Kilikya Resort Camyuva

Der erste Eindruck vom Hotel ist ansprechend. Zwar von vorne ein riesiger Betonklotz, aber vor dem Eingangsbereich ansprechend mit Wasserfall gestaltet. Die Eingangshalle ist ebenfalls gut konzipiert. Auffallend ist der virtuelle Sternenhimmel - sehr impossant. Die Wege zu den einzelnen Räumen sind gut beschildert. Die gesamte Hotelanlage macht - mit Abstrichen - einen gepflegten Eindruck. Die Bestuhlung an den Bars und in den Restaurants lässt sehr zu wünschen übrig, die hoteleigene Disco ist ohne Gehörschutz nicht zu betreten. Aus diesem Grund war diese wahrscheinlich auch meistens leer. Lobenderweise wird auf die übergroße Lautstärke vor dem Eingang hingewiesen. Diese Warnung ist jedoch weit untertrieben. Wenn man keine großen Ansprüche stellt und ein günstiges Angebot für dieses Hotel ergattern kann, ist man hier ganz gut untergebracht. Allerdings würden wir dieses Hotel lediglich in eine 3 bis 3,5 Sterne Katergorie einordnen.

Die Zimmer sind relativ klein, die Betten stehen auseinander und sind sowohl durch einen Nachttisch, als auch durch eine an der Wand angebrachte Nachttischleuchte getrennt. Der Kleiderschrank ist extrem klein. Obwohl wir nur eine Woche da waren, mussten wir verschiedene Kleidungsstücke in den Koffern belassen. Das Bad ist spartansich aber zweckmäßig ausgestattet, ohne Fenster, mit Duschvorhang in der Badewanne. Die Haltevorrichtung für den Brausekopf konnte bei uns ihren Zweck nicht erfüllen was sich auch nach Reklamation nicht änderte. Die Klimaanlage und der gesamte Stromkreislauf funktioniert nur, wenn man die Keykarte zum Öffnen der Zimmertür in einer entsprechenden Vorrichtung plaziert. Ist man also länger Zeit nicht auf dem Zimmer, heizt dieses sich entsprechend auf. Es empfiehlt sich auch, regelmäßig sein Zimmer aufzusuchen, da wir erleben mussten, dass die Reinigungskräfte, die ansonsten ordentliche Arbeit geleistet haben, schon mal das Zimmer offen ließen und weit und breit nicht zu sehen waren.

Leider gibt es zu den Mahlzeiten keine Kleiderordnung, was insbesondere am Abend angebracht gewesen wäre. Da passiert es schon mal, dass man gemütlich mit entsprechendem Outfit dinieren möchte und man sitzt neben Personen mit Sport-Shorts und Muskelhemd. Jedem das seine, für ein 5-Sterne-Hotel wohl kaum akzeptabel. Das Büffet war ansprechend hergerichtet und es war auch für jeden was dabei. Allerdings war die Qualität eher mittleren Standards. Nach drei Tagen war dann auch eine gewisse Monotonie feststellbar. Die Kellner waren unausgebildet, anscheinend lediglich zum Abräumen der Tische eingstellt. So kam es nicht selten vor, dass ein Tisch mit halbvollen Tellern abgeräumt wurde, wenn die Gäste kurzzeitig nicht am Tisch waren. Getränke konnten nur bei den Kellner geordert werden, die überwiegend nur der türkischen Sprache mächtig waren. So wurde dann anstatt eines Rotweines schon mal ein Rose serviert oder umgekehrt. Die Kleidung der Kellner wurde regelmäßig gewechselt, aber anscheinend nur einmal die Woche und dann noch untereinander. Das Büffet an den sogenannten Themenabenden war von dem normalen Büffet kaum zu unterscheiden. In den sogenannten Spezialitätenrestaurants wurde das gleiche Essen serviert, welches man sich ansonsten am Büffet selbst zusammenstellen konnte. Der Service war nur bedeutend schleppender, weshalb man bedeutend mehr Zeit mitbringen musste. Die Restaurants im Freien waren mit Plastiktischen und -stühlen bestückt, was einem 5-Sterne-Ambiente nicht gerecht wird.

