- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir kamen nach einer 1-wöchigen Marokko Rundreise in dieses Hotel. Aufgrund der Holiday-Check-Bewertungen wollten wir eigentlich ein anderes, besser bewertetes Hotel buchen. Vom Reisebüro in Deutschland wurde uns das höher bewertete Hotel jedoch ausgeredet und das Iberostar empfohlen. Warum, das wissen die Götter. Wir würden jedenfalls nie mehr dieses Hotel besuchen, auch nicht umsonst, zumal es in der näheren Umgebung des Iberostar wesentlich bessere Hotelanlagen gibt (wir haben mehrere besichtigt). Schon auf unserer Rundreise wurden wir von Insidern informiert dass dieses Hotel mehr für Gäste mit Kindern und auch für junge Gäste, wegen der Kinder- und Animationsprogramme, besser geeignet ist. Aufgrund der großen Gästezahl (über 800 laut Rezeption) und nur einem Hauptspeisesaal war das Gedränge und der Lärm dort unerträglich. Wir hatten deshalb, trotz "all inclusive" öfters außerhalb gegessen. Das für die Sauberkeit zuständige Personal gab sich größte Mühe alles ordentlich und rein zu halten. Das sonstige Personal, insbesondere im Gastronomiebereich hielt von Ordnung jedoch nichts. Fielen einem Kellner im Speisesaal mal ein paar Teller auf den Boden, wurden die Scherben mit dem Fuß zur Seite geschoben und vor den Scherbenhaufen ein Stuhl gestellt, damit niemand reintritt. Das gleiche geschah mit einem Porzellan-Salzstreuer am Nachbartisch. In diesem Fall wurden die Scherben vom Personal mit dem Fuß unter den Tisch geschoben. Essenreste, Papierservietten usw. die dem Personal beim abräumen zu Boden fielen, blieben dort auch liegen. Da gibt es wohl eine Hackordnung wer für edle und wer für schmutzige Arbeiten zuständig ist. Aufgrund der politischen Vergangenheit wird vom Personal außer arabisch in erster Linie französisch gesprochen. Einzelne Mitarbeiter sprachen auch ein bißchen deutsch und englisch. Entsprechend war die Gästestruktur: überwiegend Franzosen, dann Deutsche und Polen sowie Russen. Im Verhältnis zu unseren sonstigen Hotelaufenthalten empfanden wir, dass viele Eltern mit kleinen Kindern anwesend waren. Bei den Franzosen empfanden wir die kleinen Gruppen älterer Damen als besonders unangenehm (lautes Singen, Kreischen und teils furchtbare Minikleidung im Speisesaal). Insgesamt macht das Hotel auf uns den Eindruck, dass sich kein Management um irgend etwas kümmert. Alle Gäste werden schriftlich darauf hingewiesen (was eigentlich selbstverständlich sein sollte), dass abends im Speisesaal die Herren "lange" Hosen tragen sollen. Trotzdem kam etwa jeder dritte "Herr" in kurzen Hosen, teils mit Badeschlappen und viele auch in Achselshirts. Letztere zum Teil vielleicht auch, um ihre Tätowierungen zu zeigen. Jedenfalls war so mancher Anblick einfach eklig. In drei Wochen wurde an den Tagen, an denen wir im Speisesaal waren, nur einmal beim Speisesaal-Eingang die Kleidung kontrolliert. An diesem Tag hörten wir, wie Gäste mit kurzen Hosen das Personal beschimpften, weil sie nicht eingelassen wurden. In der Folgezeit fanden dann keine Kontrollen mehr statt und alles war beim alten. Der Check-In bei unserer Ankunft dauerte unendlich lange, da nur zwei Kräfte an der Rezeption anwesend waren und oft größere Gruppen ankommen - Chaos pur! Für die Landesverhältnisse sind die Safegebühren für den Zimmertresor mit 2 € pro Tag relativ hoch, zumal es sich um alte Modelle mit Schlüssel handelt, den man dann immer irgendwo verstecken oder mitnehmen muss. Im Hotel ist einiges renovierungsbedürftig. Auf unserem Flur fehlte bei mehr als jedem zweiten Beleuchtungskörper ein Befestigungsstift beim Lampenschirm, so dass diese immer schräg herunterhängen. Ähnliches findet man überall, wenn man mit offenen Augen durchs Haus geht. Im Lobbybereich ist ein drahtloser Internet-Zugang kostenlos. Die Verbindung ist jedoch extrem langsam, so dass man ständig Probleme hat überhaupt erst mal seine E-Mails zu öffnen und beim versenden klappt's dann gar nicht. Im Tiefgeschoß befindet sich aber ein Internetshop mit schnellem Zugriff, allerdings gegen eine verhältnismäßig hohe Gebühr. Es lohnt sich aber diesen zu nutzen. Die Handy-Erreichbarkeit war im Hotel und in Agadir sehr gut. Wir hatten ein verhältnismäßig schlechtes Wetter. Einheimische sagten