- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel war früher das Golf-Club-Hotel. Die Renovierung? Wir haben nichts gesehen, das nicht sehr alt war. Das Hotel liegt am Hang. Vom Pool bis zum Zimmer jedes Mall 150 Stufen. Aufenthaltsmöglichkeiten: Die Poolbar. Die Lobby ist nicht attraktiv. Die dort vorhandene Bar wurde als Abstellmöglichkeit für alles Mögliche genutzt und in unserer Urlaubswoche kein einziges Mal aufgeräumt. Barbetrieb gab es nicht. Getränke konnten an der Poolbar geholt werden, sonst nirgends. Die Liegen am Pool waren, bis auf einige wenige, alt. Das Hotel ist eher klein. Wir hatten All Inclusive gebucht, was wir wegen der Erfahrung mit teuren Getränken in Griechenland das erste Mal gemacht haben. Man wurde deutlich als Gast zweiter Klasse behandelt - Plastikbecher, Wasser aus Krügen statt aus Flaschen, so dass man nichts mitnehmen konnte aufs Zimmer und ab 11 Uhr bekam man auch nichts mehr - nicht mal Wasser. Als wir ankamen, gab es unterschiedlichste Nationalitäten unter den Gästen. Gegen Ende der Woche waren daraus fast nur noch russische Gäste geworden. Diese erfüllten zwar nicht die Klischees, die manchem sofort einfallen, aber ein Wohlfühlen war für uns eher schwierig. Wir hatten uns ein Hotel ohne Animation ausgesucht, die es dort nicht gibt. Am meisten gestört hat, dass es keinerlei Information zum Hotel gab. Die meisten Hotels haben Mappen oder sogar ein Fernsehprogramm zum Haus oder irgendwelche Aushänge in der Lobby. Hier gab es nichts: keinen Lageplan, keine Preise für Zimmerservice, nichts. Im Juni hatten wir täglich über 40 Grad. Ein Hotel, das auch Angebote in klimatisierten Räumen oder an schattigen Plätzen hat, wäre deutlich vorzuziehen. Korfu ist sehr schön, aber ein Ort, von dem aus mehr Möglichkeiten bestehen, etwas zu unternehmen, wäre aus unserer Sicht viel empfehlenswerter. Wir werden Korfu noch einmal besuchen, aber dann an die Ostküste fahren. Von einem anderen Gast haben wir den Tipp bekommen, dass man Motorboote auch ohne Führerschein anmieten kann - das werden wir beim nächsten Mal sicherlich tun.
Das erste, was auffällt, wenn man ein Zimmer betritt, ist, dass es fürchterlich nach Schimmel und Moder riecht. Insbesondere der (sehr kleine) Kleiderschrank stinkt regelrecht. Die kleine Küche im Schrank ist nett, genutzt haben wir aber vor allem den Kühlschrank. Die Zimmer sind groß (Junior-Suite): Sofas und Tisch im Eingangsbereich, TV auf einer Konsole, Bett, Mini-Küche, Mini-Kleiderschrank, Safe (wobei dazu aber keine Erklärung abgegeben wurde, wie man an einen Schlüssel kommt oder ob er benutzt werden kann) und Bad. Das Bad war, wie der Rest des Hotels, alt. Schimmel in den Fugen, Dusche mit Eigenleben (Duschkopf stürzte immer mal wieder ab), Toilettensitz mit fehlender Befestigung. Die Zimmer waren leider nicht sauber. Die Klimaanlage funktionierte manchmal, manchmal nicht. Woran das lag, haben wir nicht herausgefunden. Die Terrasse vor dem Zimmer hatte einen wunderschönen Meerblick.
Es gibt ein Restaurant. Das Restaurant besteht aus der Terrasse und dem Innnenraum, der nicht attraktiv ist (Kantinenflair). Auf der Terrasse sind Frühstück und Mittagessen eine angenehme Erfahrung: Morgens gibt es dort noch keine Sonne, mittags reichen die Sonnenschirme aus. Am Abend allerdings gibt es nur sehr wenige Schattenplätze. Wer nicht in der prallen Sonne sitzen möchte, sollte sehr früh oder sehr spät kommen. Zum Essen: Eigentlich gab es immer nur gleiche Dinge. Die Salate waren frisch und gut, alles andere wenig griechisch. Besonders schlecht war das Frühstück: kein Joghurt, wie erwartet würde. Obst wurde immer mal wieder aufgefüllt, aber von vielen Gästen wohl als Ration für den ganzen Tag eingepackt, so dass oft nur noch Äpfel da waren, die wirklich nicht geschmeckt haben. Wir brauchen keine Pommes zum Frühstück. Ein besonderes Ärgernis waren auch die Spiegeleier: Wie man Eier mit einer weißen, gummiartigen Schicht über dem Dotter hinbekommt, haben wir nicht rausgefunden. Das Essem war insgesamt eher kalt. Die Information, auch mal einen griechischen Abend mit Spezialtitäten zu erleben, hat für uns nicht zugetroffen.
