- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wäre das unser erster Maledivenurlaub gewesen, wäre die Bewertung gut ausgefallen, aber im direkten Vergleich mit der Insel die wir letztes Jahr besucht hatten gibt es leider einige Unterschiede, welche das Preis-/Leistungsverhältnis schlecht dastehen lassen. Andere Bewertungen schreiben hier sehr detailliert über den guten Empfang, das super Essen und das Riff. Ich werde hier zugegebenermaßen kleinlich die Punkte beschreiben, die mir im direkten Inselvergleich negativ aufgefallen sind. Für den fast gleichen Preis muß sich das Hotel auch an anderen messen lassen können. Ob diese Punkte für die Leser der Bewertung relevant sind, muß jeder für sich entscheiden. Wir hatten fast ein Jahr vorher gebucht und extra einen Monat vor Reisebeginn eine Mail geschrieben. Uns wurde der Aufenthalt bestätigt. Leider war es dem Management nicht möglich die gebuchten Zimmer bereit zu halten, so daß wir 2 Tage aus dem Koffer leben mußten und in eine Wasservilla einquartiert wurden. Somit rückte der Strandurlaub in hundert Meter Entfernung. Überbracht wurde uns die „frohe Nachricht über ein Upgrade in die teuren Wasservillen“ von einer euphorischen Schweizerin. Bestimmt freuen sich auch einige darüber, aber wir haben bewusst eine Beachvilla gebucht. Der Erklärungsversuch warum wir in die Wasservilla mußten war auch sehr überraschend. Die Planung wird erst am Vorabend gemacht da man ständig umplanen muß, weil die Gäste mit den Zimmern nicht zufrieden sind oder ein Upgrade vor Ort machen. Somit lohne sich eine langfristige Planung nicht. Schade nur wenn die Planung dann nicht klappt. Am Abend kamen Repeater an, die jubilierend ihren Wunschbungalow bekamen. Das war nur der Anfang einer sich stetig wiederholenden Beobachtung: Repeater werden auf der Insel merklich anders behandelt. Ferner befand sich ein Aushang beim Speisesaal der kostenlos die Übernachtung im Nachbarresort Kuredu anpries. Anscheinend wird das gerne zum Auslagern von Überbuchungen verwendet. Die Wasservillen sind sehr groß und auch sehr gut erhalten. Unsere Beachvilla war auch sehr schön und groß, aber merklich verbrauchter. Während unseres Aufenthalts fielen die schon lockeren Schrauben aus dem Türgriff zum offenen Badezimmer. Auf den Holzstufen vom Strand zum Zimmer ragte ein Nagel 4 cm heraus. Bei unserem Bungi Turtle kamen mehrmals pro Tag Schwaden von Fäkaliengeruch vorbei. Der Zimmerservice ist gut. Uns ist beim Umzug ausversehen ein bißchen Sand auf die Badezimmertreppe gerieselt. Nach ein Woche war der Sand noch immer da. Man bekommt Abends ein Betthupferl (2 Kekse/Süßigkeiten) auf’s Bett gelegt. (Im Vergleich zu letzten Jahr (andere Insel): Die Zimmer waren sauberer und die Bettlaken jeden Abend anders gefaltet. Sie waren einfach generell wesentlich bemühter)) Obwohl man AI gebucht hat (man bekommt kein Bändchen) muß man wirklich alles unterschreiben. Kommt man vom Schnorcheln aus dem Wasser und trinkt an der Strandbar ein Wasser muß man unterschreiben, ne halbe Stunde später wieder… Man darf keine Getränke von den Bars mitnehmen. Also ein Cocktail auf der Terrasse bei Sonnenuntergang ist nicht möglich. Man hat wohl große Angst, man könne als AI-Gast andere durchfüttern die das bezahlen müssen. In den Reiseunterlagen und in der Mappe auf den Zimmern steht, daß pro Tag pro Person 1,5 Liter Wasser im Zimmer bereitstehen. Es sind insgesamt nur 2 Liter. Nachdem ich alleine 5 Liter pro Tag trinke und man für die Nacht auch nichts von der Bar mitnehmen darf fragte ich freundlich an der Rezeption nach, ob man nicht