- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wer zum ersten Mal auf den Malediven ist, für den ist es immer „Ein Traum, ein Traum, ein Paradies…“ und von daher leider selten objektiv. Kudafushi war mein siebter Malediven-Urlaub, weshalb Vergleiche erlaubt sein müssen. Es geht mir mitnichten um Meckern auf hohem Niveau, sondern um Dinge, die es für denselben Preis auf anderen Inseln deutlich besser gibt. Wer wie ich bereits Erfahrungen z. B. auf Meeru machte (identisches Preisniveau), wird trotz des außerordentlich freundlichen Personals und der guten Küche auf Kudafushi in Summe bitter enttäuscht sein, allein des unbrauchbaren Badestrands voll Korallen- und Steinblöcken, Müll und Schutts und der qualvollen Anreise wegen. Ausführlichere Erklärungen folgen in den jeweiligen Kapiteln.
Wir waren in einem Wasserbungalow untergebracht (313), das wirklich großzügig, modern eingerichtet und sauber war, und haben uns grundsätzlich wohlgefühlt. Trotzdem muss man einigen Vorrednern und Kritikern recht geben: Das Mobiliar wirkt IKEA-like „billig“ und schon nach wenigen Monaten recht abgewohnt. Die Böden sind aus wenig hochwertig wirkendem, bereits ziemlich zerkratztem Laminat. Die Bettmatratzen sind im Grunde schön straff, aber auch hier von minderer Qualität ohne Körperanpassung, was Rückenschmerzen verursacht. Die Minibar ist klein und sehr einfältig mit je zwei Dosen Wasser, Limo, Bitter Lemon und Carlsberg – that’s it. Kein Wein, keine Säfte. Unbrauchbar ist der Zimmer-Safe mit einer maximal bekloppten Bedienung, die noch nicht einmal die (wirklich freundliche) Empfangsdame der Rezeption beherrschte und die nach 15 Minuten erfolgloser Demonstration entnervt aufgab. Noch deutlicheren Abzug gibt es für fehlende Frischwasserbrausen im Außenbereich sowohl der Water Villas, als auch der Beach Villas – eigentlich ein Mindeststandard auf den Malediven. Kommt man aus dem Meer und will sich das Salzwasser abduschen, kann man nass durchs Zimmer in die Dusche laufen, und dann wieder nass durchs Zimmer auf die Terrasse zurück. Die Treppen von den Wasservillen ins Wasser sind durch Algen und Salzwasser wirklich gefährlich rutschig und werden nicht regelmäßig saubergebürstet, wie es auf anderen Inseln üblich ist. Das Badezimmer in den Wasservillen ist komplett geschlossen und hat in den beiden (nicht zu öffnenden) Fenstern nur je drei kleine Lüftungsschlitze. Die Whirl-Badewanne würde wegen des viel zu niedrigen Wasserdrucks aus dem Hahn Stunden zum Befüllen benötigen und ist deshalb unbrauchbar. Die klarverglaste, dafür aber zu verriegelnde Toilettentür ist völlig sinnbefreit. Die Aussicht von den Wasservillen auf der Nordseite (ungerade Zimmernummern) hingegen ist idyllisch und macht Freude schon beim morgendlichen Aufwachen.
Hauptrestaurant: Sehr gute Küche, die Freude bereitet. Sonderwünsche werden gern und mit einem Lächeln umgesetzt. Die verantwortlichen Food and Beverage Manager, namentlich Shiam, haben ihren Laden im Griff und verlangen ehrliche Anerkennung bei Freundlichkeit und Service. Die Auswahl an All-Inclusive-Getränken bleibt jedoch recht überschaubar und kleinlich. Den Besuch der beiden zusätzlichen Restaurants kann man sich m. E. sparen, weil trotz 30 % Discount unverhältnismäßig teuer und sowohl Speisen als auch Weine merklich weniger gut als im Hauptrestaurant.
Höchstnoten für Freundlichkeit und die Umsetzung individueller Wünsche. Hier sticht Kudafushi im Vergleich deutlich und positiv heraus, sowohl beim Roomservice, als auch in der Tauchschule und vor allem in der Gastro. Selbst die Inselputzer und Arbeiter auf der Insel grüßen stets freundlich und liebenswert. Das war vorbildlich, machte die vielen Unannehmlichkeiten größtenteils wett und verdient sehr großes Lob.
