InterContinental Hua Hin Resort

Ein Hotel, das begeistern kann. Wir empfanden es nicht als typisches Ferienresort, sondern als gelungene Mischung zwischen einem Urlaubs- und einem Businesshotel. Allein während unseres Aufenthalts fanden zwei Tagungen statt. Der Vorteil davon ist, daß die Infrastruktur des Hauses auf jede der Interessengruppen ausgelegt ist, vor allem was die technische Ausstattung betrifft. Es gibt z.B. kostenfreies WLan, das stets einwandfrei funktionierte. Bemerkenswert ist die Detailgenauigkeit, die das Interconti auszeichnet. So gab es sogar in diesen versenkten Frühstücksbereichen Steckdosen in der Wandverkleidung... man konnte also auch außerhalb des Zimmers bequem das Netzkabel des Notebooks anschließen. Alles zu erwähnen würde den Rahmen dieser Bewertung sprengen. Aber wer auch immer für die Planung hier zuständig war – es war jemand mit Hirn am Werk. Es machte richtig Freude, die vielen Details zu entdecken. Genauso gemischt waren die Gäste. Vom Baby bis zum Senioren konnte man Leute jeden Alters antreffen, wobei der Altersdurchschnitt ungefähr bei 40 lag, würde ich sagen. Daß nur eine überschaubare Anzahl deutschsprachiger Gäste anwesend war, mag vielleicht auch daran liegen, daß das Hotel z.B. bei Meiers Weltreisen erst im aktuellen Winterkatalog überhaupt vorgestellt wird. Bemerkenswert hoch war der Anteil thailändischer Gäste. Das Intercontinental ist jetzt ein knappes Jahr alt. Dennoch wird jetzt bereits darauf geachtet, nicht erst abzuwarten, bis der Zahn der Zeit und das Klima Renovierungsarbeiten notwendig machen. Die gesamte Anlage ist top gepflegt und wird top gepflegt. Das beginnt bei der Bausubstanz und endet bei den Auflagen der Liegen. Den ganzen Tag über sind fleißige Seelen unterwegs. Die Redewendung „Man kann vom Boden essen“ darf man hier wörtlich nehmen. Von Urlaub und Beruf her kenne ich doch einige Hotels auf dieser Welt und dieses gehört zu denjenigen, die am meisten überzeugen konnten. Das Preis-Leistungsverhältnis hier ist absolut in Ordnung, was die Zimmerpreise betrifft. Wir waren bereits schon im Sofitel, das zentraler liegt und diesen englischen Kolonialflair hat, den ich so sehr liebe. Das Intercontinental ist gleich gut bzw. in weiten Teilen besser, das muß man ehrlich so sagen und ich kann es jedem nur von Herzen empfehlen. Die Lage ist halt das einzige Manko, das das Hotel für uns hatte. Ansonsten - ein Juwel in der Hotellandschaft.

Anfangs bewohnten wir ein normales Zimmer im vorderen Hauptgebäude. Das favorisierte Poolaccess-Zimmer war leider nicht mehr frei. In der letzten Woche stellte man einen Rohrbruch im Zimmer über uns fest und uns wurde angeboten, in eine Suite umzuziehen. Durch Bekannte hatten wir noch die Möglichkeit, einen Blick in die Poolzimmer zu werfen. Das Standartzimmer allein war schon klasse. Nicht überdimensioniert, aber mehr als ausreichend groß, und auch hier wieder eine Liebe zum Detail, die andere Hotels missen lassen. Ein paar Ausschnitte: leichtgängige Balkontüren, die fast geräuschlos schlossen, genügend Steckdosen, passend auch für Stecker deutscher Norm, eine punktuell vom Bett aus zu bedienende Beleuchtung inklusive Nachtlicht, hochwertige Kleiderbügel in großer Anzahl, Klingel an der Tür, neuartige Kartentürschlösser, einen hohen Tisch und zwei bequeme Stühle auf dem Balkon, an dem man bequem mit Laptop sitzen kann, ohne Kreuzschmerzen zu bekommen, daneben ein bequemes Tagesbett, verschiebbare Holzlamellenelemente als Sichtschutz, eine elektrische Jalousie, ein Ventilator an der Balkondecke. Weiter ging es im Bad, das funktionell, dabei aber sehr ästhetisch geplant wurde. Selbst die Kopfstütze der Badewanne, in der auch zwei Leute Platz finden, wurden nicht vergessen. Das Bad ist zum Zimmer hin mittels Schiebetüren zu öffnen, so daß ich von der Badewanne aus DVD gucken konnte. Die Duscharmatur in der ebenerdigen Dusche ist eine Mischung zwischen Rainshower- und normalem Duschkopf. Man kann sich aussuchen, was man haben möchte. Die Handtücher sind dick, groß und weich. Badkosmetik mitzunehmen lohnt nicht, denn die des Hotels sind von allererster Qualität. Jedes Zimmer besitzt einen Schreibtisch, einen großen Flachbildschirm, einen DVD/CD-Player und eine Ipod-Dockingstation. Und jedes durch die Bank besticht durch geschmackvolles, modernes (aber nicht zu modern oder gar kalt) Design. Die Suite, im 5stöckigen Hauptgebäude, war wesentlich größer und bot einen Jacuzzi auf dem Balkon. Obwohl die Eingangstür hinten zur Straße liegt, hört man im Zimmer selbst keinen Laut. Mein Mann, seither erklärter Jacuzzi-Fan, war von der Suite hell begeistert. Die Zimmer mit Poolzugang liegen rechts und links an der Gartenanlage, allerdings besitzt diese Zimmerkategorie jeweils einen schmalen eigenen Pool und ist nicht an den Hauptpool angeschlossen. Die Badewanne steht in diesen Zimmern frei, allerdings könnte man mittels Milchglasschiebetüren das Bad separieren, wenn ich richtig gesehen habe. Draußen auf der Terrasse befinden sich zusätzlich zwei Sonnenliegen, ansonsten ist die Ausstattung der Zimmer gleich. Sollte ich nochmals zu Gast in diesem Hotel sein, werde ich ein solches Poolzimmer buchen, aber nur im North Wing, denn der South Wing wäre mir zu schattig.

