LIVVO Costa Taurito

Mal zu Beginn kurz die schlechten Seiten: Nix für Leute, die jeden Abend Halli Galli wollen und Animation bis zum erbrechen. Was aber wirklich nicht ganz so schön ist, dass man mit dem Bunker "Lago Taurito" ein Ungetüm vor der Nase hat, das dem gemütlichen "Costa Taurito" die Sicht auf's Meer versperrt. Was ich auch noch etwas vermisst habe, war am Abend ein gemütlicher Schluck Wein unter freiem Himmel. Aber jetzt zu den überzeugenden Seiten: Ein absolut angenehmes, gemütliches und - nach dem ersten kennenlernen - überzeugendes Hotel der "U100"-Klasse. Beim Essen trifft man dieselben Leute und es entwickelt sich eine überaus nette Atmosphäre, bei der man immer wieder mal ein nettes Pläuschchen mit einem bekannten Gesicht machen kann. Das Personal ist sowohl im Service als auch am Empfang überaus nett und hilfbereit und auch als AI-Gast wird man nicht übersehen. Die Animation war wohl auf Grund der Nebensaison deutlich zurückgefahren, was mir ehrlich gesagt aber auch kein Beinbruch war. Beim Essen spalten sich sicherlich die Geister, aber für mich verstehen sich die Köche hervorragend auf Fischgerichte, Hackfleisch war auch sehr fein, einzig die gebratenen Fleischgerichte neigten etwas zum trocken sein. Und wie's halt in südlicheren Ländern so ist, wird die Sache im wahrsten Sinn des Wortes nicht so heiss gegessen, wie gekocht wird. Wer's schön heiss will, muss sich's direkt anbraten lassen oder sich halt mal mit lauwarmer Küche zufrieden geben. Ansonsten gab's jeden Tag genügend Auswahl, um auch in 10 Tagen immer eine ausreichende Abwechslung zusammenstellen zu können. Zum Frühstück gab's sogar Sekt!!! Die Zimmer und der Hotelbereich sind absolut ok und der Pool ist auch tauglich um einige Bahnen zu schwimmen. Absolut klasse sind die stabilen Liegen, die auch die eingestellte Position der Rückenlehne beibehalten, wenn man aufsteht oder sich hinlegen will. Ebenfalls überzeugt die Poolbar mit guten Stühlen und Barhockern, die im Gegensatz zu manchem Plastikmüll überzeugen können. Ich habe mir für 5 Tage noch einen Mietwagen genommen um mir die Insel anzuschauen, aber auch die Angebote der Reiseveranstalter sind in ausreichender Auswahl vorhanden und ich habe mir sagen lassen, dass die Busverbindungen ebenfalls sehr gut nutzbar sein sollen. Alles in allem würde ich sagen: klein aber fein, so soll es sein :-) Ach ja, noch was zu Gran Canaria allgemein: Anscheinend lässt die Geistesgegenwart der Regierenden zusehends nach, indem sie zulassen, dass der Süden zu einer absolut zubetonierten Landschaft verkommt. Leider ist bei der offensichtlichen Geldgier der Machthaber alles andere egal und von den schlechten Beispielen á la "Ballermann" will man nichts lernen. Und eigentlich war auf den Kanaren mit Cesar Manrique der Verfechter des sanften Tourismus mit gutem Beispiel auf Lanzarote vorangegangen und hat gezeigt, wie's auch anders geht. Eigentlich schade für eine absolut grandiose Landschaft im Süden!!!

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