- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Ich war vor 16 Jahren schon einmal im Le Jardin und habe es daher in guter Erinnerung. Zum runden Geburtstag meines Vaters, dessen Lieblingshotel es ist, haben wir nun mit der gesamten Familie eine Woche Urlaub hier gemacht. Seit 2004 hat sich einiges verändert, es wurde viel umgebaut, renoviert und modernisiert. Natürlich ist auch coronabedingt einiges anders als im „Normalbetrieb“, dies habe ich jedoch nicht all zu stark in die Bewertung einfließen lassen, da das Hotel nichts dafür kann. Insgesamt kann man sagen, dass man als Gast zu keiner Zeit einen Mundschutz tragen muss. Das Personal trägt jedoch vereinzelt einen. Man kann sich auf Wunsch an der Rezeption Mundschütze abholen, bekommt sie aber nicht automatisch. Bei der Anreise werden die Koffer ungefragt mit einer Desinfektionslösung komplett eingesprüht, ebenso läuft am Pool einmal täglich ein Mitarbeiter herum, der die Liegen inklusive Handtüchern etc. vollsprüht. Der Sinn hiervon erschließt sich mir nicht, da z.B. die Stühle im Restaurant und an der Bar nicht gereinigt werden. Auf den Böden sind überall Aufkleber, dass 1,5 Meter Abstand gehalten werden sollen, dies wird jedoch -insbesondere von den russischen Gästen- absolut ignoriert, sowohl im Pool als auch im Restaurant, im Fahrstuhl und auch bei Animationen etc. Die Gästestruktur besteht zur Zeit aus etwa 98% russischen Gästen, wenigen türkische Gäste und wir waren die einzigen 9 deutschen Gäste, was natürlich extrem schade war. Die erheblichsten Nachteile zur Zeit sind meiner Meinung nach: - Das gesamte Drama um die Durchführung des Zwangs-Coronatests, hierfür sind bei uns etwa 5-6 Stunden Urlaubszeit draufgegangen plus natürlich die 30€ Kosten pro Person - Ärgernisse, weil andere Gäste den Mindestabstand nicht einahlten, drängeln und einem sinnlos auf die Pelle rücken oder sich im Fahrstuhl aggressiv noch dazu zwängen - Sehr starke Einschränkungen und Wartezeiten beim Essen und keine Möglichkeit, sich nach eigenem Ermessen Speisen auf den Teller zu legen - Veränderte Gästestruktur, die sich hauptsächlich an den russichen Gästen orintiert. Jeden Abend läuft lautstarke russische Musik, so dass man sich nichtmal mit seinem Tischnachbarn unterhalten kann ohne zu schreien - Am Pool sind die Auflagen der Liegen verboten, da man diese nicht desinfizieren könne. Die Liegen selber sind schon ziemlich durchgelegen, angebrochen und unbequem. Beim Nachbarhotel ist dies scheinabr kein Problem, hier gibt es auch Liegen mit Auflagen. Vorteile durch Corona: - Die Toiletten im gesamten Hotel sind größtenteils sauber, dies sieht man in der Türkei sonst selten - Es gibt wenig „Liegenkampf“, wir haben immer noch freie Liegen gefunden und der Pool war auch nicht so überfüllt wie sonst - Sowohl bei den Hotelmitarbeitern als auch in der Stadt ist man als Deutscher sehr beliebt und bekommt an jeder Ecke gesagt, dass man sich freue, dass wir keine Russen sind. Man freut sich überall uns zu sehen und jeder bemüht sich sehr um Freundlichkeit und Entgegenkommen Ich denke, dass das Hotel sich sehr bemüht, aber die meisten der Maßnahmen gegen Corona sind leider Quatsch. Man darf sich das Essen nicht selber auf den Teller tun, aber dadurch entstehen jedoch solche Schlangen, dass niemand mehr den Mindestabstand einhält und manche russische Gäste nehmen sich das Essen sogar mit den Fingern. In Deutschland sind normale Büffets erlaubt und es klappt wunderbar. Zudem weist man mit Aufklebern auf den Abstand hin, aber führt dann Polonesen etc. durch und sitztz bei den Shows oder an der Poolbar ohne Mundschutz eng an eng. Ich schätze auch, dass durch die Corona-Gegenmaßnahmen viel mehr Müll und Umweltverschmutzung entsteht. Jedes Besteck ist einzeln verpackt, jedes Brötchen in einer separaten Tüte, literweise Desinfektionszeug werden sinnlos herumgesprüht, es wird viel Essen weggeworfen, weil beim Bestellen einfach falsch bzw. viel zu viel auf den Teller gelegt wird und und und. Wir hatten insgesamt natürlich eine schöne gemeinsame Zeit hier, aber wenn wir die Reise hätten stornieren dürfen, wären wir sicher nicht gekommen.
