- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Nach sechs Wochen individueller Rundreise in Südthailand haben wir drei Wochen in drei verschiedenen Hotels in Koh Chang verbracht. Von diesen drei haben wir zwei als nicht empfehlenswert eingestuft, unter ihnen das KC Grand. Seit der Eröffnung des zusätzlichen Hillside Wing mit 74 Zimmern an der Ringstrasse eskalieren die Probleme. Das massive Fehlen von Liegestühlen ist nur die sichtbare Spitze des Eisbergs. Die gesamte Infrastruktur hält nicht Schritt. Dies manifestiert sich am Chaos beim Frühstücksbuffet, am fehlenden Reinigungspersonal, oder am verdreckten Zustand der Gebäude. Ganz schlimm ist das Nichtvermögen oder Nichtwollen des Managements, adäquat auf Reklamationen einzugehen und die Mängel zu beseitigen. Dieser Niedergang ist ärgerlich, da das KC Grand aufgrund seiner super Lage das Potential hätte, bestes Haus am Platz zu sein. Ob es eine Alternative zum KC Grand gibt? Wir haben alle Hotels am Strand und darüber hinaus angeschaut und keines gefunden, das wir in Betracht ziehen würden. Tipp: checken Sie auch unsere Beurteilung des Amari Emerald Cove und des Koh Chang Paradise. Leider ist die Situation des KC Grand symptomatisch für die Insel: der Hotelstandard ist mittelmässig. Die Hotels haben primär Gewinnmaximierung zum Ziel, was stark zulasten von Komfort, Service und Sauberkeit geht. Man spart massiv am Reinigungspersonal, die sonst gewohnte Freundlichkeit der Mitarbeiter bleibt auf der Strecke. Auch ausserhalb der Hotels sieht es nicht besser aus: In und um die Dörfer liegt überall Abfall, Dreck, Ausrangiertes. Südlich der Lonely Beach finden sich an der Ringstrasse Dörfer, wo die Backpacker-Bungalows weitab von jedem Strand buchstäblich auf Stelzen im Abfall stehen, dafür gibt’s gleich nebenan jede Menge Bar-Bruchbuden. Das Niveau der einheimischen Restaurants liegt weit unter dem gewohnten thailändischen Niveau, Qualität und Sauberkeit sind oft zweifelhaft. Nicht einmal bei den Stränden kann Koh Chang so richtig punkten. Sie sind nichts Aussergewöhnliches, lediglich die White Sand Beach ist super zum Baden. Und auch das Wetter ist unbeständiger als anderswo in Thailand. Wegen der Berge und der Regenwälder ist der Himmel oft bedeckt, so richtig schöne Sonnentage erlebten wir nur wenige. Es stimmt, dass Koh Chang seinen Reiz hat, gerade weil es noch nicht so entwickelt ist. Aber ob dies den Zustand der Insel und der Hotels wettmacht, muss jeder selber entscheiden. Persönliche habe ich Mühe mit den Berichten der Reisemagazine, welche Koh Chang als neuste Trend-Destination ausloben und der White Sand Beach eine Entwicklung à la Chaweng-Beach prophezeien. Mein Eindruck ist, dass es mit Koh Chang nicht bergauf, sondern bergab geht. - Gut essen abends an der White Sand Beach im „Sea Bar“ und im „Lagoon“. An der Ringstrasse weiter südlich im „India Hut“ und im Top Resort im Restaurant „Paul“. - Unbedingt ins ehemalige Fischerdorf Bang Bao fahren, da die Läden besuchen und in einem der Restaurants fangfrischen Fisch und Meeresfrüchte geniessen. - Keinesfalls die Musikbar „Oodies Place“ verpassen, nur ein paar Meter rechts vom KC Grand an der Ringstrasse. Hier gibts gute Livemusik und es treten auch Gäste als Sänger auf, wirklich toll! Nicht zu früh am abend kommen.
