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Uwe (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Juli 2005 • 2 Wochen • Strand
Zu empfehlende, preiswerte Oase inmitten von Massentourismus
3,9 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das Hotel ist im Vergleich zu den es umgebenden Bettenburgen relativ klein und architektonisch recht ansprechend gestaltet. Gebäude sind zweistöckig. Poollandschaft passt sich gut zwischen den Gebäuden ein. Gäste sind in erster Linie Deutsche und Holländer, aber auch Engländer, wenig Franzosen und andere Nationen. Alles macht einen sauberen und freundlichen Eindruck. Man fühlt sich etwas abgeschirmt vom sonst herrschenden Massentourismus. Wir hatten bereits vor einigen Jahren auf La Palma einen Wander-Bade-Schnorchel-Urlaub verbracht und versuchten nun an die dort gesammelten Erfahrungen anzuknüpfen. Teneriffa stellte sich für uns als die weitaus unangenehmere Insel dar. Wir hatten uns für die ganze Zeit einen Mietwagen genommen und versuchten damit, so oft wie möglich dem Massentourismus zu entkommen, was uns nicht immer gelang. So versuchten wir, entlang der Ostküste bis hoch nach El Tablado einen schönen Strand zu finden, der vom Tourismustrubel verschont ist. Wir fanden auch an jeder Autobahnabfahrt eine Badestelle. Meist waren sie jedoch recht klein, vor allem aber sehr verschmutzt und wenig einladend. Obwohl wir an diesen Stränden nicht den Eindruck hatten, dass sich dort Touristen befinden, war es trotzdem relativ voll. Am ansprechendsten war noch der Strand von El Medano, allerdings war es hier wegen des starken Windes sehr unangenehm. Da sich mit den Tagen der starke Wellengang gelegt hatte und so mehr Strandfläche zur Verfügung stand, nahmen wir für die weiteren Badetage mit dem Playa Fanabe vorlieb. Schnorcheln war übrigens selbst an felsigen Buchten sehr unergiebig. Wer Wandern möchte, sollte auf jeden Fall die Schlucht von Masca mitnehmen. Wir ließen unseren Mietwagen in Masca stehen und wanderten die Schlucht runter und wieder hoch. Je weiter man in Richtung Küste kommt, desto interessanter wird die Umgebung. Es wird kühler und etwas wasserreicher. Für den Rückweg benötigt man auf jeden Fall viel Trinkwasser. Möglich ist auch eine geführte Wanderung, die nur abwärts führt und dann mit einer Bootstour beendet wird. Empfehlenswert ist auch die wenig anstrengende Wanderung von Adeje in den Barranco del Infierno. Telefonische Anmeldung ist vorher auf jeden Fall angebracht. Die Telefonnummer müsste eigentlich jedes Hotel haben. Wer auf den Teide will, sollte wirklich lange Sachen zum Anziehen mitnehmen und sich nicht von der großen Hitze am Ausgangspunkt des Wanderweges täuschen lassen. Wir hatten nichts Langes mit und froren deshalb am Mirador oberhalb des Refugios so sehr, dass wir trotz des möglichen Aufstiegs zur Spitze ohne Genehmigung (die Seilbahn fuhr wegen des starken Windes nicht) umkehrten. Feste Wanderschuhe empfanden wir auf allen Touren als unbedingt notwendig! Schön war auch der Ausflug zum nordwestlichsten Punkt der Insel, dem Punta del Teno mit Leuchtturm. Auf jeden Fall die Verkehrsverbotsschilder ignorieren und weiter fahren, das machen alle so! Es gibt lediglich ein paar vereinzelte Löcher im Fahrbahnbelag durch Steinschlag, aber andere Straßen sind wesentlich schlimmer. Und wer wirklich grüne Landschaft sehen möchte und nicht nur den angeblich "grüneren" Norden, sollte zum Mercedeswald bei La Laguna vorbeischauen. Ach ja, La Laguna: Unsere Reiseleitung hatte uns empfohlen, bei einem Wunsch nach Stadtbesichtigung La Laguna (die alte Hauptstadt) der neuen Hauptstadt Santa Cruz vorzuziehen. Wir waren enttäuscht von La Laguna, da es zwar interessante Häuser und schmale Straßen gibt, diese aber so mit Autoverkehr vollgestopft sind, dass man den Anblick nicht genießen kann. Statt dessen bekamen wir den Tip, in Santa Cruz die Altstadt zu besuchen. Allerdings hatten wir uns schon zweimal auf Touren mit unserem Mietwagen durch den starken Autoverkehr von Santa Cruz gequält, dass wir ein drittes Mal keine Lust verspürten.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Wir bekamen auf unseren Wunsch statt zweier 2-Bett-Zimmer eine Einheit mit zwei Schlafräumen für maximal 5 Personen. Die Zimmer waren renoviert. Die Möbel, die Fenster, der Balkon und die Außenfassade wirkten schon sehr ramponiert. Das Bad hätte auch eine Renovierung vertragen können. Es war aber alles ohne Einschränkung nutzbar. Mit dem Wasserdruck hatten wir nie Probleme. Da das warme Wasser aus eigenem Boiler kam, war auch immer ausreichend vorhanden. Küchenzeile ist mit dem allernotwendigsten ausgestattet. Auf den Herdplatten lässt sich auch warmes Wasser u.s.w. bereiten. Der Kühlschrank war für uns das Wichtigste. Mit der Matratzenqualität kamen wir zum reinen Schlafen ganz gut klar. Handtuch- und Bettwäschewechsel waren in Ordnung. Die Lage der Zimmer ist auch in diesem Hotel von Bedeutung. Am besten ist es, wenn zumindest das Schlafzimmer nicht zum Bereich außerhalb des Hotels zeigt (verkehrsreiche Straße einerseits und auch nachts nicht immer ruhige Fußgängerzone andererseits) und die Wohneinheit sich in der oberen Etage befindet. Es gibt Wohneinheiten, die sich sogar unterhalb der Ebene der Fußgänger befinden. Wir hatten obere Etage, leider jedoch ein Schlafzimmer zur Fußgängerzone hin. Die Läden schließen zwar gegen 22:30 Uhr und es wird gegen 23:00 Uhr ruhig, man wird jedoch immer wieder, die ganze Nacht hindurch durch laut grölende Gruppen von volltrunkenen Eltern mit übermüdeten Kindern geweckt, die heimwärts zu ihren höhergelegenen Hotels ziehen. An Tierchen hatten wir nur mit kleinen Ameisen zu tun, die aber anscheinend immer mal wieder bekämpft wurden. Es war nicht wirklich lästig. Große Exemplare von Kakerlaken kann man dagegen abends in der Fußgängerzone bestaunen.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Das Restaurant ist sauber und einigermaßen klimatisiert. Die Kellner sind freundlich, meist aufmeksam und schnell mit den Getränken. In Stoßzeiten sind sie teilweise etwas überfordert, vor allem was das Abräumen und neu Eindecken der Tische betrifft. Es kommt vor, dass das Restaurant voll ist und die Gäste draußen warten müssen. Aber das haben wir bisher in allen Hotels erlebt und uns auf die Zeiten eingestellt. Essen gibt es als Buffet, das reichhaltig ist und immer wieder nachgefüllt wird. Das Frühstück richtet sich mehr an Leute, die morgens gern fette, warme Sachen essen. Dann gibt es aber noch zwei bis vier Sorten Wurst, leider die ganze Zeit über nur eine einzige Sorte Käse. Kaffee- uns Saftsorten in großer Auswahl, ebenso Backwaren. Das Abendbrot war einfach großartig, sowohl von Geschmack und Vielfalt an warmen Speisen her, als auch von Salaten, Obst und Kugeleissorten. Eigentlich hatten wir Halbpension nur gebucht, weil das Hotel ohne nicht angeboten wird. Wegen unserer bisherigen Erfahrungen in anderen Urlaubsorten hatten wir eigentlich vor, das Abendbrot meist zu schwänzen und uns statt dessen in umliegenden Gaststätten mit einheimischer Kost verwöhnen zu lassen. In diesem Hotel war es jedoch so, dass wir von der Küche mit Speisen versorgt wurden, die an das Urlaubsland erinnern, inklusive Fischgerichten. Außerhalb des Hotels hatten wir damit so unsere Probleme.


    Service
  • Sehr gut
  • Alles in allem alles sehr freundlich von den Reinigungskräften über die Kellner bis hin zur Rezeption. An der Rezeption haben wir alle Auskünfte erhalten, die für uns interessant waren. Keine Frage blieb unbeantwortet. Verständigung erfolgte zum größten Teil in Englisch, aber auch in Deutsch. Auch wir bemerkten immer wieder die große Kinderfreundlichkeit innerhalb der Anlage, obwohl sie unser Sohn vom Alter her nicht mehr benötigte. Zimmerreinigung war gut, obwohl die Reinigungsdamen ständig wechselten und unser anfangs gezahltes Trinkgeld so anscheinend vollkommen ins Leere ging. Einziger Mangel war hier, dass doch ab und zu vergessen wurde, die Terrassentür wieder zu verschließen. Von Diebstählen haben wir aber nichts mitbekommen. Die Anlage ist mit einer Überwachungsanlage ausgestattet, die anscheinend irgendwann einmal das Übersteigen des Zaunes signalisieren sollte. Die Strecken zwischen den Sensoren sind allerdings schon mit Zweigen zugewachsen und Katzen gibt es hier auch wie Sand am Meer...