Das Personal sprach gerne und viel - untereinander, aber kaum mit den Gästen. "What do you want to drink" war eigentlich alles, was man hörte. Deutschkenntnisse sind wenig vorhanden, bis auf eine deutsche Servicekraft. Der Service an sich - Teller wurden manchmal vom Tisch abgeräumt, manchmal blieben sie ewig stehen. Die einzige, die sehr positive erwähnt werden kann, ist Sofia, die ab nachmittags an der Poolbar ist. Die macht Gästen auch mal einen Eisbecher, wenn wenig zu tun ist und unterhält sich gerne. Mit dieser Freundlichkeit unterscheidet sie sich deutlich von den meisten anderen Mitarbeitern. Gewöhnunsbedürftig ist auch, dass während die Poolbar voll ist, der Pool-Verantwortliche direkt daneben literweise Chemie ins Wasser gießt. Die Zimmerreinigung war aus unserer Sicht eher mangelhaft. Die Mitarbeiter kamen, wann sie wollten. Ob sie uns störten, war egal. Sauber war es hinterher nicht. Noch nicht einmal die Betten waren jedes Mal gemacht. Bei unserer Ankunft waren noch Lebensmittel von den Vorgängern im Kühlschrank. Da die Information über Leistungen des Hotels nicht vorhanden war, können wir nicht sagen, ob es zusätzlichen Service gab - was uns aber wundern würde. Die drei Sterne für Service geben wir wegen Sofia - sonst wäre es nur einer gewesen.
Ermones ist touristisch überhaupt nicht erschlossen. Corfu ist eine grüne und landschaftlich sehr schöne Insel. Leider kann das nicht zum Wandern genutzt werden - es gibt keine Wanderwege oder auch nur niemanden, der sich auskennt. Der Strand in Hotelnähe ist ein Kiesstrand. Auf einem Handtuch dort zu liegen - nein, danke. Liegen gehören zum Nachbarhotel oder müssen bezahlt werden - was uns das Kies dort nicht wert war. Schon am Strand entlang zu gehen macht keinen Spaß. Das einzig Nette in der Umgebung ist das Cafe Dizi - dort gibt es eine schnelle und kostenlose Wi-Fi-Verbindung, leckeren und bezahlbaren Cappuccino und auch den einen oder anderen Einheimischen. Sogar Konzerte gibt es hier ab und zu (Reggae während unseres Aufenthalts). Nachteil am Hotel ist auch, dass die Zufahrt für große Reisebusse fast nicht möglich ist. Wenn man als Gast Ausflüge unternimmt, so wird man an der öffentlichen Bushaltestelle abgeholt, zu der man ca. 10 Minuten zu Fuß geht - und im Dunkeln auch zurück. Ausflüge werden über den Reiseveranstalter angeboten, wobei Korfu nur wenige Möglichkeiten zu haben scheint. Wir haben "Korfu im Licht der Lampen" mitgemacht, wobei wir beim Licht der Lampen schon zum Hotel zurück fuhren und ansonsten eine unsystematische Altstadtführung ohne Motivation und mit dem Schwerpunkt Kirchen erhalten haben. Außerdem die Inselrundfahrt, die auch nur Kloster, Schifffahrt und billige Massenabfertigungslokale ohne Fluchtgelegenheit geb oten hat. Ohne Auto kommt man aus Ermones auch mit dem öffentlichen Bus (green line, 2,20 € bis Kerkyra) in die Stadt. Er fährt an Wochentagen vier Mal pro Tag, am Sonntag seltener.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Zum Pool haben wir weiter oben schon geschrieben. Die Liegen wurden um 6 Uhr mit Handtüchern belegt. Die Sonnenschirme reichen leider nicht aus. Der Pool an sich ist schön (wenn man die oben erwähnte Chemie vergisst), aber leider ist der Raum begrenzt. Es gibt ein Spa-Angebot, das aber in der Woche unseres Urlaubs niemand genutzt hat. Dafür muss man eine Eintrittskarte erwerben. Und es gibt einen Gym mit zwei Laufbändern und zwei Ergometern, auf denen sich ab und zu ein paar Kinder vergnügt haben. Keine Animation.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Simone & Roland |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |