IFA Altamarena by Lopesan Hotels

Wir hatten früh im Mai 2013 die Kategorie mit Pool-/Gartenblick gebucht und waren als Paar über Weihnachten und Sylvester 2013 dort, bereisen Fuerteventura bereits seit 1986. Es dauerte eine Nacht, bis wir ein Zimmer erhielten, was der gebuchten Kategorie auch tatsächlich entsprach. Kann passieren. Bei der landestypischen Sterne-Vergabe (hier: 4 Sterne) ist der Hinweis notwendig, das es in Spanien 17 verschiedene regionale Gesetze für Bewertungen gibt, alle mit unterschiedlichen Kriterien. Die meisten Gäste orientieren sich an der in Deutschland üblichen 4-Sterne-First-Class-Kategorie und werden enttäuscht! Gewöhnlich kann man getrost einen Stern zum deutschen Standard abziehen – wir ziehen 2 Sterne ab! 1) Die Zimmerausstattung ist weder erstklassig noch modern, sondern zweckmäßig und in schlechtem Erhaltungszustand, billig, alt (Uralt-TV-Gerät) und verwohnt (Couch). Die sog. Minibar besteht aus einem leeren Kühlschrank, Bademäntel werden erst gar nicht angeboten, der Safe kostet. Gleiches gilt für WLAN (1,- pro Std., 8 Euro am Tag), Selbst der tägliche Pool-Handtuch-Wechsel-Service - verbunden mit einer Kaution - kostet! Steckdosen sind ebenfalls rar, es gibt aber eine Menge Blenden im Zimmer, hinter denen die Stromkabel lose liegen!? 2) Die Zimmer sind sauber, den Damen gilt Lob und Anerkennung! (Zitat aus einer anderen Bewertung): „Die Arbeitnehmer in den unteren Gehaltsgruppen arbeiten … sehr freundlich, fleißig und gut. Die höheren Gehaltsgruppen, stolzieren zum Teil ohne zu grüßen, durch das Hotel.“ (Zitat Ende) Dem ist nur hinzuzufügen, das man kurz vor 8 Uhr morgens von einem der sog. Anzugträger daran gehindert wird, im Pool zu schwimmen (Startzeit ist 8.00 Uhr), was mir nach einer kurzen „Unterhaltung“ dann „ausnahmsweise“ doch gestattet wurde. Großzügig! Der Gast ist nicht willkommen, er stört. 3) Im Speiseraum fühlt man sich sofort wohl, wenn man Jugendherbergen aus den 80er Jahren oder hässliche Kantinen mag. 4) Zu allen Mahlzeiten (auch Gala-Weihnachten und Sylvester) gab und gibt es Büffet, auch die (abendliche) Tisch-Getränke-Bedienung wurde abgeschafft. Die Gäste sind also permanent „auf Achse“. Da auch die Zahl der Mitarbeiter reduziert wurde, hat auch der Tisch-Abräumservice Mühe. DIESEN Damen und Herren gehört aber trotzdem Lob und Anerkennung, vor allem dem aus der Westsahara stammendem Mohammed. Den Unmut und Frust der Gäste müssen immer diejenigen ertragen, die am wenigsten für die Zustände verantwortlich sind! Der Fisch stinkt auch hier vom Kopf. 5) Auch an der schlichten Pool-Bar wurde Personal eingespart und für Kaffee, Wasser und Softgetränke stehen dort nun Automaten – die am Flughafen sind besser! 6) Die Lounge-Bar ist ein dunkles Loch, indem man sich auf engsten Raum (sinnlos) betrinken kann, der (angebliche) AI-Service endet eine Stunde vor „Ladenschluss“. Eine Getränkekarte verrät dem erstaunten Gast, dass jeweils ein Getränk jeder Kategorie inklusive ist, die Guten kosten. Beispiel Brandy: Wir erwarten keinen Carlos I, aber Osborne Veterano hätte es schon sein dürfen und nicht nur einen „nationalen Brandy“. Die angebotenen Rot-, Rose- und Weissweine sind saure und billige Fusel. Wie gesagt, wir sprechen immer noch über ein „4-Sterne-Hotel“. 7) Vor der Lounge-Bar findet man sich zur Nach-dem-Frühstück-Zigarette ein. Man sitzt auf schmutzigen Kissen, die man sich selbst holen muss. Die tägliche Suche nach einem Aschenbecher endet meist erfolglos, da diese bereits alle „verschwunden“ sind, d.h. an den Pool-Liegen stehen. 8) Der wesentliche Punkt unserer Bewertung sind aber die Mahlzeiten. In anderen Rezensionen sind bereits wiederholt die geschmacklosen Hauptgerichte (bei uns bestand Kaninchen hauptsächlich aus Knochen), die Eintönigkeit (bei uns gab es fast jeden Tag faden Pangasius, Buntbarsch/Tilapia und Seehecht/Merluza) und die Wiederverwendung von Vortagesspeisen angesprochen worden. Darauf wurde u.a. wie folgt geantwortet (Zitat) „…Des Weiteren verarbeitet die Küche stets frische Zutaten, die Speisen werden täglich zubereitet, „Reste von Vortagen“ werden nie aufgewärmt serviert, sondern müssen aus hygienischen Gründen und Vorschriften entsprechend entsorgt werden“ (Zitat Ende). Diese Aussage ist - höflich formuliert - schlicht falsch. Es wird überwiegend Convenience Food verwendet, d.h. diese sind küchenfertig, garfertig, zubereitungsfertig oder verzehrfertig. Und natürlich gibt es „Reste“ (u.a. Garnelen, die tags darauf gebraten und/oder in der Paella zu finden sind ODER Seezunge, die sich tags darauf als Seezungenröllchen wiederfindet u.v.m.). 9) Und immer wieder die gleiche eine Sorte Käse zum Frühstück hängt einem auch irgendwann zum Halse raus! 10) Das Hotel kann auch „kundenfreundlich“ und hat es in zwei Fällen bewiesen. Als die Wasserspülung und die Zimmer-Schließanlage nahezu gleichzeitig versagten, gab es Post von der Direktion plus Sekt und ein in Folie verpackten Teller mit Obst und Kuchen. Und am Abreisetag konnten wir nach dem 12-Uhr-Check-Out aus dem bewohnten Zimmer weitere 3 Stunden ein Stand-by-Familien-Zimmer beziehen, noch an den Strand gehen, duschen und uns frisch anziehen. Das war klasse! Worum es insgesamt geht? Nur um Rendite! Die zahlreichen positiven, meist aber früheren Beurteilungen sind der beste Beweis dafür, wie sich dieses Hotel drastisch verschlechtert hat, was Wiederholungs-Gäste, mit denen wir sprachen, bestätigten. Um die Zusammenhänge zu verstehen, lohnt ein Blick in die Historie und Gesellschafterstuktur. Der kanarische Bau- und Hotelkonzern Lopesan führt dieses Hotel als IFA Altamarena auf Fuerte, das er 2003 gekauft hat, nachdem er bereits 1999 die Aktienmehrheit an der deutschen IFA-Kette erworben hatte (nicht zu verwechseln mit der Apartmentanlage Altamarena, die Lopesan seit 1991 ebenfalls auf Fuerte gehört.) Unser Fazit: Wir haben niemals zuvor in einem so lieblos geführten Hotel mit so unterirdisch fader Küche gewohnt! Und nie wieder werden wir in Spanien ein All-inklusive-Hotel wählen. Nicht buchen - weitersuchen!

Beliebte Aktivitäten

• Strand