- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Um es vorne weg zu sagen: Wir sind keine Mäckerheinis, die das Haar in der Dusche als Reisemängel bewerten; wir haben uns in den 14 Tagen unseres Aufenthalts gut erholt und es ist auch "eigentlich" eine gute Anlage. Genau dieses "eigentlich" ist aber auch der Grund, warum wir dieses Anlage nicht wieder wählen würden. Aber zuerst einmal zu den Grunddaten: Die Hotelanlage ist sehr großzügig geschnitten, mit einer großen Gartenanlage, mehreren Pools und direktem Strandzugang. Auf den ersten Blick sehr schön, bis auf den Rezeptionsbereich sowie den dahinter liegenden Aufenthaltsbereich, den ich - freundlich ausgedrückt- als änderungsbedürftig beschreiben würde. Auf den zweiten Blick, sprich dem Gang zum Zimmer relativiert sich dies leider, denn alle Zimmer, die nicht im Haupthaus liegen - und das ist der überwiegende Teil -, sind im neu erbauten Teil der Anlage, der - ab dem 2. Stock - auf gleich Höhe mit der Tag und Nacht befahrenen Hauptverkehrsstraße liegt, d. h. von Nachtruhe keine Spur, außer LKW-Spur. Der Architekt hat sich beim Bau offensichtlich bemüht, Licht und Luft in den Neubau zu integrieren, gelungen ist es ihm leider nicht. Der Neubau gleicht einer Bettenburg, die genauso in Mallorca oder an der Ostsee stehen könnte, es gibt nichts landestypisches, dafür ist sie offensichtlich pflegeleicht für das Personal. Dafür läuft man als Gast Treppen und Flure ohne Ende, je nachdem wo und in welchen Stockwerk das Zimmer liegt und überlegt es sich bei mehr als 30 Grad 3x, ob es wirklich sein muss. Einen Fahrstuhl gibt es in diesem Gebäude leider nicht. Schade. Unser Zimmer war ca. 15 qm groß, hatte einen kleinen Balkon mit seitlichem Meerblick und war sehr schön, da neu ausgestattet. Leider war das Licht am Bett zum Lesen nicht geeignet (wir gehen auf die 50 zu und brauchen halt ein wenig mehr als sanftes Dämmerlicht), die Klimaanlage funktionierte nicht und konnte während unseres Aufenthalts nicht zum Laufen gebracht werden. Im Erdgeschoss gab es auch behindertengerechte Zimmer mit Rampe; im Haupthaus (dem Vernehmen nach nur für langjährige Dauergäste) gab es einen Fahrstuhl. In der ersten Woche unseres Aufenthalts war die Mehrzahl der Gäste deutschsprachig, davon der überwiegende Teil Dauergäste, in der zweiten Woche waren russische Gäste in der Mehrzahl, dazu Skandinavier und vereinzelt auch türkische Gäste. Eigentlich alle der Dauergäste, mit denen wir sprachen, bedauerten den Umbau und waren der Meinung, dass es früher viel schöner, da landestypischer war. Außerdem sei das Essen besser gewesen, und das Klientel auch. Der Altersdurchschnitt lag bei den Deutschsprachigen bei ca. 50, bei den russischen Gästen ca. bei 35. Familien mit Kindern gab es nur wenige. Die vielen guten Bewertungen hier, haben mich "mehr" erwarten lassen. Ich kenne die Türkei gut und bin - privat und beruflich - schon in vielen Hotels abgestiegen. Aus meinem Blickwinkel stimmte das Preis-Leistungsverhältnis nicht, weder was das Wohnen, das Essen oder den sonstigen Service anging. Drei Dinge haben wir wirklich gut gefallen: 1. die Abgelegenheit der Anlage, 2. die WLAN-Verfügbarkeit und 3. das Laufband im Fitnesscenter. Den nächsten "Erholungsurlaub" werden wir wieder im Paradise Side Beach verbringen, wo zwar die Zimmermöbelierung nicht mehr ganz neu ist, dafür aber das Essen einfach nur sehr gut und man das Personal auch nicht bestechen muss, damit es ein wenig Herzlichkeit und nicht nur professionelle Freundlichkeit an den Tag legt.
