Ibiscus Hotel Corfu

Das Corfu Mirabell ist ein sehr schön aufgeteiltes Hotel etwas erhöht über Meer und Strand. Das Haupthaus und die Nebengebäude, die von außen einen sehr guten Eindruck machen, liegen in der wirklich sehr schönen und gepflegten Gartenanlage. Die Ausstattung ist einfach, aber zweckmäßig und griechischem 3-Sterne-Standard sicher entsprechend. Die kleine Empfangshalle mit angrenzender Bar ist freundlich und einladend und man kann von der vorgelagerten schmalen Außenterrasse den Blick über das Ionische Meer schweifen lassen. Neben der Rezeption befindet sich ein kleiner Einkaufsmarkt, der den Namen allerdings wegen mangelhafter Auswahl (Deko-Kram, "Souvenirs", Postkarten, Tabak und Chips) nicht verdient hat. Eine zumindest kleine Auswahl an typischen Getränken wäre wünschenswert gewesen. Ein Manko ist die gänzlich fehlende Klimatisierung in den öffentlichen Räumlichkeiten (und leider scheinbar auch in einem Großteil der Zimmern-dazu später mehr). Die Anlage ist recht klein und überschaubar (ca. 100 Zimmer). Es war immer sehr ruhig und wirkte nie überfüllt. Durch die abgelegene Lage kann man sich wirklich gut erholen und seine Ruhe haben. Ein Minimum an Unterhaltung wäre aber nicht verkehrt. Es gibt viele Flächen (z.B. vor der Poolbar), die man auch abends bewirtschaften könnte, um gemütlich draußen zu sitzen und etwas zu trinken. Die Terrasse vor der Hauptbar ist abends schnell belegt und im völlig überhitzen Inneren der Bar möchte man bei den Temperaturen nun wirklich nicht seine Urlaubszeit verbringen. Das Meer war in den ersten Tagen absolut still und superklar, danach durch höheren Wellengang etwas aufgewühlter. Bei ruhigem Wasser kann man problemlos um den vorgelagerten Kalkfelsen herumschwimmen (oder durchs Meer laufen) und den Strand des Nachbarhotels in Augenschein nehmen. Ideal ist es sicher, einen Mietwagen für die Dauer des Aufenthaltes zu buchen.

Die Größe des Zimmers ist ausreichend, das Mobiliar zweckmäßig und schon etwas in die Jahre gekommen. Das Bad ist klein aber ausreichend. Einen Safe gibt es nicht. Ein Schließfach kann (gegen ein Entgelt natürlich) an der Rezeption gemietet werden. Eine recht unpraktische Lösung finde ich. Die Sauberkeit war immer gut. Unter dem TV gibt es einen kleinen Kühlschrank, der kaum Stauraum bietet und nicht sehr leistungsstark ist. Man sollte einplanen, dass man Getränke einige Stunden vor dem geplanten Verzehr in den Kühlschrank legen muss, damit diese kühl sind. Die Betten waren recht bequem und die Terrasse mit Meerblick sehr schön. Da die Klimatisierung nicht funktionierte wurde es im August natürlich sehr heiß und ohne ausreichendes Lüften am Abend war Einschlafen kaum möglich. Das Hotel sollte dieses Problem wirklich beheben.

Das Essen war für 3 Sterne in Ordnung. Die Speisen machten qualitativ einen guten Eindruck und zum satt werden reichte es allemal, auch wenn außer Zaziki und der ein oder anderen Süßspeise nichts landestypisches dabei war. Die Auswahl war recht überschaubar, aber ausreichend. Abends 2 Sorten Fisch bzw. Fleisch, 4 Beilagen, ein kleines Salatbuffet und Nachtisch. Am Morgen Brot (Vollkorn oder weiß), Marmelade/Honig, Wurst, Käse, Speck und Ei. Kaffee und Saft waren beim Frühstück, das bis 10 Uhr eingenommen werden konnte, inklusive. Abends mussten alle Getränke extra bezahlt werden. Wer griechisch Essen möchte, sollte dies in den umliegenden Orten tun (in Roda wird es allerdings schwierig, s.o,). In der Poolbar kann man tagsüber Snacks essen, die vom Geschmack her ok, aber dafür viel zu teuer sind. Getränke an den beiden Bars allerdings gut und preislich im Rahmen.