Wir hatten die Doppelzimmer 2326, 2328, 2329, 230 und 2333. Alle liegen auf der dritten Etage des Nebengebäudes und haben Pool-, Garten- und Meerblick. Sie wurden frisch renoviert und haben einen großen Kleiderschrank, zwei Einzelbetten, einen TV, Schreibtisch, Safe, Minibar, Föhn, eine gut funktionierende Klimaanlage und sogar Shamppo, Duschgel, Seife, Nähzeug, Wattepads etc. Unser Zimmer (2326) war von der Sauberkeit her in Ordnung. Wirklich geputzt oder gewischt wurde in der Woche jedoch nicht. Flecken am Boden blieben die ganze Woche und Ablageflächen wurden auch nur insgesamt 2 Mal abgewaschen. Das Bett wurde grob gemacht, Handtücher gewechselt, die Minibar aufgefüllt und der Müll geleert. Wenn man barfuß läuft, hat man nach wenigen Minuten schwarze Füße, dies hätte ich -gerade in der jetzigen Zeit- anders erwartet. Die Dusche stellte für uns das größte Probelm dar. Am normalen Wasserhahn war ein extremer Wasserdruck, aber sobald man auf den Duschkopf umstellt, kam nicht mehr viel Wasser hindurch. Die Temperatur ließ sich auch nicht einstellen. Das Wasser schwankte ohne Berührung des Hebels zwischen sehr kalt und sehr heiß. Dies liegt vermutlich daran, dass die Temperatur sich verändert, je nachdem in wie vielen andere Zimmern auch geduscht wird, aber selbst am später Abend besteht dieses Prblem weiter. Im Bad beim Waschbecken waren kalt und heiß vertauscht, so dass man sich regelmäßig vertut und das falsche einstellt, bei der Dusche ist er richtig montiert. Insgesamt war das Zimmer gut. Man merkt, dass es renoviert und modernisiert wurde, aber an einigen Ecken, hätte man bei einem 5-Sterne-Hotel doch noch etwas Mühe und Fleißarbeit investieren sollen (Unsaubere Ecken, Silikonschmierereien, Reste vom Verputz-Material an den Fliesen, unsauber gestrichen etc.). Leider war auch das Bett sehr hart, was wir persönlich eher unbequem finden. Störend ist außerdem, dass der dröhnenden Russenmusik-Lärm von 10 Uhr morgens bis 0 Uhr nachts nonstop laut hörbar ist. Wer hier empfindlich ist, bekommt sicherlich in dieser Zeit kein Auge zu.
Es gibt für die Büffets am Morgen/ Mittag/ Abend das große Restaurant Flora. Hier gibt es einen Außen-Sitzbereichbereich (Ventilatoren wegen Corona verboten) und einen klimatisierten Innensitzbereich. Abends wird beim Betreten Fieber gemessen. Die Auswahl an Speisen wurde seit 2004 drastisch reduziert, dies könnte natürlich auch an Corona liegen. Zum Frühstück gibt es weiche Brötchen, die einzeln in Plastiktüten verpackt sind. Es gibt weder Toast, noch Brot, noch normale Brötchen. Zum Abendessen gibt es täglich Truthahn/ Hähnchen und Frikadellen und immer die gleichen Beilagen. Es gibt ein paar wechselde Gerichte, die vom Geschmack her unsterschiedlich lecker sind. In einer Ecke befindet sich -nicht gekennzeichnet- nur in Wasser abgekochtes Gemüse und Fleisch (für Diabetiker o.Ä.), hiervon sollte man als Normalessen besser die Finger lassen ;) Sehr zu empfehlen ist der türkische Abend donnerstags, hier gibt es auch mal Kebab und viel mehr Auswahl als an den normalen Abenden, noch dazu ist extrem schön dekoriert. Aus dem damals über dem Meer befindlichen Strandrestaurant Melissa, hat man nun verschiedene Thmenrestaurants für türkisch, italieinisch, asiatisch und Fischgerichte gemacht. Diese liegen am Garten und hier sind Ventilatoren plötzlich erlaubt. Man darf dort einmal pro Aufenthalt á la Carte essen und bekommt diverse Gänge serviert, was eine willkommene Abwechslung zum Stress im Flora-Restaraurant darstellt. Im Melissa-Restaurant gibt es tagsüber warme und kalte Snacks, die uns insgesamt sogar besser geschmeckt haben als das Essen im normalen Büffet-Restaurant. Auf dem Weg zum Strand befindet sich eine kleine Hütte in der man täglich gefülltes Brot bekommt (Käse und Spinat), außderdem gibt es imViola Cafe Kuchen und Eis. Getränke bekommt man von 10- 0 Uhr an der Poolbar. Es gibt diverse Cocktails (mit den Saftkonzentraten gemischt, daher nicht ganz so lecker), Bier, Wein, Softdrinks und Schnäpse. An der Kaffeebar am Pool bekommt man diverse Kaffee-Getränke, die man nach dem Instant-Kaffee beim Frühstück gerne genießt. Am Melissa-Restaurant ist ebenfalls noch eine kleine Bar, die tagsüber Getränke anbietet. In der Inddor-Tulip-Bar gibt es ebenfalls Getränke. Softdrinks rund um die Uhr und Alkohol von 8-2 Uhr (früher nur bis 1 Uhr).
