- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel liegt wirklich sehr zentral in Gießen und das Wort "zentral" hat dabei zwei Seiten. Zum einen liegen Mathematikum, Liebig-Museum und Innenstadt in unmittelbarer Nähe (d. h. fünf Minuten Fußweg). Zum anderen ist da aber auch der Bahnhof und die direkt davor liegende, stark befahrene Frankfurter Straße. Dort ist von morgens bis abends sehr starker Durchgangsverkehr und vor allem die Busse tragen zu einer erheblichen Geräuschkulisse bei. Nach den Informationen des Hotelprospekts verfügt das Hotel über 40 schallisolierte Zimmer und 70 Betten. Die Zimmer sind ausgestattet mit Warm- und Kalt (!)-Wasser, mit Dusche oder Bad mit WC sowie Telefon. Der Zustand des Hotels ist renovierungsbedürftig. Der Eingangsbereich wirkt nicht besonders einladend, der "rote" Teppich hat auch schon bessere Tage gesehen. In den Zimmern scheinen erste Maßnahmen ergriffen worden zu sein, aber im Speiseraum sind noch teilweise Steckdosen aus Bauzeiten zu erkennen, d.h. mehr als 30 Jahre alt. Eine Generalüberholung würde sicher gut tun. Zur Sauberkeit werde ich mich später ausführlich äußern. Am Hotel sollte sich laut Buchungsbestätigung auch ein hoteleigener Parkplatz befinden. Wie sich aber herausstelle, war dies eher eine Abstellfläche zwischen zwei Häusern, die als Parkplatz genutzt wurde. Gerade einmal drei bis vier Gäste können ihre Fahrzeuge dort abstellen. Wie mehr Gäste dort dauerhaft parken können, würde mich einmal mehr interessieren. Suchen Sie ein Hotel in Gießen? Dann suchen Sie sich lieber ein anderes Hotel. Es sei denn, sie handeln mit den Inhabern einen wirklich günstigen Preis aus (wir zahlen 80 € pro Nacht mit Frühstück) und können auf bestimmte Dinge verzichten. Wenn Sie buchen, dann fordern Sie unbedingt ein ruhiges Zimmer, hofseits.
Wir hatten ein ruhiges Nichtraucherzimmer bestellt und bekommen. Bereits an der Information wurden wir darüber informiert, dass das Zimmer ruhig gelegen ist, aber dafür etwas kleiner ist. Aber das es dann so kommen sollte. Sagen wir so: der einzige Vorteil war wirklich der, dass das Zimmer hofwärts gerichtet war und wir damit sehr wenig vom Straßenlärm mitbekamen. Das Zimmer muss wohl wirklich an der Grenze zur Mindestgröße sein, denn kaum betrat man das Zimmer, lag man auch schon im Bett. Im Zimmer gab es neben den Betten jeweils zwei mäßig große Kleiderschränke, einen Gardrobenhaken für zwei Jacken, zwei Spiegel, einen Schreibtisch mit zwei Stühlen. Leider gab es keinen Safe, keine Hotelinformationsmappe, keinen Abfalleimer im Zimmer - sondern nur einen im Bad. Ausgestattet war das Zimmer mit einem winzigen Fernseher, der auch seine kleinen Fehler hatte: so gab es immer wieder Programmstörungen, wenn man TV schauen wollte. Auch ein Wackeln an den Kabeln brachte keine Abhilfe. Kein Genuss war der Ausblick aus dem Hotelzimmer (siehe Foto). Direkt vor unserem Fenster gab es eine Hauswand, die gespickt war mit Vogelkot. Ständige Begleiter unseres Urlaubs waren außerdem Tauben, die ständig Geräusche von sich gegeben haben. Dies hielt von etwa 6 bis 22 Uhr an, so dass auch die schallisolierten Fenster keine Abhilfe schaffen konnten. Die Matratze des Betts ließ auch zu wünschen übrig und war durchgelegen, also insgesamt viel zu weich. Im Zimmer war durchaus erkennbar, dass es erste Renovierungsarbeiten gab, aber man hätte sie dann vollständig durchführen müssen und nicht in der Art und Weise, nur Schritt für Schritt vorzugehen. Das Bad war insgesamt auch sehr klein und ließ vor allem bei der Sauberkeit viele Wünsche offen. Es war ausgestattet mit einer Eckdusche und einem WC. Einen großen Abzug gibt es hier beim Umgang mit dem Wasser. Wie bereits erwähnt, gab es am ersten Abend kein warmes Wasser. Nach Rücksprache mit der Rezeption wurde uns mitgeteilt, dass man das Wasser erstmal fünf Minuten laufen lassen muss. Ist das denn zu glauben in Zeiten der Energiewende? In der Tat, nach ein paar Minuten kam wirklich warmes Wasser, aber das sollte doch nicht so sein. Auch bei der Toilettenspülung war Wassersparen nicht an der Tagesordnung. Die Stoppautomatik beim Spülen funktionierte leider gar nicht, so dass jedes Mal die volle Ladung Wasser kam.
