, Snacks und Getränke angeboten. Auch für Gäste ohne AI. Allerdings könnte der Service hier deutlich verbessert werden. Oftmals sind die Snacks leer und der Abräumwagen quillt über. Die Rezeption war bei mir zum Check-In besetzt. Man darf Platz nehmen und bekommt einen Willkommensdrink. Sehr schön! Die zuständige Niederländerin ist Profi und führt die Anreise elegant durch. Ich wurde mit meinem Gepäck von einem Mitarbeiter zum Zimmer gebracht. Top! Alle anderen Aktionen inklusive Check-Out musste ich allerdings an der Hauptrezeption machen, da die Star Prestige Rezeption entweder nicht besetzt oder überlaufen war. Und hier noch ein Hinweis, den ich im Vorfeld nirgends gelesen hatte: Als Star Prestige Gast muss man ein Armband tragen! Auch ohne AI. Das ist mehr als lästig. Pooltücher sind im exklusiven Bereich ohne Kaution inklusive und liegen auf dem Zimmer bereit; sonst gegen Kaution irgendwo abzuholen.

Playa Blanca kann man mögen oder auch nicht. Das ist aber nicht so wichtig. Denn die Mikrolage des Hotels ist einfach nur genial. Auf einer kleinen Landspitze ins Meer gebaut, nebenan ein kleiner Sandstrand, die Promenade vor der Tür liegt es einfach schön. Und es gibt keine Zugangsbarrieren zu und von der Promenade! Das ist super! Momentan werden Glasscheiben in den Außenbereichen montiert gegen den Wind. Im April bei rund 25 Grad fühlte es sich relativ oft ziemlich kühl an (Vorsicht Sonnenbrand!). Vom Sonnenaufgang- bis Untergang die Sonne über dem Meer, den Leuchtturm im Blick, die Sicht nachts bis zum Hotel THe Volcan mit den künstlichen Lavaströmen. Und meistens auch tolle Blicke nach Fuerte Ventura. Mit dem Auto ist man sehr schnell auf der LZ-2, ohne dass man ewig durch Playa Blanca kurven muss. Supermarkt in Laufweite, kleine Geschäfte mit Drogerie, Fahrrad- und Quadverleih, Autoverleih, Bankautomat auf dem Hotelgelände. Was allerdings nervt sind die fehlenden Parkplätze. Das Hotel hat schlichtweg keine! Irgendwie bekommt man auf der Straße meist noch einen Platz, aber ohne Garantie. Die Fahrt zum Flughafen würde ich mit 45 Minuten kalkulieren. Länger als 1,5 Stunden braucht man auf der Insel eigentlich nirgendwo hin.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Es gab mehrere Pools, die von der Temperatur her ok waren mit Ausnahme des Whirlpools. Der war definitiv zu kalt. Extrem lästig waren die internationalen "Liegenbesetzer". Handtuch hin, kein Mensch weit und breit bereits um 9 Uhr morgens im Star Prestige Bereich. Natürlich, denn dort hatte auch keiner Angst um die Kaution für die Pooltücher. Dass hier das Hotel nicht einschreitet ist mehr als nervig. Die Sonnenschirme sind erstaunlich windstabil, allerdings nicht sonderlich UV-dicht (Vorsicht Sonnenbrand)! Die Animation kann man gut auslassen, man wird nicht "genötigt". Abends gibt es Livemusik an der Toolbar des zentralen Gebäudes und eine (Musik)Show in einem Multifunktionsgroßraum. Leider werden die Shows durch mittelmässige Technik und den ungeeigneten Raum beeinträchtigt, die Künstler an der Poolbar gehörten viel zu oft in die Kategorie "Bemühte sich stets". Der Fitnessraum ist gut ausgestattet, der Spa-Bereich kostet Eintritt - auch für Star Prestige Kunden. Und: die Saunen sind nur mit Textil zu betreten! Also munter rein mit der nassen Badehose in die Holzsauna. Das habe ich mir gespart. Wie übrigens die meisten Gäste. Ich habe dort nie einen Kunden gesehen.