Wir hatten ein Grand Deluxe Seaview Zimmer gebucht. Gleich beim Bezug des Zimmers im obersten Stock entdeckten wir entsetzt, dass die gesamte Gebäudewand inkl. Zimmertür voll mit altem Vogelkot bespritzt war. Auch bei der Treppe war die Wand dunkel von Kotspuren. Nachts entdeckten wir auf unserem Balkon eine riesige Fledermaus, die im Dachgebälk übernachtete und hier auch Früchte ass. Deren Spuren waren dann morgens im Whirlpool auf dem Balkon vorzufinden. Die Möblierung des Balkons war mit zwei uralten Liegen mit defekten Auflagen etwas unappetitlich. Das Zimmer selber war gross, neu gestrichen und ansprechend eingerichtet. Die Schiebetüren des Kleiderschrankes liessen sich aber nur mit viel Geschick öffnen. Ausgestattet war das Zimmer mit TV, Safe und Kaffeemaschine. Viel zu klein war das Badezimmer mit Regendusche. Die Toilette war auf engstem Raum eingeklemmt hinter der Türe. Unser Zimmer im obersten Stock war insofern nicht ideal, da sich hier im Zugangskorridor sämtliche Aircondition-Kästen aller darunterliegenden Stockwerke befanden. Eine weitere Geräuschquelle, die zu dem Lärmproblem im Zimmer selber hinzukam. Der Wechsel der Wäsche im Badezimmer erfolgte täglich, wenn ein Wechsel der Bettwäsche gewünscht war, konnte man als Zeichen einen Plüsch-Saurer auf das Bett legen. Das System hat schlecht funktioniert. Entweder wurde gar nicht gewechselt, oder dann nur das Kissen oder die Leintücher.
Genutzt haben wir nur das Frühstücksbuffet. Dieses ist gut, aufgrund der Situation entsteht aber eine etwas gehetzte Atmosphäre. Wenn das Hotel voll besetzt ist sollte man vor 09.00 Uhr essen gehen. Später wird es eng mit dem Nachschub, es fehlen hier Teller, da sind die Säfte ausgegangen und dort die warmen Speisen. Auch der Kaffeenachschub kommt ins Stocken. Die Tische werden z.T. nicht einmal mehr abgewischt. Positiv ist, dass man an einem Stand frische Früchte wie Papaya, Mango, Ananas etc. frisch pressen lassen kann.
Der Service des Hotels ist mangelhaft. Ausser dass das Einchecken sehr effizient vor sich ging und ich überraschenderweise eine Geburtstagstorte erhielt, gibt’s nichts Positives zu vermelden. Das Zimmermädchen kommt sehr spät am Nachmittag und reinigt schnell und oberflächlich. Es fehlt an Personal. Beim Frühstücksbuffet stehen zwar zwei Damen an der Rezeption, Abräumen muss aber der Chef mit zwei bis drei Leuten im Galopp, damit man sich überhaupt setzen kann. Der Stand für die Ausgabe der Strandtücher ist unbesetzt, weil der betreffende Angestellte im Restaurant aushelfen muss. Sehr unzufrieden waren wir auch mit der Behandlung unserer Reklamation betreffend eines lauten Geräusches, das in unserem Zimmer mehrmals täglich hörbar war. Am ersten Tag passierte nichts, beim Nachfassen am zweiten Tag wurde versprochen, einen „Ingenieur“ vorbeizuschicken. Dieser kam leider während unserer Abwesenheit, liess die Zimmertür offen als er ging und machte – nichts! Es kam auch keine Information von der Rezeption ob man das Problem beheben könne und auch kein Angebot, das Zimmer zu wechseln. Als wir uns dann beim Reiseleiter beschwerten passierte ebenfalls – nichts. Das Management hat die Sache definitiv nicht im Griff.
Das KC Grand liegt am nördlichen Ende der White Sand Beach, also am schönsten Strandabschnitt des schönsten Strandes auf der Insel. Dieser präsentiert sich leicht abfallend mit feinstem Sand, das Wasser ist sauber und absolut klar. Keine Quallen oder sonstiges Getier. Das KC Grand ist das erste Hotel das man an der White Sand Beach über die Ringstrasse vom Schiffsanleger her kommend erreicht. Unten am Strand stehen in nördlicher Richtung ursprüngliche Backpacker-Bungalowanlagen, wo man sehr schön den Sonnenuntergang geniessen kann. Südlich vom KC Grand schliessen sich dann alle weiteren Hotels der White Sand Beach an, die über die gesamte Länge bebaut ist. Das Essensangebot ist abends sehr gross, wenn sich der Strand in ein Freiluft-Restaurant verwandelt. Das beste Angebot an Restaurants auf Koh Chang befindet sich zweifellos an der White Sand Beach, sowie auf dem Pier von Bang Bao.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel verfügt über einen grossen, attraktiv gestalteten Pool. Ein weiterer sehr kleiner Pool befindet sich bei den Bungalows. Leider gibt es massiv weniger Liegestühle als Gäste. Hinzu kommt, dass die meisten neuen Liegen nun an den beiden Pools im neuen Hillside-Trakt stehen, obwohl diese Gäste alle nach vorn kommen. Nach dem Motto „hinten günstig wohnen und vorne schön liegen“. Die übrigen Liegen sind älter, oft defekt. Es stehen auch einige abgetakelte Uralt-Liegen mit gruseligen Auflagen im Garten herum, die niemand abräumt. Im Garten gibts einen kleinen Fitnessraum.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im März 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Esther |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 135 |