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Die Region von Los Cristianos bis Costa Adeje stellte sich für uns als absoluter Massentourismus-Horror dar. Ohne Unterbrechung ein Hotel neben dem anderen, wobei die visuelle Gestaltung in Costa Adeje (also auch Playa Fanabe) doch ansprechender wirkt als weiter südlich und in Richtung Norden endlich auch etwas aufgelockerter, dafür aber auch preislich sehr viel anspruchsvoller gestaltet wird. Und das Bauen geht weiter! Den Straßenzügen nach zu urteilen, die überall im Entstehen sind, ist hier noch lange nicht Schluss. Wir hatten uns in erster Linie wegen der Sonnenseite in diese Region eingebucht, obwohl wir im Internet immer wieder die vorsichtigen Warnungen in Bezug auf Urlauberkonzentrationen gelesen hatten. Das das hier aber ein solches Ausmaß angenommen hat, übertraf all unsere negativen Erwartungen. Hinzu kommt, dass hier aber auch alles dafür getan wird, dass vor allem englische und holländische Urlauber das, und nur das geboten bekommen, was sie von zu Hause gewohnt sind. Die gesamte Strandpromenade ist zugepflastert mit gaststättenartigen Etablissements, die einem auch die letzte Vorstellung davon nehmen, in einem spanischen Urlaubsgebiet zu sein. Das setzt sich mit der musikalischen Unterhaltung fort. Die einzige spanischsprachige Musik, die in der Umgebung zu hören war, war Shakira. Die Radioprogramme tun ihr Übriges. Man kann es wirklich nicht oft genug wiederholen: Wer nicht unbedingt auf Party bis zum Abwinken aus ist, sollte diese Region meiden. Innerhalb dieser Region ist das Hotel von der Lage und der Bewirtschaftung noch wirklich als Oase zu bezeichnen. Etwa 5 Minuten zu Fuß vom Strand entfernt, Einkaufsmöglichkeiten direkt um die Ecke inklusive Supermarkt. Wer mit dem Mietwagen weg will, hat die nächste Autobahnabfahrt in unmittelbarer Nähe.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es gibt einen Barraum, dessen Außenbereich als Poolbar bezeichnet wird. Der obere, flachere Teil des Pools grenzt hier fast unmittelbar an. Hier gab es morgens dann auch immer die allgemein bekannten Handtuch-Aktionen. Wahrscheinlich aber eher von Familien mit kleineren Kindern, die den unteren, tieferen Teil des Pools nicht nutzen können. Am unteren Teil waren ausreichend Liegen vorhanden, obwohl der Platz für das Aufstellen von Liegen sehr beengt ist. Die Umbauarbeiten am Pool sind bei unserer Ankunft gerade beendet worden, so dass der Pool voll nutzbar war und einen sehr guten Eindruck auf uns machte. Er wurde auch jeden Tag gereinigt. Eine kleine Tisch-Sport-Ecke ist vorhanden, die intensiv von den Kindern genutzt wird. Ab und zu gab es Unterhaltungsabende mit Einzelkünstlern, auf die wir aber gern verzichtet haben. Internetecke befindet sich in der Rezeptionshalle. Der nächstgelegene Strand Playa Fanabe ist mit dem benachbarten Playa del Duque (in nördlicher Richtung) der beste Strandabschnitt des Gebietes von Los Christianos bis Costa Adeje. Es ist zwar auch sehr voll, man hat aber zwischen den zu mietenden Sonnenschirmen noch ausreichend Platz für den eigenen Sonnenschirm (gibt es an jeder Ecke zu kaufen). Vor allem bei hohem Wellengang schrumpft die Strandfäche allerdings erheblich zusammen. Am nördlichsten Punkt von Playa Fanabe gibt es oberhalb des ersten Promenadenweges sogar eine Liegewiese. Duschen gibt es an diesem Strandabschnitt nur gegen Bezahlung und die wenigen Punkte, an denen man seine Füße reinigen kann, sind oft umlagert, da die Wassermengen, die aus den Wasserhähnen kommen, sehr eingeschränkt sind. Außerdem gibt es hier noch nett gestaltete Strandbars, die einen mit Getränken und kleinem Imbiss versorgen. Wer größere Speisen möchte, muss ein paar Stufen höher zur Strandpromenade. Das Preis-Leistungsverhältnis ist hier jedoch sehr schlecht, am besten kommt man immer mit den riesigen Pizzas weg. Sehr unangenehm war es jedes Mal, wenn man den Strandbereich verlässt und sich durch die von der Sonne aufgeheizten Mengen an Beton und Pflastersteinen zum Hotel quälen muss.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Juli 2005
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Uwe
    Alter:46-50
    Bewertungen:45