Wie wir erst bei Anreise erfuhren, handelt es sich bei diesem Hotel um ein Hotel-Garni. D.h. es gibt kein hoteleigenes Restaurant, sondern nur einen Speiseraum für das Frühstück. Wir hatten glücklicherweise die Möglichkeit, abends außerhalb zu essen. Deshalb kann ich nur über das Frühstück berichten, da wir zweimal "genießen" durften. Der Speiseraum an sich ist sehr steril gestaltet. Außerdem war es an beiden Tagen wirklich wahnsinnig kalt, daran änderte auch nichts das Drehen am Heizungsdrehschalter der Service-Kraft. Ein Gast holte sich sogar nach ein paar Minuten einen dicken Pullover, um das Essen zu ertragen. Die Aufteilung des Angebots war nicht wirklich durchdacht. Beim Eintreten in den Raum befand sich gleich auf der rechten Seite eine Tafel, auf der Müsli, Getränke (Orangensaft, Kaffee, Milch und Tee) und Besteck mit Geschirr positioniert waren. Nun musste man den gesamten Raum durchschreiten, um an das magere Buffet zu kommen. Dort wartete dann ein Obstkorb mit einer ganzen Ananas, ungeschälten Apfelsinen und Äpfeln. D.h. kein Obstsalat oder ähnliches wurde angerichtet. Neben Brötchen und Toast gab es Aufschnittkäse aus dem Supermarkt, bei dem sogar noch das Papier zu finden war. Außerdem ein paar Scheiben Wurst, etwas Butter und Aufstrich (Marmelade und Nutella aus der Plastik-Packung). Das Frischesortiment wurde an einem Tag erweitert um Cocktailtomaten. Insgesamt war das Angebot erstens sehr begrenzt und aus dem was da war, konnte man auch nichts tolles zaubern. Zur Sauberkeit habe ich mich schon geäußert. Aber auch bei der Gestaltung des Raums hätte man sich etwas mehr Mühe machen können. Auf dem weißen Fliesenboden wirkten die Tische wie in einer Bahnhofshalle. Es war nur ganz leise Musik zu vernehmen, wenn man direkt davor stand. Alles in allem: mies.
