Kleopatra Balik

Wer Küchenschaben auf dem Balkon mag, jeden Tag eine andere Panne erleben möchte (z.B. erster Tag: nur heiße Säfte aus dem Automaten, zweiter Tag: keine Säfte, dritter Tag: Aufzug kaputt, alle Tage: Engpass bei Tassen und Gläsern) und vor allem auf Obst und Nachspeisen sowie abwechslungsreiches und gut bekömmliches Essen keinen Wert legt, kommt im Balik Hotel auf seine Kosten. Der Strand in unmittelbarer Nähe vor dem Hotel ist ein Pluspunkt, jedoch verläuft zwischen beiden eine durchgängig befahrene Hauptstraße, so dass der ständige Autolärm (nachts immer wieder mit überlauter Musik und gröhlenden Insassen vorbeirasende Jeeps).

Gegen das Zimmer ist nichts zu sagen, es war klein, aber okay. Und die Putzfrau war sehr freundlich und freute sich so über unser Trinkgeld, dass sie aus den frisch aufs Bett gelegten Handtüchern Herzen formte und Papierblumen hineinsteckte. Sie hatte aber auch schon zuvor ein sehr nettes Wesen gezeigt. Wir hatten ein Zimmer mit Meerblick und Terrasse gebucht, bekamen aber bei der Anreise erst ein Appartement, das recht dunkel war und nur den Blick auf das Nachbarhotel bot. Wir protestierten gleich und erhielten dann am anderen Morgen ein angemessenes Zimmer. Das Doppelbett hatte eine entsetzliche Kuhle, es ging sehr auf den Rücken, darin zu schlafen. Unser Sohn hatte jedoch ein vergleichsweise besseres Einzelbett.

Mein Mann hat sich am vorletzten Abend furchtbar den Magen durch unbekömmliches Hühnerfleisch verdorben, hatte wahnsinnige Magenschmerzen und dann endlosen Durchfall. Das Speiseangebot wirkte insgesamt eher lieblos, zum Frühstück gab es kein Obst, dafür jeden Mittag die gleichen Äpfel als Nachtischersatz. Desserts oder Eis gab es nicht, auch keinen Fisch. Immer wieder tauchten die gleichen Speisen auf, es war also nicht abwechslungsreich. Dass immer wieder Geschirr fehlte, war lästig, die aushelfenden jungen Männer, die immer schon abräumen wollten, wenn man noch aß, reagierten gegenüber genannten Engpässen äußerst gleichgültig. Ebenso gleichmütig wirkten am ersten Morgen die Padronin und der Padron, als wir darauf aufmerksam machten, dass nur heiße Flüssigkeit aus dem Saftauftomaten kam.

Dass mein Mann sich den Magen verdorben hatte, kommentierte die Padronin mit dem Hinweis, dass die anderen Gäste alle gesund seien, wollte also keine Schuld wegen des verdorbenen Hühnerfleischs zugeben. Nett war wiederum, dass sie mich zu einer Apotheke begleitete und für mich übersetzte, als ich Kohletabletten kaufen ging. Wir wurden zur Heimfahrt vom Transferbus mittags abgeholt und man wollte uns beim Auschecken gleich die All-inklusive-Armbänder abschneiden, damit wir kein Mittagessen mehr in Anspruch nehmen, obwohl dafür noch Zeit war. Der einzige Lichtblick war die nette Zimmerputzfrau (s. unter Zimmer).

In den Bewertungen wurde immer wieder der Strand und die Nähe vom Hotel dahin gepriesen. Das ist auch sehr angenehm gewesen. Jedoch bleibt der Minuspunkt Straßenlärm (s. o.). Der Transfer war hervorragend organisiert, von Gazipasa dauert die Fahrt abhängig von den Bedarfshalten eine Stunde.

Beliebte Aktivitäten

• Strand