IC Hotels Green Palace

Eines gleich vorneweg: Wer auf der Suche nach einem ruhigen, noch überschaubaren Hotel in einer ebenso grandiosen wie weitläufigen parkähnlichen Gartenanlage ist, wird zwischen Antalya und Belek kaum was Besseres und Schöneres als das IC Green Palace in Kundu finden. Auch bei voller Belegung verteilen sich die Gäste auf das gesamte Areal, sodass man immer den Eindruck hat, das Hotel wäre nicht ausgebucht. Lediglich in den Stoßzeiten der Mahlzeiten stellt man ein hohes Gästeaufkommen fest. Das Hotel selbst achtet sehr stark - mit einer Einschränkung - auf einen guten Service. Eine Vielzahl von Mitarbeitern ist stets bestrebt, die Anlage in einem Topzustand zu halten. Das Konzept "High end all inclusive" überzeugt, da es jegliche möglicherweise versteckte Nebenkosten ausschließt. Die Gästestruktur war zum Aufenthaltszeitraum mehr westeuroäisch orientiert mit gefühlten 70 % Westeuropäern und 30 % Osteuropäern. Auffallend war jedoch, dass sehr viele junge Familien mit noch kleinen Kindern zu Gast waren. Das IC Green Palace ist sicherlich eine gute Adresse für einen gepflegten und erholsamen Strandurlaub. Das Hotelmanagement wäre aber gut beraten, den Problematiken im Restaurations- und Servicebereich erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken, denn nicht wenige Gäste machen ihre Hotelentscheidung vor allem vom Verpflegungsfaktor abhängig. Einschränkend muss aber gesagt werden, dass dem Ersturlauber diese festgestellten Defizite nicht so ins Auge fallen werden und er vielleicht vom ganzen Angebot sehr begeistert sein wird. Wir als Stammgäste sind dagegen ein wenig sensibel hinsichtlich der festgestellten Verschlechterungen geworden, die wir allerdings sehr bedauern, da wir diese Anlage sehr schätzen. Dennoch würden wir dieses Hotel uneingeschränkt weiterempfehlen und schließen auch ein weiteres Wiederkommen in 2013 keinesfalls aus.

Die Zimmer sind sehr gepflegt und mehr als ausreichend groß, unterscheiden sich lediglich in der Größe ihrer Balkone. Die Minibar wird täglich kostenlos aufgefüllt, auch der Safe im Schrank ist kostenfrei verfügbar. Nicht von Nachteil wären dagegen ein paar mehr Kleiderbügel. Im TV sind die gängigen deutschen Programme verfügbar.

Zur Achillesferse des Hotels scheint sich aber der Restaurationsbereich zu entwickeln, wobei die Themenrestaurants nicht besucht worden sind. Im Bereich des Hauptrestaurants ist aber unserer Auffassung nach eine deutliche Verschlechterung eingetreten, beziehen wir unsere Erfahrungen aus 2008 und dem vergangenen Jahr mit ein und nehmen diese als Grundlage. War das Speisenangebot 2008 für uns einfach überragend, 2011 immer noch sehr gut, so würden wir dieses Jahr nur noch das Prädikat "gehobener Durchschnitt" verteilen. Die Variabilität der Mahlzeiten hat spürbar nachgelassen, es gibt häufige Wiederholungen, z. B. Chilli von Carne als Dauerbrenner, auch die Kartoffel mit Ausnahme der frittierten Formen in Apfelscheiben sowie Pommes Frites wird vom Chefkoch negiert. Auch scheint es uns keine gute Idee zu sein, ständig mit der räumlichen Anordnung der Speisen zu wechseln. Bei einer durchschnittlichen Verweildauer von 10 - 12 Tagen werden viele Gäste ihre Schwierigkeiten haben, dieses System zu verinnerlichen. Sehr schlecht stelt sich die Situation im eigentlichen Servicebereich dar. Hier müssen zu wenige Kellner, die teilweise einen unmotivierten und schlecht ausgebildeten Eindruck machen, einen großen Arbeitsbereich abdecken. Die Folgen sind häufig nur unzureichend abgewischte Tische, längere Wartezeiten auf eine Neueindeckung sowie die Getränke. Ebenso kam es leider häufiger vor, dass zu Boden gefallene Lebensmittel längere Zeit unbemerkt auf dem Boden lagen und gefährliche Rutschbahnen bildeten. Möglicherweise ist aber der festgestellte Qualitätsverlust im Speiseangebot auch von den Gästen selbst verursacht, denn zu viele Gäste sind offenbar nicht in der Lage, mit all inclusive sinnvoll und verantwortungsvoll umzugehen. Es ist einfach erschreckend zu sehen, wie viel Essen auf den Tischen zurückgelassen wird und weggeworfen werden muss, was sich letzten Endes auch im Etat des Küchenchefs niederschlagen kann.