einfach eine 3. Flasche bekommen könnte, oder ob ich eine leere Flasche an der Bar gegen eine volle austauschen kann. Ich habe ja AI gebucht. Das sei leider nicht möglich und daß es 1,5 Liter seien sei ein Druckfehler. (Hmm. Druckfehler in den Mappen und im Reisekatalog? Merkwürdig). Nimmt man AI-Getränke aus der Minibar und vergißt auf dem Zettel die Entnahme zu quittieren, wird auch nicht mehr aufgefüllt. Die Klimaanlage im Zimmer bläst unangenehm stark selbst bei der Einstellung (hoch / rechts) auf das Bett und übertönt sogar das Meeresrauschen. Aber selbst die Klimaanlage hört man nicht mehr, wenn der Kühlschrank anspringt. Die Terrasse ist nur schmal überdacht. Wenn man sich in den Schatten legen möchte taugt auf der Westseite die Terrasse nur vormittags dazu. Da diese höher liegt muß man die Liege hochwuchten. Ansonsten muß man versuchen unter den Blättern der Sträucher Schutz zu suchen. Am Strand stehen einfache verzogene Plastikliegen ohne Auflagen bereit. Leider sind sie so verzogen, daß manchmal das Kopfteil aus der Halterung rutscht und man plötzlich ganz flach liegt. 2 Mal am Tag kommt ein Angestellter mit einem Wagen den Strand entlang und bringt morgens leckere Milchshakes und nachmittags gekühlte Fruchtsäfte und Fruchtspiesse. Wifi ist auf den Zimmern verfügbar und ist von der Geschwindigkeit vollkommend ausreichend, selbst für Videotelefonie. Bevor man das erste Mal etwas bestellt, sollte man sich erklären lassen, was im AI-Paket enthalten ist. Ein Schweizer Ehepaar, welches wir kennengelernt haben erzählte, daß sie nach der langen Anreise an die Bar sind und sich erstmal einen Cappuccino gegönnt hatten. Erst anhand der Rechnung entdeckten sie, daß unerwarteter Weise dieses Getränk nicht im AI enthalten ist. Daß Spirituosen und ähnliches nicht abgedeckt sind hätte jeder erwartet, aber ein Cappu oder ne Latte sind auch nicht enthalten. Man rechnet erstmal nicht damit. Was hier gefehlt hat, war eine Einweisung für neue Maledivenurlauber. So trampelten Gäste über die Korallen, hielten sich beim Schnorcheln daran fest und betatschten die Schildkröten. Die Insel letztes Jahr hatte 2 Mal die Woche eine absolut interessante Diashow über die Fisch- und Korallenwelt, wie sie aufwachsen, welche Arten man sieht und wie man sich verhalten sollte. Das war ultrainteressant und hätte einigen Gästen hier gut getan. Im Gegensatz zum Ari-Atoll war ich erstmal enttäuscht. Hundertfach weniger Fische! Hier gibt es zwar wesentlich größere, aber dafür sehr wenige. Das Riff auf der Ost-Seite ist weiter vom Strand weg, aber schöner zum Schnorcheln und fällt langsamer in’s tiefe Wasser ab. Dafür sieht man auf der Westseite fast immer Schildkröten. Wir haben JEDEN Tag mehrmals Schildkröten gesehen. Sie kommen sogar vor die Wellenbrecher. Diese Wellenbrecher stören eventuell nur optisch, sind aber nicht sooo häßlich wie hier oft geschrieben wurde. Der Bootsverkehr auf der Nachbarinsel ist zwar vorhanden und vernehmbar, aber nicht so störend. Ebensowenig die Gebetsaufrufe. Auf dieser Insel wird zwar auch täglich der Strand per Rechen von großen Korallenstücken befreit, aber er ist weit weniger feinsandig als von der anderen Insel letztes Jahr. Immer wieder liegen 4-7 cm große Korallenstücke am Strand, es wird viel mehr angeschwemmt. Der Sand ist spitzer, man kann aber trotzdem die ganze Zeit ohne Schuhe laufen, aber mit offenen Augen. Das Riff beginnt gut 10-20 Meter hinter den Wellenbrechern. Bis dahin ist eigentlich alles tot und die abgebrochenen Korallenstücke werden wohl vermehrt von den Wellen an den Strand gespült.
