Le Jardin Aqua Park Resort

Festival Le Jardin Resort Hurghada das Hotel würde von mir wenn ich in der Hotellerie Sterne vergeben würde, definitiv keine 4 Sterne erhalten, großzügig würde es von mir maximal 2 Sterne bekommen. Ich bin in meinem Beruf oft in Hotels untergebracht und habe somit ein Auge wie etwas sein sollte oder wie in diesem Fall auch nicht sein sollte. Der Empfang beim Anreisetag vermittelte in meinen Augen den Anschein "nicht schon wieder Gäste die man betreuen muss". Kein "Guten Tag" gar nichts. Man verlangte die Buchungsunterlagen, dann wurde man erst einmal ein zwei Minuten angeschwiegen und kam sich total "fehl am Platz vor". Anschließend wurde in einem Ton die Reisepässe verlangt, wie ich es selten erlebt hatte. Wenigstens gab es zur Begrüßung einen nicht definierbaren Trunk aus industriell gefertigten Fruchtsaft, welcher in der optischen Erscheinung sowie im Geschmack bestimmt keinen Michelin Stern erlangen würde. Nach 15 Minuten warten wurde man dann auf das "Zimmer" gebracht. Beim eintreten dachte ich mir nur "zum Glück muss ich hier drin nur schlafen". Ein Staubsauger und ein Wischmob hätten dem Zimmer vor Anreise auch gut getan - geschweige denn in den zwei Wochen Aufenthalt. Die Dusche war auch aus einem anderen Jahrhundert - man durfte erst mal 5 Minuten unter dem Duschkopf umher springen bis man halbwegs, von dem braunen Wasser, welches des Öfteren aus der Leitung kam nass wurde, abgesehen von dem rostigen Nagel, welcher den Türstopper halten sollte, welcher aber nicht vorhanden war - beim aussteigen aus der Dusche immer schön aufpassen. Beim Abendessen, waren wir erstmal schockiert, was sich für eine "Fressorgie" dort abspielte. Der Großteil der anderen Gäste kam aus dem russisch sprechenden Raum, welche sich am Buffett herum schubsten, sich vordrangen und sich zwei bis drei Teller bis zum Überlaufen voll häuften. Dieser Anblick bot sich beim Frühstück, beim Mittagessen und auch so beim Abendessen. Für mich war es jedes Mal keine große Freude zum Essen zu gehen, da ich mir vorkam wie in einem Viehmastbetrieb, wo gerade das "große Fressen" eröffnet wurde. Wieso soll man den bitte auch das vorgesehene Besteck benutzen um das Essen aus den jeweiligen Schalen zu nehmen, wenn man auch seine eigenen Hände benutzen kann - ganz nach dem Motto "hab ja menschliche Greifwerkzeuge um mir das Essen tonnenweise auf den Teller zu haufen um 70% anschließen wegzuwerfen oder in die Tupperdose packen - fürs Zimmer nachher". Die Qualität des Essens hielt sich freundlich gesagt auch in Grenzen, kein kulinarischer Hochgenuss, eher Kantine. Das Personal, war sehr gemischt, der Herr vom Roomservice, hatte immer ein Lächeln auf den Lippen und grüßte freundlich. Zwei drei Herren von der Bar waren ebenfalls sehr freundlich, dass war es aber auch schon. Ich kam mir als, deutscher Gast total fehl am Platz vor. Die Osteuropäischen Gäste wurden immer zuerst und in einer Freundlichkeit bedient und man selber "bedient" wurde - nur genervt angeschaut, es wurde kein Wort gewechselt, das Getränk wurde auf den Tresen geklatscht - das wars. Was man dem Hotel zu Gute halten muss, wenn es auch mitunter eines der wenigen Dinge war was positiv war - die Außenanlage. Diese machte einen sauberen und sehr gepflegten Eindruck (wenn sie nicht wie jeden Abend um 18 Uhr von Insektengift eingeräuchert wurde, welches in der Nase und in den Augen brannte - bis zum Balkon hoch). Auch sehr hervorzuheben, waren die netten Herren, welche für den Handtuchverleih zuständig gewesen waren. Begrüßten einen jeden Tag mit einer Freundlichkeit und brachten einem auch das Handtuch zum Platz. Was ich mitunter auch