Jaz Dar EL Madina

Das Hotel hat etwa 140 Zimmer, die um den Pool und einen Innenhof angeordnet sind. Die Gäste sind hauptsächlich Deutsch. Holländer, Briten, Franzosen und einige wenige Italiener sind auch anzutreffen. Die Gäste sind meist Familien und Paare. Wir waren im Hochsommer dort, was wohl das Fehlen der Gästeschicht jenseits der 60 erklärt. Die Außenanlage ist sehr sauber und wird auch permanent instandgesetzt. Zum Strand sind es etwa 5 Gehminuten. Da das Hotel in einem Resort liegt hat jedes Hotel einen eigenen Strandabschnitt. Den Abschnitt vom Dar El Madina können wir jedoch nicht empfehlen, da es a) weit zu den Einstigsmöglichkeiten ins Wasser ist und b) der Abschnitt direkt vor dem Sol Y Mar Solaya liegt. Im Solaya verkehren hauptsächlich Italiener, was sich durch eine sehr laute italienische Poolanimation bemerkbar macht. Wer also am ägyptischen Strand nicht permanent mit Eros Ramazotti berieselt werden will sollte sich lieber an einen anderen Strandabschnitt legen. Das ist kein Problem, es gibt keine Standpolizei die kontrolliert ob jeder im richtigen Abschnitt liegt. Genügend freie Liegen haben wir zu allen Tageszeiten gefunen. Das Riff ist sehr schön und es wimmelt dort nur so von vielen bunten Fischen. Zum Riff kommt man entweder über einen Steg oder man geht/schwimmt den langen Weg durch die Bucht. Da es sich um ein Resort handelt kann wohl leider nicht, trotz AI, auf die obligatorischen Plastikarmbändchen verzichtet werden. Wer den Flughafen von Marsa Alam von vor 2 Jahren kennt, dem sei gesagt, dass der Flughafen nun fertiggestellt ist und es dort keine kleinen billigen Souvenirshops mehr gibt. Wer also Souvenirs braucht sollte sie im Hotel oder bei einem Ausflug kaufen.

Wir hatten ein Komfortzimmer gebucht. Unser Zimmer war geräumig und sauber. Architektonische Finessen oder eine Designereinrichtung sucht man allerdings vergeblich. Die Teppiche in unserem Zimmer bedürfen mal einer gründlichen Reinigung, wir sind einfach drumherum gelaufen. Safe, Telefon, Fön, TV, Klimaanlage (hat praktischerweise die Baustelle hinter unserem Zimmer übertönt) und Minibar sind vorhanden. Das Hotel wurde 2008 eröffnet. Wir haben hier gelesen dass die Zimmer mehr oder weniger bombastisch sind, dieser Eindruck hat sich uns nicht mehr geboten. Nachdem wir am letzten Tag unser Zimmer verlassen haben konnten wir nachmittags vor dem Auschecken noch in einem anderen Zimmer duschen. In diesem Zimmer waren sogar bereits erste Schimmelspuren im Bad zu sehen.

Das Essen hat gut geschmeckt. Es gab auch immer frisch zubereitete Speisen. Zu allen Mahlzeiten gab es ein Buffet. Im Restaurant lief eine dezente Hintergrundmusik die ebenfalls zu einer angenehmen Atmosphäre beitrug. Vivaldis 4 Jahreszeiten zum Frühstück ist unserer Meinung nach eine exzellente Wahl. Das Mittagessen kann man auch am Strand zu sich nehmen. Der Rückweg ins Hotel lohnt sich unserer Meinung nach allerdings. Am Pool gab es nachmittag kleine leckere Pizzen die frisch zubereitet wurden. Da es sich um ein kleines Hotel handelt fällt nun mal auch das Buffet dementsprechend kleiner aus. Dessen sollte man sich bewusst sein. Themenabende gab es leider nicht. Der AI-Wein kommt aus einer Zapfanlage, was dem Weinkenner vieleicht etwas aufstoßen könnte. Nach einem Ausflug hatten wir ein Late-Dinner gebucht. Dieses Late-Dinner bestand aus einem Teller lieblos und sparsam belegten trockenen Baguettes mit 2 Gurken- und 4 Tomatenscheiben. Dazu gab es zwei Flaschen Wasser und 2 kleinen Packungen Chips. Ich hatte alles vegetarsich bestellt. Dies ging aber nach einer Wartezeit von insgesamt einer Stunde und 2 Anrufen an der Rezeption wohl leider verloren. Da wir in unserem Zimmer auf das Essen so lange warten mussten haben wir dann auch festgestellt, dass man bereits 5 Minuten vor Mitternacht an den Bars keine Getränke mehr bekommt. Wir würdem der Gastronmie ja eigentlich 5 Sonnen geben aber dieses enttäuschende Late-Dinner war eher auf dem Niveau einer Tankstelle.

