Iberostar Waves Creta Panorama & Mare

Nach mehreren Aufenthalten in Iberostar-Hotels entschlossen wir uns aufgrund des günstigen Reisepreises und der Marke "Iberostar" sowie der recht guten Bewertungen für eine Woche in den Herbstferien. Die Anlage ist sehr weitläufig und sehr schön angelegt. Englänger und Deutsche bildeten den Großteil der Gäste, daneben gab es wenige Franzosen und Niederländer. Wir buchen ein AI-Lowcost-Zimmer. Da der Reisepreis mit eigener Anreise sehr attraktiv war ist das Preis-/Leistungsverhältnis als gut zu bewerten - zu den Dingen, die wir nicht gut fanden unten im Detail mehr. Ein Mietwagen lohnt fast immer. Ein Tipp zum Internet: die Rezeption möchte gerne teure 1-Stunden-Zugänge für euro 4,- verkaufen. Beim Blick in die Infobücher der Reiseveranstalter liest man aber, daß es auch Zugänge für 1 ganz Woche für schlappe Euro 20,- gibt - unbedingt nachfragen. Ansonsten gilt: für eine Low-Cost-Woche in der Nebensaison bei Eigenanreise kann man schon ein Schnäppchen machen. Über einen Veranstalter gebucht bzw. in der Hauptsaison ist das begotene zu teuer bzw. zu schlecht für den Preis, der verlangt wird. Und bitte bedenken: Iberostar steht leider nur bedingt für ein qualitatives Mindestniveau, daß alle Häuser auszeichnet. Unter der Marke "Iberostar" wird von 3-Sterne-Häusern in Kroatien bis zu echten 5 Sterne-Häusern in der Karibik alles vermarktet. Hier gilt es, genau nachzuschauen.

Über die Ausstattung, die ein Zimmer eines 4-Sterne-Hauses verfügen sollte, muß man nicht viel schreiben. Fernseher mit 3 deutschen Programmen, Klimaanlage, Föhn, Safe (Euro 24,- pro Woche Extrakosten) usw. alles da. Ebenso da waren dicke Staubschichten auf Möbeln und dem Boden bei Anreise. Eine absolute Katastrophe war jedoch (wie leider schon öfters bei Iberostar erlebt) das Badezimmer. Eine ca. 2 cm dicke extreme Rostschicht am Badewannengriff, schwarz verdreckte Fliesenfugen wohin man blickte, angelaufene Spiegelhalterungen, ein nahezu loser Plastik-Klodeckel u.v.m. Insgesamt ein schmuddeliges und heruntergekommenes Badezimmer auf 1-Sterne-Niveau - ekelhaft !

Ich weiß zwar nicht in welchem Haus die anderen Gäste, die hier bewerten waren, doch wir fanden die gastronomische Leistung auf höchstens mittlerem Kantinenniveau. Die Auswahl bei allen Mahlzeiten war aussergewöhnlich hoch, doch Masse bedeutet leider nicht Klasse. Wer sich mit Gastronomie und Lebensmitteln auskennt hat schnell erschmeckt, daß hier maximal qualitativ mittelmäßige Lebensmittel verarbeitet wurden. Zum Frühstück gab es Dosenobst, künstlichen Saftersatz aus dem Automaten und deutschen Filterkaffee (Latte Macchiato, Espresoo oder Cappuccino leider Fehlanzeige). Zum Mittagessen jeden Tag denselben Einheitsbrei aus Pizza, Pasta, Pommes und den Resten des Vorabends usw. Den Gipfel erlebten wir doch beim Abendessen: ein Souvlaki-Spiess, der zu 90 % aus reinem Fett bestand oder eine Schütte Frikadellen, die exakt wie Grillbriketts aussahen habe ich nur im Creta Panorama gesehen. Generell galt: grillen muß dort noch geübt werden, zu oft gab es innen rohes und aussen schwarz gegrilltes Fleisch. Zum griechischen Abend für Euro 20,- Aufpreis vermischte der Koch die Grillkohle mit Restmüll und Plastikflaschen und entzündete das ganze - irre und irre gesund für die Gäste. Die Getränke bestanden in erster Linie aus lokalen No-Name-Getränken. Es gab wenige Ausnahmen internationaler Marken wie Coca-Cola, Fanta, Sprite, Metaxa usw. Für internationale Spirituosen musste entgegen anderer Iberostar-Häuser bei fast allen Sorten dazubezahlt werden. Das Bier war griechisches Dünnbier, der Wein verdient diesen Namen erst gar nicht.

Für eine 4-Sterne-Anlage fanden wir den Service schwach und nachlässig. Deutschkenntnisse gab es so gut wie keine. Bestellungen an der Bar wurden entgegengenommen, danach wurden 8 - 10 andere Dinge erledigt bevor erneut gefragt wurde, was wir denn gerne trinken möchten - schwach. Ein kostenloses Upgrade in ein Superior-Zimmer weckte Hoffnungen doch schnell kam Ernüchterung auf, als uns eine dicke Staubschicht in allen Bereichen des Zimmers begrüsste. Die nicht abzuschliessende Terrassentür musste 3 x reklamiert werden, bevor diese repariert wurde. Die Reinigung des Zimmers war so la la - mal wurde kein Toilettenpapier nachgefüllt, dann wurden leere Shampoodöschen liegengelassen. Insgesamt ein laxer griechischer "Saisonende"-Service. Ebenfalls dem Saisonende zu verdanken war die Tatsache, daß man Servicepersonal abbaute, wo es nur irgend ging.

Zwischen Chania und Heraklion (damit egal, wohin man fliegt). Das nächste kleine Dorf Panormo in ca. 3 km Entfernung (mit Bimmelbahn erreichbar, Euro 4,- pro Erwachsener), dere nächste größere Ort Rethymno ca. 20 km entfernt. Öffentliche Bushaltestelle fast exakt vor der Tür. In der näheren Umgebung sonst nichts. Strand gehört zur Anlage, man muß jedoch einen kleinen Fußweg zum Fuße der Klippen unternehmen, dort gibt es eine kleine hoteleigene Badebucht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Aufgrund der zu Ende gehenden Saison war die Anzahl der Animatuere von 15 auf 3 geschrumpft - eine Frechheit. Diese machten ihren Job aber aussergewöhnlich gut und improvisierten, so gut es ging. Den (beheizbaren) Salzwasserpool hielt man nicht für nötig, zu beheizen, so daß man in gefühltem Eiswasser badete. Nach maximal 1 Minute war man gezwungen, den Pool aufgrund beginnender Unterkühlung zu verlassen. Ebenso sorgte das Pool-Salzwasser in Verbindung mit Chlor und evtl. anderen Chemikalien für eine heftige Reizung der Augen. Fazit zum Pool: fast nicht nutzbar. Auch nett zum Saisonende: alle Poolbars geschlossen, ebenso das Theater, so daß man für die abendliche Shows in die Pseudo-Disco mit Wohnzimmergröße ausweichen musste.