- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Eine wohltuend überschaubare Anlage mit gut 170 Zimmern, die im Mai 2015 in Betrieb genommen wurde. Die Anlage besteht aus mehreren zweistöckigen Häusern mit je acht Zimmern und einem Hauptgebäude, in dem Restaurant, Spa, Bar, Rezeption, Bibliothek und Spielzimmer untergebracht sind. Die Einrichtung ist zweckmäßig, ohne Pomp und Glamour, eher geradlinig, modern und nüchtern. Im Hauptgebäude gibt es kostenfreies WLAN. Die Zimmer bestehen aus zwei Räumen und einem kleinen Bad/WC, zu jedem Zimmer gehört eine kleine Loggia. Hauptsächlich deutsche, türkische und russischsprachige Gäste, darunter häufig Familien mit Kindern. Wer 24 Stunden täglich Party braucht oder endlose Shopping-Orgien veranstalten will, ist im Lebedos Princess definitiv falsch. Auch mondänen Luxus wird man dort nicht finden. Es ist eine schnörkellose Anlage mit allem, was man braucht, um auszuspannen, sich in der Sonne zu aalen, gut und reichlich zu essen (und auch zu trinken - wenn man das will). Das junge Team ist engagiert, hat aber noch "Luft nach oben". Zur Abwechslung kann man auch den einen oder anderen Ausflug buchen - Ephesos und Pamukkale waren unsere Favoriten, aber auch zahlreiche andere Touren sind buchbar - bis hin zur Jeep-Safari. Mein Tipp: Am Vormittag einen Spaziergang auf die Akropolis von Teos. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Hotelanlage auf der einen und den Hafen von Sigacik auf der anderen Seite. Unbedingt den lauschigen Markt besuchen, der innerhalb der historischen Festungsanlage sonntags stattfindet. Wohltuend ist übrigens das Klima: Trotzdem fast durchgängig über 36 bis 40°C herrschten, weht immer ein laues Lüftchen, das die Hitze erträglich macht und für eine relativ hohe Luftfeuchte sorgt. Morgens kann es sogar ansatzweise kühl werden.
Unsere "Junior-Suite" war kein Tanzsaal - aber das weiß jeder, der die Beschreibung des Veranstalters lesen kann. Trotzdem gab es im Vorraum einen kleinen Fernseher, eine ausziehbare Couch und einen Kühlschrank. Im Schlafraum ein geräumiger Kleiderschrank, ein Wandbord, ein weiterer Fernseher und ein breites, nicht zu weiches Doppelbett. Im Zimmersafe hat ein Laptop bequem Platz. Die Terrasse bietet Platz für zwei Plastikstühle und ein Tischchen, hier konnte man an frischer Luft und im Schatten sitzen, wenn man es am Strand in der prallen Sonne nicht mehr aushielt. Die Zimmer verfügen über Klimaanlage. Das Bad dürfte keine zwei Quadratmeter groß sein, trotzdem passen Waschbecken, Duschkabine und WC hinein. Fön, Duschbad, Shampoo und Conditioner sind vorhanden. Im Zimmer und im Bad gibt es Telefon.
Das Hauptrestaurant bietet landestypische Küche - immerhin sind viele einheimische Gäste im Hotel. Dazu gehört jede Menge frisches Gemüse, frisches Obst, Salate. Es wird täglich an bis zu drei Stationen live gekocht, gebraten bzw. gegrillt. Nicht nur Fleisch kommt in allen Variationen auf den Tisch (natürlich kein Schweinefleisch), sondern auch überraschend viel guter Fisch. Abends wird türkisches Brot in verschiedenen Variationen direkt im Restaurant gebacken - Pide, Lahmacun u.ä. Meist schaffen es die Kellner, die erste Runde Getränke am Tisch zu servieren. Die Atmosphäre während der Mahlzeiten ist eher belebt orientalisch - es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, Kinder wuseln durch die Gänge, Tische werden gedeckt und gesäubert, Teller klappern, Kellner hasten hin und her. Auf der Terrasse darf geraucht werden - das sollten diejenigen beachten, die gern draußen sitzen möchten. Beste Alternative: Der zweite Gastraum, der weit öffnende Türen hat, in dem aber nicht geraucht wird. Wer es ruhig mag, kann das A la carte-Restaurant ausprobieren, wir haben es nicht gebraucht. Die Bar im Obergeschoss ist bevorzugter Aufenthaltsort am Abend. Das Getränkeangebot ist mehr als ausreichend, das Bier kalt, dafür ist der Wein meist handwarm. Was sicher daran liegt, dass die riesigen Flaschen in keinen Kühlschrank passen, wenn sie erst geöffnet sind. Bei den sommerlichen Temperaturen streckt man also am besten das Glas Wein mit drei, vier Eiswürfeln - das kühlt und lindert die Nebenwirkungen. An der Bar kann man sich für 1,50 Euro auch einen guten türkischen Mokka kochen lassen, eine wohlschmeckende Alternative zum sonst allgegenwärtigen Nescafé in allen Variationen. Auf dem Dach gibt es eine VIP-Roof-Top-Bar mit angenehmen Lounge-Möbeln. Allerdings braucht man etwas Glück, um hier einen der gefragten Plätze zu ergattern.
