- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die im Frühling 2009 eröffnete Hotelanlage ist sehr großzügig angelegt. Zum Zeitpunkt unseres Besuches waren ungefähr die Hälfte der Zimmer fertiggestellt und davon waren wohl maximal die Hälfte von Polen, Engländern und Italienern belegt, weshalb wir uns an manchen Tagen fast schon "einsam" im großen Hauptrestaurant, der Terrasse oder am Strand fühlten. Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich mich mal regelrecht freuen würde, bei einem Ausflug oder auf der Tauchbasis mit anderen Deutschen, Österreichern oder Schweizern ein Schwätzchen halten zu können - aber so war es. In der Hoffnung, dass sich auch das Hotelmanagement mit den Bewertungen in Holidaycheck auseinandersetzt, fallen meine Betrachtungen in der Folge etwas länger aus. Noch besteht ja die Chance aus dem Resta Grand ein echtes Schmuckstück zu machen, was bislang zumindest weitgehend architektonisch und gartenbautechnisch gelungen ist. Belästigungen durch Baulärm gab es nicht, da überwiegend nur noch der Innenausbau erledigt werden muß. Die Zimmer befinden sich in zweistöckigen Häusern inmitten einer schönen Gartenanlage rund um eine weitläufige Poolanlage. Bei der Gestaltung des Geländes mit Palmen und Springbrunnen hat man sich wirklich mühe gegeben und Wert auf Repräsentativität gelegt. Die Qualitätsstandards sind seit dem Pyramidenbau in Ägypten doch deutlich abgesackt. Grade neu eröffnet sind in der Hotelanlage allenthalben schon die Spuren des Verfalls zu erkennen: Verfugungen im Pool und in den Badezimmern lösen sich auf, Sonnenschirme rosten vor sich hin usw. usw. Aber das sind ja keine unlösbaren Probleme, vor allem in Hinblick auf die Heerscharen von Mitarbeitern, die das Hotel zur Verfügung hat. Auf dem Hotelgelände gibt es überalle Rampen für Kinderwagen und Rollstühle. So auch zwischen Strandrestaurant und Strand. Dort hat man es aber leider auch übertrieben. Auf dem letzten Teilstück zwischen den Terrassen gibt es nur noch eine Rampe, keine Treppe. Die Kombination aus Badeschlappen und Sand erweist sich hier als tückisch - es bleibt abzuwarten, wann es den ersten ernsthaften Sturz gibt. Im Vergleich zu einem 4-Sterne Hotel in Marsa Alam, das wir im Oktober besucht haben, stimmt beim Grand Resta das Preis-Leistungs-Verhältnis ganz klar nicht. Wir haben rund 300 Euro pro Person mehr bezahlt, hatten aber weder die dortige Qualität des Essens, des Meerzugangs und der Unterhaltung. Die Anlage ist zwar in sich schöner angelegt, aber das ist diese Preisdiskrepanz letztendlich nicht wert. Ausflüge zum Dolphinhouse sind in der Hauptsaison reine Geldmacherei und machen nach Auskunft von Kennern nur im Dezember, Januar, Februar Sinn, wenn nicht gleich 5-6 Boote ankern.
Die Zimmer sind großzügig und modern eingerichtet. Im Erdgeschoss gibt es zusätzlich eine Liege auf der Terrasse. Alles ist sauber und (noch) in gutem Zustand - aber auch hat der Zahn der Zeit schon z. B. bei den Badfugen mit der Arbeit begonnen. Die Zimmer sind mit einer Kombination aus Badewanne und Dusche ausgestattet – der Einstieg dürfte gerade für ältere Menschen problematisch sein.
