Iberostar Waves Cristina

Das Aparthotel ist eines der seltenen seiner Art im Winter an der Playa de Palma. Der erste Eindruck beim Betreten des Eingangs kurz vor Weihnachten ist überwältigend: Hervorragend dekoriert! Der zweite Eindruck ist auch nicht schlechter: Heiligabend und auch die Silvesternacht werden stilvoll gefeiert. Insgesamt eine saubere Anlage, deren letzte Renovierung leider schon wieder deutliche Abnutzungsspuren zeigt. Die Gäste sind überwiegend im Seniorenalter, über die Weihnachtsferien kammen aber auch etliche Familien mit schulpflichtigen Kindern. Wie in der Titelüberschrift schon angedeutet, ist das Preis-/Leistungsverhältnis bei den Nebenkosten grotesk. Beispiele: Für einen Bademantel unterer Güte zahlt man neben einem Pfand täglich 2,50 € Miete! Bei 14 Tagen sind das 35 €, nur um mal soeben zum Schwimmbad und wieder rauf zu kommen! Das Upgrade von der Halbpension zu All inclusive geht nur über die gesamte Zeit und kostet 27,50 € pro Person am Tage!! Die Werbung im Aufzug spricht von: "ab 10 €". Bei der Anmeldung erhält man einen Gutschein über 15 € für eine Massage. Im Aufzug wird Werbung für verschiedene Massagen gemacht. Als wir aber freudestrahlend mit unseren Gutscheinen im SpaCenter erschienen, war die Masseurin, die kein Wort deutsch sprach, entsetzt. Sie erklärte uns in Englisch und mit Gebärdensprache, daß die Gutscheine nicht gälten, erst ab Massagen von einer Stunde aufwärts und dann keinesfalls die aus der Aufzug-Werbung. Wir wollten dann auf die Gutscheine verzichten und die Aufzug-Aktionen wählen. Aber das ging dann auch nicht mehr. Keine Verständigung möglich.

Das Appartement war ausreichend groß und der Blick vom ebenfalls großen Balkon entsprach unseren Vorstellungen. Die Möbel waren schon ziemlich abgenutzt und der Fernseher ein Uralt-Röhren-Gerät mit absolut unscharfem Bild und schlechtem Empfang. Der Höhepunkt war allerdings die Kitchenette. Zwar mit Kochfeld, Kühlschrank und Geschirrschrank ausgerüstet, aber im Wesentlichen leer! Das heißt, daß außer ein paar ollen Tassen und ein wenig Besteck nichts da war: Keine Möglichkeit, Kaffee oder etwas anderes zu kochen, weil keine Kaffekanne mit Filter und keine Pfanne oder sonst etwas. Von Kaffeemaschine ganz zu schweigen. Dank unserer Anna (Reinigungskraft) haben wir dann im Lager etwas Geschirr zusammengesucht. Oberpeinlich! Die Reinigung des App. war sehr gut! Was auch andere Gäste schon betonten, die Hellhörigkeit der Anlage ist wirklich von Vorgestern. Jeden nächtlichen Alptraum unserer Nachbarin und die Tröstungsversuche ihres Partners haben wir en Detail miterlebt. Daß die Gäste die App.-Türen immerzu knallen ließen anstatt sie per Hand zu schließen, ist nicht das Verschulden des Managements.

Da das Hotel um die Feiertage voll ausgebucht war, platzte das Restaurant aus den Nähten. Trotzdem blieb es dankenswerterweise bei einer Essenszeit. Das Angebot war immer mehr als ausreichend, die Qualität gut. Es gab neben den an die Touristenbedürfnisse angepaßten immer auch landestypische Spezialitäten. Lediglich das Warmhalten der Speisen ließ zu wünschen übrig. Daß die Stamm-Langzeit-Gäste grundsätzlich bevorzugt wurden, ist nichts wirklich Neues. So waren die entsprechende Tisch bereits bei der Öffnung des Saales mit Weinflaschen "reserviert" etc. Im Stile des Hauses waren die Getränkepreise nach unserer Meinung zu hoch.

Das Rezeptionspersonal ist grundsätzlich in Ordnung und auch freundlich. Als wir aber bei der Anmeldung stolz darauf verwiesen, daß wir als Direktbucher das Appartement bereits im Internet ausgesucht hätten, und dies ein Superservice von iberostar sei, wurden wir extrem kühl darüber belehrt, daß wir dadurch das App. blockiert und der Rezeption Mehrarbeit verschafft hätten. Wir fühlten uns nicht Willkommen geheißen! Außerdem mußten wir wiederholt feststellen, daß die spanischen Gäste stets bevorzugt und außer der Reihe angenommen wurden. Wie gesagt, es gab aber auch freundliche und serviceorientierte Mitarbeiter. Die Reinigungskraft war dagegen ein Sonnenschein, stets freundlich und sehr sorgfältig.

Das Hotel liegt in der zweiten Reihe, der Weg zum Strand ist aber nur kurz. Bushaltestelle liegt vor der Türe. Wir sind als Direktbucher mit dem Bus in kurzer Zeit (20 Minuten) vom Flughafen und zurück gefahren. Kein Problem. Zur Weihnachtszeit mit dem Schnellbus nach Palma und dort im Lichte der fantastischen Weihnachtsbeleuchtung shoppen ist einfach ein Erlebnis. Wenn auch im Winter viele Läden und Kneipen geschlossen sind, liegt alles Nötige in fußläufiger Nähe. Insbesondere drängen sich die Fahrradverleihe nebeneinander; man sollte aber genau prüfen; wie früher bei den Mietwagen gibt es hier echte Qualitätsunterschiede.

Beliebte Aktivitäten

• Strand