Das Personal machte abgesehen von einer Dame am Empfang, die gerade bei (berechtigten!) Beschwerden recht genervt aussah, einen freundlichen Eindruck. Der Check-In war mit einer Wartezeit auf das Zimmer von 1,5 Stunden (angekündigt waren 30 Minuten) verbunden, verlief aber freundlich. Die Zimmerreinigung war absolut ok. Negativ angemerkt werden muss, dass man den Gästen eine offensichtlich defekte Klimaanlage verkaufen will. Abgesehen davon, dass diese mit 6 Euro am Tag ohnehin schon überteuert ist, zeigte sie leider in unserem Zimmer (und wenn man die Bewertungen studiert auch in zahlreichen anderen Zimmern) eine Wirkung, die mit dem schwachen Fön im Badezimmer vergleichbar ist. Ein laues, lauwarmes Lüftchen, dass den Raum in keinster Weise kühlt. Wir warteten einen Tag vergeblich darauf, dass der Kühleffekt einsetzt und bestellten die "Leistung" am nächsten morgen unter Rückzahlung des Geldes ab. Den Gästen sehenden Auges eine absolut defekte Klimaanlage aufzuschwatzen ist eine Unverschämtheit.

Die Lage ist der große Pluspunkt des Hotels. Der Strand, der nur von Hotelgästen genutzt zu werden scheint, ist von keinem Punkt der Anlage aus weiter als 100 Meter entfernt und durch die kleinen Wege der Gartenanlage und einen kleinen Schilfhain zu erreichen. Mit seinem feinen Sand und den vielen (kostenlosen) schattigen Liegemöglichkeiten unter Schilf und Palmen, ist er der mit Abstand schönste Strand, den wir im Bereich Roda gesehen haben. An anderen Stellen, beispielsweise am Hauptort und vor dem riesigen Nachbarhotel Roda Beach, sind die Strände extrem schmal, mit Steinen durchsetzt und weisen stets nassen, nicht gerade angenehm riechenden Sand auf. Der nächste Ort Roda lohnt sich eigentlich nur für einen kleinen Einkauf zum Auffüllen des Kühlschranks oder kleiner Mitbringsel für zu Hause, ist sonst aber eher ein Straßendorf mit überwiegend britischem Publikum und dementsprechender Gastronomie. Am Abend lohnt sich der Ort auch nicht. Bars und Restaurants locken mit Hamburgern und Toast und auf einem "Markt" mit ohrenbetäubender und extrem nerviger Musik wird absoluter Ramsch an den Mann oder die Frau gebracht. Der Weg hat sich im extrem heißen August recht beschwerlich gestaltet. Man läuft 1,5 Kilometer (was eigentlich kein Problem wäre). Jedoch geht es nicht am Meer entlang, sondern mitten durch die Pampa über eine Straße, die über einen kleinen Hügel führt. Bei über 35 Grad nicht gerade ein Vergnügen, gerade mit Einkaufstüten in den Händen. Die Taxifahrt kostet 5 Euro. Ausflüge werden vom Reiseveranstalter angeboten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Poolbereich ist sehr schön gestaltet. Man kann sich auf den nie komplett belegten Liegen direkt auf die Steinfläche rund um den Beckenrand oder auf die zahlreichen Rasenflächen legen. Von einigen Stellen hat man eine sehr schöne Aussicht auf Strand und Meer. Auch wenn wir nie im Pool schwimmen waren (Strand wenige Meter dahinter) , wirkte er sehr gepflegt und fügte sich gut in die Anlage ein. Animation gab es keine. Das Hotel richtet sich offensichtlich an Leute, die Erholung suchen. Duschen standen zwischen Strand und Pool zur Verfügung.