Die Mitarbeiter sind insgesamt alle sehr freundlich und hilfbereich. Anders als 2004 spricht jedoch kaum jemand noch deutsch. Die Deutsch-Korrespondenten Gülcin ist sehr nett und versucht, einem zu helfen wo sie nur kann. Einen erheblichen Abzug gibt es für das wirklich schlechte Internet im gesamtne Hotel. Auf den Zimmern hat man gar keinen Empfang und selbst am Pool und in den öffentlichen Bereichen muss man sich alle paar Minuten komplett neu einloggen. Dies ist absolut nicht mehr zeitgemäß. Am vorletzten Tag kamen zwei Männer und haben etwas in der Decke des Zimmers installiert, was zukünftig wohl WLAN auf den Zimmern ermöglichen solle. Einen weiteren Abzug gibt es für die relativ schlechte tägliche Reinigung des Zimmers. Die Putzfrauen machen ab 8 Uhr auf den Fluren einen extremen Lärm, aber dennoch geschieht bei der Reinigung nicht viel (s.o.)
Das Le Jardin liegt etwa eine Stunde Fahrtzeit vom Flughafen Antalya entfernt. Es ist im kleinen Örtchen Kiris und man erreicht einge Geschäfte, sobald man wenige Meter die Straße hinauf geht. Das Hotel liegt direkt am Kiesel-/ Steinstrand.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
An Sport und Animationen gibt es diesem extrem animationslastigem Hotel natürlich mehr als genug. Ab 10 Uhr wird man permanent angesprochen und gefragt, ob man irgendetwas mitmachen wolle. Luftgewehrschießen, Kangoo Jumping, Dart, Wasserpolo, Volleyball, Joga, Wassergymnastik und diverse andere Dinge stehen zur Unterhaltung bereit. Zudem gibt es den Hauptpool, ein Kinderbecken, einen Rutschenpool und natürlich das Meer mit diversen Wassersport-Möglichkeiten. Für Abkühlung nach heißen Sonnentagen gibt e ein Hallenbad mit wirklich tollem kalten Wasser, hier kann man schön den Tag ausklingen lassen, jedoch ist verdammt viel Chlor im Becken. Insgesamt kann man sich quasi jede Minute seiner freien Zeit mit irgendeas vertreiben. Wer hier nichts findet ist selber Schuld. Ich würde gerne volle 5 Sterne geben, aber ein Punkt war dafür leider einfach zu störend: Zusätzlich zum Sportprogramm läuft zwischen 10 und 0 Uhr permanent laute Musik, die durch das gesamte Hotel schallt, Entspannung ist nirgendwo möglich. Abends finden regelmäßig Shows im Amphitheater statt und anschließend wird an der Bar die Musik so extrem aufgedreht dass man sich nichtmal unterhalten kann. Die Bar ist dann überlaufen mit trinkenden Russen und die Tanzfläche quilt über. Dies war uns alles etwas zu extrem, gerade zur jetzigen Corona-Zeit. Vielleicht wird es wieder besser, sobald die Disco wieder aufmacht und die Druckbetankung dort stattfinden kann.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im August 2020 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dani |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 267 |