Das Personal war durchweg sehr freundlich und zuvorkommend. Da am Anreisetag kein warmes Wasser vorhanden war, mussten wir das mit dem Personal klären. Der Rezeptionist erkundigte sich sofort beim Chef und informierte uns umgehend. Am nächsten Morgen entschuldigte sich nochmals eine Angestellte bei uns. Die Freundlichkeit des Personals ist sicher noch ausbaubar. So wünscht man sich als Gast doch beim Einchecken, dass man sich nach der Anreise erkundet und nicht einfach den Einreisezettel hingeworfen bekommt, mit der Aufforderung verbunden, dies bitte vollständig auszufüllen. Schön ist es außerdem, wenn man im Gastronomiebereich den Kaffee vom Service eingeschenkt bekommt und nicht aus Kanistern zapfen muss. Die Zimmerreinigung ist ein extra Punkt bei dieser Bewertung, der es wirklich Wert ist, angesprochen zu werden. Diese war nämlich in unserem Zimmer wirklich sehr schlecht, insbesondere im Badbereich. Der Staub befand sich auf der Wandleuchte, am Heizkörper, an den Wasserventilen und außerdem bildete sich bereits Schimmel im Duschbereich. Auch die Toilette war äußerst dürftig gereinigt. Das Zimmerfenster war meiner Ansicht nach schon seit Monaten nicht mehr gereinigt worden, es war vollkommen verschmiert mit Taubenkot und sehr staubig, obwohl das Zimmer nach hinten das Fenster hatte und damit nicht vom Verkehrsdreck verschmiert werden konnte. Insgesamt hatte man im gesamten Zimmer immer das Gefühl, dass man dreckig ist. Das wurde auch noch dadurch verstärkt, dass es im Treppenhaus und im Zimmer ständig nach Zigarettenrauch roch. Das umfasst auch die Sanitärbereiche, d.h. auch unsere Handtücher rochen nach Zigarettenrauch. Kein Wunder, wenn der Korb mit den frisch gewaschenen Handtüchern im Treppenhaus steht und die Luft da nur vor Zigarette steht. Die (Un-)Sauberkeit ging weiter im Speisenraum. Ein kurzer Blick auf das "Bücherregal" offenbarte doch auch die Qualität der Putzkräfte. Auch dort befand sich eine dicke Staubschicht, wahrscheinlich auch lange nicht geputzt. Diesen Aspekt sollte sich die Hotelleitung wirklich einmal durch den Kopf gehen lassen. Bei der Sauberkeit sollte es keine Abstriche geben. Einige Bilder zur Verdeutlichung des Problems folgen.
Das Hotel befindet sich, wie bereits erwähnt, im Zentrum von Leipzig - und laut Prospekt in absolut verkehrsgünstiger Lage. Dies ist insofern richtig, als das der Bahnhof und das Zentrum nur 5 Gehminuten entfernt sind. Wie geschrieben, ist es dadurch aber auch sehr laut in den Zimmern. In der Nähe befindet sich das sehr empfehlenswerte Restaurant "Liebig" - direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Da das Hotel - wie sich erst bei Anreise herausstellte - ein Hotel Garni ist, und somit über kein eigenes Restaurant befindet, mussten wir uns abends auf die Suche begeben. Das Restaurant "Liebig" ist das erste Restaurant stadteinwärts, das uns auffiel und zusagte. Es bietet gutbürgerliche deutsche Küche zu erschwinglichen Preisen. Auch typische regionale Spezialitäten sind zu bekommen, wie die Speisekarte verriet. Direkt gegenüber befindet sich Joeys Pizza. In der Innenstadt selbst befinden sich einige Cafes und Bäckereien, ein Subway und ein paar Restaurant. Wirkliche Unterhaltungsmöglichkeiten, wie Bars oder Diskotheken sind uns leider bei unserem Weg durch das Zentrum nicht aufgefallen. Sehr zu empfehlen und unbedingt eine Reise wert sind das Mathematikum und das Liebig-Museum. Eigentlich Pflichtprogramm für alle in Naturwissenschaften und Mathematik interessierten Menschen. Wir sind auch speziell aufgrund dieser Ausflugsmöglichkeiten nach Gießen gekommen. Zu empfehlen ist auch der botanische Garten der Stadt, welcher der älteste Deutschlands sein soll, der noch an seinem ursprünglichen Standort steht. Aufgrund der Tagestemperaturen von bis zu -15 °C haben wir uns dies aber erspart.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Februar 2012 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Thomas |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 10 |