Das Essen war gut, wenn auch sehr zurückhaltend gewürzt, wenn auch nicht so abwechslungsreich, wie wir das schon z. B. im Rahmen von nationalen Themenabenden erlebt haben. Ich kann nur mutmaßen, ob man deshalb auf die Beschriftung der Speisen komplett verzichtet hat. Schmerzlich vermisst habe ich persönlich eine kleine Auswahl von Speiseölen, Essig und Gewürzen, um die Salate und sonstigen Speisen selbst etwas aufpeppen zu können. Mit den in Schälchen angebotenen Senf, Ketchup und Maggiewürze konnte ich persönlich nicht so viel anfangen. Allerdings konnten wir uns allerdings auch nicht vorstellen, wie das Personal bei einer größeren Auslastung mit den Getränkebestellungen usw. zu Rande kommen soll, da weder im großen Speisesaal noch auf der Außenfläche entsprechende Versorgungsstationen vorgesehen sind. Anfänglich wurde wirklich jedes einzelne Glas Wein oder Bier einzeln aus der Küche gebracht. Am Ende des Urlaubs wurde zumindest auf Sammelbestellungen für mehrere Tische oder das Erstellen kleiner Lagerbestände an den Servicestationen umgestellt, um die Wartezeiten etwas abzukürzen. Absolut positiv ist der frisch gepreßte O-Saft zum Frühstück, den es kostenlos gibt! Aufgrund der geringen Auswahl ist das Strandrestaurant deshalb bedingt eine Alternative zum Mittagessen im Mainrestaurant: Es werden 5-6 verschiedene Pizzabeläge angeboten – wenn Kombinationen gewünscht werden kann man sich auf längere Diskussionen mit dem Personal freuen, das sich hier sehr unflexibel zeigt. Salat o. ä. als Ergänzung sucht man leider vergeblich. In den drei 3 A-la-Carte-Restaurants herrschte während unseres Aufenthaltes generell gähnende Leere. Dass nicht wenigstens ein Essen dort im All-Inklusive-Angebot enthalten ist – so wie es z. B. in der Türkei verbreitet angeboten wird – ist mir scheierhaft. Wieder eine Chance für ein einmaliges Urlaubserlebnis verschenkt und gleichzeitig die Attraktivität der Restaurants nicht gerade gesteigert, denn allenfalls in einer größeren Gruppe macht der Aufenthalt in einem ansonsten leeren Restaurant ansatzweise Spaß. Ganz billig ist der Spaß ja auch nach Auskunft anderer Gäste auch nicht und dann wird das Essen doch (für jeden sichtbar) aus dem Mainrestaurant angeliefert.
Umgangssprache im Hotel ist englisch. Alle Mitarbeiter waren sehr freundlich und bemüht. Letztendlich kam es aber zu wahnsinnig viel Leerlauf, der uns (deutsch wie wir halt sind) sehr genervt hat. Für mich ist es unverständlich warum ich an einem Abend von 5 Personen bedient werde, da es keine feste Aufgaben- oder Revierverteilung gibt und mich dauernd selbst darum kümmern muss, dass Wasser und Wein nachgeliefert wird. Ehrlich gesagt hole ich mir die Getränke dann ebenso wie das Essen lieber selbst. Von den Regeln ist man auf 5-Sterne Niveau: nicht den Rasen betreten (obwohl die Gehwege riesige Umwege erfordern), nicht in Badebekleidung in die Toilette in der Lobby (weil keine Toilette am Pool), nicht in Badebekleidung an die STrandbar. Als Gäste wurden wir ständig gemaßregelt. Unsere Beschwerden und Hinweise (fehlender Windschutz, abstehende Metallteile am Steg usw.) an das deutschsprachige Management wurden dagegen mehr oder weniger arrogant abgetan. Einzig die Guest Relation Managerin war um ehrliche Meinungen bemüht und versucht Verbesserungsvorschläge im Rahmen ihrer Möglichkeiten umzusetzen. An allgemeinen Infos wie Abendprogramm (sofern vorhanden), geänderte Öffnungszeiten des Restaurants usw. gab es nur auf Nachfrage. Dabei verfügen alle Zimmer über moderne Flachbildschirme mit einem tollen Info-System - allerdings ohne Inhalte. Aber auch ein Aushang hätte uns eigentlich schon gereicht.
