- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel sieht in natura leider nicht mal auf den ersten Blick so schön aus, wie uns die Katalogbilder suggerieren wollen, auf den zweiten offenbart sich die Dringlichkeit einer Renovierung. Angeblich soll diese im heurigen Herbst/Winter stattfinden. Weil das Hotel dafür zusperrt, mussten Urlauber, die bis 6. November gebucht hatten, am 30. Oktober in ein anderes Hotel umziehen. Spricht nicht gerade für das Hotelmanagement, die Reisebüros/Urlauber nicht zeitgerecht vor Urlaubsbeginn darüber zu informieren. Das Hotel ist eine 08/15-All-Inclusive-Anlage, die vielleicht vor 20 Jahren gebaut wurde und seitdem auf demselben Niveau geblieben ist. Viele andere, ähnliche Hotels haben erkannt, dass die (ästhetischen) Ansprüche der Gäste in den letzten Jahren gestiegen sind und darauf reagiert – hier wurde das leider verabsäumt. Erschwerend dazu kommt, dass der Architekt mit seiner verwinkelten und offenen Bauweise besonders originell sein wollte, was der Orientierung und Trockenheit (bei Regen) der Gäste nicht gerade förderlich ist und in seiner kahlen Ungemütlichkeit eher an ein Krankenhaus erinnert. Auch innen (gemeint sind die öffentlichen Bereiche) ist das Hotel wenig charmant und gemütlich eingerichtet, als Beispiel sei hier die Tulip-Bar genannt, die trotz ihrer durchgehenden Öffnungszeit selten gut besucht war (außer bei Regen ;-) Das angeblich gute Preis-Leistungs-Verhältnis konnte ich nicht feststellen, ich war für das gleiche Geld zur gleichen Zeit schon wesentlich besser untergebracht. In der letzten Oktoberwoche (bzw. in der letzten Öffnungswoche) empfiehlt es sich nicht, dieses Hotel zu buchen. Das Angebot wird rigoros zurückgefahren, was ich als Hotelmanager niemals so handhaben würde. Ein voll zahlender Hotelgast soll auch volle Leistung erhalten.
Unser Zimmer war okay, leider ziemlich hellhörig, auch den Lärm von draußen hörte man sehr gut. Die Klimaanlage funktionierte nicht (mehr), es war manchmal ziemlich heiß beim Schlafen, weil man die Balkontür auch nicht offen lassen konnte, wegen der anderen Urlauber (vor allem Holländer), die nachts jede Menge Wirbel machten. Das Badezimmer war zwar sauber, aber dringend renovierungsbedürftig (vielleicht werden die ja diesen Winter erneuert).
Weil wir relativ spät dort waren, hatten zwei Bars schon geschlossen, frequentiert haben wir die Pool- und die Strandbar, in der Tulip-Bar waren wir nur, wenn alle anderen geschlossen hatten und selbst da haben wir uns nur was zu trinken geholt. Das Hauptrestaurant bietet 08/15-AI-Essen ohne Finesse und Abwechslung, verhungern braucht man zwar nicht, aber die Lobeshymnen in anderen Bewertungen kann ich nicht ganz nachvollziehen. Von den Spezialitätenrestaurants war nur Fisch in Ordnung (Melissa-Strandbar), Türkisch und Italienisch kann man getrost vergessen, Chinesisch und Mexikanisch konnten wir nicht mehr probieren. Was mich an den Spezialitätenrestaurants hier besonders gestört hat (und was eigentlich unüblich ist): es gab keine Speisekarten. Das Servicepersonal brachte entweder etwas, ohne was zu sagen (Türkisch) oder fragte, ob wir Beef, Chicken, Pasta oder Pizza wollen (Italienisch)…was nun genau sich dahinter verbarg, wussten wir nicht. Das Türkische war überhaupt lustig: nach der Vorspeise (die schon am Tisch stand) gab es eine halbe gegrillte Tomate und einen Pfefferoni und dazu (nach einiger Zeit, dass das Gemüse genügend zeit hatte, kalt zu werden) Fleisch vom Spieß – Huhn, Lamm, Faschiertes – und sonst keine Beilagen – keinen Reis, keine Kartoffeln, kein Brot, keinen Salat.
Das Personal war überaus freundlich und bemüht, die Bedienung in den Restaurants flink, auf Sauberkeit wurde sehr geachtet. Auch waren die Tische im Hauptrestaurant immer schön gedeckt (morgens, mittags, abends) und es gab nie Probleme beim Nachschub (Besteck, Gläser). Die Zimmerreinigung war so, wie von vielen anderen schon beschrieben: nicht wirklich vorhanden. Die Handtücher wurden zwar jeden Tag gewechselt, aber sonst ist nicht wirklich viel passiert.
Das Hotel liegt direkt am Strand und hat im Gegensatz zu den benachbarten Hotels nicht so viele Steine und Kiesel im Sand (außer an der Wasserlinie), was angenehm ist. Der Strand war nicht besonders hübsch (aber das kann man über den gesamten Strandabschnitt in Kiris sagen), das Wasser sehr schön und noch sehr warm. Die Strandbar war praktisch, weil man für die Getränke nicht so weit gehen musste, aber die ekeligen Plastikbecher könnten sie sich echt sparen - wo gibt’s denn heute noch sowas? In der Strandbar wird auch gekocht, mittags gibt es Burger, Sandwiches usw., abends ist es das Fischrestaurant (das einzige der Spezialitätenrestaurants, das ich halbwegs empfehlen kann). Leider haben wir gesehen, wie sie jeden Tag das Frittieröl unter der Hütte in den Sand gekippt haben…nicht gerade umweltbewusst. Kiris ist halt auch schon ein bissel „überwuzzelt“, nicht mehr der Jüngste sozusagen. Das sieht man an allen Enden und Ecken, am Strand, an den anderen Hotels. Aber wer die in typisch türkischen Einkaufsstraßen angebotenen Waren mag, ist in Kiris gut bedient.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es hat sich sport- und unterhaltungsmäßig nicht mehr allzu viel abgespielt, was vielleicht an der letzten Öffnungswoche lag, das war uns aber auch egal. Wenn keiner von den Animateuren zum Beachvolleyball kam, haben wir uns selber einen Ball organisiert und die Leute kamen dann schon zum Spielen. Liegen gab es genug, die wurden allerdings im Laufe der Woche sukzessive weniger, weil sie schon winterfest gemacht wurden. Ebenso wie der Sonnenschutz am Strand, da wurden die ersten beiden Reihen komplett abgebaut, gegen Ende der Woche wurde es schon ein bisschen eng im Schatten ;-) Über den Pool kann ich nichts sagen, wir haben ihn nie benutzt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Susanne |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 71 |