Den größten Kritikpunkt stellen wie erwähnt der Strand und das Meer. Der Sandstrand ist zwar sauber, aber vergleichsweise klein. Im Badebereich des Meers gibt es auf der gesamten Insel keine 10 m² ohne große Korallen- oder Steinblöcke oder spitz aus dem Boden reichende Korallenstücke im Sandboden, die ein unbekümmertes Schwimmen, Baden oder einfach nur Relaxen im Meer ermöglichen würden. Ohne Füsslinge oder Badeschuhe ist der Gang ins Meer schlicht unmöglich oder birgt massive Verletzungsgefahr. Eine unverzeihliche Sauerei sind der Müll und der Bauschutt überall im Wasser: Holzlatten, Fliesen, Metallstangen, Betonblöcke, Bierdosen, Handtücher etc., um den man sich bestenfalls Alibi-artig kümmert. Dass zudem viele Malediveninseln an Strandabspülungen leiden und mit großen Pumpanlagen den Sand aus dem Meer an den Strand zurückbefördern müssen, ist nicht neu. Auf Kudafushi aber liegen verteilt über den gesamten Strand der Insel rund an einem Viertel davon unansehnliche Sandsäcke. Die große Sandpumpe arbeitete während unseres gesamten Aufenthalts am einzig wirklich schönen Strandabschnitt und machte diesen im Grunde unzugänglich. Das macht alles kaputt, was man sich unter einem Maledivenurlaub vorstellt. Im Gegenzug bietet die Lage im Raa-Atoll eine Vielzahl schnell und leicht zu erreichender überzeugender Tauchspots, die es allerdings auch braucht, weil das Riff, auf dem Kudafushi steht, leider mausetot und verblichen ist. Fische hat es dennoch, zum Teil sogar üppig und mit allem, was die Malediven so hergeben, was Schnorcheln zu einem echten Happening machen kann. Zum Hotel: Hier leistet sich Kudafushi zu viele kleine und große Flapsigkeiten, die nicht sein müssen und ärgern und den „Billig-Eindruck“ der gesamten Anlage bestätigen. Etwas Gravierender: Trotz Buchung der Anreise mittels Wassertaxis (Wasserflugzeug) von Male nach Kudafushi entscheidet das Hotel eigenmächtig (wie in unserem Falle), ob man via Inlandsflug (40 Min) und dann noch einmal mit dem Speedboat (25 Min), mit exorbitanten Wartezeiten anzureisen hat oder nicht. So dauerte unsere Anreise von Male nach Kudafushi einschließlich der Wartezeiten knapp 6 Stunden! Um das bereits bezahlte Geld für das Wassertaxi dürfen wir uns jetzt eigenmächtig mit dem Reiseveranstalter herumschlagen. Der Fluglärm durch Wassertaxis hält sich mit 3 – 4 An- und Abflügen täglich im Rahmen, findet aber unmittelbar vor den Wasservillen auf der Südseite (gerade Zimmernummern) statt und erfordert Toleranz. Die Anlage selbst ist im Übrigen nicht neu erschlossen, sondern komplett renoviert. Das merkt man im Besonderen den Wasservillen an, die noch auf doppelt so vielen, hässlichen und verdreckten Trägerelementen stehen, wie es bei Neubauten üblich ist. Die gesamte Hoteleinrichtung ist modern und kühl (viel helles Holz, kaltweißes LED-Licht), was ich persönlich zwar zuhause schön finde, aber auf einer Malediveninsel irgendwie kein rechtes Flair aufkommen lässt. Eine Vorrednerin verglich z. B. das Restaurant mit einer Bahnhofshalle, womit sie nicht ganz unrecht hat. Die Gästestruktur erschloss sich während unseres Aufenthalts zu ca. 50 % aus Deutschen, 30 % Asiaten, 10 % Italienern und 10 % Gästen sonstiger Herkunft. Das Gästeniveau ist sehr freundlich, jedoch durchschnittlich bis einfach, die Garderobe selten gehoben bis äußerst legere. Bedauerlich, denn ein etwas gepflegteres Auftreten der Gäste würde dem Topp-Service und der exzellenten Küche des Restaurants gerechter, aber dafür kann das Hotel nichts.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Von den Sportmöglichkeiten haben wir nur die Tauchschule und Schnorcheln in Anspruch genommen. Wie bereits erwähnt ist das Riff zwar weiß und mausetot, aber der Fischreichtum dennoch erstaunlich und Schnorcheln somit empfehlenswert. Die Tauchschule bietet sehr guten Service, die Crew ist überaus freundlich und hilfsbereit. Tauchausrüstung wird komplett von der Crew gewaschen, Boxen ins Boot und zurück getragen. Kleine Flapsigkeiten wie vergessene Briefings vor dem Tauchgang oder ein Bootskapitän, der desinteressiert an einer Schule Delphine vorbeischipperte, lassen schmunzeln, tun aber der ansonsten vorbildlichen Leistung des 5-Star-PADI-Divecenters keinen Abbruch. Die Preise sind astronomisch, aber im üblichen Rahmen auf den Malediven. Die Schnorchel- und Angelausflüge sowie den technischen Wassersport (Kanu, Stand-up Paddeling, Scooter etc.) haben wir nicht in Anspruch genommen, wurden aber von anderen Gästen sehr gelobt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im November 2017 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Albert |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 10 |
Dear Albert, Greetings from Kudafushi Resort & SPA! Thank you for your feedback and for choosing Kudafushi for your holiday. We sadly read that we did not meet your expectations during your stay. We would like to assure you that Kudafushi is a new resort opened 10th of March 2017, build from scratch and not a renovated property. Our team does its best for the cleanliness of the whole island, including the beach and the house reef with weekly massive cleanings. Nevertheless, rough weather and currents can bring trash from ocean and nearby islands at any time. We will make sure to further increase our efforts on that matter. Kudafushi is an island that you can leave your shoes behind and walk all over barefoot. We ourselves been doing it since opening. Corals and stones can be found in our house reef as it is not an empty sandy lagoon, but a coral reef. Attention is needed while swimming and snorkelling as in every reef, especially during low tide but there are access points and ladders on our jetties for our guests’ convenience. We read with pleasure that you have enjoyed our friendly service and the culinary experiences in our tiny island. We will keep doing our best to maintain our standards. We apologize for the inconvenience caused regarding your arrival transfer. There was miscommunication between the tour operator and our reservations team and as such your reservation has been mistakenly made for domestic. We did our best however to compensate you for this incident. Your comments regarding the room are well noted and we will do everything possible to further improve the facilities until every detail. Thank you once again for your feedback. We look forward to welcome you back to our tiny island and we will make sure you will have a better experience! Best regards, The Kudafushi Management