Wir haben uns mit Bedacht das Resta Grand ausgesucht, weil wir den Blick und den Zugang zum offenen Meer (fürs Schnorchen und Tauchen) wollten und nicht auf die angrenzende Coraya-Bay. Hinsichtlich der Aussicht, speziell vom Strandrestaurant aus, hat sich die Wahl bewährt. Hinsichtlich des Meerzugang war die Wahl allerdings ein echter Flop: Zugang nur über den total maroden Steg des angrenzenden Resta Reef Hotels und das auch nur stundenweise, da dessen Einstieg sinnigerweise direkt in die Brandungszone gebaut ist, was den Ein- und Ausstieg selbst für versierte Schwimmer schwierig bis gefährlich macht. Die meisten Zeit hatten wir von unserer Strandliege, für die wir wegen eines fehlenden Windschutzes aus Liegen selbst einen solchen gebaut haben, einen hervorragenden Blick auf die schwarze Flagge. Wie viele andere sind wir deshalb wohl oder übel die 15 Minuten zur Coraya-Bay gelaufen und haben dort vor dem Samaya, Lamaya usw. geschnorchelt. Tauchen sind wir über die Coraya Reef Divers, die auf dem Gelände des Resta Reef untergebracht sind. Das Hausriff haben wir wegen der genannten Probleme mit dem Steg nur einmal besucht und sind statt dessen auf Boots- und Minibus-Touren ausgewichen. Das war dann zwar zeitaufwendiger als vorgesehen, aber ein probates Mittel zur Minimierung der Langeweile, die sich sonst mangels anderer Freizeitangebote eingestellt hätte. Zwischen dem Resta Grand und dem Schwesterhotel Resta Reef befindet sich auf einem Plateau die gleichnamige Strandbar, die abends zum A-la-Carte Restaurant wird. Diese Location ist von der Lage und Einrichtung wirklich topp. Eigentlich haben wir praktisch den halben Urlaub mangels sonstiger Unterhaltung nur immer überlegt, was man daraus alles schönes machen könnte: Strandpartys mit unterschiedlicher Musik abhängig von der Zielgruppe des Hotels (die sich uns nicht erschlossen hat), Cocktail-Mix-Kurs, orientalische Tanzlessons, Barbeque-Abend usw. usw. Statt dessen gab es mit schöner Regelmäßig die gleiche CD mit Santana & Co. zu hören und das den ganzen Tag und vermutlich auch am Abend beim A-La-Carte-Essen, das allerdings ohnehin aus dem Hauptrestaurant angeliefert wurde und für uns deshalb keine Alternative war. Die Liegen am Strand sind in zwei Terrassen angelegt. Die Zahl der Liegen konnte so wohl maximiert werden, aber wenn das Hotel mal voll belegt sein sollte, kommt man sich wohl vor wie im Kaninchenstall.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Poollandschaft ist wirklich wunderschön angelegt. Unverständlich ist, wie man auf eine Toilette im Poolbereich verzichten und von den Gästen verlangen kann, im Bedarfsfalle ins eigene (teilweise recht weit entfernte Zimmer) oder in die Toilette in der ebenfalls recht weit entfernten Lobby (natürlich nicht in Badekleidung) zu gehen. Da braucht es keine große Fantasie sich vorzustellen, wie die Wasserqualität der Pools sich in den nächsten Monaten gestalten wird. Abwechslung hat uns generell gefehlt. Wir sind beileibe keine Freunde permanenter Bespaßung - aber Animation gab es tagsüber nur am Pool in Form von Gymnastik und Tanz, für Boule oder Darts hätte man sich dagegen unter die italienischen Gäste und Animatoren des Schwesterhotels Resta Reef mischen müssen - und dafür muss man ganz klar (in Italien) geboren sein :) Das deutschsprachige Management hat wohl den Anspruch für ein 5-Sterne-Hotel an das Personal rausgegeben, allerdings wohl nicht ganz im Blick, was der Gast sich darunter vorstellt. Letzteres hängt natürlich davon ab, wen man als Zielgruppe im Auge hat. Für den mittelalterlichen Mitteleuropäer möchte ich aber mal sagen, dass dazu unbedingt auch unvergessliche Urlaubsaugenblicke dazu gehören und die haben wir abseits vom Tauchen und den Ausflügen schlichtweg gefehlt. Das Resta Grand verfügt lediglich über einen eigenen Animateur, der bei Nachfragen freundlich aber leider auch total überforderter reagierte und immer wieder auf die Softanimation am Abend verwies. Diese umfaßt drei Showauftritte pro Woche (Mo, Mi,Frei) auf der Terrasse vor dem Hauptrestaurant, der Lobby und der Lobbybar. Dort haben wir dann einige Bekannte aus früheren Ägypten-Aufenthalten (Derwisch, orientalischer Tanz usw.) wieder gesehen und ob der schauderhaften Auftrittsbedingungen im grellen Scheinwerferlicht zwischen den Tischen der Gäste ohne jegliche Atmosphäre bedauert. Erst am letzten Tag unseres Aufenthaltes gab es dann endlich mal Gelegenheit zum Tanz. Allerdings nicht wie von uns erhofft in der tollen Atmosphäre des Strandrestaurants sondern ebenfalls auf selbiger Freifläche. Da Bedarf es schon osteuropäischer (konkret polinischer) Begeisterungsfähigkeit, trotzdem das Tanzbein zu schwingen und wenigstens einmal sowas wie beschwingte, abendliche Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen. Dass die italienische Disco im Resta Reef keine Alternative ist, muss wohl nicht erwähnt werden :)
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Rose-Marie |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 3 |