Das Personal können wir nicht pauschal bewerten. Die Bedienungen an den Bars und im Restaurant sind wirklich sehr freundlich. Mit Deutsch kommt man meistens weiter, mit Englisch immer. Die Bediensteten an der Rezeption haben uns stets mit einem 5-Sekunden-Lächeln empfangen und haben dann schnell auf back-to-business gewechselt. Die Serviceleistungen der Rezeption haben in unseren Augen sehr zu wünschen übrig gelassen. Wenn man die Zimmerkarte abgibt um an den Stand zu gehen ist das kein Problem. Problematisch wird es wenn man sie zurückholt. Dann werden erst mal alle abgegeben Karten nacheinander ins Lesegerät geschoben um zu gucken welche denn die gewünschte Karte ist (zum Glück gibt es ja nur 140 Zimmer). Manchmal geben sie auch auf und programmieren einfach eine Karte neu. Die Zimmerreinigung ist gut. Wir hatten immer nette Handtuchfiguren mit Blütenblättern. Das kann aber auch am Trinkgeld gelegen haben. Die Bettwäsche wird nicht, wie teilweise im Katalog beschrieben, täglich gewechselt. Während der ersten drei Tage unseres Aufenthalts gab es ca. 20 Feueralarme. Mache nur ein paar Sekunden lang, andere auch mal ne halbe Minute. Gestört hat eigentlich nur ein längerer Alarm mitten in der Nacht, der uns dann doch dazu veranlasst hat mal nachzugucken ob es vielleicht dieses mal wirklich brennt. Es waren aber alles wohl eher technische Störungen. Nach den ersten drei Tagen haben wir keinen weiteren Alarm gehört. Eine Entschuldigung oder Ähnliches seitens der Hotelleitung hat es nicht gegeben. Beim Auschecken hatten wir ein Problem mit unserer Zimmerrechnung. Telefonate bei denen wir uns verwählt hatten und noch während des Wählens aufgelegt hatten wurden mit einer Dauer von 2 Sekunden und einem Preis von 3,50 Euro abgerechnet. Da wir die Rechnung erst nach dem Bezahlen erhalten haben haben wir das dann reklamiert. Dann musste erst mal ein Manager geholt werden (10 Minuten). Dann wurde beratschlagt (35 Minuten). Da es wie so oft kein Wechselgeld gab verzögerte sich die Angelegenheit noch weiter. Letzendlich haben wir unser Geld nur zurückerstattet bekommen weil unser Bus zum Flughafen nicht länger warten konnte und unser Reiseleiter sich eingeschaltet hat. Telefonieren ist im Dar El Madina sehr teuer. Im Vergleich mit unseren anderen Ägyptenurlauben haben wir hier fast das doppelte bezahlt. Internet steht nicht kostenlos zur Verfügung, ist aber die billigere Alternative zum Telefonat. 60 Minuten 5 Euro.

Das Hotel liegt wie die meisten ägyptischen Strandhotels mitten in der Wüste. Einkaufsmöglichkeiten gibt es aber in den Hotels des gesamten Resorts. Wir empfehlen die Shops im Solaya, da die Verkäufer dort sehr angenehm sind. Im Dar El Madina fühlten wir uns von ihnen sehr bedrängt, manchmal sogar regelrecht überfallen. Im Solaya kann man aber auch einfach mal ganz ungestört "nur gucken". Der Flughafen von Marsa Alam ist nur etwa 10 Fahrminuten entfernt, was den Transfer sehr angenehm und schnell macht. Wir konnten die Flugzeuge lediglich sehen, aber nicht hören. Störend ist einzig, dass das Hotel nicht direkt am Stand liegt, sondern hinter den anderen Hotels des Resorts.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Unterhaltungsangebot haben wir nicht genutzt. Nachdem wir den Animateuren zu verstehen gegeben haben, dass wir an Ihren sämtlichen Aktivitäten nicht interessiert sind wurden wir dann auch nicht weiter behelligt. Zum richtigen Schwimmen ist der Pool leider etwas zu klein, außer man schwimmt im Kreis. Wer morgens erst mal eine Stunde schwimmen will kann aber auch einfach den Pool eines anderen Hotels dazu nutzen. Die Atmosphäre am Pool ist sehr angenehm. Es gibt zwar oft Musik (von Frank Sinantra über Ballermann-Hits bis zu Techno), jedoch empfanden wir diese Berieselung als sehr dezent und angenehm. Der vereinzelte morgentliche Liegenreservierungskrieg wird natürlich nur von uns Deutschen betrieben. Wir sind immer erst nachmittags an den Pool gegangen und haben immer ein Plätzchen gefunden. Wir haben gerne in Kauf genommmen, dass wir nicht jeden Tag um exakt die gleiche Uhrzeit an exakt der gleichen Stelle mit exakt den gleichen Nachbarn gelegen haben. Duschen gibt es sowohl am Pool als auch am Strand.