Das Personal ist generell freundlich und bemüht, allerdings scheint insbesondere im Restaurant manchmal eine ordnende Hand zu fehlen. Größtenteils handelt es sich im Restaurant um angelernte junge Männer, die hier in der Saison ihr Geld verdienen. Kempinski-Standard sollte man also nicht erwarten, gelegentlich muss man auch auf fehlendes Besteck oder nicht abgeräumtes Geschirr hinweisen. Wer das mit einem freundlichen Lächeln tut, wird auch freundlich bedient, so unsere Erfahrung. An der Rezeption wird deutsch gesprochen, auch die Gästebetreuerin spricht hervorragend deutsch und ist jederzeit ansprechbar für Fragen, Probleme. Tipp: Sollte es Probleme geben (was immer passieren kann), einfach sofort an die Gästebetreuerin wenden und nicht warten, bis der Urlaub vorbei ist. Dann kann man nämlich nichts mehr verbessern. Die Zimmerreinigung erfolgt täglich, es werden Handtücher gewechselt, der Fußboden gewischt und auch die Bettwäsche wurde mehrmals gewechselt. Kleine Abstriche gibt es bei Details - wer erwartet, dass z. B. Spiegel und Waschtischarmaturen täglich auf Hochglanz poliert werden, wird enttäuscht. Aber ehrlich: Macht man das denn zuhause täglich?
Das Hauptgebäude liegt direkt am am Strand. Dieser ist ein Kies-Sand-Strand, es gibt Liegen, Auflagen, täglich frische Strandtücher, kleine Sonnenschirmchen, einen Beachvolleyballplatz, Duschen, einen Getränke- und einen Pizza-Pavillon. Ein Friseur und ein kleiner Souvenirshop sind auch vor Ort. Die nächste Ortschaft ist Sigacik, es empfiehlt sich, dorthin mit dem Taxi zu fahren (5 Euro - bei vier Personen extrem preiswert. Das geht schneller als mit dem Dolmus, denn da macht man einen Umweg über Seferihisar. Sigacik bietet eine beschauliche Altstadt, in der sonntags Markt gehalten wird. Nicht nur Souvenirs werden dort verkauft, sondern auch Obst, Gemüse, und alles, was Einheimische sonst noch zum Leben brauchen. In Seferihisar findet der Markt freitags statt - ebenfalls ein sehenswerter Trubel. Der Dolmus fährt alle 20 Minuten (2,50 Lira pro Person) und braucht etwa 15 Minuten. Läuft man am Strand ostwärts, passiert man mehrere Campingplätze und Ferienhaussiedlungen mit kleinen Strandbars und -restaurants. In etwa zehn Minuten erreicht man westwärts zu Fuß auch die archäologischen Ausgrabungsstätten von Teos, einer antiken Stadt, die seit einigen Jahren wieder zugänglich ist. Im Unterschied zu Hierapolis oder Ephesos ist man dort allerdings nahezu allein mit den Archäologen, dafür ist das gesamte, weitläufige Terrain kostenlos frei zugänglich. Ansonsten ist das Hotel eher ruhig gelegen - ideal für den Erholung suchenden Sonnenanbeter, weniger für den Power-Shopper oder die Ballermann-Party-Fraktion.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation ist wohltuend zurückhaltend. Für Kinder gibt es einen kleinen Spielplatz und tägliche Betreuung. Bogenschießen, Boccia, Beachvolleyball waren die häufigsten sportlichen Aktivitäten, zu denen sich die Gäste hinreißen ließen. Die Abend-Shows finden auf einer etwas abseits gelegenen Bühne statt, was dem Nachtschlaf der nicht so amüsierwütigen Gäste zuträglich ist. Donnerstags gibt es in der Anlage einen kleinen Markt, dazu dann abends türkische Küche (Döner Kebap - für alle, die es brauchen) und später türkische Folklore. Beliebt waren die Kinderdiscos - eine willkommene Entspannung für gestresste Eltern und Großeltern. Im Hauptgebäude steht ein Pool-Billard, das sich großer Beliebtheit erfreute, gleich nebenan ein Spielzimmer und eine Bibliothek. Dort finden sich auch einige deutschsprachige Bücher - Literatur für den Strand. Der Pool ist nicht riesig, aber völlig ausreichend, es gibt auch ein Mini-Becken für die ganz Kleinen. Am Pool gibt es, ebenso wie am Strand, eine Bar. Liegen, Sonnenschirme und Handtücher am Strand waren immer ausreichend vorhanden. Täglich wurde am Strand sauber gemacht und aufgeräumt. Duschen sind vorhanden. Die Wasserqualität im Meer ist hervorragend, je nach Windrichtung ist das Wasser mal kristallklar, mal etwas aufgewühlter, generell aber erfrischend kühl. Absolut empfehlenswert ist das Zen Spa: Ein Peeling mit Seifenschaummassage im Hamam gehört zu einem Türkei-Besuch wie der Eifelturm zu Paris. Danach gönnt man sich am besten noch eine gute Massage. Die Preise dafür sind deutlich günstiger als in Deutschland und, insbesondere für Wiederholungstäter, verhandelbar.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Nils |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 2 |
Lieber Gast, Danke sehr Liebe Grüsse Lebedos Princess