Die Beachbungalows sind riesig und modern ausgestattet mit Liegecouch, großem Bett, TV, Minibar, Klima, Kapsel-Kaffeemaschine (2 Kapseln pro Tag in den Wasservillen inkl.), Wasserkocher, abgetrenntem Bad mit Dusche und Jacuzzi. Die Strandbungalows sind nur wenig kleiner, aber noch immer sehr geräumig mit offenem Bad.
Wir können vom Buffet nur schwärmen. Wer hier nichts findet, dem ist nicht zu helfen ;-). Die 2 Köche vom Livecooking lieferten jeden Abend eine Comedyshow ab und begeisterten jeden. Im Inselvergleich vermisste ich für eine Insel mehr Abwechslung beim Fisch. Der sich fast täglich wiederholende Dialog: „Welchen Fisch gibt’s denn heute?“ – „Thunfisch“. Als Fang des Tages, als Filet, regulär, frisch gebraten usw. Einmal gab’s dann doch Jackfish. Von der anderen Insel waren wir begeistert von täglich 3 Sorten Fisch, frisch am Stand vom Holzkohlegrill. Manchmal gab es hier auch Eis. Das Kokosnusseis ist echt gut, aber die anderen Sorten waren nur mit unseren Supermarkteiscremes vergleichbar. Das Fleisch beim Livecoocking war sehr sehr medium, so daß wird es nicht probiert haben. Schön sind auch die Plätze außen auf der Terrasse am Rand mit direktem Blick ins‘ Wasser, wo Abends selbst die großen Fische vorbeischwimmen und jagen. Leider kann man deswegen tagsüber die Insel nicht komplett am Strand umrunden, da die Terrasse des Speisesaals und der Pool zu weit in’s Wasser gebaut wurden.
Die Rezeption kommt mir etwas planlos vor. Die Mitarbeiter haben nicht den gleichen Wissensstand – die Linke weiß nicht was die Rechte macht… Wie oben geschrieben war es nicht möglich die gebuchten Zimmer bereitzuhalten. Als wir uns über den Ausflug auf die einsame Insel erkundigt hatten, erzählte uns eine Mitarbeiterin an der Rezeption, daß wenn wir nicht so geübt wären gerne kostenlos Rettungswesten ausleihen könnten. Am Tage des Ausflugs war nur jemand im Tauchershop da und ich fragte nach den Westen. Sie sollten 5 Dollar kosten. Ich erwiderte, daß mir an der Rezeption gesagt wurde, daß man die kostenlos ausleihen könne? – „5 Dollar“ und er winkte mich aus dem Laden. Gegenüber sah ich beim Bootsverleih noch Rettungswesen rumhängen, aber es war niemand von den Angestellten hier, also ging ich zur Rezeption und fragte nach. Die Angestellte meinte, die Rettungswesten kosten 5 Dollar. Daraufhin habe ich ihr gesagt, daß wir mit Denise gesprochen hätten und sie meinte, die könne man kostenlos ausleihen. Was ist nun richtig? Sie mußte erst per Telefon nachfragen und bestätigte dann, daß sie doch kostenlos wären. Nun zum Ausflug: Wir fragten, ob man etwas beachten oder wissen sollte. An der Rezeption wurde das verneint. Als wir mit dem Boot rübergebracht wurden, fragte ich den Kapitän, ob man nun rings um die Insel schnorcheln könne. Er meinte: Nein, nur auf der einen Seite, auf der anderen wäre die Strömung zu stark. (Schon wieder 2 Angestellte gefragt und 2 Meinungen???) Die einsame Insel ist fast verlassen... Neben ein paar Ratten und Schnaken ist nicht viel los. Unter Wasser sieht man nicht mehr als auf Komandoo. Nachdem niemand die Insel saubermacht schwemmt es den gesamten Müll an – nicht sehr romantisch. Man bekommt von der Rezeption ein Handy mit auf die Insel. Uns und dem anderen Ehepaar, welche mit uns rüberfuhr wurde erklärt, daß man nur die 2 drücken müsse und würde dann mit der Rezeption verbunden. Wenn man drüben fertig ist oder ein Notfall eintritt, könne man so jemanden erreichen. Nachdem die Insel nicht so berauschend war und auch das andere Ehepaar nach 30 Minuten Schnorcheln gerne wieder zurückkehren