Das Frühstücksbuffet ist ein Traum. Ich möchte mich jetzt nicht damit aufhalten, nochmals alle Angebote zu beschreiben, selbst Nutella war vorhanden – das haben meine Vorschreiber bereits erledigt und ich kann es bestätigen – aber trotzdem sollte es nicht unerwähnt bleiben, daß sich die Liebe zum Detail auch hier durch und durch zeigt. Ausgegangenes wird umgehend wieder aufgefüllt. Es gibt keine verkleckerten oder verschmutzen Vorlegeutensilien. Ständig ist jemand mit Säubern und Wischen beschäftigt. Die Speisen sind absolut frisch. Bei warmen Gerichten wird peinlich darauf geachtet, daß die Stövchen stets brennen. Für Eiergerichte und manche asiatischen Speisen gibt es Extrastationen, die sämtliche Frühstückswünsche frisch zubereiten. Da einige Tage unter der Woche weniger Gäste anwesend waren, wurde im Poolrestaurant Frühstück á la carte serviert. Objektiv gesehen war es in der Tat von allerhöchster Qualität, die Auswahl ausreichend und abwechslungsreich und die Dauer der Zubereitung kurz. Subjektiv ist mir aber ein Buffet lieber, da ich recht unorthodoxe Frühstücksvorlieben habe und á la carte dem einfach nicht gerecht werden kann. Ich sehe ein, daß ein Buffet erst ab einer bestimmten Gästezahl Sinn macht, nur wäre mir schon damit geholfen gewesen, wenn Kaltes wie Fisch, Salat oder Cerealien in Buffetform angeboten worden wäre und lediglich warme Gerichte von der Karte. Wir haben mittags und abends immer außerhalb gegessen, so daß wir nichts aus erster Hand über die restliche Hotelgastronomie sagen können. Gehört haben wir aber nur Gutes. Was ich allerdings überhaupt nicht verstehen kann, sind die exorbitant hohen Preise im Haus für Getränke. Ok, die Preise in einem Hotel sind immer ein wenig höher als außerhalb. Aber so hoch? Die Folge war, daß nur wenige Gäste außerhalb der Happy Hour etwas konsumiert haben, wie wir bemerken konnten. Ich bin sicher, wenn die Preise etwas moderater kalkuliert werden würden, würden die Gäste mehr trinken und unter Strich hätte das Hotel mehr Gewinn, als es jetzt der Fall ist. Mitreisende empfanden dies ebenso. Wir haben uns Getränke von außerhalb besorgt und in der Minibar gekühlt, was aber kein Problem war.

Ich kann gar nicht beschreiben, wie freundlich, höflich und zuvorkommend die Angestellten hier sind, selbst für thailändische Verhältnisse. Alle Angestellten, auch diejenigen, die nicht unmittelbar mit den Gästen zu tun haben. Wir fühlten uns unbeschreiblich wohl und wunderbar umsorgt. „Unaufdringliche Aufmerksamkeit“ wäre wohl der Ausdruck, der es am ehesten auf den Punkt bringt. Wir hatten auch den Eindruck, daß uns das Personal mit echter Sympathie begegnete, also keine aufgesetzte Freundlichkeit, sondern ein tatsächliches Interesse am Gast. Wenn wir auf den Pool zusteuerten, waren bereits die Handtücher auf unseren Lieblingsplätzen aufgeschlagen und ein Aschenbecher stand auf dem Tischchen. Jeden Tag wurden Eistees, frische Früchte oder diverse Desserts angeboten. Flaschen mit Trinkwasser standen den Gästen gratis zur Verfügung. An einem Wochenende war das Hotel ziemlich voll, aber von Streß oder Hektik war absolut nichts zu bemerken. Auch in jedem anderen Bereich lief der Service reibungslos, ob nun beim Frühstück oder an der Rezeption oder in der Bibliothek. Einzig und allein die Zimmerreinigung hatte einige kleine Schwächen. Nichts dramatisches, nur Kleinigkeiten, bloß wenn der Service überall sonst fast schon unglaublich perfekt ist, fallen diese Kleinigkeiten halt auf. Sie fielen auf, aber sie fielen nicht ins Gewicht. Alles in allem konnten wir eine weitere Erfahrung machen, wie wichtig guter Service für die Urlaubsqualität sein kann. Schon nach kurzer Zeit übertrug sich die Ruhe und Freundlichkeit des Personals automatisch auf uns. Den Service mit sechs Sonnen zu bewerten, wird ihm nicht gerecht. Eigentlich müssten es zehn sein. Mindestens.

