Fast hätten wir uns entschuldigt, als wir gegen 21.30 Uhr nach knapp 2-stündiger Fahrt im Minibus im Hotel ankamen. Stören wir? Desinteressiert wurden wir in holprigem Englisch begrüßt und kurz eingewiesen. Danach brachte ein sehr freundlicher Angestellter unser Gepäck in unser Zimmer. Nachdem wir über 12 Stunden unterwegs gewesen waren, hätten wir gerne noch eine Kleinigkeit gegessen. „Please wait for the Midnight-Soup”. Nein danke, lieber wieder zurück ins Zimmer, auspacken und ins Bett. Unser Zimmer war geräumig, die Einrichtung zweckmäßig, Bad/WC in Ordnung, große Dusche, wir waren zufrieden. Sehr sinnvoll ist das Mückenschutzgitter, das zusätzlich zur Balkontür zugeschoben werden kann, denn die Biester sind ab der Dämmerung unterwegs. Die Klimaanlage haben wir nur als Gebläse kennen gelernt und können sie nicht beurteilen. Der Balkon ist nicht allzu groß, aber ausreichend für zwei Personen. Allerdings ist das Bett bretthart (Achtung Bandscheibe!) und auch zu kurz, die Füße hängen immer irgendwie in der Luft (ich bin 1,75 m groß). Nur durch das Einlegen von zwei Wolldecken konnten wir halbwegs bequem liegen. Schlafen allerdings noch lange nicht, denn wer zum Schlafen etwas frische Luft benötigt wie wir, der muss mit dem pausenlosen Lärm der nahegelegenen Hauptstraße leben. Sehr störend und für uns deshalb schon ein Grund, das Alantur nicht mehr zu buchen. Eine Nachfrage in der Rezeption ergab, dass alle Zimmer im Hotel davon betroffen sind und ein Umzug nichts bringt. Dass jeden Morgen gegen 5.45 Uhr der Muezzin weckt, ist auch nicht toll, muss in einem islamischen Land aber natürlich akzeptiert werden. Die Anlage, die Pools und die anderen Einrichtung sind schon mehrfach gelobt worden, wir schließen uns den guten Bewertungen an. Dem Personal merkte man deutlich an, dass es so langsam „die Schnauze voll“ hatte, von übertriebenem Service und Freundlichkeit können wir nicht berichten. Abendunterhaltung: Die muss man sich schon „schöntrinken“ oder einfach wegbleiben. Man (bzw. Frau, nervig) ist zwar bemüht, das war es dann aber schon. Rauskommen tut nichts Sehenswertes, etliche gehen vorzeitig. Gastronomie: Wenn man eine AI-Anlage bucht, freut man sich naturgemäß auch auf das Essen. Große Enttäuschung! Fleisch und Beilagen unter Metallhauben, Salate nicht angemacht, auch nicht beschrieben (was ist das?), immer wieder das selbe, mal am Stück, dann geschnitten, mal trocken, mal in der Soße. Dazu vom Geschmack her sehr durchschnittlich. Eine derart lieblose Präsentation von Speisen haben wir noch nicht erlebt, wo und wann die Bilder in den Bewertungen gemacht wurden, weiß der Himmel, wir haben derartiges dort nicht gesehen. Dazu die Ober, die hauptsächlich daran interessiert waren, einem den Teller unter dem Kinn wegzuziehen, kaum hat man den letzten Bissen gemacht. Wenn man zu zweit „Nachschub“ holt, ist der Tisch vielleicht schon neu gedeckt oder gar neu besetzt und man muss sich einen anderen suchen. Also besser geht immer nur einer, toll! Anscheinend ist die Rentnergemeinschaft damit zufrieden, also muss man sich nicht anstrengen. Fazit: Das Alantur mag den vielen Rentnern, die jedes Jahr zweimal oder dreimal kommen, durchaus gefallen, auch Urlaubern, die nicht allzu hohe Ansprüche haben. All-Inclusive-Urlaub, dazu gehört für uns nicht das ständige Nachfüllen von Wasserflaschen aus 19-Liter-Kanistern, der dauernde Ärger im Speisesaal, Bars mit Bahnhofsaal-Atmosphäre, schlaflose Nächte und Kreuzschmerzen am Morgen. Guten Freunden würden wir das Alantur nicht empfehlen, großes Lob allerdings für die einwandfreie Abwicklung durch die TUI (wie immer!).

Zimmer