La Madeleine Grand Place Brussels

Wir hatten ein Fax geschickt mit der Bitte um Bestätigung und um Zusendung einer Anfahrtsskizze, da wir mit dem Wagen anreisen wollten. Die Bestätigung bekamen wir, die Anfahrtsskizze nicht. Wir buchten eine Übernachtung, von Samstag auf Sonntag. Als wir eincheckten teilte man uns mit, dass Brüssel am nächsten Tag autofrei sei, so dass wir unseren Wagen außerhalb von Brüssel parken oder am nächsten Morgen um 9:00 Uhr die Stadt verlassen müßten. Eine Information vorab hätte uns sehr geholfen, zwei ganze Tage in Brüssel verbringen zu können. Da wir zu viert zwei Doppelzimmer belegten, hatten wir auch die entsprechende Anzahl Handtücher erwartet. Bei meiner 1. Bitte, die Anzahl der Handtücher in unserem Zimmer von einem kleinen auf zwei kleine und zwei große aufzustocken, hieß es, ich solle bitte erst einmal in alle Schränke gucken. Als die erneute Suche erfolglos war, fand ich mich wiederum an der Rezeption ein. Nach einigen Minuten wurde mir dann ein wenig Aufmerksamkeit geschenkt und ich durfte meine Bitte ein weiteres Mal vortragen. Diesmal hatte ich Glück: Immerhin bekam ich zwei große Handtücher ausghändigt, obwohl man meine Aussage weiterhin anzweifelte, wurde ich großzügig abgefertigt. Das kleine Handtuch könne ich mir ja am nächsten Tag abholen, hieß es. Die mit uns angereisten Freunde hatten weniger Glück. Sie versuchten es nach mir, ihre Anzahl an Handtüchern aufzustocken. Man beschied zornig, dass ein Handtuch pro Doppelzimmer ausreichend sei und schließlich hätte er (der Rezeptionist) ja nur noch eins. Nach zähen Verhandlungen wurde auch diese Schlacht für uns positiv geschlagen. Als wir dann am nächsten Morgen um 7:00 Uhr erwartungsvoll den Frühstücksraum betraten, schlug uns ein intensiver Geruch nach, wer weiß, Pansen altes Katzenfutter oder ähnliches, entgegen. Die angrenzende kleine Küche stand offen und in einem großen Topf brodelte es verdächtig. Tapfer machten wir uns auf den Weg zum Buffet, pieksten Schinken und Käse auf die Gabel und liefen damit durch den Raum da die für jeden abgezählte Menge (1 Brötchen, 1 Croissant) schon auf dem Teller lag. Das Messer nahm ich aus der Besteckschublade und, da es dreckig war, legte ich es daneben. Die Küchen- oder Toilettenfrau (wir konnten uns nicht einigen, sie sah mehr nach dem einen als nach dem anderen aus) legte, als sie das einsame Messer sah, es wieder unbesehen zurück. Was soll´s! Den Magen haben wir uns nicht verdorben, wir hätten gerne mehr von Brüssel gesehen und uns willkommen geheißen gefühlt, aber... wir leben noch!

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