Vom 30. Juni. bis 04. Juli 2017 waren wir mit vier Personen in zwei Doppelzimmern zu Gast im Logierhaus Lehde. Es war schon immer unser Traum, einmal mitten im Spreewald in Lehde zu übernachten. Zuerst das Positive: Die Lage ist überwältigend und abends ohne Touristentrubel ist es echt romantisch. Irgendein Restaurant hat abends immer geöffnet und essen kann man im Spreewald oft recht gut und vor allen Dingen werden fast überall die typischen Spreewaldgerichte angeboten. Sehr empfehlen können wir das gemütliche „Kaupen No.6“ mit einer überaus charmanten und zuvorkommenden Wirtin, sehr leckerem Essen und einer tollen Lage. Wir hatten das Glück, an einer Lichtnachtfahrt teilnehmen zu können, was absolut faszinierend war – ein richtiges Highlight. Einen Tag lang waren wir paddeln, unbeschreiblich schön - die Ruhe, die Natur und die herrlichen Fotomotive. Und nun zu dem, was uns weniger bis überhaupt nicht gefallen hat: Die Begrüßung durch die Chefin war noch einigermaßen freundlich – allerdings auch das einzige Mal, dass in irgendeiner Art Kontakt zu uns Gästen von Seiten der Geschäftsführung aufgenommen wurde. Das Logierhaus selbst ist eine Katastrophe und eine Zumutung. Die Möbel sind sehr stark abgewohnt, die Teppiche voller undefinierbarer Flecken, die Fensterscheiben total verschmiert, Schimmelflecken in der Dusche und die gesamte Einrichtung sehr lieblos und trist. Zimmerreinigung – Fehlanzeige, unseren Müll haben wir selbst entsorgt. Das Schlimmste aber war der Außenzustand des Gebäudes. An den Fotos kann man den Dreck auf den Balkonen sehr gut erkennen, die haben schon sehr lange keinen Staubsauger mehr gesehen. Das ganze Haus war über und über voll mit Spinnweben, die komplette Außenanlage wirkte sehr vernachlässigt, das Gartentor hing total schief in den Angeln, Holzschutz für den gesamten Zaun ein Fremdwort und die Außenbeleuchtung war total verdreckt. Nie im Leben ist diese Unterkunft 85 Euro pro Nacht und Zimmer wert – das ganze Haus hat eher einen Jugendherbergscharakter auf unterstem Niveau. Auch das Frühstücksbuffet konnte den Preis nicht rechtfertigen, das hatte eher den Charme eines alten FDGB-Ferienheimes. Nicht ein einziges Mal wurden wir gefragt, ob wir zufrieden sind, ob etwas fehlt, wie es uns geht oder wie wir geschlafen haben, obwohl die Chefin des Hauses jeden Morgen rauchend auf der Terrasse gesessen hat. Beim Bezahlen der nächste Schock – keine Kartenzahlung möglich – bitte, wo gibt’s denn sowas noch. Positiv erwähnen möchten wir allerdings noch die Bedienungen im „Fröhlichen Hecht“. Wenigstens die waren nett und freundlich und haben uns gute Tipps geben können. Fazit: Spreewald auf jeden Fall wieder, gerne etwas länger zum absoluten Relaxen – Logierhaus Lehde aber nie wieder.

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