sehr nervig empfand, waren die permanent auftauchenden "Verkäufer" am Pool. Kaum lag man 5 Minuten kamen sie wie die Aasgeier angerannt. Manche ließen sich mit einem einfachen nein abspeisen, viele aber auch nicht. Einem musste man erst mit der Hoteldirektion drohen bis er einen nach fünfminütigen "Nein" endlich in Ruhe ließ - da lässt sich jeder Staubsaugervertreter daheim schneller von der Haustüre vertreiben, als diese Herrschaften. In der Beschreibung des Hotels steht zwar, das Handtücher im Hotel vorhanden sind für den Pool und den Strand, aber dies ist selten der Fall. Mein Tipp lieber welche von daheim mitnehmen. Es kam vor das man etwa ein bis zwei Stunden auf zwei Handtücher warten musste. Sehr toll war der Spa-Bereich, welcher aber extern betrieben wird. Das Hamam ist sehr zu empfehlen genau wie die zahlreichen Massageanwendungen. Man muss nur gut verhandeln und bloß nicht mit EC-Karte bezahlen - ich wurde dabei (entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise) um 110,- zu viel beschissen. Als ich die Angestellten darauf ansprach, wurde mir nur gesagt "ne ne korrekt Wechselkurs". Das Animationsteam muss man auch positiv erwähnen, welches zwar jeden Tag das gleiche Programm bot, aber immer stets motiviert war. Die Abendunterhaltung wäre ganz nett gewesen, denke ich, wenn die komplette Show nicht in Russisch gewesen wäre und ich somit nichts verstanden habe, nach dem Motto "klatscht man halt wenn die anderen klatschen". Eines Abends gingen wir etwas früher auf das Zimmer, weil wir müde waren. Wir saßen auf dem Balkon tranken noch ein Bier bis wir Klänge wahr nahmen die an ein sterbendes Tier in der Serengeti erinnerten. Ich schaute vom Balkon ob ich irgendwo eine sterbende Hyäne erhaschen konnte, aber nein es war der vom Hotel zuständige, nennen wir ihn mal gelogener Weise "Sänger". Was dieser Mann sang war die reinste Qual für meine Ohren. Würde dieser Herr beim "DSDS - Songquiz" mitmachen, würde er definitiv den ersten Platz als miesester Sänger einnehmen. Was man ihm aber positiv anrechnen muss, sein Selbstbewusstsein, mit null Talent sich auf die Bühne zu stellen und ein Lied nach dem anderen zu jammern. Er zerstörte echt jedes Lied, welches ich mochte, bis zu dem Zeitpunkt als er es versuchte zu "singen". Ich empfand die Klänge, welche aus seinem Mund kamen als reinste Körperverletzung für meine Ohren. Leider ließ sich die Türe des Balkons auch nicht richtig schließen, wodurch man bis nachts um kurz nach 11 mit diesen Klängen gequält wurde. Hatte man dies hinter sich, dachten andere Gäste die Hotelanlage bis morgens um halb 2 unterhalten zu müssen, mit für mich wieder nicht verständlichem Gegröle. Ich würde dieses Hotel definitiv kein zweites mal besuchen. Ich würde jede x-beliebige Jugendherberge in Deutschland diesem Hotel vorziehen, welche um Welten besser wäre. Ich zählte nach der ersten Woche nur noch die Tage bis zum Heimflug, so ging es auch weiteren deutschen Gäste (wenn man mal welche gefunden hatte), was in meinem Auge nicht das perfekte Image für ein Hotel in einer Urlaubsregion ist sich auf eine Nationalität zu spezialisieren. Jetzt sitze ich gerade hier in der idyllischen Außenanlage auf ein Bier um diesem Artikel zu Ende zu schreiben und muss mir wieder lauter betrunkene Gäste aus dem russischen Raum antun, welche non stop rumgrölen und dadurch sogar ihre eigenen Landsleute vergraulen. Alles in allem glich dieser zwei wöchige Urlaub keinem Urlaub - sondern eher einer Exkursion, um unsere russischen Mitmenschen besser kennen zu lernen. Nennen wir es mal nicht Erholung - sondern Adventure Urlaub.

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