Das (zweite) Zimmer war ok; vergleichsweise klein, aber ausreichend; wir hatten ein Comfortzimmer Die Möbelierung war neuwertig, da Erstjahresbezug, die Sauberkeit war ok, die Minibar wurde am Beginn des Aufenthalts mit Wasser gefüllt; für das Nachfüllen war man selbst zuständig (Wasserspender im Cafe oder Restaurant). Die Zimmer waren hellhörig; deutsche Fernsehprogramme waren zahlreich vorhanden. Ärgerlich war nur, dass die ganze Zeit die Klimaanlage nicht funktionierte und das Öffnen der Balkontür aufgrund der eckigen Bauweise der Anlage keine frische Luft ins Zimmer ließ. Bei über 30 Grad Tagestemperatur und nächtlicher gefühlter Temperatur von nicht viel weniger, haben wir kaum eine Nacht richtig schlagen können. Sehr gut war dagegen, dass die Balkontür ein Fliegengitter hatte, das vor den Mücken schützte.
Es gab ein Restaurant, das im Laufe unseres Aufenthalts immer voller wurde. Im nicht-überdachten Bereich gibt es zu wenig Plätze, so dass man entweder Wartezeiten in Kauf nehmen, oder den Kellner schmieren musste. Im überdachten Bereich ist die Akustik sehr schlecht, sprich: der Lärm macht Unterhaltungen schwer, außerdem ist es sehr stickig. Die Sauberkeit im Restaurant und im Buffet-Bereich war sehr gut. Das Essen war auf den ersten Blick "eigentlich" gut, auf den zweiten leider nicht mehr. Um es deutlich zu sagen: Es geht nicht darum satt zu werden, das konnte man immer, es geht darum, dass man in dieser Kategorie einen gewissen Standard erwarten können sollte, der leider nicht vorhanden war. Die Auswahl an frischen Salaten war eingeschränkt und in unseren zwei Wochen immer gleich, die Auswahl an Vorspeisen war ebenfalls vergleichsweise eingeschränkt und wiederholte sich häufig. Die Hauptgerichte waren gut, aber ebenfalls wenig abwechslungsreich; in der zweiten Woche unseres Aufenthalts (mehr Gäste, als in der ersten) wurde zudem vorgekocht, so dass das Essen nicht mehr unbedingt "frisch aus der Pfanne", sondern häufig aus dem Wärmeschrank kam. Was wirklich eine Wucht war, war das Nachspeisenbuffet und das Eis, sehr schön fand ich auch, dass es immer frisches Obst gab; die Qualität bzw. der Geschmack ließ aber durchaus Wünsche offen. Ansonsten stand jeder Abend unter einem anderen Nationalitätenmotto, aber grundsätzlich ähnelten sich die Gericht sehr. Fisch gab es relativ selten, und wenn, dann häufig aus dem Wärmeschrank. Zum Frühstück gab es viele unterschiedliche Brotsorten, die allerdings meist sehr schnell vergriffen waren und nicht nachgelegt wurden. Was mich wirklich nachdenklich machte, war, dass eines Abends nicht eine Zitrone aufzutreiben war und mir empfohlen wurde, die Dekoration durchzusehen. Sorry, von einem 4, 5-Sterne-Haus erwarte ich andere Dinge.
"Eigentlich" nicht schlecht, tatsächlich aber nur dann gut, wenn man sich den Tick Freundlichkeit, der guten Service erst rund und den Aufenthalt wirklich angenehm macht, mit regelmäßigen Trinkgeldern erkaufte. An der Rezeption wird fließend Deutsch gesprochen, ansonsten gibt es Personal, das mehr und weniger Deutsch spricht. Insgesamt reicht es aber überall für die Verständigung. Der Check-In ging zügig, die Zimmerreinigung war grundsätzlich ok, der Umgang mit Beschwerden (unsere Klimaanlage funktionierte nicht) nicht befriedigend, da keine Abhilfe. Unser ursprüngliches Zimmer lag im 2. Stock auf einer Höhe mit der Hauptstraße. Nach einer schlaflosen Nacht baten wir um ein anderes Zimmer, das wir am 3. Tag unseres Aufenthalts auch erhielten. Allerdings erst auf mehrfache Nachfrage. Der Safe im Zimmer ist kostenpflichtig (2 €/Tag), was angesichts des Reisepreises eigentlich inakzeptabel war. Strandtücher gab es gegen Kaution und konnten täglich gewechselt werden. Einen Zweitschlüssel für das Zimmer gab es auch nur gegen Hinterlegung einer Kaution.