Angesicht der Tatsache, dass wir All-Inclusive in einem 5-Sterne-Hotel gebucht hatten, sollten sich die Nebenkosten in Grenzen halten. Wollte man jedoch mal ein Getränk nach europäischem Standard zu sich nehmen, musste man schon auf die Gastronomie oder die Geschäfte vor dem Hotel ausweichen. Im Hotel gab es nur Einheimisches und das noch gepanscht. Verhungert und verdurstet ist zwar keiner, die Ansprüche müssen jedoch extrem zurückgeschraubt werden. Das ungenießbare Bier, das zudem noch ohne Schaumkrone serviert wird, ist nur für absolute Kampftrinker zu empfehlen. Selbst ein akzeptables "Efes" war im Hotel nicht zu bekommen. Die Cocktails behielten zwar jeden Tag den gleichen Namen, hatten aber jeden Tag ein anderes Aussehen und auch einen anderen Geschmack. Dies lag unserer Ansicht nach sowohl an den minderwertigen Grundsubstanzen, als auch dem dafür nicht ausgebildeten Personal. Wenngleich die türkische Besatzung dieses Hotels sich alle Mühe gab, so waren sie doch mit den ihnen übertragenen Aufgaben im Service absolut überfordert. Selbst die Softdrinks waren ein Gemisch aus Pulver und Wasser. Neben dem Kaffee, dem Mineralwasser aus Flaschen, dem Raki und dem Tischwein beim Essen konnte man getrost auf alle anderen Getränke verzichten. Sehr bedauerlich für ein Hotel dieser Qualifizierung. Es gab jedoch den ganzen Tag über immer irgend wo etwas zum Essen und zum Trinken, gelegentlich sogar Eis.

Das Hotel liegt an einem Kiesstrand als zweitletztes Hotel in dieser Bucht direkt neben dem Robinsonclub. Leider sind Wanderungen am Stand entlang kaum möglich. Zum einen bedingt durch den groben Kies, zum anderern durch die "Aufseher" der benachbarten Hotels, insbesondere des Robinsonclubs, die einem das Durchwandern der angeblich hoteleigenen Strände verwehren. Durch einen Steg ist das Meer zum baden jedoch gut zu erreichen. Die Sauberkeit des Wassers ist erwähnenswert. Auch der Strand machte einen sauberen Eindruck. Während unseres Aufenthaltes waren genügend Liegen und Auflagen am Strand vorhanden. Einkaufsmöglichkeiten gibt es direkt vor dem Hotel, wenngleich der eigentliche Ort Camyuva ein gutes Stück vom Hotel entfernt ist. Die Transferzeit zwischen Flughafen und Hotel beträgt je nachdem, wieviele Hotels angefahren werden, zwischen 60 und 90 Minuten. Während des Transfers verbindet man sich am besten die Augen. Nicht wegen der Landschaft, die eigentlich ganz anschaulich ist, sondern wegen des agressiven Fahrstils der Busfahrer. Leider ist dieser Formel 1 taugliche Stil, der nicht unbedingt auf sicheres Ankommen ausgelegt ist, durchaus üblich. Die gesamte Strecke ist durch unzählige Baustellen auffällig.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sport und Animation fand kaum statt. Der Tennisplatz war in einem miserablen Zustand. Bei unserer Ankunft war nicht einmal ein Netz gespannt. Obwohl wir für den nächsten Tag den Platz gebucht hatten, war ein Netz immer noch nicht installiert. Auf Nachfrage wurde uns erklärt, dass dieser Platz gelegentlich zum Fußballspielen genutzt würde und deshalb das Netz entfernt worden war. Geändert hat sich der Zustand jedoch nicht. Mit Hilfe eines weiteren Gastes des Hauses konnten wir in einer entlegenen Ecke der Anlage ein altes Netz ausfindig machen, dass wir dann mittels in der Anlage gefundener "Astgabeln" notdürftig angebracht haben. Der Hartplatz war mit Laub übersät, und zudem hatten sich nach einem kleinen nächtlichen Regenschauer Pfützen gebildet. Trotz mehrmaliger Intervention an der Rezeption war aber niemand für eine ordentliche Herrichtung des Platzes zuständig. Der Saunabereich war recht ansprechend, wenn man einmal davon absieht, dass in der Saunakabine offen Stromleitungen verlegt sind und die Feuchtigkeit auf dem Boden über Tage nicht weggewischt wurde, was zu einer erhöhten Rutschgefahr führte. Außerdem war der Ruheraum mit dem Hallenbad gekoppelt. Wurde dieses Hallenbad dann von Kindern frequentiert, was durchaus nachvollziehbar und auch verständlich ist, konnte von einem Ruheraum nicht mehr gesprochen werden. Aktivitäten am Stand sind wegen des groben Kiesels kaum möglich, es wurden jedoch drei Kanus und auch Tretboote vorgehalten. Der Pool hatte zwar eine ansprechende Gestaltung, wurde aber nicht - wie normal üblich - abends gereinigt und gechlort, sondern morgens, wenn die Gäste beim Frühstück waren. Hat man dies nicht verfolgt, konnte man nach dem Frühstück in einer Chlor-Lauge baden, was der Gesundheit der Gäste nicht allzu zuträglich ist. Vielleicht war auch deshalb der Pool nicht sehr stark frequentiert. Warum auch, das Meer war ja klasse.