- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Die Hotelanlage liegt etwas abseits des kleinen Badeortes Roda, die Anlage der Einzelbungalows, die sich um das Hauptgebäude gruppieren, ist überschaubar. An der Sauberkeit ist nichts auszusetzen, insbesondere die Außenanlagen sind in einem Toppzustand. Wir hatten Halbpension. Die Gäste waren überwiegend etwas älter, da wir noch nicht in der Ferienzeit waren. Die Deutschen überwogen. Wir haben darauf verzichtet, einen Aufpreis für den Schlüssel zur integrierten Klimaanlage zu zahlen, da es im Sommer bei uns zu Hause oft auch nicht kühler ist. Das Wetter war optimal, manchmal etwas schwül. Wir haben für den Urlaub ganze 298 Euro p.P. (1 Woche) bezahlt, was wir als absolutes Schnäppchen betrachten. Wir sehen darin - alles in allem - ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Zimmer waren groß genug, selbst ein Kühlschrank war vorhanden, dessen Innentüren etwas ungünstg konstruiert sind; eine angebrochene Weißweinflasche kann zu hässlichem Glasbruch führen, wenn die Tür zu spontan geöffnet wird. Im Bad ist ein Föhn vorhanden, die Steckdose für den Rasierer ist darin integriert. Der Fernseher ist recht klein, für die Fußball-WM wurden ARD oder ZDF eingespeist, sonst gab es eher Exoten, wie die DW-TV oder RTL II und SAT I, neben BBC und einigen griechischen Sendern, insgesamt waren es 16 Programme, völlig ausreichend für den Urlaub.
Hier muss eigentlich differenziert gewertet werden. Das Frühstück war, gemessen an der Kategorie, absolut untadelig, zwei Sorten Brot, diverse Säfte, Müsli reichhaltig wie in einem Fünfsternehaus, ordentliche frische Butter in Kleingebinden einer prominenten deutschen Großmolkerei. Gerade hier haben wir rund ums Mittelmeer oder weiter südlich schon schlimme Erfahrungen gemacht. Die Frühstückszeit von 7 - 9 war in unseren Augen etwas knapp bemessen, wurde jedoch sowohl nach vorne (wichtig für Ausflüge und die Abreise), wie auch nach hinten, sehr großzügig gehandhabt. Leider wird dieser Eindruck von dem Abendessen wieder getrübt (wir hatten Halbpension). Als Pauschaltouristen für kleines Geld erwarten wir keine Grande Cuisine, aber es wäre schön gewesen, wenn das Essen nicht gar so lauwarm auf dem Buffet gwesen wäre. Insgesamt wären auch ein paar Hinweisschilder mehr gut gewesen, nicht jeder ist ein Freund von Meeresfrüchten. Ein wenig mehr Gewürze hätten auch gut getan, die Griechen können es doch, warum nicht im Mirabell; den Rotwein auch noch tief gekühlt zu servieren, hätten wir vielleicht ein paar kulturarmen Yankees, aber nicht den Griechen zugetraut; immerhin, das Bier und der Weißwein waren gut gekühlt.
Das Personal war überwiegnd freundlich. An der Rezeption wurde zum Teil nahezu akzentfrei Deutsch gesprochen, mit Englisch kam man überall zurecht. Bei dem doch recht feuchten Klima in Meeresnähe war jedoch der Handtuchwechsel alle vier Tage eindeutig zu wenig. Da ich mit meinen 105 kg wieder einmal das Hotelbett richten musste (nichts Besonderes, passiert mir in jedem zweiten Urlaub), hatte ich das "Vergnügen" die nackte Matratze von unten zu betrachten, ich möchte darüber besser nichts sagen. Sonst wurden die Zimmer ordentlich gesäubert, die Papierkörbe geleert, Bad und WC waren ok und man wurde auch nicht angewiesen, wie in Greichenland leider verbreitet, benutztes Toilettenpapier nicht ins WC zu werfen (igitt).
Die Hotelanlage verfügt über einen eigenen Sandstrand mit wenig Kieseln, der durch mehrere Natursteinabtrennungen segmentiert ist und durch einen hohes Sandsteincliff vom nächsten Strand. Leider ist der in Google-Earth dokumentierte Steg nicht (mehr?) vorhanden. Man kommt dennoch gut ins Wasser, dessen Grund extrem langsam abfällt: Erst ordentlich waten, dann schwimmen. Man findet am Strand überall ein schattiges Plätzchen. Bis zum Ort Roda sind es etwas mehr als 1 km Straße (asphaltiert, nicht so sehr viel Verkehr, da überwiegend von Hotelgästen benutzt). In Roda ist alles erhältlich, was man im Urlaub so braucht. Wir haben uns schon von Deutschland aus per Internet einen Kleinwagen gemietet, dadurch entfiel der der Zubringerdienst des Reiseveranstalters tui. Am Hotel gibt es reichlich Parkmöglichkeiten. Der Weg zum Flughafen in Kerkyra ist jedoch dürftig ausgeschildert; es empfiehlt sich dringend, am Vortag vor der Abreise schon einmal die Anfahrt zu üben, um am Abreisetag keinen Stress zu bekommen. Ausflugsmöglichkeiten gibt es reichlich, wir hatten einen Bootstripp nach Paxos und Antipaxos gebucht, der aber sein Gekl nicht wert war. Die vielen kaum verstehbaren vielsprachigen Lautsprecherdurchsagen ersetzten kaum nicht vorhandene Reiseleitung, auf einer Bootsfahrt, die sich doch sehr in die Länge zog. Ob der Minutenstopp in zwei Meeresgrotten 32 Euro wert ist, sollte jeder Reisegast selbst entscheiden. Wir haben einen wunderbaren langen Sandstrand in Agios Stephanos entdeckt, der an den abgelegenen Seitenrändern sogar FKK-Möglichkeit (nicht zulässig, aber geduldet) bot.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Als älteres Ehepaar empfanden wir das Fehlen jeglicher Animation und Abendunterhaltung als absolutes Plus, wir können auch nicht beurteilen, ob die junge Generation in Roda auf ihre Kosten kommt. Wir genossen den direkten Blick auf das Meer, lauschten der Brandung, sahen links die Sonne auf, und rechts hinter den Bergen Albaniens aufgehen. Zur rechten Hand erstreckten sich die wirklich gepflegte Garten und Poollandschaft. Ein Wespennest, dass wir im Aufbau unter dem Tisch des Balkons, bei aller Naturverbundenheit hier störte es wirklich - ich kühle jetzt noch die Stiche - entfernen mussten, ist Zeichen eines hier noch einigermaßen intakten Ökosystems. Sehr praktisch waren die in die Balkontur integrieren herausziehbaren Mückennetze, die es ermöglichten bei offenem Fenster zu schlafen und fernzusehen. Das Bad-WC-Fenster ist recht klein geraten, was ein gewisses Zeitmanagement beim Handling größerer Geschäfte erfordert, wenn man nicht alleine verreist.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Karl-Heinrich |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 16 |