In unseren Augen ein Minuspunkt ist die Lage, relativ weit vom Zentrum entfernt. Es gibt im näheren Umkreis ein paar wenige Restaurants, einen 7Eleven (die Garküche daneben ist sehr zu empfehlen, einfach, aber höchst lecker), Massagemöglichkeiten und eine Wäscherei. Für Shopping oder Märkte muß man schon fast ein TukTuk bemühen. Bis zum Market Village sind es 15 Minuten zu Fuß, bis zum Zentrum von Hua Hin vielleicht eine halbe Stunde. Eigentlich Strecken, die überwindbar sind. Den letzten Aufenthalt hier verbrachten wir im Sofitel, das wirklich perfekt liegt, und genossen es, abends kurz mal durch die Gassen zu schlendern und gut. Das ist, wenn man im Interconti wohnt, nicht wirklich möglich. Es liegt direkt an der Hauptstraße, der Verkehrslärm ist schon sehr hoch (im Hotel selbst hört man aber nichts davon), spazieren gehen dort ist kein großer Genuß. Am Strand gibt es zwei Garküchen, zwei Massageangebote und das war es dann. Obwohl der Strand öffentlich ist, wird der Abschnitt vor dem Hotel gereinigt. Links und rechts neben der Anlage befinden sich drei Hotelbunker, wobei einer davon ein Attentat auf den Sehnerv ist. Man lernt aber mit der Zeit, ihn zu ignorieren.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Auch wenn man mir freie Hand lassen würde, schöner und abwechslungsreicher könnte ich einen Pool nicht bauen. Es sind hier schon einige Bilder gepostet worden, die diese ungewöhnliche Poollandschaft zeigen. Vorne zur Strandseite hin gibt es Liegen im Sand und eine kreisförmige Liegefläche mit dicken Matten, in deren Mitte abends eine Fackel angezündet wird. In den Flachwasserbereichen (ca. 15cm) werden abends ab und an Tische aufgestellt, an denen man dann romantisch zu Abend essen kann. Überhaupt ist die Anlage abends sehr schön beleuchtet. Einmal spielte zum Sonnenuntergang ein Saxophonspieler...das alles im Gesamtpaket ließ bei mir ein Urlaubsgefühl aufkommen, wie ich es bisher selten erlebt habe. Es existieren drei Whirlpools, einer kalt, einer warm und einer heiß. Noch ein Wort zu den Liegen. In einem Badeurlaub verbringt man ja doch nicht eben wenig Zeit auf einer selbigen. Sie sind superbequem, groß und breit, mit einer dicken Auflage und einer gepolsterten Kopfstütze ausgestattet und beinah stufenlos verstellbar. Bei Regen werden sie mit einer Abdeckung versehen, so daß man nach einem Regenschauer allzeit eine trockene Liege vorfindet. Auf jeder liegt ein Badetuch. An jeder Poolseite stehen Regale mit weiteren Badetücher, falls eines nicht reicht. Die Bibliothek, groß und stilvoll eingerichtet, enthält vorwiegend englische Bücher...ich denke, wenn die Anzahl deutscher Gäste steigt, wird linear die Anzahl deutschsprachiger Bücher steigen. Übrigens sind es Hardcoverbücher unterschiedlicher Thematik, nicht nur das gewohnte Liegestuhlliteratureinerlei. Es liegen Tageszeitungen bereit, sogar Internetausdrucke der Süddeutschen. Falls jemand kein eigenes Notebook dabei hat, kann er hier auch Möglichkeiten, ins Internet zu gelangen. Den Fitneßbereich, er liegt im dritten Stock mit Blick zum Meer, haben wir nur von außen gesehen, aber er machte einen sehr modernen und gepflegten Eindruck. Dasselbe gilt für den Spa-Bereich, den wir aufgrund der hohen Preise nicht besucht haben. Wir hatten lange überlegt, aber für eine 90minütige Behandlung für zwei Personen 9.000 Bhat zzgl. Gebühren auszugeben...es ist ja nicht so, daß man auf den Malediven urlaubt, wo es außerhalb des Hotels keine weiteren Angebote gibt. Abends spielt im Lobbybereich eine Live-Band samt Sängerin (die sich durchaus so nennen darf) Hintergrundmusik. So um 22, 23 Uhr herum ist Schluß, also nächtliche Lärmbelästigung braucht wirklich niemand zu befürchten.