uns, dass im Sommer (Mitte Juni bis Mitte September) das Wetter immer instabil ist, d. h., dass sehr oft bis in den späten Vormittag und häufig auch ganztags der Himmel wolkenbehangen ist. Wir hatten fast nur so ein Wetter. Hinzu kam, dass vom Atlantik immer sehr kalte Winde wehen. Angeblich soll die beste Reisezeit von März bis Mitte Juni und von Mitte September bis Anfang November sein. Wer im Atlantik baden will, muß schon etwas abgehärtet sein, wir schafften es nicht - geschätzte 18 - 19 Grad. Aus unserer Sicht ist das Iberostar für ältere Personen nicht geeignet, da die primitive Animation nur stört und der Geräuschpegel durch laute Animationsmusik grauenhaft ist. Das Preisniveau des Hotels ist sehr niedrig und entsprechend dazu die Gästestruktur. Wir können für einen Agadir-Aufenthalt dieses Hotel unmöglich empfehlen. Weitaus besser in allen Belangen ist das Nachbarhotel LTI Tikida Dunas. Dort geht es auch viel gesitteter zu. Allerdings auch bei einem etwas höheren Preis. Dort sind jedoch die Junior-Suiten viel kleiner als die Suite im Iberostar. Die Pools im Tikida Dunas sind noch großzügiger und das Essen ist deutlich besser.
Unser Zimmer, eine große Suite mit geschätzten 70 qm und zusätzlich einem Balkon mit ca 15 qm, war der einzige Grund warum wir nicht das Hotel wechselten. Beide Zimmer, Wohn- und Schlafraum, hatten ein üppiges Platzangebot und extrem viele Ablagemöglichkeiten in drei Kleiderschränken und zusätzlichen Sideboards. Dazu zwei sehr große Flachbild-Fernsehschirme. Beim Schlafzimmer befand sich ein sehr großes Badezimmer mit Badewanne, separater Duschkabine, 2 Waschbecken mit großer Spiegelwand und etwas abgetrennt das WC und ein Bidet. Beim Wohnzimmer befand sich noch ein kleineres Badezimmer mit Dusche, Waschbecken und WC. Die Möblierung war zwar etwas älter aber intakt. In jedem Raum war eine eigene individuell regulierbare Klimaanlage. Der Kühlschrank war kostenlos. Der veraltete Safe mit Schlüssel kostete hingegen ca. 2 € pro Tag. Toll war unser Zimmermädchen. Sie hielt alles sehr sauber und kam wie wir sie gebeten hatten immer etwa zwischen 9.30 und 10.30 Uhr. Sie putzte auch die Fenster und den Balkon einwandfrei. Sie verdient ein ganz großes Lob. Vom Balkon, mit zwei Sitzgarnituren, hatten wir einen schönen Ausblick über die Poolanlagen und auf den Atlantik.
Es mag durchaus sein, dass andere Gäste einen anderen Geschmack haben. Uns hat das Essen überhaupt nicht geschmeckt. Auch die Vielfalt der Gerichte war aus unserer Sicht sehr mäßig. Wir verreisen mehrmals jährlich und das seit gut 40 Jahren. Auch beruflich war ich in hunderten verschiedener Hotels. Das Iberostar hat aus meiner Empfindung eine katastrophal schlechte Küche. Der Küchenstil ist sehr arabisch angehaucht und das noch nicht einmal professionell. Wir waren bei der Rundreise mittags immer in sehr guten, allerdings auch teuren Restaurants. Dort waren auch die landestypischen Gerichte sehr gut zubereitet. Auch in Agadir konnten wir außerhalb des Hotels oft vorzüglich zubereitete Speisen genießen. Hinzu kommt, dass im Hotelrestaurant die ersten zwei Wochen nur ungebügelte Tischdecken vorhanden waren. Oft war die Tischdecke auch verschmutzt oder auch mal beschädigt. Beim Frühstück (wir sind Frühaufsteher) wurde die erste Stunde fast nie das benutzte Geschirr abgeräumt. Meistens war auch nur ein einziger lustloser Servicemitarbeiter in dem riesigen Speisesaal anwesend. Das allein verdirbt den Appetit, wenn man das schmutzige Geschirr und die Essenreste auf vielen Tischen sieht. Oft gab es im gesamten Speisesaal keine Kaffeelöffel. Öfters standen nur runde Schalen ohne Henkel, anstelle von Kaffeetassen, auf den Tischen. Störend war beim Mittag- und Abendessen auch das ständige Kinderheulen und -gequitsche. Das hat mit Kinderfeindlichkeit nichts zu tun, wenn man beim Essen immer sehr lautstark belästigt wird. Dass es auch anders geht, zeigten einige Familien mit Kindern die die guten Manieren ihrer Eltern übernommen hatten. Leider brüllten sich auch oft Erwachsene über viele Tische etwas zu. Es war oft eine Geräuschkulisse wie in einer Bahnhofshalle während der rush-hour. Besonders eklig war oft auch das dreckige Geschirr bei den Büffets und insbesondere die total verschmutzten Gläser.