Im Bestreben, dem Gast den Aufenthalt so angenehm als möglich zu gestalten, ist der Service sehr gut. Dies gilt ganz besonders für das Team der Gästebetreuung, das nicht nur als Ganzes hervorragend deutsch spricht, sondern auch für alle Wünsche, Anregungen oder Beschwerden immer ein offenes Ohr hat. Ähnliches gilt für das Team der Rezeption; auch hier ist immer mindestens ein Mitarbeiter im Dienst, der gut deutsch spricht. Wünsche, wie zum Beispiel der Wunsch nach einem besser gelegenen Zimmer, werden im Rahmen der Möglichkeiten entgegengenommen und zeitnah erfüllt, auch ansonsten hat man stets ein offenes Ohr für die Belange der Gäste. Der Service der Zimmerreinigung scheint von Stockwerk zu Stockwerk zu variieren. Hier haben wir zum einen eine sehr sorgfältige als auch später einem anderen Stockwerk eine nur sehr oberflächliche Reinigung, die sich auf den Handtuchwechsel und das Herrichten der Betten beschränkte. Sandrückstände auf dem Ablageschrank sowie Glasränder auf dem Schreibtisch waren dagegen tagelange Mitbewohner. Auch der Balkon wurde nicht immer in den Reinigungsprozess einbezogen.

Das Hotel liegt zwar abseits der Shoppingmöglichkeiten, bietet aber dafür einen hohen Erholungswert. da es in einer ruhigen Umgebung liegt. Lediglich das Nachbarhotel "Venezia Palace" vermag mit seiner aufdringlichen Animation die Ruhe im Hotelbereich zu durchdringen, die Nachbarschaft zur anderen Seite rekrutiert sich aus der zum Komplex gehörenden Anlage "IC Residence". Es dürfte aber im ganzen Bereich Antalya und Lara Beach keine Hotelanlage geben, die über eine solche zum Hotel gehörende Grün- und Gartenanlage verfügt wie das IC Green Palace. Mit dieser macht es seinem Namen alle Ehre. Fast optimal ist die Nähe zum Flughafen. Diese erfordert nur einbe kurze Transferzeit, produziert aber keine Lärmstörungen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Da das Green Palace eher ein Familienhotel als ein Sporthotel ist, sind die Sportmöglichkeiten etwas reduzierter. Vier gute gepflegte Tennisplätze würden zum Spielen einladen, wenn es die Außentemperaturen zulassen; Fußballfans dagegen müssen auf eine Bolzmöglichkeit verzichten. Jogger finden eine Möglichkeit auf den Wegen innerhalb der Anlage sowie draußen an der Straße. Trotz mehr als ausreichend vorhandener Liegen können auch hier die Frühsportler ab 4 Uhr bei ihrer regelmäßigen Morgengymnastik mit leichtem Sprint bei Handtüchern auf den Armen beobachtet werden. Beim Reservieren von Liegen scheinen manche Urlauber keine Gnade zu kennen, wenn es nicht um irgendeine, sondern um DIE Liege in Poolposition geht. Dafür outet man sich auch gerne als Frühsportler, der seine Liege dann am späten Vormittag in Beschlag nimmt. Die Animation wurde als wohltuend leise und unaufdringlich empfunden, scheint aber sehr aktiv zu sein. Am Strand waren immer Liegen in größerer Anzahl zu finden, der Zugang ins Meer ist leicht, da seicht abfallend und ohne Steine.