wollte rief ich an und fragte, ob sie uns bitte das Boot schicken könnten. Wir warteten 15 Minuten in der Sonne am Steg, 30, 60, 80 Minuten. Ich rief nochmal an und 5 Minuten später kam das Schnellboot. Der reguläre Ausflug hätte 2 Stunden gedauert, viel früher waren wir nicht zurück. An der Rezeption wurden wir—nun nicht direkt angepflaumt aber darauf hingewiesen, daß das Telefon doch ausschließlich für den Notfall sei. Komisch, die andere an der Rezeption erklärte das anders. Von einem Schweizer Ehepaar erfuhren wir, daß Tauchgänge zu speziellen Tauchplätzen angeboten werden, man dort aber nichts Besseres zu sehen bekommt, so daß sich diese nicht lohnen. Ebenso werden gerne bezahlte Ausflüge abgesagt, weil nur die minimale Teilnehmerzahl erreicht wurde und sich der Ausflug nicht lohnt. Oben hatte ich schon geschrieben, daß auf meine Nachfrage nach dem Wasser im Zimmer von der Rezeption die Antwort kam das sei ein Druckfehler.
Im direkten Vergleich zur Insel im letzten Jahr ist diese sehr laut. Unpassend für einen erholsamen Maledivenurlaub. Daß ein Sportplatz auf der Insel ist, war mir bekannt. Erwartet hätte ich, daß bei 30 Grad ein, vielleicht zweimal pro Tag jemand Tennis oder Federball spielt. Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet, daß der Sportplatz FÜNF Stunden pro Tag für die Belegschaft zum Training reserviert ist. 2 Stunden Cricket und 3 Stunden Bolzen. Unser Bungi war neben dran. Man liegt also am Strand und hört vor Gejohle, Geklatsche, Gerufe und Gebolze gegen den Boden oder den scheppernden Maschendrahtzaun kaum das Meeresrauschen. Mehrere Tage fand ein Wettkampf gegen die Nachbarinsel statt und dann kamen noch 50 Leute und Tröten hinzu. Das paßt nicht auf eine RUHIGE Malediveninsel, auf der keine Kinder sind (Insel ab 18). Ich habe noch in keinem Pauschalurlaub selbst in 600 Bettenhotels in Europa so laute Kinder erlebt wie die Erwachsenen hier. Ich hätte jederzeit den Sportplatz gegen einen Kinderspielplatz getauscht. Wie paßt das überhaupt zusammen? Keine Kinder – wohl wegen des „Lärms“ und dafür einen täglich 5 Stunden belegten Sportplatz? Die Plattform für die Wasserflugzeuge ist zu nahe an der Insel, so daß der Bungalow beim sehr lauten Start der Maschine richtig vibriert. Auf der Insel wurden wohl gerade Türen ausgetauscht, so daß mehrmals am Tag eine Kreissäge lief und gehämmert wurde. Der Inselshop ist zwar teuer, aber noch bezahlbar. Der Sonnenuntergangsausflug ist sehr schön, empfehlenswert und wir haben sogar kurz Delphine gesehen. Der Ausflug auf die Robinsoninsel dagegen ist weniger prickelnd. Mehr dazu im nächsten Abschnitt (Service).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Bei dem super Meer haben wir den Pool nicht benutzt. Er wurde laut Repeatern nur gebaut, damit die Insel ihre Sterne behalten kann und ist überflüssig wie ein Kropf. Die Liegen am Strand vor den Bungis sind aus Plastik, verzogen und ohne Auflagen. Sonnenschirme gibt es nur am Pool und ein paar wenige für die Wasserbungalowbenutzer falls sie mal zum Strand kommen wollen. Man kann sich kostenlos ein Tretboot und andere Boote ausleihen. Es befindet sich ein Sportplatz mitten auf der Insel zwischen den Strandbungalows, der 5 Stunden täglich durch die Belegschaft zum Training reserviert ist. Hat man einen Bungi in der Gegend, muß man gegen Nachmittag mit starker Lärmbelästigung rechnen. (Urlaub im Stadion).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im März 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Micha |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 11 |