Um es vorweg zu nehmen: Wir hatten keine Lust uns wegen schlechtem Service zu ärgern und deshalb mit üppigem Trinkgeld überall dafür gesorgt, dass wir "normal" behandelt wurden. Wir bekamen leider bei anderen Gästen mit, wie schlecht der Service eigentlich war. Mit das Positivste war die Zimmerreinigung - vielleicht auch durch das tägliche Trinkgeld auf dem Kopfkissen und die kleinen Sachgeschenke zwischendurch. Alles war im Zimmer blitzblank und die Handtücher / Badetücher, sowie die Bettwäsche wurden täglich gewechselt, obwohl wir sie gerne wegen der Umweltprobleme öfters benützt hätten. Oft brachte uns das Zimmermädchen auch frische Schnittblumen und Süßigkeiten. Mit Beschwerden geht man etwas lässig um. Wir hatten einige defekte im Zimmer an der Rezeption gemeldet und bekamen die Zusage, dass alles schnell instandgesetzt wird. Als am nächsten Tag noch nichts geschah, reklamierte ich dies etwas deutlicher. Daraufhin war man bereit uns sofort einen Techniker ins Zimmer zu schicken, der dann auch kam. Wir hatten folgende Mängel beim Bezug des Zimmers, die der Techniker dann in längerer Reparaturzeit behob: Von den zwei großen Flachbild-Fernsehern funktionierte nur der im Schlafzimmer. Der im Wohnzimmer hatte nur ein Schneebild (übrigens kann man im Hotel mehrere deutsche Sender empfangen, z. B. RTL, ARD, SAT 1, ZDF). Eine Fernbedienung funktionierte nicht und wurde ausgetauscht. In der Stehlampe war die Glühbirne kaputt. 1 Duschkopf musste erneuert werden. In der Duschkabine beim Schlafzimmer war die Seifenablage abgebrochen und wurde ersetzt. Eine defekte Deckenlampe im großen Badezimmer wurde ausgetauscht. Eine kaputte Lampe im kleinen Duschbad wurde ausgetauscht.
Das Hotel liegt am Stadtrand und ist nur durch die Uferpromenade vom Strand getrennt. Der Flughafen liegt weit außerhalb und man bekommt keinerlei Fluglärm zu spüren. Einkaufsmöglichkeiten gibt's in der näheren Hotelumgebung nicht. Man muss mit dem Taxi in die Stadt fahren, wenn man außer dem üblichen Souvenirkram, etwas kaufen will. Taxifahrten sind jedoch sehr preiswert. Mit "roten Taxis" etwa 2 € für Ziele in der Stadt. Mit den größeren "weißen" Taxis, fast nur uralte Mercedes, kostet es ca. 50 % mehr. Ausflugsmöglichkeiten, die lohnenswert sind, sind sehr begrenzt, da die sehenswerten Orte relativ weit entfernt sind, z. B. Marrakesch 300 km.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Für Kinder und jüngere Gäste war das Unterhaltungsprogramm sehr vielfältig. Fast rund um die Uhr konnte man an irgendwelchen Animationsprogrammen teilnehmen. Allerdings war diese Art der Unterhaltung nur für die jungen Zielgruppen geeignet. Das Niveau der Animateure war katastrophal, zumindest wenn man Vergleiche mit anderen Urlaubsregionen anstellt. Für ältere Gäste war insbesondere die täglich gleiche aber dafür sehr laute Musik am Pool sehr störend. Die Pools waren allerdings riesig groß. Unschön empfanden wir jedoch, dass die Liegen wegen fehlendem Platzangebot sehr nahe beieinander standen. Es gibt auch keine sogenannten Poolboys, die mal die Liegen und Tischchen (von denen es nur wenige gibt) morgens abwischen. so muss man erst mal ein Handtuch vom Zimmer mitbringen um alles trocken zu wischen, wenn man relativ früh an die frische Luft geht. Erst spät trocknet die Sonne dann alles. Die Sonnenschirme sind vereinzelt auch "Sperrmüllreif". Die Badetücher, die beim Pool gegen Kaution ausgegeben werden, sind manchmal auch sehr fleckig und oft schon zerfranst - also Lumpen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im September 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Gabriele |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 1 |