Die Transferzeit von/zum Flughafen lag bei fast 4 Stunden und ist indiskutabel; 90 Minuten waren versprochen. In den Ort geht es bequem per Dolmus (Fahrzeit ca. 20 Minuten), die auf der anderen Straßenseite abfahren. Um auf die andere Seite der Hauptstraße zu gelangen, gibt es eine Unterführung, die rechts hinter der Rezeption liegt. Die Hauptstraße sollte man wegen des starken Verkehrs nicht überqueren. Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten in der direkten Umgebung des Hotels haben wir keine gefunden. Eine Apotheke findet man in Fussnähe, wenn man der Hauptstraße Richtung Alanya bis zur ersten Querstr. rechts folgt, dann nochmal links und einmal rechts. Dort gibt es auch ein paar Einzelhandelsgeschäfte und einen Frisör. Die Anlage selbst lag "eigentlich" genial, wenn man - wie wir - Ruhe und einen direkten Strandzugang schätzt. Der Strand war sehr sauber. Da aber - dem Vernehmen nach - der benachbarte kleine Fluss im Frühjahr Hochwasser geführt hatte, war der halbe Strand weggerissen, so dass man praktisch auf einer Anhöhe thronte, bevor es zum Wasser ging. Der Gang zum und ins Wasser war schwierig wegen der vielen Steine (unbedingt! Bedeschuhe mitnehmen). Gleich neben der Anlage mündete ein Gebirgsfluss ins Meer, so dass die obere Wasserschicht ca. 15 Grad kalt war, weiter unten kam dann die Temperatur des Meerwassers zum Tragen und lag bei ca. 20 Grad. Ingesamt gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem schön. Selbst am Strand hörte man den stetigen Verkehr der Hauptstraße, für uns war das störend, andere fanden es nicht so schlimm.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Tennisplätze waren vorhanden, ebenso ein Fitnesscenter, das - zwar alt - aber gepflegt und umfänglich ausgestattet war. Regelmäßige sportliche Aktivitäten standen ebenso auf dem Animationsprogramm, wie Boccia oder Beachvolleyball. Die Animation war für meinen Geschmack allerdings grottenschlecht und hielt mich davon ab, an irgendetwas teilzunehmen - zu meinem Bedauern. Die Animateure waren offensichtlich auf das russische Publikum ausgerichtet. das es gern lauter und - was die Damen angeht - auch etwas handgreiflicher mag, Küsschen nach dem Treffen mit dem Pfeil auf die Dartscheibe inklusive. Liegen gab es in der ganzen Anlage mehr als genug, sowohl am Strand als auch auf dem Rasen unter den Palmen. Schirme und Auflagen ebenfalls. Wer allerdings einen Platz in der ersten oder zweiten Reihe mit Blick aufs Meer möchte, oder einen Platz mit Schirm an den Pools, sollte Frühaufsteher sein, oder dem Poolboy ein gutes Trinkgeld geben: Unsere deutschen Mitgäste waren schon ab 6: 30 Uhr unterwegs, um die Handtücher auszulegen. Die Shows bzw. Abendunterhaltung war zu unserer Zeit nicht der Rede wert. Meist beschränkten sich diese auf Bandmusik, war mal etwas angekündigt (Bingo), streikte die Technik. Absolut mangelhaft waren die Möglichkeiten, abends irgendwo zu lesen - das Beleuchtung in der Anlage ist einfach zu schlecht. Im Cafe gibt es ca. 5-6 Tische, die dafür in Frage kommen, bei mehreren hundert Gästen fast aussichtslos, hier unter zu kommen. Ganz abgesehen davon, dass der Geräuschpegel mit wachsendem Alkoholkonsum gelinde gesagt sehr hoch ist. Genial war, dass in großen Teilen der Anlage WLAN verfügbar war, so auch an Teilen des Strands und der Zimmer.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Esther |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 6 |